Hallo,
erst mal ganz herzlichen Dank für die vielen Antworten.
Leider war nicht dabei, was ich gern lesen wollte. Am liebsten wäre mir eine Schritt für Schritt Anleitung mit dem Titel: „Ehefrau trockenlegen leicht gemacht“
Nein, war jetzt sarkastisch gemeint, nach vielem Lesen habe ich einiges begriffen. Es sind oft Sachen, die ich so schon mal gehört hatte, aber nicht so richtig geglaubt habe.
Meine allerwichtigste Erkenntnis:
Habe sie bis gestern bekniet, endlich eine Therapie zu machen. Ist vorbei, sie würde nur jemand einen Platz wegnehmen, der wirklich aufhören will und davon ist sie meilenweit entfernt.
Zitat
Spedi:
so einen braven Partner hätte ich mir zu saufenden Zeiten auch gewünscht: der finanziert mir doch glatt noch eine eigene Wohnung, in der ich in Ruhe saufen kann - fantastisch. Welche Motivation hätte ich da als Säufer haben sollen, um trocken zu werden?
Bei allem Verständnis für Unterhaltspflicht (die sieht in der Praxis anders aus), Moralvorstellungen (gibt es in der Sucht nicht. Da zählt nur Stoff) und "Restliebe" (oder ist es gar "nur" eine Form von falsch verstandenen Ritterlichkeit?): Du förderst gerade aktiv das Saufen Deiner Frau, auch wenn Dir das so vielleicht bislang nicht bewusst war/ist.
Lass sie fallen, lass sie ihre Dinge selbst regeln, auch die finanziellen - aber gib ihr keinesfalls in "vorauseilendem Gehorrsam" einen Rückzugsort, an dem sie es so richtig schön "kuschelig" hat und bequem weitersaufen kann.
Wenn sie saufen will, wird sie sich das "hart erarbeiten" müssen - das hat schon viele zum Aufwachen gebracht...
Und Du? Kümmer Dich um Dich und Dein Leben, das kann richtig schön werden - ohne einen nassen Alkoholiker versorgen zu müssen.
Die Antwort ist wirklich hart, drei Gründe fallen mir ein:
- Als ich jahrelang schwere Depressionen hatte, war sie immer für mich da und hat mich nicht fallengelassen. Ist ewig her, sie erinnert mich aber regelmäßig daran.
- Sie tut mir unendlich leid, obwohl ich manschmal einen abgrundtiefen Hass gegen sie habe.
- Es ist einfach auch die einzige Möglichkeit kurzfristig Abstand zu bekommen, reiche ich die Scheidung ein, wäre da das Trennungsjahr und die Selbstmorddrohungen, die ich schon ernst nehme.
Ich halte es schlichtweg einfach nicht mehr aus mit ihr, das ist eigentlich die einfachste Antwort.
Warum sollte sie ausziehen, wenn sie keine Bleibe hat?
Zitat
Oldi:
> Ist keine Unhöflichkeit, wenn ich mal nicht antworten sollte, aber meine Frau trinkt jetzt den fünften Tag in Folge und > heult.
und was machst du?
Kommt drauf an, wenn ich schaffe, beschäftige ich mich mit meinen Hobbys, wie heute zum Beispiel. Ansonsten habe ich es seit einigen Wochen immerhin schon schon hinbekommen, wie früher dreimal die Woche zum Sport zu fahren.
An anderen Tagen sitze ich nur rum und starre vor mich hin und wäre am liebsten nicht mehr auf diesen Planeten. Firmenmäßig gibt es bei mir in dieser Jahreszeit kaum was zu tun.
Zitat
Frozen Tears:
Nur sei dir bewußt, dass das in deinem fall u.U. noch viele Jahre dauern kann. Es ist ein schleichernder Prozess.
Ich würde darauf bestehen, dass sich Deine Frau eine Arbeit und eine Wohnung sucht solange sie trinken will. Sichere Dich ab, dass Du für ihre Schulden nicht aufkommen mußt.
Nein, niemals, für mich ist das Ende errreicht, es läuft schon ewig so und ich will das nicht mehr. Zumindest das ist für mich klar und da bin ich froh drüber. Schulden hat sie keine und was sie dann macht ist ihre Sache.
Ich bin froh, das ich seit einigen Monaten regelmäßig zu einen Therapiegespräch gehe, das hat mir schon viel gebracht. Als ich meinen ersten Beitrag geschrieben habe, hatte ich nur mal kurz das Forum überflogen. Zwischenzeitlich viel gelesen und durch einige Beiträge auch ziemlich schockiert.
Der Beitrag „Grundbausteine Co-Abhängigkeit - Nr. 1 Tiefpunkt“ hat mir sehr zu denken gegeben. Wenn ich nichts überlesen habe, dann habe sich da alle Poster von ihrem trinkenden Partner getrennt.
Mir fällt nichts mehr ein, was ich noch tun kann, wenn ich lese was Teilnehmer, die wirlich aufhören wollen alles versuchen und trotzdem scheitern, was hat meine Frau mit ihrer Einstellung da überhaupt für eine Chance?
Muß man wirklich erst in der Gosse liegen und alles kaputtmachen, ehe man, wenn überhaupt, aufwacht???
Irgendwie kann ich es trotzden alles nicht fassen. Vielleicht geschieht ja doch noch ein Wunder.
In dem Sinne allen ein schönes Wochenende!
Gruß Gollum