Beiträge von pepper

    Hi Leute,

    moechte meine Frage gerne noch etwas "Konkretisieren".
    Da ich vorhabe, in einem pflegerischen Beruf zu arbeiten, muss ich mir zwangslaeufig Desinfektionsmittel auf die Haende schmieren.
    Es gaebe dann keine Moeglichkeit, dies zu vermeiden.
    Andere Alkoholiker, die ich bereits gefragt habe, konnten mir leider keine konkrete Antwort geben.
    Als ich bereits Desinfektionsmittel ausprobiert habe, ist eigentlich nichts passiert, trotzdem bleibt da immer noch die Angst vor dem Alkohol.
    Fuer Deine Antwort hab vielen Dank, liebe(r) Bergzigeuner!

    Gruss pepper

    Hallo Leute,

    Dass ich als Alkoholiker Alkohol in Lebensmitteln vermeiden muss, scheint mir ganz klar auf der Hand zu liegen. Um einen Rueckfall zu vermeiden, meide ich Alkohol in jeglicher Form.
    Aber wie stets denn mit Alkohol in Cremes, Desinfektionsmitteln, Deos,Salben ...etc.? :?:
    Daher meine Frage: Kann Alkohol auch über die Haut aufgenommen werden? :?:
    Und wenn ja, kann er dann von dort in das Gehirn gelangen? :shock:
    Da sich viele Leute ( und ich denke auch trockene Alkoholiker) regelmaeßig mit Pflegemitteln einreiben, erscheint mir diese Frage nicht ganz unwichtig.
    Vielleicht weiß jemand was dazu.

    Liebe Grueße
    vom pepper :lol:

    Servus Biersünder,

    die Penner auf der Parkbank haben die gleiche Krankheit wie Du. Sie sind vielleicht in einem fortgeschrittenerem Stadium angelangt als Du und ungünstige Lebensumstände, die noch dazu kamen, haben sie dort hingebracht.

    Keinesfalls bist Du willensstärker als sie. Wenn Du im gleichen Stadium angelangt sein wirst, wirst auch Du keine Widerstandskraft mehr gegen den Alkohol haben.

    Ich musste leider jeden Tag trinken. Weil ich körperlich und geistig vor die Hunde ging, griff ich nach jedem Strohhalm und war dazu bereit, alles zu tun, um wieder normal leben zu können. Da war ich plötzlich gar nicht mehr arrogant und überheblich!

    Dazu musste ich mich aber kaputt genug gesoffen haben, um dies alles einzusehen. Vorher ging es mir wie Dir. Solange es mir nicht schlecht genug ergangen war, meinte ich, mich nicht ändern zu müssen. Was für ein Fehler!

    Wenigstens hast Du Dir die Fragen, die ich Dir empfohlen habe, einmal angeschaut. Vielleicht kannst Du sie irgendwann einmal besser gebrauchen.Den Weg in die meiner Meinung nach richtige Richtung habe ich Dir zumindest mal aufgezeigt.

    Halt die Ohren steif!
    pepper

    Servus Biersünder,

    Du hast mich nicht richtig verstanden. Ich meinte nicht allein die Auseinandersetzung mit seelischen Störungen die zum Saufen geführt haben, sondern auch die Auseinandersetzung mit der aktuellen Situation:
    Was muss ich an mir ändern, um trocken bleiben zu können?
    Welche Verhaltensweisen haben mich früher immer zu einem Rückfall gebracht?
    Was genau ist Alkoholismus und welche Konsequenzen hat das für mich, wenn ich Alkoholiker bin?
    Unterscheide ich mich von meinem Wesen her von Nicht-Alkoholikern? Werde ich z. B. leichter wütend oder setze ich mich oftmals selbst unter Druck? Besteht dann eine höhere Gefahr, wieder zu saufen, und was muss ich ä ndern, damit es nicht soweit kommt?

    Das sind Fragen, die ich mir gestellt habe, darauf Antworten zu suchen, hat sich für mich bisher gelohnt.

    Wie schaut`s mit deinen Freunden aus? Hast Du ihnen schon gesagt, warum Du nicht mehr mitsäufst? Zeigen sie Verständnis? Macht es Dir wirklich nichts aus, anderen beim saufen zuzuschauen?

    Denk mal nach,
    liebe Grüße,
    pepper

    Grueß Dich Biersünder.

    Es freut mich, dass es dir besser geht.Weiter so ! :lol:

    Aber sei wachsam, es können noch allerhand Turbulenzen psychischer Natur kommen ( Niedergeschlagenheit, heftige Unruhe, etc. du weißt schon).

    Du bist zwar noch nicht lange trocken und hattest gerade erst mit Entzugserscheinungen und körperlichen Beschwerden zu kämpfen, trotzdem möchte ich dich schon mal fragen, ob du schon in seelischer Hinsicht etwas gegen deine Krankheit getan hast?
    Wie du vielleicht gehört hast, ist der Alkoholismus oft durch seelisch/geistige Erkrankungen bzw. Störungen entstanden. Wenn ich dauerhaft nüchtern bleiben möchte, muss ich mich mit ihnen beschäftigen und muss täglich darum bemüht sein, mein seelisches Gleichgewicht zu erhalten. Da Alkoholismus eine unheilbare, chronische und tötliche Krankheit ist, muss/will ich das ein Leben lang tun.
    Es ist also nicht damit getan, körperliche Entzugserscheinungen auszuhalten und wenn diese weg sind zu denken, man sei geheilt.
    Dauerhaft trocken zu bleiben bedeutet harte Arbeit an sich selbst.

    Das war mir wichtig, es Dir mit auf den Weg zu geben, egal ob Du noch Rückfälle bauen wirst oder es gleich auf Anhieb schaffst, trocken zu bleiben.
    Liebe Grüße
    vom pepper

    Hallo Biersünder,

    wie du bereits selbst beschrieben hast, hast du schon starke Entzugserscheinungen. Man kann also davon aussgehen, dass du stark abhängig bist.
    Ich habe es ähnlich wie du gemacht. Ich habe mir aufgeschrieben, zu welchen Entzugserscheinungen es kommt, wenn ich mit dem Trinken aufhörte. Meine Saufexzesse machten mir nämlich kein so schlechtes Gewissen, dass ich deswegen zum Saufen aufgehört hätte. Der entscheidende Punkt war, wie ich mich am Tag danach fühlte, und zu welchen Entzugserscheinungen es dann kam.

    Der Krampf in deinem Bein kann übrigens auch vom Alkoholentzug kommen, ich kann mich daran erinnern sowas auch schon gehabt zu haben.

    Im Gegensatz zu dir musste ich fast jeden Tag trinken, das ist aber kein Merkmal eines Alkoholikers. In meiner SHG gibt es die unterschiedlichsten Trinkertypen, von Alkoholikern die jeden Tag tranken bis hin zu Alkoholikern, die eine zeitlang tranken aber auch für ein paar Wochen aufhören konnten.

    Deinen Freunden würde ich sagen, dass du ein Problem mit dem Alkohol hast, damit sie verstehen, dass du dich nicht ausschließen willst, wenn du nun nicht mehr mit ihnen trinkst, und damit sie dich nicht zum Trinken animieren. Ein Nichtalkoholiker versteht nämlich nicht, was in einem Alkoholiker vorgeht, wenn man es ihnen dann aber erklärt und sich outet, zeigen die meisten Leute Verständnis.

    Das Schwitzen kommt vom Entzug. Der Körper hat sich bereits so sehr an den Alkohol gewöhnt, dass er den Stoff braucht, um normal funktionieren zu können. Bekommt er ihn nicht, kommt es eben zu Entzugserscheinungen.

    Ich wünsche Dir, dass Du eine trockene Weihnachten mit Deiner Mutter verbringen kannst.
    LG vom pepper

    Hallo Biersuender,

    ich bin 2 Jahre älter als du und habe es vor 2 Jahren, also als ich in deinem Alter war, geschafft, vom Alkohol wegzukommen.

    Ich wuensche auch dir, dass du es schaffst.

    Auch bei mir war es so, dass ich ziemlich frueh Alkohol missbrauchte. Nach wenigen Jahren exzessiven Missbrauchs ließ auch bei mir die Vertraeglichkeit nach, was bei mir ebenfalls mit einem Nachlassen des Gedächtnisses, der Konzentrationsfaehigkeit, insgesamt halt mit einem Rueckgang der geistigen Leistungsfaehigkeit einherging.Du kannst aber beruhigt sein, nach laengerer Abstinenz kommt normalerweise alles wieder zurueck, bei mir klappt`s wieder ganz gut ( hoffe ich).

    Beide Daumen drueckt Dir
    der pepper

    Hallo Leute,

    soll eben jeder den Weg gehen, den er fuer richtig haelt, jeder ist ja schließlich selbst fuer sich verantwortlich.


    Was in den geschlossenen Bereichen gesprochen ( geschrieben ) wird, weiss ich wirklich nicht, meine Aussagen bezogen sich nur auf die offenen Bereiche.

    Grundsaetzlich gibt es aber noch, meiner Meinung nach, folgenden Punkt, in welchem sich das Online-Forum von realen SHG unterscheidet.
    Den r. SHG liegt meist, wie das ein Moderator bereits angedeutet hat, eine Ideologie zugrunde, daher sie bieten einen ( meist spirituellen) Befreiungsweg an.
    Ich persoenlich bezweifle, dass es ausreicht, sich vom Alkoholismus quasi freizureden. Fuer mich bedeutet es harte Arbeit, um ausgeglichen zu bleiben und mit allen Lebenssituationen zurecht zu kommen, und nicht in alte Verhaltensweisen (Abwehrhaltung, Jaehzorn, ...) zurueckzufallen, die dann wiederum zu einen Rueckfall fuehren.
    Ich finde, dass dieser Punkt einfach zu kurz kommt. Oder geht man hier nicht (unbewusst) davon aus, dass den meisten in SHG das schon auf den Weg mitgegeben wurde?
    Ich moechte hier auch einmal betonen, dass ich nicht die Arbeit von Leuten schlecht machen will, die wirklich bemueht sind, anderen zu helfen und hart daran arbeiten, sondern dass meine Kritik positiv und gutgemeint ist.
    Weiterhin viel Kraft und Freude
    wuenscht Euch der pepper

    Hallo Liebe Selbsthilfe-Forum Freunde!

    Wie ich mitbekommen habe, hat meine Empfehlung an eine(n) Hilfesuchenden, sich eine SHG zu suchen, eine Diskussion aus geloesst, zumal der Moderator Karsten eine andere Meinung vertrat. Daher will auch ich, obwohl ich hier noch neu bin, und Gefahr laufe in Fettnaepfchen zu treten, meinen Senf dazugeben.
    Zunaechst will ich noch anmerken, dass Karsten sehr fair war, und mich
    nicht persoenlich ( mit Worten) angriff.
    Aus meiner Sicht hat ein Online-SH-Forum folgende
    Vorteile:
    Ich selbst habe mich hier eingetragen, weil meine SHG sehr weit von meinem Wohnort entfernt ist. Das SHF ist also fuer jeden mit PC und Internetanschluss erreichbar.
    Man kann zu jeder Uhrzeit Kontakt haben.
    Was man schreibt, ueberlegt man sich genauer.
    Es ist gut fuer Alkoholiker, die Angst vor Kontakt haben,
    sich z. B. nicht trauen irgendwo hinzugehen und zu sagen dass
    sie ein Alkoholproblem haben.

    und folgende Nachteile:
    Wahre Naehe entsteht nur, wenn ich jmd. sehe, rieche und hoere, wenn
    ich das nicht haben kann, weiss ich, es stimmt etw. nicht mit mir und ich muss an meiner Persoenlichkeit arbeiten.( Musste ich tatsaechlich!)
    Man kann nicht erwarten, dass Hilfe auf Knopfdruck abrufbar ist, sondern sie ist ein Geschenk, auf das man auch mal warten muss.
    Vor den Augen anderer Menschen zu sagen:" ich bin ein Alkoholiker" ist einfach etwas anderes, als es in ein virtuelles Forum zu schreiben, wo mich niemand sieht, und ich mich hinter meinem Computer verstecken
    kann.
    Wer hilft Alkoholikern, die so weit unten sind, dass sie sich gar keinen Computer leisten koennen, z. B. Landstreichern? So eine Hilfe ist natuerlich nicht so sauber wie am PC.

    zum Schluss wollte ich noch erwaehnen, dass mich Gespraeche allein, ob nun in der SHG oder in einem Online-Forum, nicht dauerhaft nuechtern halten koennen, sondern dazu gehoert auch z. B. Selbstreflexion, um zu erkennen, welche meiner Verhaltensweisen und Eigenschaften richtig sind und welche falsch, welche mich trocken bleiben lassen und welche in den Tod/Irrsinn fuehren.

    Ich hoffe Ihr habt Euch ueber meine Kritik gefreut
    und nehmt mir`s nicht uebel
    der pepper

    Hi Nikole,

    deine Umwelt hat wohl deine Sucht nicht so richtig wahrgenommen, weil Du ( noch) nicht tagsueber trinken musstest.
    Da ist es wichtig klar Stellung zu beziehen und Deinen nahen Verwandten/Freunden in aller Deutlichkeit zu sagen, warum Du nicht mehr trinken moechtest.
    Es ist aber auch sehr wichtig, Dir selbst darueber klar zu sein, dass letztenendesnur Du selbst fuer Deine Trockenheit verantwortlich bist.
    Ich baute einmal einen Rueckfall, weil ich ein Glas Sekt bei einem gesellschaftlichen Anlass nicht verweigerte.
    Durch die zwei traurigen Jahre waehrend meines Rueckfalls musste ich mich alleine Quaelen. Da war niemand da, der mir morgens das Zittern abnahm oder vom Wahnsinn des Alkoholismus herabhalf.
    Karsten, natuerlich finde ich dieses Selbst hilfe-Forum klasse, ich bin aber auch der Meinung, dass "realer"Kontakt unter Alkoholikern wichtig ist, ohne aber irgendjemand diese Meinung aufdraengen zu wollen.

    Ruhe und Zufriedenheit
    wuenscht Euch
    pepper

    Hallo Ihr,

    Vielleicht waere es nuetzlich fuer euch, euch aufzuschreiben, warum ihr mit dem trinken aufhoeren wollt und welche positiven veraenderungen ihr euch erhofft wenn ihr es schafft. In momenten der versuchung vergisst man das allzuleicht ; so was aehnliches habe ich auch gemacht.
    Natuerlich empfehle ich euch, wie wohl die meisten hier, mal in eine SHG zu gehen. Das ist wichtig, um auch langfristig trocken bleiben zu koennen.

    Ich wuensche Euch, dass Ihr die Qualen der Sucht hinter Euch lasst und zu einem zufriedenen Leben zurueckfindet!

    Der pepper

    Hallo,

    ich kann mich erinnern, ich hatte einmal ein Zittern, das war viel staerker als sonst. Ich zitterte am ganzen Koerper, nicht nur an den Haenden. Der Druck auf meinen Kopf war fast unertraeglich und ich dachte mir, 20 Jahre aelter wenn ich waere, wuerde er es vielleicht gar nicht aushalten. Einmal sah ich eine Mauer vor mir hochziehen, bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass es eine Strasse war. Sonst hatte ich aber keine "Fehlinterpretationen". Ich kann mich auch erinnern, dass ich danach ziemlich gangunsicher war, und ich vertrug weniger Alkohol.War das vielleicht sowas wie ein Praedelir? Jedenfalls war es das schlimmste, was ich je in meinem Leben erlebt habe, das ganze ist jetzt ca 5 Jahre her, und ich bin so froh, trocken zu sein. Moechte niemand wuenschen so etwas zu erleben, denn jede Sekunde war eine Qual.

    Innerliche Ruhe und Frieden
    wuenscht euch der

    pepper

    Hallo Daniel,

    deine Angstgefuehle verstaerken sich im Entzug ueberall da, wo du vorher sowieso schon Angst hattest. Wenn es dir unangenehm war, unter viele Menschen zu gehen, weil jemand deine Sucht dir haette ansehen koennen, dann wird sich deine Angst z. B. im Supermarkt verstaerken. Durch den Entzug bist du sowieso schon gereizt, kommt dann noch ein seelischer Spannungszustand hinzu, hast du wohl Schwindel und Angstzustaende.
    Zumindest war das bei mir so. Ich hatte schon sehr frueh sehr viel getrunken und war schon als 20 jaehriger "Vollalki". Grund fuer meinen fruehen Alkoholmissbrauch waren unter anderem Aengste und Hemmungen , die ich durch Alk zu ueberwinden versuchte. Als ich dann trocken wurde, kamen diese Aengste auch nach dem Entzug wieder auf mich zu , und ich musste mich wieder mit ihnen auseinander setzen. Das muss ich teilweise auch heute noch. Das gemeine am Alkohol ist, er verspricht dir zuerst, deine Aengste abzubauen, weil du dich betrunken mutig fuehlst, langfristig gesehen verstaerkt er aber Aengste. Trocken musste ich mich zwar mit meinen Aengsten auseinandersetzen, ich kann mich aber auch darueber freuen , wenn ich Fortschritte mache, also z. B. meine Hemmungen ( ohne Alk) ueberwinde.
    Was ich dir vielleicht noch empfehlen moechte ist eine Selbsthilfegruppe in der du , von Angesicht zu Angesicht, Von der Erfahrung anderer trockener Alkoholiker profitieren kannst.

    Alles Gute

    pepper