Beiträge von Dante

    Wie ich aus deinem Text heraus lesen kann, möchtest du es vermeiden, wieder für einen Zeit bei deinen Eltern wohnen zu müssen.

    Da hast du eine ganz wichtigen Punkt benannt! Was nützt es, eine Traumatherapie zu machen um anschließend in den Lebensumstand zurück gesteckt zu werden, der wahrscheinlich deine Probleme mit ausgelöst hat.

    Dieses Ausschlusskriterium würde ich bei deinen Betreuern benennen.

    Als abstinenzmotivierendes Vehikel wird gerne die sogenannte Entscheidungswaage benutzt.

    Man nehme zwei leere Blatt Papier.

    Auf einer Seite eines Papierbogens schreibe man die Vorteile auf, die einem dies Sauferei/ der Drogenkonsum bringt.

    Auf der Rückseite dann die Nachteile.

    Ähnlich beim zweiten Papierbogen. Auf der einen Seite die Vorteile, die einem die Abstinenz bringt,

    auf der anderen Seite die Nachteile.

    Ne gute Krücke, finde ich. Wer sich allerdings schon entschieden hat, für den bringt die Entscheidungswaage nichts mehr.

    Ein Ritual habe ich mir nicht zugelegt.

    Was du machen könntest: Verschaff dir jeden Tag ein kleines Highlight!

    Das muss nichts Großartiges sein, eine Tasse Tee, ein Buch begonnen, dass dir gefällt

    oder der Spaziergang in einem schönen Park, wo du schon immer mal (wieder) hin wolltest.

    Wichtig ist dabei nur, das Highlight hat nichts mit Alkohol oder mit alten trinkbelasteten Umständen zu tun.

    Sich krampfhaft ein neues Hobby zu suchen, ist zumeist wenig von Erfolg gekrönt, was die Dauerhaftigkeit anbelangt.

    Es sei denn... siehe oben. Wenn du z.B. immer mal regelmäßig zum schwimmen gehen wolltest,

    dann baue dir so einen Gang auch konsequent in deinen Tages/Wochenplan ein.

    gerade ist Tag 53 meiner Nüchternheit angebrochen, Mir gehts gut. Die Abstinenz ist nicht wirklich schwer. Es gibt tägliche kurze Einschläge von Suchtdruck, ein kurzes komisches Gefühl im Magen, die aber genauso schnell wieder verschwinden, wie sie kamen. Die Therapiemaschienerie läuft langsam aber stetig vor sich hin. Hab endlich die Papiere zum Ausfüllen. Hoffe ich bekomme alles hin bis nächste Woche zum Termin bei der Suchtberatung. Gestern war ich endlich mal wieder in der SHG nach fast 3 Wochen Pause. Vielleicht war es das, was fehlte.


    Ich befürchte, dass mein Tiefpunkt evtl. noch nicht erreicht war. Ich noch nicht genug gelitten habe. Für mein Gefühl habe ich gar nicht gelitten. Ich habe mich geschämt. Das ist ein Gefühl, dass ich für mich greifen und nachempfinden kann. Ich empfinde bedauern wegen meines Sohnens. alles andere in meiner Entscheidung nicht mehr zu trinken kommt vom Kopf. Ich weiß, dass ich verkatert nicht ordentlich arbeiten kann, ich weiß sachlich, dass mein Haushalt nicht tiptop war, ich weiß, dass ich meine Organe kaputt mache. Rein vom Kopf her weiß ich, dass ich nur so sein kann, wie ich mich gerne hätte, wenn ich nicht trinke.


    Evtl. reicht es auch, es einfach nur rational anzugehen. Aber die Gedanken verfliegen eben so schnell. Gefühle nicht, sie beißen, sind schmerzhaft, prägen sich vielleicht besser für mich ein. Versuche gerade immer wieder, mir die Scham hervorzuholen. nach anderen Gefühlen zu graben.....mal sehen....


    Genau so sah es am 53. trockenen Tag auch bei mir aus. Es war der 22. Oktober 2006 & ich gerade drei Wochen in Therapie.

    Ich war voller Zweifel, ob ich das packen würde - nicht mit der Abstinenz sondern mit der Therapie.

    Ich dachte immer wieder daran, die Therapie abzubrechen. Die Therapiegruppe hatte mir arg zugesetzt.

    Aber was dann & wie weiter?

    Kurz & gut, es ist viel zu früh zum Rückblick. Einfach weiter machen.

    & dass die Gefühle mit dir Polka tanzen ist überhaupt nicht ungewöhnlich.

    Wir haben uns über Jahrzehnte den Hormonhauhalt krumm gesoffen, da dauert es seine Zeit, bis das wieder ins rechte Lot rückt.

    Manches wird nie ganz "richtig" werden, aber was ist im Gefühlsleben richtig?

    Also nochmal: Einfach weiter machen. ;)

    Es ist auch schwer, das in der Therapie Erlernte anschließend im Alltag umzusetzen.

    Beim Freundeskreis ist das noch am einfachsten. Welche Aktivität ist vor allem von Alkoholkonsum geprägt?

    Geht man wegen des Sports zum Sport oder weil danach in der Kneipe der Korken knallt?

    Wird man zum trinken animiert, aufgefordert, doch bitteschön keine Spaßbremse zu sein?

    Wer da zur Entscheidung kommt, dass einem die Trockenheit wichtiger ist, wird ums aussortieren nicht herum kommen.

    Etwas schwieriger ist es schon im Berufsleben. Aber auch da ist es fast immer möglich, für sich eine trockene Insel zu bauen.

    Ein Beispiel kann ich geben, dass ich in einer SHG erfahren habe:

    Der Betreffende war immer der vorderste Schlucker seiner Arbeitsgruppe. Doch als er sich entschied,

    nicht mehr zu trinken hatten die Kollegen ein Problem mit ihm. Er wurde gemieden & geschnitten & hatte also einen sehr schweren Stand.

    Sein Chef aber kutschierte ihn zu den Arbeitsorten (Führerschein war ja weg) & vertraute ihm den Azubi an.

    Der Chef hatte mit dem nüchternen nämlich einen zuverlässigen Mitarbeiter, wo nichts liegen blieb, was auf Termin war.

    Ganz schwer ist es dagegen mit dem Familienkreis. Enge familiäre Bindung einschließlich der dort üblichen Hackordnung,

    kombiniert mit vielen alkoholgeschwängerten Familienfeiern sind das pure Gift.

    Zwei Schritte hast du doch schon geschafft, Hanni.

    Du machst keinen Hehl aus deinem Problem, & du willst an deinem Zustand etwas ändern.

    Sich das Leben suff-frei zu gestalten ist ein Lernprozess.

    Nimm dir ruhig eine Suchtberatungsstelle in Anspruch! Die können dir einen Leitfaden bieten.

    Wichtig ist aber vor allem, dass du dir ab sofort keine Ausnahme mehr gestattest.

    N bisschen schwanger sein geht nicht, n bisschen trocken sein auch nicht.

    Dein xy hat sich ja ein gutes Stück in Richtung Grabesrand gesoffen,

    aber ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, ob du ihn überleben wirst.

    Du warst 4 Wochen wg. deiner Nerven in Behandlung, du kippst in Ohnmacht... Dein Körper sendet dir da sehr deutliche Signale.

    Das liest sich jetzt recht dramatisch, aber bei deiner Geschichte hilft wirklich nur die Flucht.

    Achso, dass deinem xy nicht zu helfen ist, wirst du ja schon bemerkt haben.

    Das gilt übrigens für alle Alkoholiker. Die müssen das nämlich selber tun.

    Mach nicht zu viel auf 1x, Tim.

    Gesunde Ernährung ist ja gut & schön, aber bei Veränderungen ist man erfolgreicher, geht man der Reihe nach vor.

    & die Sauferei an den Nagel zu hängen ist ein schwerer Brocken!

    Sehr gut finde ich deine Tour de France-Idee. Lenk dich ab.

    Hallo Spirit,

    hau dich erst 1 x aufs Ohr.

    Trocken wird man nicht von heute auf morgen . Das ist ein langjähriger Prozess.

    Erst 1x nicht trinken. Dann Psychologe. Dann sacken lassen. & dann ist schon mehr als eine Woche um.

    Freundin-Geschichte kommt später. Das schaffst du nicht so nebenbei & erst recht nicht halbnass in der Birne.