Beiträge von lütte69

    Hallo Befreiung,

    danke für Deine Gedanken. Auch das ist ein Zeichen meiner inneren Zerrissenheit. Wie schon gesagt, ist mir theoretisch eine Menge klar geworden und theoretisch (in Gedanken) weiß ich was ich ihm sagen will, theoretisch muss ich raus da und eigentlich will ich auch gleich alles und jetzt machen. Dann komm ich nach Hause und alle Theorie platzt wie eine Seifenblase, ich fall wieder in mein Muster und fühl mich hinterher noch mieser und mach mir Gedanken, was ich da oder da hätte sagen sollen ... und am Ende bin ich wütend auf mich. Geduld gehört im Moment nicht so zu meinen Stärken.
    Wir leben ja noch zusammen - wie soll ich mich da abgrenzen? Wenn ich allein was unternehme, dann kommen zwischendurch Anrufe, weil er sich ja Sorgen macht. Wenn ich dann nach Hause komme sehe ich Vorwürfe, weil ich ja was gemacht habe was mir Spaß macht. Und das zieh ich mir rein und überlege beim nächsten Mal, ob ich losgehe oder mach das wenn wer ab und zu auf Montage ist, aber mein schlechtes Gewissen ist dabei.

    Es ist nicht gut so wie ich im Moment funktioniere, aber Gewohnheiten, Gedanken oder Verhaltensmuster zu durchbrechen fällt mir unsagbar schwer.

    AN ALLE - ich bin jetzt mal ganz egoistisch und freu mich für mich, dass es Euch alle und dieses Forum gibt - ich bin hoffnungsvoll und zuversichtlich, dass ich das auch schaffen kann - DANKE

    Hallo Avanlope,

    Das ist ja das schwere, wenn er zu Hause ist. Im Moment ist er unter der Woche auf Montage und da leb ich mein Leben - hab zwar zu Hause 'ne Menge Verpflichtungen (sein Hobby ist ein kleiner Bauernhof), die er mir ja auch mehr oder weniger aufgebürdet hat und ich hab es zugelassen, aber ich habe gestern eine liebe Freundin besucht (die er auch nicht ausstehen kann). Es kam natürlich der Anruf von ihm und ob ich zu Hause bin. Ich hab ihm gesagt wo ich bin und seine Reaktion - ich treib mich immer nur in der Weltgeschichte rum. Ich hab mich bei meiner Freundin einmal ordentlich ausgeheult und es ging mir gut. Aber momentan ist mein ganzes Denken und Handeln mit dem Thema beschäftigt - abschalten geht ganz schlecht. Aber ich nehme diese Phase an, weil es ja auch erst ein paar Tage her ist, das mir dieses ganze Chaos bewusst ist und ich und sicher auch du müssen das erst mal verarbeiten und sortieren. Vielleicht helfen Dir ein paar Fragen:

    Was machst du gern und hast es ihm zu "Liebe" lange nicht getan?
    Was hilft dir sonst, Spannungen abzubauen?

    Ich finde dieses Forum total wichtig und mir hilft es unwahrscheinlich hier zu schreiben, weil ich mal schwarz auf weiß sehe wie ich mich fühle und wenn die ... ist ja nicht so schlimm Gedanken kommen - lese ich hier nach und weiß, dass ich was ändern muss und nur ich es ändern kann, auch wenn es noch so schwer fällt.

    Ich lese gern in der Badewanne und mach gern Spaziergänge. Aber du hast recht, die Sache darf unser Leben nicht bestimmen. Also seien wir Egoisten und denken an uns - wenigstens ab und zu mal.

    LG Lütte

    Hallo Avalonpe,

    ich bin auch neu hier und kann Deine Gefühle so gut nachvollziehen. Nur bin ich leider noch nicht so weit, dass ich eine räumliche Trennung vollzogen habe. Dazu fehlt mir einfach der Mut. Und ich muss ehrlich gestehen, ich kann das Kind erst seit ein paar Wochen beim Namen benennen und bin auch schon 24 Jahre mit ihm zusammen (fast 21 verheiratet). Ich denke wir müssen auch erst mal für uns diese Situation anerkennen und lernen damit umzugehen. Das ist halt das Schwere für mich, seine Sucht und mein Verhalten als Krankheit zu akzeptieren. Glaub mir, ich fahre seit ein paar Wochen Gefühlsachterbahn und bin unsicherer denn jeh.

    Ich wünsch uns Mut und Kraft
    LG Lütte

    Hi - danke, danke an euch alle - könnte schon wieder losheulen, wenn ich das alles lese, bin derzeit wahrscheinlich ziemlich unten - hoffe, weit genug.

    schnuffig - hab mich wohl falsch ausgedrückt - mein xy macht das eben nicht, es gibt für mich im Moment keine Ecke zum angreifen, weil es ist ja nur der Alkohol - ansonsten ist es so wie immer. Ich habe das nur in verschiedenen Beiträgen gelesen, dass manche Männer das eben machen und das für mich dann ein Argument wäre. Aber das verzwickte an der Sache ist, dass meine Argumente nur meine Empfindungen und Gefühle sind und er die als Hirngespinste abtut. Danke für Deine aufmunternden Worte - einem Disput kann ich wahrscheinlich nicht aus dem Weg gehen und im Moment sieht es so aus, als ob es schon dieses Wochenende so weit kommen könnte. Ich liebe Harmonie und keinen Streit - es ist schwer.

    Aurora - liebe Aurora - ich habe deinen Thread von vorn bis hinten durchgelesen - der Name sind meine Empfindungen, ich bewundere dich wie du das durchgezogen hast und möchte dich drücken wegen der schweren Dinge die Dir dieses Jahr passiert sind und hoffe, dass Du so eine tolle Frau bleibst, als die ich Dich hier kennengelernt habe. Deine Geschichte war auch der Anlass für mich, hier Hilfe zu suchen.

    zoolander - danke auch Dir für die offenen Worte - toll für mich und andere, dass Du da so drüber schreiben kannst. Ich rede mir den Mund fusselig, dass er zum Arzt gehen soll - xy: "Ich bin gesund und glücklich" - und ich? Bin kopfkrank und unglücklich? Diese sch... Gefühle

    Das ist auch was, was ich nicht verstehe bzw. wo ich mich nicht verstehe. Theoretisch ist mir alles klar, die Schritte, was zu tun ist - ich denke, ich habe auch innerlich schon eine Menge Abstand gewonnen, aber wenn wir dann telefonieren (er ist z.Zt. unter der Woche auf Montage) dann ist alles gut. Dann fühl ich mich so egoistisch und gemein, dass ich ihn aus seiner heilen Welt rausholen muss, weil sie ja nur für mich kaputt ist. Wieviel hilft da das Reden? Wie viele Chancen muss ich ihm geben? Will ich das? Ich fühl mich innerlich so weit weg von ihm. Ich muss in diesem Fall ja auch Entscheidungen treffen, die unser Umfeld schockieren werden. Wir sind eine heile glückliche Familie nach außen und ICH muss das tun und ich hab Angst davor - auf Deutsch ich hab die Hosen gestrichen voll. Aber es wird wohl keiner für mich tun. Ich setze wie gesagt viel Hoffnung auf den Termin bei der Suchtberatung morgen. Und heute treff ich meine Tochter für einen Abend und werd das auch noch mal mit ihr besprechen.

    sehr konfuse Lütte

    Hallo Zimttee,

    danke für Deinen Eintrag - war sehr wichtig für mich. Sicher sind wir von außen betrachtet noch nicht am Ende der Fahnenstange, aber eigentlich habe ich genug von der Sache. Es gibt aber so viele kleine Teufel in mir, die von Verantwortung für die entschiedene Sache, von eigener Unzulänglichkeit, von du hast ihn mal geliebt ... reden und sie labern mich im Moment voll. Aber ich hab wohl vorhin nach meinem ersten Eintrag einen wichtigen Schritt gemacht - ich hab morgen einen Termin bei der Suchtberatung. Ich lege so viel Hoffnung darein, denn es hat mich einen Haufen Überwindung gekostet.

    LG Lütte

    Hallo Matthias,

    ich habe versucht ihm das klarzumachen, dass es mir bei seinem betrunkenen Anblick schlecht geht, dass ich einen "Knoten" im Bauch habe, wenn ich nach Hause muss. Weisst Du, eigentlich habe ich noch nicht so viel geredet - meine Angst vor was auch immer war irgendwie zu groß - ich konnte das Problem bis vor Kurzem ja auch nicht wirklich benennen. Ich hab nur gemerkt, dass ich mich nicht wohl fühle in seiner Nähe und hab das auf mich geschoben, dass ich irgendwie komisch bin. Das sagt er mir ja auch - ich lach nicht mehr, bin nicht mehr fröhlich, aber ich fühl mir irgendwie wie sein Spiegelbild - schau wie er drauf ist gute Laune - schlechte Laune und versuch darauf zu reagieren. Bis vor 3 Tagen war das für mich normal - jetzt hab ich dieses Forum studiert und seh mich vor einem großen Berg mit dichtem Dschungel und muß rüber und durch. Theoretisch ist mir vieles klar geworden - die Praxis ist schwer. Es sind immer wieder diese Zweifel - es müsste uns doch gut gehen und für ihn ist es auch so für mich nicht. Im Moment bin ich in der Kontrollphase und schau wieviel er trinkt und wo die Verstecke sind - wenn ich ihn anspreche bin ich unzufrieden und undankbar, wenn ich ihm sage, dass ich den Eindruck habe, er ist nicht glücklich - meint er ich spinne und bilde mir das alles ein. Ich steh schon mitten im Dschungel und muss da raus.

    Wieder zu viel geschrieben? Aber dies hier ist im Moment mein Ventil

    Danke Lütte

    Hallo,

    meine Erkenntnisse sind noch sehr frisch und verglichen mit den Schicksalen anderer Betroffener ist vielleicht bei mir alles nicht so schlimm?

    Meine Geschichte: ich bin 43 Jahre alt, stehe kurz vor dem 21. Hochzeitstag und bin seit einer Woche hier am Lesen und Grübeln. Ich bin nicht mal selbst auf mein Problem gekommen, sondern wurde auf Grund eines sehr ernsten Gesprächs mit meiner Tochter (20) zu der Erkenntnis geführt, das ich co-abhängig bin.

    Mein Mann trinkt seit ca. 8 Jahren - begonnen hat es mit einem Kasten Bier und einer Flasche Kräuterlikör für die Woche und das WE - normal, ist halt ein Mann. Dann wurde es suggsessive mehr - inzwischen ist er bei 2 Kästen Bier und 4 Flaschen Kräuterlikör (nur zu Hause, nicht auf Arbeit), aber er hat kein Problem mit Alkohol. XY: "Ich gehe doch jeden Tag zur Arbeit, kümmere mich um Haus und Hof - mein Leben ist nur Schlafen, Essen, Arbeiten - aber ich bin glücklich." Er ist auch nicht gewalttätig - er sitzt halt nur mit diesem stierigen Blick abends vorm Fernseher oder schläft auf der Couch ein. Er kontrolliert wo ich wann bin, aber nur weil er sich Sorgen macht - und ich versteh das immer nicht. Er hat auch nachts keine Attacken, nur kann er halt nicht durchsschlafen und liegt viel wach. Er uriniert nicht irgendwo hin und weiß dann nichts mehr davon - in seinen Augen ist er ganz normal.

    Sicher gibt es viel Streit, weil ich unzufrieden mit der Situation bin. Bis vor ein paar Wochen war es auch nur dieser Knoten im Bauch, den ich früher nicht hatte, der mir intuitiv sagte, dass was nicht stimmt. Nach dem Gespräch mit meiner Tochter habe ich dann mit meinem Mann das erste Mal seit langer Zeit wieder über Alkohol gesprochen und er sagt, dass er kein Problem hat. Ich wäre doch diejenige, die hier ein Problem hat, er macht alles wie immer und was ich bloß will, er rackert sich ab (ich gehe auch vollzeit arbeiten) und ich bin immer nur unzufrieden, ob mir das, was wir haben nicht mehr reicht. Zack hatte ich den schwarzen Peter in der Hand und das Spiel war beendet.

    Ich dreh mich dann um und denk vielleicht hat er ja recht - ich übertreibe nur und bin selbst das Problem, denn es geht uns finanziell gut, die Tochter geht ihren Weg und vielleicht ist alles nicht so schlimm, wie ich mir das immer einbilde. Er würde ja für mich, aber nur für mich mit dem Trinken aufhören sagt er, aber ein Kasten Bier in der Woche ist wohl noch erlaubt (seine Worte)? Er ist ja schließlich kein Alkoholiker. Er sagt mir auch ständig, dass er mich liebt und mir jeden Wunsch erfüllen würde (was sicher auch so ist), aber ich habe nur einen Wunsch. Ich hab so wenig Argumente - bei den Diskussionen. Mein Gefühl ist- seine Welt ist rund und ich bin die Ecke (was figurtechnisch gar nicht geht :) ) die piekt darin.

    Wie gesagt - ich beschäftige mich erst seit so kurzer Zeit mit dem Thema, aber was ich hier und woanders über diese Sucht und die Co-Abhängigkeit gelesen habe, bleibt für mich nur noch der Schluss, dass wir mitten im Schlamassel stecken. So wie es jetzt aussieht fehlt ihm aber jede Einsicht in seine Krankheit und mir geht es gar nicht gut dabei - ich bin innerlich völlig zerrissen. Wie oft muss ich mit ihm reden - was soll ich tun???? Ich fühl mich als Versagerin und Störenfried, Zicke wie auch immer obwohl mein Verstand mir nach allem was ich hier erfahren habe sagt, dass das nicht so ist - es sind halt meine Gefühle. Meine Tochter hält zu mir, denn es sind auch schlimme Dinge von ihm zu ihr gesagt worden, wenn ich früher nicht da war, aber sie hat sich nie beschwert. Das war immer er, wenn sie nicht so funktioniert hat wie er wollte.

    Jetzt habe ich doch sehr viel geschrieben, es tat mir gut und ich hoffe es hat jemand Zeit, mal mein Luxusproblem? zu lesen und vielleicht bilde ich mir alles nur ein und es ist ...... alles nicht so schlimm

    Danke und LG
    lütte69