Hin- und Hergerissen

  • Hallo, ich bin neu im Forum und habe schon viele Berichte von Co´s gelesen.
    Ich finde mich so oft wieder und trotzdem zweifle ich an mir. :(
    Wir sind seit 26 Jahren zusammen, haben auch einige Schicksalsschläge hinter uns, unter anderem den Tod unseres ersten Kindes. In unserem Leben, oder in seinem, hat Alkohol immer eine Rolle gespielt. Sein Vater hat auch immer viel getrunken, abends Bier, Wochenende Frühschoppen und Schwiegermutter stand am Herd und hat gekocht. Mein Mann wurde ins Vereinsleben des Vaters integriert und da war trinken normal. In den ersten Jahren unserer Beziehung wurde ihm der Führerschein 2x wegen Alk entzogen, für mich kein Grund zum nachdenken, Gott wie hohl. In der ersten Zeit rechnete er nur immer aus, wieviel er trinken konnte, um Auto fahren zu können. Die Wochenden waren vom Alk geprägt, das heißt, dauerbesoffen.........
    In der Woche ging´s, ein Bier am Abend. Mittlerweile sind es jedoch 4-5 Bier, in der Mittagspause auch schon mal. 3x ist er in der letzten Zeit betrunken von der Arbeit gekommen, trank dann hier weiter und schlief auf der Couch ein. Kein Fest, kein Abend geht ohne Alk. Er sagt, das ist mein Problem, ich soll aufhören, rumzumeckern, er geht schließlich arbeiten und will dann abends sein Bier trinken. Ich gönne es ihm nicht........, sagt er. Ich weiß nicht, wie oft ich mit ihm Diskussionen geführt habe, ihm gesagt habe, dass ich mir Sorgen mache um ihn, um seine Gesundheit, um mein Kind, die so vieles mitbekommt. Er sieht es nicht ein. Ich weiß, ich kann ihn nicht bekehren, das kann er nur selbst.
    Mittlerweile ist er auf mein Drängen hin ausgezogen, das heißt in sein Elternhaus, dort kann er weitersaufen und Mutti ist verständnisvoll: "Ist ja klar, das er jetzt mehr trinkt, die Alte hat ihn rausgeworfen, der hat Kummer." Dennoch ist er fast jeden Tag hier, ist aber immer noch uneinsichtig. Ich weiß, ich will so nicht weiterleben. Ich frage mich, was mich noch hält.......... :cry:
    Im übrigen trinke ich absolut keinen Alkohol und er behauptet deswegen würde ich alles noch enger sehen. Bin ich nicht richtig im Kopf?????????

  • Hallo Avalonpe,

    ich bin auch neu hier und kann Deine Gefühle so gut nachvollziehen. Nur bin ich leider noch nicht so weit, dass ich eine räumliche Trennung vollzogen habe. Dazu fehlt mir einfach der Mut. Und ich muss ehrlich gestehen, ich kann das Kind erst seit ein paar Wochen beim Namen benennen und bin auch schon 24 Jahre mit ihm zusammen (fast 21 verheiratet). Ich denke wir müssen auch erst mal für uns diese Situation anerkennen und lernen damit umzugehen. Das ist halt das Schwere für mich, seine Sucht und mein Verhalten als Krankheit zu akzeptieren. Glaub mir, ich fahre seit ein paar Wochen Gefühlsachterbahn und bin unsicherer denn jeh.

    Ich wünsch uns Mut und Kraft
    LG Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Lütte69,
    danke für Deine lieben Worte. Tust Du denn etwas für Dich? Ich kann gar nicht abschalten. Alles dreht sich nur um diese "Scheiß"Beziehung.......

    Liebe Grüsse
    Avalonpe

  • Hallo Avanlope,

    Das ist ja das schwere, wenn er zu Hause ist. Im Moment ist er unter der Woche auf Montage und da leb ich mein Leben - hab zwar zu Hause 'ne Menge Verpflichtungen (sein Hobby ist ein kleiner Bauernhof), die er mir ja auch mehr oder weniger aufgebürdet hat und ich hab es zugelassen, aber ich habe gestern eine liebe Freundin besucht (die er auch nicht ausstehen kann). Es kam natürlich der Anruf von ihm und ob ich zu Hause bin. Ich hab ihm gesagt wo ich bin und seine Reaktion - ich treib mich immer nur in der Weltgeschichte rum. Ich hab mich bei meiner Freundin einmal ordentlich ausgeheult und es ging mir gut. Aber momentan ist mein ganzes Denken und Handeln mit dem Thema beschäftigt - abschalten geht ganz schlecht. Aber ich nehme diese Phase an, weil es ja auch erst ein paar Tage her ist, das mir dieses ganze Chaos bewusst ist und ich und sicher auch du müssen das erst mal verarbeiten und sortieren. Vielleicht helfen Dir ein paar Fragen:

    Was machst du gern und hast es ihm zu "Liebe" lange nicht getan?
    Was hilft dir sonst, Spannungen abzubauen?

    Ich finde dieses Forum total wichtig und mir hilft es unwahrscheinlich hier zu schreiben, weil ich mal schwarz auf weiß sehe wie ich mich fühle und wenn die ... ist ja nicht so schlimm Gedanken kommen - lese ich hier nach und weiß, dass ich was ändern muss und nur ich es ändern kann, auch wenn es noch so schwer fällt.

    Ich lese gern in der Badewanne und mach gern Spaziergänge. Aber du hast recht, die Sache darf unser Leben nicht bestimmen. Also seien wir Egoisten und denken an uns - wenigstens ab und zu mal.

    LG Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • glück auf

    Zitat von lütte69

    Also seien wir Egoisten und denken an uns - wenigstens ab und zu mal.

    nönönönönö - ! immer zuerst! - dann kommt lange nischt und dann alles andere.

    sorgt dafür, dass es euch gut geht.

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Ihr Lieben,
    wie schön, dass man hier soviel aufbauende und verständnisvolle Worte liest. Man fühlt sich nicht mehr ganz so alleine.
    Bin gespannt, was der heutige Tag noch so bringt. Gehe gleich mit meinem Möppel spazieren, da kann ich durchatmen. Danke Euch,

    AvalonPe :(

  • Na AvalonPe (jetzt kann ich's :lol: ),

    ich hoffe Du hattest einen schönen Tag. Bei mir war es so. Habe mit meiner Tochter und meinem Vater über alles gesprochen und das war gut so. Morgen habe ich mein erstes Gespräch bei der Suchtberatung. Mir geht es wie dir. Wenn er nicht da ist, ist alles klar, der Knoten im Bauch weg und ich weiß was ich will, aber wehe er ruft an oder kommt nach Hause - da ist die Luft dann aus meinem Ballon sowas von raus. Daher habe ich beschlossen vorläufig auszuziehen und muss es ihm noch beibringen. Da sind dann ganz schnell die Teufelchen, die alles verharmlosen, zur Stelle - Gründe für Ausreden sind immer da und der richtige Zeitpunkt ist es auch nie, aber vielleicht ist jeder Zeitpunkt ja doch der richtige, hauptsache es passiert.

    Lass es uns anpacken - wir sind nicht verkehrt nur unsere Richtung war nicht ganz die richtige oder so - naja jetzt bin ich auch allein zu Haus und hab Mut - wer weiß wie es morgen aussieht, wenn er wieder daheim ist.

    Ich habe einen Spruch von Voltaire diesen Monat am Kalender zu stehen, den wir beherzigen sollten

    Zitat:"Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen glücklich zu sein.

    In diesem Sinne eine gute Nacht
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Lütte,
    er war eben kurz da, hat ein paar Blumenkübel vorbeigebracht, seichtes Geplänkel, der Abstand ist schon sehr groß.........
    Ich weiß, mein Tun ist richtig, aber manchmal fühlt es sich nicht so an......

    Ich denke, ich brauche auch eine Suchtberatung.
    Alles fühlt sich so schwer an.

    Der Spruch ist supi, ich werde ihn beherzigen!!

    Gute Nacht und schlaf gut, danke für Deine Antwort,

    Avalonpe :wink:

  • GuMo AvalonPe,

    ich hoffe, du träumst noch schön. Meine Nacht ist schon zu Ende obwohl ich erst um halb sieben aufstehen muss. Ich kann nicht mehr schlafen, sonst sind 8 Stunden Satz gewesen und jetzt lieg ich nach 5 Stunden da und grübel - da kann ich auch aufstehen und schreiben. Aber ich denk, dass diese arge Grübelphase wichtig ist und wir dadurch müssen - wenn wir nicht gegrübelt hätten, wären wir dann diesen kleinen Schritt rausgegangen? Für mich ist es furchtbar wichtig hier über meine Gefühle zu schreiben, denn wie lange haben wir / ich diese unterdrückt, versteckt? Über das, was uns wirklich belastete haben wir doch nie geredet. Unser uns liebender Gatte hatte kein Ohr dafür und ich habe zum einen diese Gefühle nicht zugelassen (Schutz?) oder aber als unnormal abgetan, na und darüber redet man mit anderen dann ja schon gar nicht.

    Dieses Dilemma zwischen Wissen und Fühlen - Verstand und Herz - ist mein ständiger Begleiter. Ich denke auch ich habe innerlich Abstand gewonnen, aber wenn das so wäre, hätten wir dann diese Gefühle?

    Ich wünsch Dir für heute viel Sonne vom Himmel und im Herzen und denk an unsere Gesundheit.

    LG Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Guten Morgen,

    ich leben inzwischen in einer Ehe die nicht co-abhängig ist.

    Ich habe aber 2 co-abhängige Beziehungen hinter mir.

    Für mich ist klar.

    Wenn es weh tut ist es keine Liebe.

    Mehr als mein Alkoholismus und meine Ess-Störung haben mich diese co-abhängigen Gefühle und Handlungen belastet.

    Es war die Hölle.

    Zu meinem Tiefpunkt hatte ich tagelang Zwangsgedanken.

    Das war für mich schlimmer als alle Depressionen die ich jemals hatte.

    Inzwischen schrillen alle "co-Glocken" bei auch dem kleinsten co-Gefühl auf, ich reagiere dann sofort und ziehe mich innerhalb meine Grenzen zurück.

    Das geht in Minutenschnelle und auch nur, weil es eine große räumliche Trennung gibt zu dem Menschen der diese Gefühle auslösen kann.

    Es ist für mich einfach schwerer als beim Alkohol, den kann ich meiden, aus meinem Leben bannen.

    Bei einem geliebten Menschen ist mir das unmöglich.

    Aber ich kann meine Grenzen wahren, wenn ich stark bin durch sie hindurch gehen, um dann später, nach dem Kontakt, wieder zurück zu kehren.

    So kann ich mein Leben als co-Abhängige leben, ohne ganz auf diesen anderen Menschen verzichten zu müssen.

    Das geht aber nur weil dieser Mensch das Einsehen hat in meine Krankheit und mit mir konform geht.

    Denn auch er süchtig und co-abhängig.

    Ganz liebe Grüße

    MaryLou

  • Hallo Avalonpe,

    willkommen im Forum! Hier kannst du, wenn du möchtest, einen guten Austausch finden, hast du ja schon ein bisschen gemerkt. Und ich geb nun auch mal bissi Senf dazu :wink: .

    Du schreibst, du bist getrennt, dein Mann ist ausgezogen. Da hast du schon einige Schritte gemacht! Gut so. Du erkennst, was du willst und was nicht (mehr). Auch das ist wichtig und gut, dass es so ist.
    Ich habe mich vor 5 Jahren von meinem Exmann getrennt, nach 26 Jahren... Ich bin ausgezogen. Trotzdem waren wir dauernd zusammen, denn er hörte ja mit dem Trinken auf, als ich ging. Und da begann meine, unsere Rumeierei.

    Und deshalb frage ich dich, warum hängt er jeden Tag bei dir rum, wenn er doch ausgezogen ist? Dann hätte er ja auch bleiben können, oder? So wirst du doch ständig mit seiner Sucht konfrontiert, und somit auch mit deiner Coabhängigkeit. Das macht den Prozess des Loslassens und zu dir Kommens doch so viel schwerer für dich. Und deine Energie brauchst du doch für dich selbst.

    Kein Wunder, dass alle Gedanken ständig um diese Beziehung kreisen, das ist dann so. Und du darfst natürlich auch nicht vergessen, dass ihr ja auch lange Jahre zusammen ward. Da geht das Loslösen ja auch nicht soooo schnell. Aber wenn du ihn ständig vor Augen hast, ist es noch sehr schwerer. Weil er immer wieder an deinen Coknöpfen drehen wird!

    Ich weiß das zu gut, ich war ja mal in der gleichen Situation. Aus vielen Gründen hatte ich meinem Ex viel zu viel Platz in meinem neuen Leben eingeräumt, den er auch großzügig eingenommen hat. Das richtige Loslassen ging dadurch sehr schwer. Und es wurde erst leichter, als ich da Grenzen setzen konnte.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • glück auf mädels

    Zitat von lütte69

    vielleicht ist jeder Zeitpunkt ja doch der richtige, hauptsache es passiert.

    n apfel vom baum der erkenntnis.
    genau - der richtige zeitpunkt is: "jetzt" ich ich weiß schon, ich kann hier wieder gut "klugscheißen". ich weis auch, dass es am schwersten is, den spalt zwischen richtig wissen <und> richtig machen zu überwinden (aus eigener leidvoller erfahrung).

    n kraftpäckl und schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat von Aurora

    Trotzdem waren wir dauernd zusammen ...


    So war es nach meinem ersten Trennungsversuch auch und letztlich bin ich wieder zurück gegangen. Heute sehe ich es so, dass es einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt war, obwohl ich damals auch an einem ziemlichen Tiefpunkt war. Aber wahrscheinlich hatte ich nicht die Kraft, für mich selbst zu sorgen.

    Zitat

    Aber wenn du ihn ständig vor Augen hast, ist es noch sehr schwerer. Weil er immer wieder an deinen Coknöpfen drehen wird!


    Meine Erfahrung vor 2,5 Jahren war auch, dass ich Abstand brauche und ich habe den Kontakt auf das Notwendigste beschränkt. Jedes Mal, wenn wir uns getroffen haben, gings mir hinterher schlecht und das wollte ich mir nicht immerzu antun.

    Gruß
    EinzigEine

  • Hallo AvalonPe,

    na, wie geht es Dir. Ich hab Donnerstag auch gedacht, ich halte meine "Rede", er ist verständnisvoll und ich zieh für ein paar Tage zu meinen Eltern, dann kommt er und geht auf meine Vorschläge ein. Realität: ich bin noch hier bei ihm (vielleicht auch gut so), aber ich fühl mich besser, will sagen, wir müssen wirklich ganz, ganz kleine Schritte machen und unser Tempo gehen. Und mir helfen die Fragen die hier gestellt werden ganz doll und auch die kritischen Bemerkungen sind wichtig. Wir brauchen Zeit, dass alles zu verarbeiten.

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo alle beisammen,
    ich bin ebenfalls neu hier und sehe mich Avanlope in deinem Beitrag sehr sehr nah. Leider habe auch ich die Trennung noch nicht geschafft oder schaffen wollen. Bei uns sind einfach viele Dinge, die nicht einfach so schnell zu trennen sind. Und man hängt an vielen Dingen, die man nicht so einfach verlassen will. Das nicht akzeptieren der eigenen Alkoholsucht ist für mich das schwierigste mit meinem Mann. So würde sich doch vielleicht eine kleine Lösung auftun. Ein Therpeut hat mir gesagt: "Ein trockener Alkoholiker ist trotzdem immer ein Alkoholiker"... Der Wunsch nach seiner Erkenntnis und dem Lösen vom Alkohol ist vielleicht nur ein Wunschdenken von mir. Ich bin ebenso Hin- und Hergerissen was ich tue und finde keinen Weg. Tagtäglich kreisen die Gedanken, ich weiß, dass ich auf mich sehen sollte, aber es ist so schwierig.

  • Hallo Ihr Lieben,
    habe mich jetzt einige Tage zurückgezogen, ich bin so schwach und so wütend auf mich selbst. Mein Mann will am Wochenende zurückkommen, er sagt es ist genauso sein zu Hause wie meins. Er spricht nicht viel mit mir, nur das nötigste. Ich weiß nicht mehr weiter......... :oops:
    Ich weiß nur, das ich diese Beziehung nicht mehr will. Es geht mir schlecht, weil da immer noch ein Gefühl ist, die Angst, alleine zu sein. Ich mache mir Vorwürfe, dass ich ihn genötigt habe, auszuziehen, obwohl ich weiß, dass es der beste Weg war, aber natürlich auch mit der Hoffnung, dass er wach wird.
    Das er merkt, dass er uns vermisst, stattdessen ist es jetzt wohl in Hass umgeschlagen. Ich bin so blauäugig gewesen. Bin sauer, traurig, enttäuscht, auch von mir selber.......... :evil:

  • Liebe AvalonPe,

    lass Dich mal in den Arm nehmen und knuddeln ...

    Wie Du ja weißt ,bin ich noch nicht so lange hier und steh auch erst am Anfang meines Weges, aber Du schreibst was von Hass auf seiner Seite. Eine Frage: Seid ihr noch sicher zu Hause? Hast Du eine Möglichkeit, woanders unter zu kommen? Ich denke, ich würde zu sehen, dass ich weg komme. Leichter gesagt als getan - ich weiß. Wovor du absolut keine Angst haben musst, ist das Alleine sein. Ich bin im Moment sehr froh, wenigstens unter der Woche allein zu sein. Kann mein Ding machen und zu mir selbst finden. Wenn ich in der letzten Woche nicht allein gewesen wäre, wär ich noch nicht so weit wie ich jetzt bin. Wovor konkret hast Du Angst, wenn Du allein wärst? Ich würde das genießen - kein Druck, keine Erwartungen nur ich - das würde schon passen.

    Mir hat das Schreiben hier auch eine Menge gebracht und die Hilfe der Mitstreiter /innen.

    Bin in Gedanken bei Dir
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Liebste Lütte,
    habe gestern 2 Stunden geweint und kann noch nicht mal sagen, warum.
    Es tut weh, jemanden, den man mal sehr geliebt hat, zu verlieren. Aber wem sag ich das. Ich weine um mein Kind, um 26 Jahre, aber ich weiß, dass ich so nicht mehr weitermachen will. :cry:
    Er ist nicht agressiv oder böse, er ist einfach nur hämisch und sarkastisch. Er verletzt mich damit und er weiß das. Weißt Du, ich hatte Momente, in denen ich dachte: Jetzt rufst Du ihn an, weil Du es nicht mehr aushälst, habe es aber gelassen.......
    Sonntag will er mir das Ergebnis seiner Überlegungen mitteilen, vorher hat er keinen Bock über irgendetwas mit mir zu reden. Ich leide einfach und kann nicht mehr mit der Situation umgehen. Meine Kleine hat mich gestern in den Arm genommen und sagte: "Du hast doch mich, ich liebe Dich.
    Vermisst Du den Papa?" Ich hab genickt (Ich Blödmann) und sie sagte: "Das muss ein Gefühl wie Heimweh sein, nur viel stärker, man sehnt sich ja nicht nach seinem Haus, sondern nach den Menschen........... Sie ist echt süss. :)
    Ich weiß gar nicht, ob ich das hier im Bereich so schreiben darf, also bitte nicht böse sein :oops:
    Wie geht es Dir? Bist Du ein wenig weiter gekommen? Verlängertes Wochenende steht ja vor der Tür, da ist er doch bestimmt da, oder?
    Ich danke Dir für´s knuddeln, ich knuddel Dich zurück,
    Liebe Grüsse
    Avalonpe

  • Liebe AvalonPe,

    weinen tut gut, ich denke das muss sein. Die ersten 3 Tage nachdem mir die klar war, was mit uns los ist, hätte ich auch durchheulen können und hab natürlich auch viel geweint. Aber ich hab schon immer nah am Wasser gebaut und finde das auch in Ordnung. Die Gefühle müssen raus.

    Auch wenn es Dir jetzt vielleicht weh tut, aber er hat Dich voll im Griff. Er weiß, was er sagen oder tun muss und Du reagierst so, wie er sich das vorstellt. Ich bin leider schon längere Zeit nicht mehr glücklich in meiner Beziehung (auch fast 25 Jahre), schaff aber im Moment den Absprung noch nicht. Daher kann ich Deine Gefühle des Verlassenseins nicht so wirklich nachvollziehen. Ist es, weil er Dich verlassen hat? Oder ist es wirklich noch Liebe (nicht zu verwechseln mit Mitgefühl und Verantwortung).

    Mein Mann war nach dem Streit letzten Donnerstag auch sehr hämisch und sarkastisch das ganze WE über, aber ich hab mich nicht provozieren lassen. Irgendwann am Sonntag meinte er dann: "Du bist ja 'ne ganz Coole" Ja :D - das war's - er hat's gemerkt. Ich bin auf sein Gejammer oder seine bösen Bemerkungen nicht eingegangen - ich war cool.

    Warum will er erst am Sonntag mit Dir reden? Was ist das? Ist das Liebe? Zu wissen (und er weiß es garantiert), dass Du leidest und er in der Lage ist das zu ändern und es nicht tut - das ist keine Liebe - das ist krank. Das macht mich wütend :twisted: . Mir helfen da immer Listen oder kleine Zettel oder dieses Forum - schreib auf was noch sooooo toll an diesem Mann ist, dass Du ihn nicht verlassen kannst und schreib auf, was er tut, dass Dir nicht gut tut, Deinem Kind nicht gut tut und Eurer Familie nicht gut tut.

    Lass Dich nicht hängen, sei stark für Dich und Dein Kind. Tu was für Dich. Wenn ich mir mein Geschreibsel (ich mein aber alles so) hier ansehe, wunder ich mich über mich selbst. Hab selbst die Hosen voll bis an den Rand und gebe hier Tipps, aber mir hat das von den anderen sehr geholfen. Meine Probleme sind kein bisschen gelöst, aber mein Knoten im Bauch löst sich und ich fühl ein wenig mehr innere Stärke und .... ich bin cool :) . Weißt Du was ich vielleicht in Erwägung ziehen würde: Nehmt Euch (Du und Dein Kind) für Sonntag was tolles vor. Macht was Schönes und wenn abends die Welt zusammenbricht (was ich wirklich nicht hoffe) hattest Du einen schönen Tag. Das kann er Dir nicht nehmen.

    Wenn Du magst, ich hab mich für den erweiterten Zugang angemeldet, da könnten wir die Sache evtl. besser bequatschen.

    Denk an Voltaire. Eine virtuelle Kinderschoki (Du schaffts das Mama) für Dich und Deine Kleine.

    Liebe Grüße von weit weg, wir haben morgen keinen Feiertag.
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Guten Morgen Lütte,
    Du bist ein Schatz, danke für Deinen Beitrag. Ich weiß nicht, wie ich es Dir beschreiben soll, ich weiß nur, was ich nicht will und das ist ein Mann, der abends mit der Knalle in der Hand auf dem Sofa sitzt und im Anschluß komatös rumliegt. Ich fühle mich überfordert, was passiert mit dem Haus, vielleicht ist es Zukunftsangst, die finanzielle Situation, habe das Gefühl, es wächst mir über den Kopf. Ich nabe ihn gedrängt, auszuziehen. Er hat sich lange gesträubt. O-Tone: "Du solltest Dir mal überlegen, was Du mir angetan hast!"
    Ich glaube es ist keine Liebe mehr, sondern Gewohnheit und Angst vor der neuen Situation. :roll:
    Er hat mich gefühslmäßig verlassen und weil ich das jetzt vermute, geht es mir schlecht. :oops:
    Ich bin die letzten Jahre auch nicht mehr glücklich gewesen, ganz schlimm ist es seit dem letzten halben Jahr. Ich habe ihn immer gedeckt und immer an mir gezweifelt............
    Es ist alles nicht so schlimm, soviel trinkt er ja nicht.........
    Es ist so müssig, ich drehe mich im Kreis, suche Entschuldigungen für ihn und für mich.
    Da klingelt das Telefon, er ruft schon wieder an. Handy hab ich jetzt ausgemacht. Ich will nichts hören.
    Werde versuchen, heute irgendwie abzuschalten, lesen, Baden, mit meinem Möppel durch den Wald laufen. Die Kleene ist nicht da, sie kann sich auch ein bisschen erholen und kommt erst Sonntag wieder.
    Vielleicht werd ich dann wieder frisch im Hirn und sehe ein bisschen klarer. Noch mal Danke an Dich und Dein Verständnis. Es tut soooooo
    gut! :wink:
    Lasse mich nicht hängen!!!!!
    Allerliebste Grüsse
    Avalonpe

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