Ich muss doch mal was schreiben.
Nun:
Vor einigen Jahren als es eben recht scheußlich wurde und wir uns getrennt haben blieben wir auch Monate lang getrennt. Der XY war ja mehr als ein Jahr trocken, besuchte zwar keine Therapie, aber trocken eben. Fing ein neues Job und ging relativ gut das Ding durch. Da kamen wir uns wieder näher und (ich mach das jetzt kurz) und wir haben da ein "Pakt" beschlossen, denn ich bewusst angegangen bin (warum - später in geschlossenem Raum): wir können zusammen sein wenn ich nie wieder weder angeschrien noch
unter seinen Alkohol irgendwie Leiden sollte. Denn ich habe schon gewusst dass dies so ohne Therapie irgendwann scheitern kann/wird. Die Verabredung war dass wenn es passiert dass er rückfällig ist - ich möchte nicht anwesend sein, ich werde nicht das Bett mit ihn teilen oder sprechen. Und in großem und ganzem wurde es so, man glaube es nicht.
Ich bin in den letzten 5 Jahren weder schief angeschaut, noch sonst wie respektlos behandelt. Er wieder um merkt selbst und verschwindet zeitig. Da er ein Delta Trinker ist - kommen diese Situationen nicht so oft vor. Wenn er seine "Orgien" hatte, ging er weg zur seine Familie, oder ich war eben grade nicht da. Natürlich ist das alles anderes als Ideal, aber ich habe ziemlich gut gelernt mich in sein trinkverhalten nicht einzumischen und nicht mal anzusprechen. Ihn vor Gesellschaft usw zu schützen tue ich so wie so nicht mehr. Jedenfalls - an die Verabredung hat er sich gehalten. Ich an mein Teil eben so- lass ihn in Ruhe und schau an dich selbst und deine Dinge (da sind viele Hobbies die ich habe sehr hilfreich, und der dynamischer Beruf mit viel Menschenkontakt ebenso).
Inzwischen ist es so geworden dass er gesundheitlich einfach nichts mehr verträgt und bei letzter Episode (wie gesagt ich erlebe sie nicht mehr vor mir) ging es ihn auf jeder weise wirklich dreckig , so dass die Angst richtig überwältigend war. Wieder Nüchtern, ist er mit der Information gekommen, dass er so nicht mehr leben kann, dass er beim Arzt war und schon Schritte unternommen hat um zu einer Therapie sich zu begeben, es gibt allerdings Probleme formeller Art (die gibt es tatsächlich). Darüber kann ich nicht weiter in Deteils schreiben - erst bei geschlossenem.
Ich habe in der Zeit mein Lebensqualität deutlich verbessert , und gelernt habe den XY als "zwei Männer" so zu sagen zu sehen - der Nüchternden und den anderen - den ignoriere ich so gut ich kann. Im Moment ist der Nüchternde da, er hällt sich an das gesagte und tut was er tun muss. Ich halte mich auch auf meinen Teil der Verabredung - und bin im Moment (ich sage ja IM MOMENT) sehr gut drauf.
Ich weiß ganz genau dass viele dies nicht verstehen können, die Haltung kann ich wiederum verstehen.
Ich bin in dieses "Arangement" nich unüberlegt rein geraten. Das was ich mal durchgemacht habe, werde ich mir nicht mehr erlauben. Das was ich mache ist sicherlich nicht jedermanns Sache ... Im Moment hällt sich mein "Leiden" in Grenzen, und grade in diesem Moment fühle ich mich stark und gut.
Ich will ja niemanden hier trotzen oder sagen dass mein Weg richtig ist und andere falsch wären. Um Gottes Willen! Nein. Es ist eben eine Möglichkeit die ich gewählt habe. Viele würden schreien:" das ist nur die Helfte der Lösung, oder gar keine; so könnte ich nicht leben... " usw.. Niemand verlangt das hier, ich verlange auch keine Anerkennung.. Ich habe mich bloß hier mitgeteilt, ohne Pretentionen ohne nix...
Ob Hund, Katze, Papagei oder was auch immer , das war eine Überlegung für mich - die angefangen hat noch vor 2 Monaten in meine einsame Zeit - vor den Dingern die grade jetzt los sind. Nichts ist entschieden und es ist einfach schön mal mit so einem Tier Zeit zu verbringen - wenn es auch vorübergehend ist.
Ich hoffe für etwas Toleranz wenn ich hier schreibe- ich Rate niemanden mein weg zu nehmen , ich bin auch nicht 18 Jahre Alt, sondern über 50 und behaupte nicht absolut mit meinem Leben das Recht zu haben, oder dass es bei mir gibt die neue Lösung des Co Problems . Ich übernehme ganz großes Risiko.... Klar. Aber anderseits - ich stehe finanziell und sonst wie auf den eigenen Beinen - in dem Sinne bin ich unabhängig.
Anderseits, als ich vor 5 Jahren sehr viel hier gelesen habe , habe ich da eine oder andere Bekantschaft mit Paaren gemacht die es gemeinsam Geschäft haben und ich glaube dass es niemanden schadet abzuwarten.
Einfluss auf sein Wunsch genesen zu werden kann ich , ganz klar, nicht haben. Ich kann versuchen mein Leben zu führen und seine Entscheidung und Vorhaben nicht zu stören. Zu der ist er auch ohne meine Hilfe gekommen ..
Und morgen habe ich ein sehr langen Tag bei der Arbeit - so muss ich jetzt wirklich aufhören und versuchen zu schlafen ... Ich weis nicht ob das jetzt so klappt (das war nicht unbedingt der Sinn der "Übung").
Gute Nacht, und hoffentlich habe ich nicht wieder jemanden genervt...
R