Beiträge von Sunshine_33

    Hallo Kalliopi,

    Mensch und Tier haben sich im Laufe der Evolution immer wieder ganz
    erstaunlich an widrige Umstände anpassen können. :wink:

    Und dann wäre da auch noch der "Gewöhnungseffekt".
    Kippt Dir jemand immer wieder kaltes Wasser nach, dann wird
    der irgendwann einsetzen und als "gar nicht mehr so schlimm" angesehen.
    Irgendwann nimmst Du es gar nicht mehr so richtig wahr und
    am Ende brauchst Du es sogar ?? :shock:
    Weil sonst das "Froschleben" nicht mehr wie gewohnt verläuft ?

    Liebe Kalliopi, das dumme an der Sucht ist ja, Du merkst nicht, das Du immer tiefer rein rutscht.
    Die Abhängigkeit kommt im Grunde übergangslos, es gibt ja nicht "den Tag", ab dem man abhängig war.
    Da die CO-Abhängigkeit auch eine ganz starke, nichtstoffliche Sucht ist, gilt das dafür ebenso, denke ich.
    Das ist meine Meinung, einige meinen ja, das die CO-Abhängigkeit keine Sucht/keine Krankheit ist.
    Ich frage mich dann, warum verhält sich dann ein CO zutiefst süchtig und will von seinem Suchtmittel partout nicht ablassen?
    Warum reagiert er immer wieder extrem harmoniesüchtig?
    Warum hat er solche Angst, loszulassen?
    Warum will er die Augen immer weiter zukneifen, während alle ringsherum längst sehen, was los ist?
    Warum leidet er endlos unter Entzugserscheinungen, wenn er doch loslassen will, weil es einfach nicht mehr geht oder weil er einfach
    ausgetauscht, weil lästig, wurde ?
    Et. pp.
    "Gesund" finde ICH so ein Verhalten jedenfalls nicht.

    Zu den Manipulationen kommt gleich noch was :wink:

    LG Sunshine

    Hallo Kalliopi,
    Du schriebst:

    Zitat


    Ihr dürft schon an mir herumzerren. Aber nur, wenn Ihr mir auch zugesteht, dass ich vielleicht irgendwann auch mal ein bisschen widerwillig reagieren könnte. Ganz ausschließen kann ich das nämlich nicht... :wink:

    Selbstverständlich darfst Du hier auch widerwillig reagieren !
    Ich bitte sogar darum :D
    So wie Du Dich eben gerade fühlst, was raus muss, muss dann auch raus.
    Ich weiß, das ich manchmal hart schreibe, darum gestehe ich auch jedem zu,
    sauer zu werden über das, was ich schreibe.
    Und dann auch entsprechend zu reagieren.
    Das halte ich aus. :wink:

    Zu den Manipulationen später noch was, die geschehen ja nicht immer vorsätzlich und bösartig und geplant.
    Nur "lernt" eben auch ein nasser Alkie, wie man den Partner/den CO/den Angehörigen am besten dahin bekommt, wo man ihn haben will.
    Der andere spielt da ja auch seinen Part mit.
    Nicht jeder Alkie ist immer auch ein vorsätzlich brutalst manipulierendes Ungeheuer.

    Bin grade auf dem Sprung, ich schreibe später nochmal ausführlicher, wie ich das genau meine.

    LG und Ohren steif halten :wink:
    Sunshine

    Hallo Maggy und Herzlich Willkommen hier im Forum.

    Sage mal, merkst Du eigentlich, wie Du das Alkoholproblem Deines Partners herunterspielst ?
    Noch ist alles nicht so schlimm...
    Nein, wirklich nicht?
    Wenn alles so easy und voller Sonnenschein wäre, wärest Du hier nicht gelandet.
    So sehe ich das zumindest :wink:
    Und sollte Dein XY wirklich ein Alkoholproblem haben, also alkoholkrank sein,
    dann führt diese Krankheit ungestoppt unaufhaltsam (mal langsam und mal schneller) bergab.

    Zu Deinen Fragen:

    Zitat

    aber ich weiss nicht, wie ich ihm helfen kann. Geht das überhaupt?


    Nö, Du kannst ihm nicht helfen.
    Wenn er alkoholkrank ist, benötigt er dringend Hilfe von außen.
    Sprich, einen Arztbesuch, eine professionelle Entguftung und vielleicht auch anschließend eine Therapie.
    Ein Angehöriger ist zu involviert und Du bist für seine Sucht (falls er alkoholkrank ist) auch gar nicht zuständig.
    Er ist ein erwachsener Mensch und müßte sich selbst Hilfe suchen, wenn der die Sauferei sein lassen wollte.
    Also ein trockenes Leben will.
    Sollte das der Fall sein, dann kann ein Angehöriger/ Partner allerdings eine große Unterstützung sein.
    Solange er aber nichts in dieser Richtung in die Wege leitet, gehe mal davon aus, das er weiter säuft.
    Und was Du gerade erlebst, ist nur die Spitze des Eisberges.
    Bleibst Du an der Seite eines nassen Alkies, steht Dir ein langer Leidensweg bevor.
    Auf dem Du selbst evtl. krank wirst.
    Sowas geht nicht spurlos an einem vorbei.

    Zitat


    Oder muss er nicht nur einsehen, was er tut (das scheint er ja zu wissen), sondern es auch ernstnehmen und ändern wollen (davon bin ich nicht ganz überzeugt)?


    Wenn Dein Partner ein trockenes Leben möchte, muss er das zur Prio1 in seinem Leben machen.
    So sage ich das immer.
    Ich habe das so gemacht, ALLES andere kam erst danach, auch die Beziehung.
    Und mein jetziges Leben, was wieder richtig schön ist, baut auf meine Trockenheit auf.
    Verliere ich sie, saufe ich wieder, verliere ich wieder alles.
    Das ist mir ganz klar.
    Die Trockenheit ist also im Grunde ein lebenslanger Weg.
    Aber sicher kein qualvoller Weg ohne Freude, Glück und Zufriedenheit, sondern ganz im Gegenteil.
    Und mal muss man etwas mehr an seiner Trockenheit arbeiten und mal weniger.

    Und Du sprichst es selbst schon an, es stehen viele Veränderungen bevor, wenn man trocken werden will.
    Aber auch das passiert ja nicht alles gleich Schlag auf Schlag und ist zu bewältigen.

    Zitat

    Und woher weiss ich, dass sich das Ganze nicht steigert und mein Freund bei "wirklichen" Belastungen (im Moment finde ichs eher überschaubar) sich hin zu regelmäßigerem übermäßigen Alkoholkunsum entwickelt?

    Wenn Dein Partner alkoholkrank ist, WIRD sich das steigern !
    Es gibt so einen ganz typischen Verlauf der Krankheit, ich habe mal ein ganz eindrückliches Schaubild dazu gesehen in einer realen SHG-Gruppe.
    Und jeder Alkoholiker durchläuft auch sozusagen diesen Krankheitsverlauf.
    Es trifft nicht immer jeder Punkt auf jeden zu 100% zu, aber trotzdem wird sich jeder Alkoholiker sicher darin wieder erkennen.

    Zitat

    Was kann man tun? Irgendwie bin ich unsicher, ob drüber reden und es so halb einsehen schon was verändern kann ... aber sieht man es denn ein, bevor es zu spät sein könnte?

    Hm, drüber reden bringt im Grunde gar nix.
    Das haben hier schon so viele Partner von nassen Alkoholikern feststellen müssen, die sich die Lippen fusselig geredet haben.
    Drohen nützt auch nix.
    Weinen hilft auch nix.
    Anflehen, mit der Sauferei aufzuhören, auch nicht.
    Verlassensdrohungen auch nicht.
    (weil damit meist zu oft gedroht wird, aber nix passiert, da weiß also der nasse Alkie eh schon, das der Partner nicht gehen wird)
    Diese Reihenfolge kannste Dir also schonmal merken, wenn Dein Partner n nasser Alkie is.
    Denn so läuft es üblicherweise ab.

    Zitat

    Sieht man es, ehe es zu spät ist?


    Hm, kann man so nicht pauschal beantworten.
    Manch einer säuft sich einfach tot.
    Ein anderer muss keinen so extremen Tiefpunkt erlangen, wie Job weg, Führerschein weg, Frau weg und Leber kaputt gesoffen.
    Ein Tiefpunkt kann also für jeden anders aussehen.
    Weil eben auch jeder anders leidet.
    Sozusagen :wink:

    Solange aber alles noch einigermaßen glatt läuft, hört ein Alkoholiker nicht auf zu saufen.
    Die Sucht ist viel zu stark. Da kommt man ohne Hilfe nicht mehr gegen an.
    Ich habe es jahrelang versucht, es war völlig aussichtslos.
    Bei mir gab es einen extremen gesundheitlichen Tiefpunkt, ich kam bei meiner Einlieferung ins KH gleich auf die Intensiv und hätte die
    Entgiftung um ein Haar nicht überlebt.
    Wenn Du nun aber denkst "oh je, die war aber schon runter gekommen, lebte wohl schon unter der Brücke" oder ein anderes Säuferklischee,
    dann muss ich Dich "enttäuschen". :wink:
    Ich hatte noch alles: meine Familie, meinen Partner, meinen Beruf, Führerschein, Haus mit Garten, und pipapo...
    Trotzdem war ich schwerst alkoholabhängig.
    Mein Tiefpunkt war also gesundheitlicher Natur.

    Zitat

    Während der Vorstellung hab ich schon einige gute Ideen zum Nachdenken bekommen - zB, dass ich eher darauf achten soll was mir gut tut, nicht zu viel von einem Gespräch erwarten darf, und noctfalls meine Konsequenzen ziehen muss, auch wenns mir schwer fällt. Und, dass ich vor allem meine Ziel, nämlich einen nicht trinkenden Partner, nicht aus den Augen verlieren sollte. Nochmals vielen lieben Dank dafür!

    Diesen Ratschlägen schliesse ich mich an :wink:
    Oder ich sage es noch krasser:
    Lauf, was das Zeug hält, wenn Dein Partner ein nasser Alkoholiker ist.
    Damit Du gart nicht erst noch tiefer in den ganzen Schlamassel rein gerätst.
    Und das rate ich Dir als Alkoholikerin.

    LG Sunshine

    Hallo Ute,
    schade das Du diese SHG nicht so nutzt, wie man sie nutzen könnte.
    Du schreibst kaum mal was von Dir, die Abstände, in denen Du schreibst,
    sind immer sehr groß.
    Und dann gibts auch nur ein kleinen Abriss der momentan Situation, in 2-3 Sätzen.
    Wie soll man da wissen, wie es Dir geht?

    Und nun wieder ein Rückfall... schreibst aber erst davon, NACHDEM Du rückfällig wurdest.
    Warum bist Du denn nicht eher hier hergekommen?
    Hast von Deinen Sorgen berichtet und hast Dir Trost und Hilfe geholt ?
    Weil Du nicht wolltest, das Dir noch jemand in den drohenden Rückfall reinquatscht?
    Weil Du trinken wolltest?

    Eine SHG-Gruppe kann nur helfen, wenn man sie auch helfen lässt, Ute.

    Gut, das Du zum Arzt gegangen bist und Dir wengistens da Hilfe geholt hast.
    Gäbe es vielleicht auch ne Art Thera, wie Du mit Deinen Problemen besser klar kommen kannst?
    Liebeskummer, ein krankes Tier und solche Dinge sind natürlich außergewöhnliche Belastungen, das kann ich sehr gut nachvollziehen.
    Nur Saufen kann und darf nicht mehr unser Weg sein, wenn wir überleben wollen.
    Wir müssen einfach Strategien entwickeln, wie wir bei schweren Situationen trotzdem ohne Alk zurecht kommen können.
    Und gerade DAFÜR gibt es doch auch SHG.
    Wo man seinen Kummer und seine Sorgen auch mal lassen kann.
    Hm... mehr fällt mir dazu nicht mehr ein...

    Bist Du eigentlich auch in einer realen Gruppe?
    Kann ja sein, das Du noch eine reale Gruppe hast und Du deshalb kaum
    hier bei uns scheibst?

    LG Sunshine

    Hallo Kalliopi,

    Du schriebst:

    Zitat

    Das, was er tut, sind viele kleine, manchmal auch nur ganz winzige Schritte. Zum Beispiel das, was ich einige Posts weiter oben beschrieben habe: Er sagt eine Party ab, die für ihn früher ein sehr willkommener Anlass gewesen wäre. Heute geht er den alten Kumpanen, die er dort getroffen hätte, lieber aus dem Weg. Und: Er hat, dadurch dass er sich mit dem Geburtstagskind nun irgendwann einfach mal so treffen will, aus dem Verzicht auf etwas (die Party und den Alkohol) auch noch einen Mehrwert gemacht (ein entspanntes Treffen mit einer lieben Bekannten).
    Sowas sind zwar nur Mini-Schritte, aber im Vergleich zu dem Verhalten, was er früher an den Tag gelegt hat, ein himmelweiter Unterschied.

    Du machst Dir hier selbst was vor, weil Du es so möchtest.
    Du willst hier Schritte sehen in Richtung Trockenheit, aber es sind keine.
    Du begehst gerade Augenwischerei an Dir selbst.

    Was Du da beschreibst, hätte ich nass auch alles tun können.
    Wo ist das Problem? Wo ist da denn eine Schwierigkeit?
    Wenn ich kein Bock auf ne Party gehabt habe, oder auf ein Treffen mit irgend jemanden, dann habe ich auch einfach abgesagt.
    Hätte aber kein Stück damit zu tun gehabt, das ich das Saufen aufhören wollte.

    Bei der Alkoholkrankheit gehört man ganz einfach in ärztliche Behandung, allein schon, um erstmal einen sicheren und professionellen
    Entzug machen zu können.
    Damit macht man einen Schritt vorwärts, alles andere ist nur Rumeierei, kannste mir glauben.

    Kalliopi, Dir scheint nicht ganz klar zu sein, wie manipulierend wir als nasse Alkies sein können.
    Wir können alles so drehen, das der Partner immer wieder denkt, nun geschieht etwas in Richtung Trockenheit.
    Wir können machen, das er immer wieder hofft.
    Wir wissen, was wir dafür tun müssen, glaubs mir.

    Zitat

    An diesem Punkt also hat er sich vorgenommen, einen neuen Versuch in ein trockenes Leben zu wagen. Seitdem bemüht er sich, große und kleine Probleme nicht mehr runterzuschlucken (oder vielmehr zu spülen), sondern er redet endlich darüber, er geht die Dinge an und setzt sich damit auseinander. Er versucht immer mehr wahrzunehmen, was ihm gut tut und was ihm nicht gut tut. Ich glaube ihm auch, dass er sich nüchtern wohler fühlt, dass er sich inzwischen etwas erarbeitet hat, auch in seinem neuen Job, das er eigentlich nicht wieder gefährden will.

    Kalliopi, wenn er wirklich einen neuen Versuch starten wollte, wäre er längst beim Arzt.
    Er kennt die Wege, die zielführend sind/sein können !!

    Ich habe auch viel gelabert, als ich noch gesoffen habe.
    Über meine Probleme und Belastungen und blablabla...
    Oder halt die Bäder in Selbstmitleid, an denen ich sehr gern andere teilhaben ließ.
    Ich habe auch manchmal gesagt, das ich nicht mehr oder weniger trinken will.
    Weil das Leben ohne Alk schöner ist, weil ich bewußter leben will.
    Ich machte Sport, ernährte mich mal wieder ne zeitlang gesünder und pipapo...
    Ich versuchte zu ergründen, warum ich den Alk brauchte... und schwupps, versank ich wieder gleich mal schön in Selbstmitleid.
    UND: ich soff weiter !!

    Das alles macht so absolut keinen Sinn, zuallererst muss das Dreckzeug
    aus den Körper.
    Danach kann man schauen, wie der Weg weiter gehen kann.
    So aber ist das alles noch nix, sorry.
    Denn, wie Ahoi es schon so treffend schreibt:

    Zitat

    Und Ethanol ist ein verdammt starker Löwe.


    Genau so ist das.
    Und der lässt Dich nicht einfach so sacht aus den Fängen gleiten.
    Man kann sich nicht aus der Sucht ausschleichen, das funzt einfach nicht.
    Wird zwar trotzdem immer gern wieder versucht, auch hier im Forum kann man das immer mal wieder lesen.
    Weil es ein bequemerer Weg zu sein scheint.
    Endet aber immer wieder unweigerlich im nächsten Vollrausch.
    Ist nur ne Frage der Zeit.
    Warts mal ab...

    Ich kann Dir nur einen Tipp geben, der hier auch immer wieder nachzulesen ist:
    Schau auf das, was er tut, nicht auf das, was er sagt.
    Und vor allem, schau auf Dich.
    Das geht erstmal allem voran.

    Solange Dein XY nicht zum Arzt geht, solange er keine Hilfe von außen annimmt, solange wird er weiter in der Sucht hängen.
    Ich hätte es ohne diese Hilfe niemals geschafft, trocken zu werden.
    Ich musste auch erst lernen, Hilfe anzunehmen, und ab dann bekam ich eine Chance.
    Und damit es nochmal klar ist, ein Angehöriger KANN diese Hilfe nicht leisten.
    Weil er einfach viel zu involviert ist.

    Zitat

    Die Bereitschaft alles dafür zu tun, die Krankheit aufzuhalten, muss da sein. Ich habe einige trockene Alkoholiker in der SHG kennenlernen dürfen - bei denen spürst du das.

    Genau so ist das.
    Und vorher wirds auch nix.
    Halbherzige Versuche führen einfach nicht zum Ziel, zufrieden trocken leben zu können.
    Ich hätte auch sonstwas getan, um nicht wieder zu saufen.
    Ich habe auch alles das getan, was mir die Ärzte sagten.
    Denn ich wußte doch gar nicht, wie denn wirklich ein Weg aus der Sucht aussehen kann.
    Meine Wege waren doch komplett alle gescheitert!
    Von daher hörte ich lieber auf die Leute, die die Wege kennen.

    LG Sunshine

    Hallo Dhyana,

    Du schreibst:

    Zitat

    dann kann ich auch Alk im Hause haben, ich trinke nicht. Nur habe ich immer wieder angefangen. Leider.


    Aha.
    Ist für mich jetzt aber n kompletter Widerspruch :wink:

    Wie wichtig ist Dir ein trockenes Leben, Dhyana?
    Ich denke, darüber bist Du Dir noch gar nicht im Klaren.

    Ich machs kurz, ich denke, mit Deiner Einstellung und auf diesem Weg,
    der möglichst ohne Veränderungen und bequem sein soll, wirst Du noch so einige Runden drehen müssen.
    Ich hoffe, ich irre mich.

    Du siehst Alkohol auch immer noch als eine Art Belohnung und das Nichttrinken als großen Verzicht, oder?

    Zitat

    mein Mann trinkt selten mal ein Glas guten Rum und deponiert sie irgendwo


    Das sagt für mich schon so einiges aus...
    Solange Du Alk noch als was "gutes" ansiehst, läuft da was schief, sorry.
    Für Dich als Abhängige ist er das pure Gift, und wenn Du die Sauferei nicht sein lassen kannst, dann säufst Du Dich tot.
    So isses nu mal.

    Hast Du eigentlich mal intensiv unsere Grundbausteine gelesen?
    Könntest Du Dich daran halten, die haben wir uns ja nicht aus Jux und Dollerei ausgedacht,
    sondern da stecken wertvolle, gesammelte Erfahrungen hinter.

    LG Sunshine

    Hallo Katha,

    Wenn ich Deine Geschichte lese, für was Du Alk benutzt (hast), dann lese ich im Grunde meine eigene Geschichte.
    Anfangs war es in der Clique üblich, Alk zu trinken.
    Ich denke, da hätte ich noch aussteigen können.
    Dann begann ich die Ausbildung und wurde schwanger.
    Ich beendete die Ausbildung mit einem Baby und ging dann gleich
    über in einen anstrengenden, weil anspruchsvollen Vollzeit-Job.
    "Nebenbei" war ich auch noch Ehefrau geworden.
    Mein Mann unterstütze mich immer, und nach der Ausbildung arbeitete er noch viel neben dem Job, um seine kleine Familie zu versorgen.
    Es war trotzdem alles zu viel für mich, weitere Hilfe mochte ich aber nicht annehmen.
    Ich wollte auch alles möglichst perfekt oder zumindest gut machen und meine Ansprüche an mich waren sehr hoch, viel zu hoch wahrscheinlich.
    Ja, und dann war da eben der Alkohol.
    Ich begann auch, Wein zu trinken wegen der Wirkung.
    Um Stress abzubauen.
    Um runterzukommen.
    Um zu funktionieren...
    Eben so, wie Du es auch beschreibst.

    Als ich 28 war, mittlerweile geschieden, war mir auch im Grunde schon klar, das ich ein Alkoholproblem habe,
    Und als ich 28 war, landete ich auch das erste Mal im KH, ich hatte Herzrythmusstörugen und meinen ersten Panikanfall.
    Es sollten noch viele folgen und es ging von da an auch stetig weiter bergab.
    Ich habe aber da noch alels verdrängt... wo das alles wirklich her kommt.
    Und ich habe noch 12 Jahre weiter gesoffen...
    Bis mein Körper nicht mehr konnte und ich mit dem RTW auf die Intensiv eingeliefert wurde, zum Entzug.
    Erst dann konnte ich trocken werden.

    Tu Dir das bitte nicht an, liebe Katha.
    Gehe bitte zur Suchtberatung und erzähle offen und ehrlich, was los ist.
    Konntest Du denn seit der letzten Entgiftung trocken bleiben?
    Oder warst Du schon rückfällig seitdem?

    Auch dieses Forum konnte schon sehr vielen helfen auf dem Weg in die Trockenheit.
    Ich wünsche Dir von daher auch hier einen guten und hilfreichen Austausch.
    Es gibt auch noch den Erweiterten Bereich, vielleicht wäre das auch eine Option für Dich?
    Dort ist der Austausch noch sehr viel intensiver als im Offenen Bereich,
    ich könnte mir vorstellen, das Dir auch das helfen könnte.
    Und es kann dort auch nicht das gesamte www mitlesen, von daher kann man dort auch offener schreiben.

    Liebe Grüße
    Sunshine

    Hallo Frank,

    wie schön, das der kleine Mann da ist :D
    Alles erdenklich Gute für Euch Eltern und für den neuen kleinen Erdenbürger wünsche ich.
    Ein strammes Gewicht bringt er ja schon mal mit :lol:

    Ich kann mir gut vorstellen, wie es Dir ging, als Du Deinen Sohn das
    erste Mal gehalten hast.
    Es ist immer noch wie ein Wunder, wenn so ein kleiner Mensch geboren wird, oder?
    Und Kinder geben dem Leben auch so viel Sinn, finde ich.

    Ich erlebe das gerade so mit meinen Enkelkindern... sie sind knapp 4 und knapp 1,5 Jahre alt.
    Ich war auch ganz gerührt, als ich sie das erste Mal auf dem Arm hielt
    und ich bin sehr dankbar, das es sie gibt.

    Wie geht es Deiner Frau, ist sie schon wieder einigermaßen fit?
    Wie es Dir geht, frage ich jetzt mal nicht... denn das liest man ja deutlich heraus, wie glücklich Du bist. :wink:

    Trotzdem, lieber Frank, passe auch weiterhin sehr gut auf Dich auf, damit
    Du Deinem Sohn eine Kindheit mit einem nassen, alkoholkranken Vater ersparen kannst.
    Und Euphorie kann manchmal genau so gefährlich sein wie andere Gefahrenpunkte.
    Also immer schön auffen Teppich bleiben :wink: und viel viel Freude mit Euren kleinen Sohn !!

    LG Sunshine

    Hallo Dhyana,

    Erste Frage:
    Warum darf jemand Alkohol in Dein Zuhause bringen?

    Zweite Frage:
    Was ist HM ?
    Mir sagt diese Abkürzung nichts.

    Du hast es so bisher nicht geschafft, abstinent zu bleiben.
    Dann ist das wohl noch nicht der Weg, auf dem Du gerade gehst...
    Wie wäre es, wenn Du weitere Hilfsangebote in Anspruch nimmst?
    An erster Stelle steht erstmal ein Arztbesuch bei einem Arzt, der sich mit Suchterkrankungen auskennt.
    Fand sowas schonmal statt?
    Dann wäre eine professionelle Entgiftung wohl angesagt, ob da was ambulant geht, musst Du mit Deinem Arzt besprechen.
    Danach könnte sich evtl. eine Therapie anschließen...

    Eine andere Frage von mir wäre noch:
    Wie wichtig ist Dir denn ein trockenes Leben überhaupt?
    Kannst Du Dir vorstellen, es zur Prio 1 in Deinem Leben zu machen?
    Denn anders funzt das nicht, denke ich.
    Bei mir ist es jedenfalls so, das meine Trockenheit immer an erster Stelle steht, egal was ist.
    Denn ohne sie bin ich gar nix mehr.
    Dann funktioniert auch mein ganzes restliches Leben mehr.
    Kurzum, mein ganzes Leben baut im Grunde auf meine Trockenheit auf.
    Darum bin ich auch bereit, daran auch immer mal wieder zu arbeiten, wenn es nötig ist.
    Und achtsam bleiben ist auch wichtig.
    Bei uns im Haus will ich auch heute noch keien Alk haben, auch nicht nach 12 Jahren Trockenheit.
    Und ich gehe auch nicht auf Veranstaltungen etc., wo gesoffen wird, mir alles zu ätzend, bringt mir nix mehr.
    Mag vielleicht andere amüsieren, aber ich konnte auch aufgrund dessen bis heute trocken blieben.
    Ich mache heute viel schönere Dinge als zu saufen.
    In das alte, versoffene Leben möchte ich nie mehr zurück.

    Wie sieht es bei Dir aus, was bist Du bereit, für ein trockenes Leben zu tun, liebe Dhyana ?

    Du kommst mir ein bisschen hin-und hergerissen vor... Du weisst, das der Alk Dir nicht gut tut, willst ihn andererseits aber auch noch haben.
    So zumindest mein Gefühl.
    Ich machs kurz:
    Wenn Du Alkoholikerin bist und Deine Suchterkrankung nicht stoppen kannst, säufst Du Dich unweigerlich früher oder später tot.
    So einfach ist das.
    Dann geht es nicht mehr um so ein "larifari-es-tut-mir-nicht-gut-zu-saufen", sondern um Dein Leben.

    Mein dringender Rat kann also nur sein, hole Dir mehr Hilfe !
    Es gibt ja weiterführende Hilfsangebote. Nutze sie bitte.

    Du schriebst auf der ersten Seite dieses Threads:

    Zitat

    Nach ein paar Wochen trocken kam bei mir so eine Leere, antriebslos und wahnsinnige Müdigkeit tagsüber trotz genügend
    Schlafs nachts, fühlte mich ohne Freude.
    Geht das grundsätzlich vorbei oder ist es für immer geschädigt im Kopf ?


    Es ist nicht selten so, das man sich am Anfang der Abstinenz so fühlt.
    Im Körper geht noch so vieles drunter-und drüber, der muss sich erstmal langsam umstellen.
    Die Seele ebenso.
    Das alles geht keinesfalls von heute auf morgen, das kann Wochen und Monate dauern.
    Bei mir war es auch so.
    Und ganz am Anfang meiner Trockenheit hatte ich auch große Ängste, das ich im Kopf geschädigt sein könnte durch die lange Sauferei,
    weil im KH auch sowas angesprochen wurde bei meiner Entgiftung.
    Es wurde sogar gesagt, das ich evtl. ein Pflegefall bleibe. (es ist allerdings nichts davon eingetreten).
    Und ich fühlte mich auch anfangs sehr durcheinander, nichts "stimmte" mehr in meinem Leben, alles gewohnte war weggebrochen etc.
    Ich machte außerdem starke Stimmungsschwankungen durch.
    Es stellte sich aber mit der Zeit heraus, das noch alles in meiner Birne ganz gut tickt :wink:
    Glaube ich zumindest und darauf kommt es ja an :lol:
    Und die Ängste, das da was nicht stimmen könnte, vergingen auch mit der Zeit.

    Dhyana, alle, die sehr lange abhängig gesoffen haben, die in dieser Zeit litten und schreckliche Erlebnisse hatten, haben eine Art Alkoholtrauma.
    Das ist einfach so und es braucht Zeit, das es heilen kann.
    Und das tut es dann auch... ganz langsam.

    Ich kann also Deine Ängste gut nachvollziehen, aber manchmal geht auch alles gut aus.
    Ich mußte übrigens bisher noch nie Antidepressiva nehmen oder andere Medikamente aufgrund meiner Krankheit, und viele andere ebenso nicht.
    Mache Dich da mal nicht verrückt.
    Du brauchst aber trotzdem mehr Hilfe, mache Dich da bitte auf den Weg und nehme sie dann auch an !

    LG Sunshine

    Hallo MB,

    Du fragtest:

    Zitat

    Für mich stellt sich nun die Frage, ob er tatsächlich ein Alkoholproblem hat oder dies als Ausrede für seine Entgleisungen nutzt.
    Gibt es einen Punkt an dem es einem egal ist?

    Ob er ein Alkoholproblem hat, weiß nur er allein.
    Wenn er eins hat, kann er ja was dagegen tun.
    Hilfsanbeote gibt es genug.
    Vielleicht will er aber auch nur seine Fremdgeherei damit "entschuldigen", wer weiß?

    Ich für meinen Teil bin in nassen Stadium meiner Krankheit nie fremd gegangen,
    obwohl es nicht an Möglichkeiten gemangelt hätte.
    Und ich weiß von anderen Alkoholikern (trockenen oder auch nassen), das sie auch mit jeder Menge Alk im Blut nie fremd gingen.
    Fremdgehen ist also kein Merkmal unserer Krankheit.
    Sicher setzt Alk die Hemmschwelle zurück, aber andererseits verstärkt er auch nur "negative" Verhaltensweisen, er löst sie nicht aus.
    So meine Meinung dazu.
    "Fremdgehen" wir in unserem Kulturkreis wohl eher als negative Charaktereigenschaft gesehen :wink:

    Und Nein, mir war es nicht egal, ob ich fremd gehe oder nicht.
    Ich tat es einfach nicht, war auch besoffen nicht mein Ding.

    Zitat

    Ich habe mir meinLeben so nicht vorgestellt, habe ihm aber versprochen immer für ihn da zu sein,
    wenn er eine andere Krankheit hätte würde ich ihn ja auch nicht sitzen lassen.

    Alkoholismus ist eine Suchterkrankung und nicht so einfach mit anderen Krankheiten vergleichbar.
    Erstmal ist der gravierende Unterschied, das man Süchte, wie eben auch Alkoholismus, stoppen kann.
    Es liegt hier also in der Hand des Betroffenen, ob die Krankheit weiter voranschreiten kann oder nicht.
    Und das trifft ja wohl kaum auf andere unheilbare Krankheiten zu, denn Alkoholismus ist eine unheilbare Krankheit,
    sie kann nur gestoppt werden.

    Du schreibst es schon, DIR geht es nciht mehr gut mit dieser Beziehung!
    Und um DICH geht das hier und hoffentlich auch in Deinem eigenen Leben.
    Schau also, das es DIR gut geht.
    Was Dein saufender XY tut, ist seine Sache.
    Darauf haast Du sowieso keinen Einfluss.
    Aber auf DEIN Leben hast Du Einfluss.
    Das kannst Du Dir selbst schön gestalten, oder Dich aber auch weiter kränken und verletzen lassen durch das Verhalten Deines XY in der besoffenen Birne.

    Wenn er was gegen seine Krankheit tun kann, kann er das SOFORT jetzt und gleich tun.
    Alle Arztpraxen haben noch geöffnet!
    Oder spätestens Montag da aufschlagen und um Hilfe bitten.
    Es kommt bei einem nassen Alkie nur darauf an, was er TUT, nicht
    was er den ganzen Tach so rumlabert. :wink:

    LG Sunshine

    Zitat

    Er sagt er weiss das ihn das noch umbringen wird und das er sich körperlich nicht gut fühlt aber das er voll da drinne ist und nicht weiss was er machen soll. Und das ich der einzigste Mensch auf der Welt bin der immer für ihn da war und danke dafür.

    Ach komm, er weiß doch ganz genau, was zu tun ist !
    Wenn er Hilfe von außen annehmen will (andere hilft grad leider nix, is so), dann könnte er das SOFORT tun.
    Es gibt Notaufnahmen.
    Ansonsten ist morgen früh jede Arztpraxis geöffnet.
    Also.
    PB, er war lange genug in einer SHG, um das alles selbst zu wissen!

    Fall nicht auf diese Selbstmitleidsnummer rein, die haben alle nassen Alkies drauf.
    Er dreht grade wie blöd an Deinen CO-Knöpfen und Du fällst schon wieder auf schöne Worte rein.
    Nur ändern die nichts.
    Was TUT er?

    Und vor allem, tu Du jetzt was für Dich.
    Nun drehen sich wieder alle Gedanken nur um ihn... maaan, das ist doch genau DAS, was er mit der Aktion erreichen wollte :roll:
    Mache Dich nicht selbst derart zum Spielball seines Befindens.
    Niemand zwingt ihn die Pulle an den Hals, das tut er ganz allein.
    Und er WEISS, wo er Hilfe bekommen kann.
    DU kannst momentan nichts helfen.

    LG Sunshine

    Hallo portugalbaby,

    Du schriebst:

    Ja PB, Dein Partner weiß bereits, das er Alkoholiker ist und er war bereits einige Zeit lang trocken.
    Das unterscheidet Deine Geschichte ein wenig von vielen anderen hier, wo der saufende XY noch keinen Finger gerührt hat gegen die Suchterkrankung.
    Dein Partner weiß im Grunde schon, wie ein trockenes Leben sein kann...und er weiß ebenfalls, wo es Hilfsangebote gibt, er hat sie sogar schon genutzt.
    Von daher brauchst Du doch da gar nicht groß rumeiern und zu überlegen, wie sagst Du nun am besten was und pipapo.
    In seiner ehemaligen SHG wurde sicher auch oft genug Klartext geredet, er kennt das also sowieso, denke ich.

    Zitat


    Dann gab es diesen Monat ein wenig Stress bei uns, familiär und finanziell und das hat gereicht diesen, in meinen Augen, komplett verwandelten tollen Mann wieder in die Alk Hölle zurück zu bekommen.

    Liebe PB, das kannst Du evtl. so annehmen, aber wissen tust Du nicht, was in ihm vorging, als er wieder trinken wollte, es sei denn, Du kannst in seinen Kopf schauen. :wink:

    Zitat

    Jetzt hatte er letztes WE seinen zweiten Rückfall, während ich beruflich auf Langstrecke war(bin Flugbegleiterin) Diesmal lief alles etwas anders.
    Er sagte er wüsste nicht mehr ob er wegen mir oder wegen sich selbst aufgehört hätte und das er es vermisst hätte zu trinken.
    Er sagte auch das er schon wusste das er trinken wird (mir aber keine Sorgen bereiten wollte vorher)

    Ja schau, er plante schon seinen Rückfall. Er wollte wieder trinken. Und so, wie er sich gerade verhält, sieht es ganz danach aus, daß das erstmal auch so bleibt.
    Rückfälle werden oft in dieser Art vorbereitet.
    Er hatte alles geschafft, was er schaffen wollte und fing dann wieder an zu saufen.
    Was sonst noch so in ihm ablief, ist fraglich, wir kennen ihn ja nicht.

    Und zu allem Überfluss zieht er Dich auch noch ganz perfide mit ins Boot, indem er sagt, das er vielleicht nur wegen Dir trocken geworden ist.
    Sowas kannste Dir dann also auch noch als Partnerin anhören, die helfen wollte ... aber sorry, das ist dann SEIN DING, nicht Deins.
    Ist aber trotzdem ganz schön krass.

    Zitat

    Das wir zwar zusammen wären aber das es SEIN Problem ist und ER sich darum kümmern muss und ich mich um mich selbst kümmern muss.
    Daraufhin reagierte er total beleidigt und verletzt das er den Sinn nicht sehen würde in der Beziehung
    wenn sich jeder nur um sich selbst kümmern würde usw.
    Am gleichen Abend ging er weg und trank wieder.

    Ebenso wie das hier. :shock:
    Du bist nicht für sein Wohlbefinden zuständig ebensowenig wie für seine Trockenheit.
    Er sieht nicht den Sinn in einer Beziehung, in der sich jeder auch um sich selbst kümmert?
    Öhhhmmm... das ist doch aber eine Grundvoraussetzung für eine Beziehung?
    Das jeder auch selbst die Verantwortung für sich trägt.
    Und im Notfall auch allein klar kommt.
    So sehe ich das zumindest, andere Beziehungen kämen für micht nicht in Frage.
    Alles "symbiotische" ist mir geradezu zuwider.
    Aber darum ging es im Grund sicher gar nicht, PB.
    Sondern nur daraum IRGENDWAS zu finden, um wieder saufen gehen zu können.
    So funzt das eben bei nassen Alkoholikern.
    Da sucht man immer auch nach Gründen, und eigentlich ist auch jeder noch so nichtige willkommen und Grund genug zum saufen.
    Es ist oftmals schon geradezu lächerlicht, wenns nicht so traurig wäre.

    So, jetzt ging es zum größten Teil wieder nur um ihn.
    War jetzt gar nicht mal so meine Absicht...hmmm... denn in diesem Forenbereich geht es ja um den Angehörigen bzw. CO. :oops:


    Zitat

    Mich komplett trennen KANN ich aber auch noch nicht, bzw wie gesagt-ich könnte schon- aber mit der Hoffnung das es irgendwann wieder klappt.

    Die Grundvoraussetzung für eine Teilnahme in diesem Forum kann nicht die Bereitschaft für eine sofortige Trennung sein.
    Denn Schnellschüsse gehen eher nach hinten los und machen im Endeffekt evtl. noch unglaubwürdiger, als man eh schon ist als aktiver CO.
    Und das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht. :wink:
    Lasse mal erstmal sacken, was Dir hier so alles geschrieben wurde in so wenigen Tagen.
    Das muss ja auch erstmal verdaut werden.
    Und im Endeffekt es ist GANZ ALLEIN DEINE ENTSCHEIDUNG, was Du tust.
    Denn DU musst am Ende auch damit leben können.
    Nicht wir.
    Außerdem bist Du momentan ja "nur" für Dich selbst verantwortlich, dringlicher wird es für mich, wenn Kinder mit im Spiel sind, die sich noch gar nicht wehren können.
    Ich kann Dir andererseits nur raten, Deine Leidenszeit auch nicht unnötig zu verlängern.
    Denn das tut wirklich nicht not.
    Ein Schrecken mit Ende ist immer sehr viel besser als ein Schrecken ohne Ende.

    Zitat


    Jetzt meine Frage an Euch die maL getrunken haben.. man hört ja meistens nur schlimme Geschichten mit traurigem Ausgang.
    ABER ich würde gerne von euch wissen was bei euch der Auslöser war mit dem trinken aufzuhören, bzw. brauchtet Ihr auch alle diesen TIEFPUNKT?

    Das beantworte ich gleich hier, aufgrund von Faulheit, in den anderen Thread zu wechseln :lol:

    Ja, ich brauchte einen absoluten Tiefpunkt.
    Wo bei mir gar nichts mehr ging.
    Wo es nur noch um Leben oder Sterben ging.
    Vorher handelte ich nicht. Redete höchstens mal.
    Machte Versprechungen und all das, was alle anderen nassen Alkoholiker tun.
    Ich wünschte, es wäre anders gewesen, denn ich habe auch Folgeerkrankungen aufgrund meiner Alkoholkrankheit.
    War es aber nicht. Bei mir war es eben so.
    Aber nicht jeder Tiefpunkt muss so drastisch aussehen.

    Eines ist aber sicher: Kein Angehöriger kann einen nassen Alkoholiker dazu bringen, das Saufen aufzuhören, wenn der nicht will.
    Eher vereist die Hölle.
    Von daher lasse Dich nicht mit irgendwelchen Labereien, Versprechungen oder Schuldzuweisungen abspeisen. Alles nur Makulatur.
    Nur Handeln zählt hier, nix anderes.

    Das gilt übrigens ebenso für Dich :wink:
    Denn Drohungen ohne Konsequenzen sind ja außer Manipulationsversuche auch nur Makulatur. :wink:

    LG Sunshine

    Hallo PB,

    Katharsis schrieb bei Sunflower etwas sehr wichtiges, wie ich finde:

    Zitat

    Suchtkrankheiten sind die einzigen Krankheiten, bei denen man den Partner nur unterstützen kann, wenn er bereits selbst etwas für sich tut. Von sich aus!

    Genau so ist das und das deckt sich auch mit den Erfahrungen, die ich dazu habe.

    Es gibt in der Tat Fälle, wo beispielsweise die Frau Druck ausübte und dann, als alles nichts half, konsequent die Koffer packte.
    In meiner Bekanntschaft so geschehen...
    Sie stand dann allein da mit 3 Kleinkindern im Schlapptau.
    Aber sie machte trotzdem ernst, es gab kein Zurück mehr.
    Sie ging nicht, um weiteren Druck auszuüben/ um so ein weiteres Manipulationsmittel einzusetzen... sondern einfach, weil ihre Kräfte
    am Ende waren und sie nur noch sich und die Kinder in Sicherheit bringen wollte.
    Ihr Mann sah, das er nun auch noch den Rest verlor, was ihm noch was bedeutete und er ist dann trocken geworden.
    Er litt aber schon selbst sehr unter seiner Sauferei, er wollte selbst auch aussteigen und die Trennung von seiner Frau war nur noch der letzte Anstoß, nun endlich zu handeln.
    Er ist seit über 35 Jahren trocken und die Trockenheit entwickelte sich auch schnell zum "Selbstläufer".
    Er hat wieder ein lebenswertes Leben, konnte seine Kinder aufwachsen sehen und mittlerweile die Enkelchen.
    Ich kenne die Geschichte nur von Erzählungen der Beiden, sehe aber ein glückliches Paar, was es zusammen geschafft hat.
    Es gibt also solche Geschichten...

    Aber... ich kenne auch jemanden, der 4 Jahre trocken war, auch sozusagen ein Vorzeigebild der SHG und dann wieder trank.
    Ich traf ihn nass und er erzählte mir, was geschehen war und das er schon einen neuen Platz für eine Thera hätte, die er bald antreten würde.
    Das tat er aber nie... er trinkt heute noch... ist seit ca. 3-4 Jahren wieder drauf, weiß nich genau.
    Ich "durfte" dabei lernen, das man auch einem Rückfälligen kaum noch ein Wort glauben kann, weil man dann wohl sehr schnell wieder mit Allem voll drin hängt, auch mit der Lügerei. :?

    Ich wollte auch noch zu anderen Bezug nehmen, muss nur noch ein bisschen was rauskopieren...:wink:
    Aber da hast Du es mir auch grade leichter gemacht, da Du in Deinen letzten Beiträgen anderswo und in einem neuen Thread im Alkoholikerbereich nochmal alles in Kurzform zusammengerafft hast.
    Ich sehe aber auch daran, das Du nun auch im Alkoholiker-Bereich schreibst, wie sehr Du doch noch nach dem Knopf suchst, den Du nur zu drücken brauchst, damit alles wieder gut wird.
    Wo Du noch evtl. einen Hebel ansetzen kannst.
    Aber es gibt weder den Knopf noch den Hebel.
    Du wirst ihn hier nirgends finden können.

    Sunflower hat übrigens das gleiche versucht :wink: auch da existiert ein Thread im Alkoholikerbereich, wo sie fragt:
    Will er wirklich was ändern (Frage einer Co-Abhängigen)
    So heißt auch der Titel des Threads. Dort haben bereits einige andere trockene Alkoholiker geantwortet, vielleicht helfen Dir auch diese Antworten weiter ?

    LG Sunshine

    Ich bin zwar nicht Katharsis, liebe Sunflower, aber ich kann Dir sagen, das Du überhaupt keine "Mittel in der Hand hast" bei jemanden,
    der trinken will.
    Und ich sehe bei Deinem saufenden XY momentan nichts, das er es beenden wollte.
    Reden kann man viel, das einzige, was zählt, ist das, was man auch TUT.
    Was tut er?

    Zitat

    Dann wird er in dem Moment wo ich sage, das ich den Zustand nicht ertrage vielleicht wieder einsichtig tun aber nicht zu einem Arzt gehen, weil er denkt das er es alleine hinbekommt.

    Ich denke, Du überschätzt hier Deinen Einfluss auf ihn und auf eine unheilbare Krankheit.
    Wenn er einsichtig wäre, sich wirklich als nasser Alkoholiker einstuft, würde er sich wohl von sich aus über Hilfsangebote informieren, wenn er trocken werden wollte
    Denn es gibt genug.
    Er tut aber nichts ausser reden und weitersaufen.
    Sunflower, ganz im ernst, Du kannst tun, was Du willst... Du hast nicht ausreichend Einfluss auf einen Menschen, der trinken will.
    Das hat NIEMAND, das hat nichts mit Dir zu tun.

    Und wie gesagt, nen "nervenden" Partner kann kein nasser Alkie gebrauchen.
    Da wird lieber der Partner/Co aufgegeben/ausgewechselt, als das Saufen aufzugeben.
    Das ist hier auch schon so einigen passiert, kann aber sehr heilsam sein.
    Man kann aber auch einfach selbst gehen, um sich den ganzen Mist nicht mehr anzutun und am Ende dann so abserviert zu werden.
    Das hat niemand nötig.

    LG Sunshine
    (kein Wunder, das die Sonne draussen nicht scheinen will bei so viel "Sonne" hier im Forum :lol: )

    Hallo Sunflower,

    ich habe in Deinen vielen Threds mitgelesen, weiß aber grade nicht mehr, wo es stand :wink: , das Du Angst hast, ihn zu verlieren.
    War doch so, oder?
    Und genau das ist der Grund, warum Du so um ihn herumschleichst, oder?
    Warum Du nicht Klartext sprichst.
    Warum Du kein Ultimatum stellst.
    Warum Du nicht konsequent wirst.

    Ich kann Dir eins mit Sicherheit sagen: Dein nasser XY weiß das!
    Und er benutzt das für seine Zwecke.

    Dein ganzes Reden wird aber auch so nix bringen.
    Reden zieht bei nassen Alkies nicht.
    Vielleicht geloben wir dann mal kurz "Besserung" und blabla und pipapo
    (glauben da in dem Moment auch oftmals dran) aber es wird einfach nix.
    Das ihr Beide über seinen problematischen Alk-Konsum spracht und er sich wenige Tage später sogar in Deinem Beisein ein großes Bier holte,
    das ist so unglaublich typisch.
    Ich hätte das GANZ GENAU SO gemacht, als ich noch gesoffen habe.
    "Denn Hallo, es ist doch wieder alles gut ?"
    "Und ich habe doch 2 Tage nix gesoffen, also hab ich doch gar kein Problem"
    Genau SO läuft nämlich die Nummer !
    Saufen, Mist bauen, den Partner verprellen, danach kleine Brötchen backen, bis der sich wieder beruhigt hat/bzw. wieder auf Spur ist, und danach wieder hoch die Tassen.
    Ich war absolut GENAU SO, ich erkenne mich gerade sowas von wieder darin !
    Immer schön schnell die Grenzen wieder aufweichen...damit man wieder bechern kann.

    Aber Sunflower, denke mal nicht, das ich damals trocken geworden bin.
    Ich habe noch VIELE JAHRE weiter gesoffen !
    Es musste alles erst noch hundertmal schlimmer kommen.
    Und das kam es auch.

    Von daher kannst Du mit ihm reden wie ein Buch.
    Es wird nichts nützen, solange er nicht den ausdrücklichen Wunsch hat, aufzuhören und auszusteigen aus dem Suchtkarussell.
    Und das "darf" mit Dir gar nix zu tun haben, das müsste schon seit ureigenster Wunsch sein, sonst hat er nicht mal den Hauch einer Chance.
    Und er wird Hilfe brauchen:
    Eine Entgiftung
    Eine SHG
    und evtl. auch eine Therapie.
    Und das müsste er von sich aus in die Wege leiten...
    Dann gibt es einen Weg aus der Sucht.
    So wie es jetzt läuft, aber nicht.

    Kurzum, solange Du Angst hast, ihn zu verlieren, wirst Du sehr wahrscheinlich irgendwie so weiter machen.
    Dich weiter verbiegen.
    Dir weitere Verletzungen/Schmerzen/Leid zufügen (lassen).

    Du kannst aber auch loslassen und zusehen, das Dein Leben wieder schön wird.
    Schritt für Schritt.
    Das hast Du in Deiner Hand.
    Deinen saufenden XY verlierst Du allerdings dann höchstwahrscheinlich wirklich dabei,
    aber den verlierst Du sowieso, wenn Du als CO unbequem wirst.
    Damit kann kein Alkie was anfangen, da sucht man sich lieber schnell einen neuen CO, der besser funzt.

    Es gibt also in dieser Situation nur ein Entweder-Oder.
    Du kannst es zwar noch ne Weile rausschieben, aber irgendwann wirst Du Dich entscheiden müssen.
    Und zwar für ein lebenswertes Leben oder eines, was nur noch Leid bedeutet und am Ende wirst Du selbst krank dabei.
    Sowas geht nämlich nicht spurlos an einem vorbei.


    LG Sunshine

    Zitat

    Ich bin so wütend das ich grade seinen Schlüsselbund heimlich genommen habe und die Haustürschlüsselabgemacht habe so das wenn er raus geht nicht mehr rein kommt. Ich möchte dann seine Sachen zu seiner Mutter bringen. Ich möchte es hier bnicht mehr mit ansehen. Die Wohnung ist eh auf meinen Namen, die Miete hat er auch noch nicht bezahlt. Aber sagt mir ist das richtig???

    Das hatte ich noch nicht gelesen als ich meinen Beitrag abschickte.
    Dazu kann ich Dir nur raten, tue nur Dinge, die Du dann auch wirklich durchziehen kannst.
    Nicht heute den Haustürschlüssel wegnehmen und ihn morgen dann doch wieder reinlassen.
    Nicht seine Sachen zur Mutter bringen, wenn er nächste Woche mit denselbigen wieder vor Deiner Tür steht und Du ihn reuevoll wieder aufnimmst, weil Du ihn so vermisst.
    Der Alkoholkranke ist nämlich die Droge des CO !
    Bei Entzug kann man da auch schnell rückfällig werden.

    Wenn Du möchtest, das er Deine Wohnung verlässt, dann veranlasse das Nötige.
    Das alles bringt aber nix, wenn Du in einigen Tagen wieder einbrichst.
    Du verlierst so jeliche Achtung von ihm und er weiß dann, das er mit Dir machen kann was er will, weil er Dich kein Stück mehr ernst nimmt.
    Ein nasser Alkie weiß SEHR GENAU, wie er seinen CO wieder auf Spur bekommt, das kannst Du mir glauben. 8)

    LG Sunshine

    Hallo,

    Renate schrieb:

    Zitat

    Das ist gemeint,wenn wir hier schreiben ,,trocken sein,, allein reicht nicht,eine Therapie gehört unbedingt dazu und das kann ein Angehöriger nicht leisten,ist auch nicht unsere Aufgabe,das muß der Trinker selbst wollen und sich kümmern.

    Das ist so nicht richtig, nicht jeder Trocken-Werdende braucht eine Therapie.
    Ich hatte beispielsweise keine.
    Und bin seit über 12 Jahren glücklich und sehr zufrieden trocken.
    Und viele, die mit Hilfe dieses Forums beispielsweise trocken werden konnten, hatten auch keine. :wink:
    Ebenso hatte nicht längst jeder aus meiner ehemaligen SHG eine Thera.
    Es kommt hier ganz einfach auf den einzelnen drauf an.
    Manch einer braucht sicher auch eine Therapie, ein anderer nicht.

    Hier werden Alkoholiker manchmal außerdem manchmal als willensschwache Menschen mit schwerer Kindheit
    und angeschlagenem Selbstbewußtsein und was nicht alles dargestellt. Sicher gibt es das auch...
    Aber auf mich (und auch auf andere) würde auch das nicht zutreffen, ich hatte eine glückliche Kindheit, und willensschwach bin ich schonmal gar nicht,
    das war ich mal, als ich noch gesoffen habe.
    Das hat der Alk aus mir gemacht, denn als der aus dem Körper war, war auch mein Wille gleich wieder da.
    Und ja, mein Selbstwertgefühl war auch angeschlagen zu Saufzeiten, das ist ja nun mal einfach so, wenn man nix mehr auf Reihe bekommt wegen der Sauferei, das deprimiert einen ja auch sehr.
    Als ich trocken werden konnte, war mein Selbstwertgefühl aber sehr schnell wieder ganz gesund, so wie es da vor meiner Abhängigkeitserkrankung auch war.
    Es hat also nicht jeder Alkoholiker die gleiche Vorgeschichte!
    Das Verhalten in nassen Stadium unserer Krankheit gleicht sich aber sehr.
    Da erkennen wir uns sehr schnell bei anderen wieder.

    Ich bin ganz "einfach" und unspektakulär in die Abhängigkeit geraten... in meiner Clique war es "normal", Alk zu saufen.
    Es war auch die Droge unserer Zeit, sage ich manchmal.
    Dann habe ich Alk zur Stressbewältigung eingesetzt, half doch.
    Dann wurde es immer mehr und irgendwann hatte ich mich abhängig gesoffen.
    Ich bin alkoholkrank geworden.
    Andere aus meiner damaligen Clique teilweise auch, andere aber auch nicht !

    Ich möchte das gern mal so klar stellen, man kann Alkoholiksmus nicht in allen Facetten einfach so über einen Kamm scheren.

    Liebes portugarbaby,
    ich habe Dich auch gelesen.
    Wollte Dir auch noch schreiben...
    Ich sehe allerdings einige Dinge evtl. etwas anders als meine Vorschreiberinnen.
    Dein XY HAT bereits was gegen seine Alkoholkrankheit getan, aber irgendwas ist auch schief gelaufen.
    Das ist bei vielen anderen Frauen hier nicht so, da hat der saufende XY bisher gar keine Anstalten gemacht, was gegen seine Sauferei zu tun.
    Du stellst auch Fragen wie "Kann man mit einem trockenen Alkoholiker Kinder haben?", das war doch in Deinem Thread hier, wenn ich nicht irre.
    Ja natürlich kann man das.
    Was wäre das für eine grausame Welt, wenn das unmöglich wäre?
    Das wäre doch auch grausam für den Erkrankten selbst. :cry:
    Aber wie gesagt, das gilt für einen stabilen, trockenen Alkoholiker!
    Jemand, der dauernd rückfällig wird, wird natürlich kein zuverlässiger Vater sein können.
    Auch kein zuverlässiger Partner, auch klar.

    Ich will mir nochmal alles genau durchlesen, was Du geschrieben hast, denn das ist ja schon ganz schön viel geworden in der kurzen Zeit :)
    Ich will das auch nochmal für mich so aufdröseln, was da evtl. bei Deinem Partner schief gelaufen ist, wissen tue ich es natürlich auch nicht 100%.
    Ich kenne ja nun auch die Alkoholkrankheit selbst, weil ich betroffen bin.
    Da hat man natürlich auch nochmal einen ganz anderen Blickwinkel drauf als ein CO.
    Dafür kann ich sicher auch nicht 100% nachempfinden, wie es einem CO so geht, ein bisschen aber schon :wink:
    Allein durch das viele Lesen hier auch in diesem Bereich.

    Aber eines ist ganz klar, liebes PB:
    DU bist nicht für die Trockenheit Deines Partner verantwortlich !
    Das muss mal ganz klar sein.
    Lasse Dich da keinesfalls irgendwie vor seinen Karren spannen.

    Und das kannst Du auch gar nicht sein, Du bist erstmal für DEIN Leben verantwortlich.
    Und danach, wenn Du dann noch sehr viel Kraft übrig hast, kannst Du vielleicht jemand anderen ein bisschen unterstützen.
    Aber immer nur so, wie Du Kraft dafür hast und das kann ja auch durchaus schwanken.
    Ich möchte auch hier nochmal betonen, ich hatte sehr viel familiäre Unterstützung!
    Ich weiß nicht, ob ich es ohne meine Angehörigen, speziell ohne meinen Mann und meiner Tochter anfangs so gut geschafft hätte?
    Sie waren/sind aber keine CO`s, das muss ich dazu schreiben.

    Schau erstmal, was Du HEUTE gutes für DICH tun kannst, liebes PB.
    Und morgen auch und die ganze Woche.
    Lass Dir nix aufdrücken, womit Du nix zu tun hast.
    Erkenne Deine eigenen Grenzen und lasse da keine weiteren Überschreitungen zu.

    Bin grad etwas auf dem Sprung, darum später evtl. mehr.... :wink:

    LG Sunshine

    Hallo Emma,

    dann ist doch alles super in Deinem Leben.
    Hört sich jedenfalls sehr zufrieden an.
    Und nicht danach, das Du von Deinem (alkoholkranken?) Mann beschimpft, verletzt, ausgenutzt und degemütigt wirst.
    Das aber passiert bei vielen anderen Frauen, die einen alkoholkranken Partner haben !
    Da läuft das eben nicht so harmonisch und "rund" ab und es sind sehr oft auch Kinder mit betroffen, die Schaden für ihr Leben nehmen.
    Und die Frauen suchen erstmal Möglichkeiten, ihren versoffenen XY trocken zu legen.
    Und müssen irgendwann schmerzhaft feststellen, das sowas nicht geht.
    Und dann Wege für sich selbst suchen.
    Oder eben weiter leiden, aushalten und selbst am Ende krank werden.

    Mir tut jeder Mensch leid, der Tag um Tag, Monat für Monat und sogar
    Jahr für Jahr bleibt, in der Hoffnung, das evtl. doch noch alles gut wird.
    Was für ein verschenktes Leben !
    In dieser Zeit hätte man so viel schöne Sachen machen können und längst einen lieben, netten Menschen kennenlernen können, der
    einen liebt und schätzt und sich nicht nur auf das nächste Besäufnis konzentriert.
    Wir können nämlich mehrere Menschen in unserem Leben lieben und ebenso von mehreren Menschen geliebt werden.
    Wäre es anders, wäre die Menschheit schon längst ausgestorben. :wink:

    LG Sunshine
    (trockene Alkoholikerin)

    Hallo Katharsis,

    Du schriebst:

    Zitat

    Da frage ich mich oft, ob Ihr überhaupt eine Ahnung davon habt, wie viele Menschen sich durch ihre Sucht ins soziale Abseits katapultiert haben.
    Da sind die Arbeitslosen, die in die Fürsorge reinrutschen, Menschen, die durch Alkoholismus krank geworden sind oder sogar eingeschränkt erwerbsfähig, Menschen, die so viele Schulden angehäuft haben oder eine eidesstattliche Versicherung abgeben mussten, dass sie die nächsten Jahre nicht einmal den kleinsten Hüpfer mehr machen können

    Ja, ich habe eine Ahnung davon.
    Ich habe frühere Bekannte, denen genau das passiert ist, was Du beschreibst.
    Nun ist es aber so, das es doch den offenen Bereich gibt, worüber steht:
    "offener Forenbereich für Bedürftige".
    Auch diese Menschen können sich ja hier austauschen, ist ja nicht so, das ihnen Hilfe verweigert wird.

    Ich lese aber auch in einigen Threads, das Berufen nachgegangen wird, das das Leben wieder rund läuft, von Urlauben etc.pp und somit
    durchaus ein kleiner Beitrag hier geleistet werden könnte, um das Forum auch weiterhin am Laufen zu halten.
    Es wird aber lieber Hilfe angenommen, ohne dafür auch nur einen cent locker machen zu wollen.
    Und genau DAS finde ich nich so doll.

    Zitat

    Bevor Ihr also immer dieselbe Platte abspult, denkt bitte daran, dass wir nicht alle Menschen über denselben Kamm scheren können und wenn die Zinken noch so grob sind.


    Danke schön.
    Ich sehe mich persönlich allerdings nicht als Phrasendrescher oder Plattenspieler, in den Schuh schlüpfe ich also nicht, der passt mir gar nicht.
    Im Gegenteil, ich mag sowas selbst nicht.

    Im übrigen bin ich auch froh, das der offene Bereich erhalten bleibt.
    Ich halte ihn für sehr wichtig.

    LG Sunshine

    Hallo Traurig,

    Du schreibst:

    Zitat

    Ich habe mir Gedanken darüber gemacht warum das so ist?! Ich habe ganz einfach keine Kraft dazu. Mein inneres Archiv der Co-Abhängigkeit hält mich glaube ich davon ab. Denke schon darüber nach wie er ausflippt und wieder losrennt und trinkt und die ganzen anrufe und SMS´s mit Liebesbeteuerungen, vorher natürlich Wut.

    Kostet denn das Aufrechterhalten einer unglücklichen Beziehung auf Dauer nicht viel mehr Kraft?

    Ja, kann sein, das man Stress mit dem "Verlassenen" bekommt, aber irgendwann ist der auch vorbei. Ein Ende mit Schrecken.... aber ein ENDE.
    Und danach ist man wieder FREI.
    Und was meinst Du wohl, wie schnell oftmals ein CO ersetzt wird?
    Um ihn am Ball zu halten, wird sonstwas erzählt... wie sehr man denjenigen "braucht"... ihn "liebt".... und all dieses blabla.
    Das ist die reine Manipulation.
    Hilft das nicht, wird auch gerne mal gedroht, tyrannisiert und was weiß ich... je nachdem, was dem Alkie am besten hilft/bzw. den CO wieder gefügiger macht.
    Da wird dann voll vom Leder gezogen, wie es besser nicht geht.
    Macht der CO aber wirklich ernst und geht, wird er oft schneller ersetzt als er gucken kann :shock:
    Da ist dann die "große Liebe" zum CO schnell vergessen... und der schaut dann blöd aus der Wäsche und denkt "ja wie konnte ich denn nur so lange so naiv sein?".
    Hm... durch gezielte Manipulation ?
    Und mancher CO bleibt auch ganz einfach, das ihm das erspart bleibt, einfach so ausgetauscht zu werden, weil er das nicht ertragen kann.
    Zu viel investiert, da will man schließlich auch die "Ernte der eigenen Arbeit genießen" 8)
    Es gibt also so einige Gründe, beim saufenden Partner zu bleiben und sich so immer weiteren Verletzungen auszusetzen.
    Wird man allerdings auch selbst krank von.
    Welche Gründe Dich bei Deinem saufenden/ rückfälligen/ trinkpausierenden (nenne es wie Du willst :wink: ) XY halten, kennst nur Du.

    Zitat

    Akzeptiert auch das es zwischen uns keinerlei Gefühlsaustausch gibt, keine nähe, keine Zärtlichkeiten.
    Was ist das denn?


    Für Deinen XY scheint das so okay zu sein.
    Das kann mit allem möglichen zusammen hängen.
    Es kann mit der Sauferei zu tun haben, aber auch mit der Abstinenz.
    Kann man so schlecht sagen...
    DU aber leidest darunter, so wie es sich anhört, oder?
    Dann kannst auch nur Du für Dich daran was ändern, denke ich.
    Denn ihm scheint es damit ja gut zu gehen.
    Warum also sollte er was ändern?

    BTW:
    Dein XY ist ganz sicher nicht der einzige Mann auf dieser Welt.
    Es gibt auf diesem Planeten sehr viele überaus nette Männer, die Interesse an ihrer Partnerin haben, sich für ihre Belange interessieren und zärtlich und aufmerksam und lieb sind.
    Aber ich habe oftmals das Gefühl, gerade diese Männer werden von CO`s gemieden, so wie der Teufel das Weihwasser meidet.
    Weil man mit denen eben nicht den heißgeliebten Stress haben wird, den man so dringend braucht, um sich überhaupt selbst zu spüren. 8)

    Zitat

    Er setzt sich sogar zu mir und versucht mir zu erklären das ich auf einem gutem Weg bin, da ich mir Hilfe geholt habe.

    Sorry, aber dabei mußte ich eben beinah laut lachen.
    Das ist ja derart paradox, das man das nun wirklich nicht mehr ernst nehmen kann.
    Daran kannst Du mal sehen, wie verquer die Gedanken in der Birne eines nassen Alkie sind.
    Hauahauaha...

    LG Sunshine