Hallo drybaby, Stine, Julia und Sven,
ich hoffe ihr hattet ein sonniges und fröhliches Wochenende!
Hm – nun ist ja Kapitulation für mein Verstehen eher die Aufgabe vor etwas. Ich ergebe mich vor etwas stärkerem und „es“ kann mit mir machen was es will. Wie wenn Länder im Krieg voreinander Kapitulieren und der „Gewinner“ bestimmt dann wie es weiter geht.
Aber ich denke hier da gerne um und verstehe im Zusammenhang mit Alk nun auch komplett wie Du es meinst.
Ja, ich habe begriffen, dass ich diesen oft auch so säuselnden Feind der Vergangenheit nie überlisten werde. Er wird nie halten was er verspricht und mich immer um Schritte zurückwerfen.
Oh oh Stine – sehe es mir nach – aber das ist ja nun alleine vom Zeitpunkt und ohne Begründung das 0,000 Minus an Charakterleistung Deines Ex!
Und man möge nie den einen Satz / die Frage „wieso, weshalb, warum.“ im Zusammenhang einer tiefen Liebe unterschätzen. Da weis ich leider aus eigener Erfahrung die Auswirkung. Es ist Jahre her und durch, hatte auch nichts mit Alk... zu tun.
Einfach von 0 auf 100 nach schöner Zeit & vergangenem letzten Tag...
Dieser „Liebeskummer“ war im Vergleich zu anderen erlebt und ganz anders überstandenen ein nicht enden wollender Höllentrip.
Eben weil die Frage im Raum stand und man nicht abschließen kann. Das Grübeln, gefolgt von „wenn“ und „vielleicht“. hat mich und alles gelähmt.
Auch heute kommt – wegen offener Frage eben – immer mal wieder sensibel das Thema auf diesen Mann.
Menschen meines Umkreis die das alles miterlebt hatten, begründen es nur noch ausschließlich mit dem nicht vorhandenem Abschluss.
Nun zu Dir: Das ist sicher jetzt auch gefährlich für Deine Gefühlswelt. Wenn es ein bisschen länger so läuft mit den gemeinsamen Unternehmungen, vielleicht kann er Dich ja dann doch mal erlösen. Damit Du das mit Dir ausdiskutieren kannst oder vielleicht sogar auf den Punkt kommst „der spinnt doch“. Ich denke jedenfalls, dass es Dir auch nach längerer Zeit noch positiv was bringen würde.
Sicher hast Du recht, wenn Du sagst ich soll nicht zuviel von mir verlangen – bin ja eigentlich wirklich momentan zufrieden mit mir. Habe bemerkt, dass Dinge ( Äußerungen, Erfahrungen...) meine Stimmung schneller kippen lassen und versuche das zu akzeptieren. Manchmal schmeiße ich mir dann ein Duftöl an ( Duft beeinflusst ja auch das Empfinden) und setze mich mit `nem Kaffee zu meinen Viechs auf den Balkon und gucke in die schöne große Kiefer direkt davor. Da tummeln sich Eichhörnchen und jedes Jahr brüten da andere Vögel.
Julia, lieben Dank für Deine netten und anerkennenden Worte.
Erst mal entschuldige wegen der verspäteten Antwort. Ich hatte Familie aus dem Harz da und so gut wie kein PC Kontakt.
Ja, ich denke das was Du auch so treffend Misstrauen nennst ist auch in etwa von mir gemeint gewesen.
Ich frage mich auch so viel – in den ersten Tagen oder ein paar mehr, habe ich bei allem daran und darüber nachgedacht was ich jetzt und warum mache. Ich trank seit ca. 27 Jahren so gut wie regelmäßig Alk. Richtig nachvollziehbare Gründe gibt es für mich bis heute nicht. Es hat sich echt als Gewohnheit eingeschlichen und verselbstständig.
In diesen Tagen war ständig das denken, wie mache ich jetzt was um nicht nur nicht zu trinken sondern auch viele Dinge zu tun die ich NICHT IM ALK tat. Mich abzulenken. Wenn ich in meinen Augen zu wenig oder blöde Sachen gemacht habe, wurde mir hier auch gut geschrieben „ mach was Dir gut tut“ – auch wenn es eben nicht die Norm ist, z.b. nachmittags dem Bedürfnis nachzugeben mich ins Bett zu kuscheln. Mir tat das gut – ich habe die Decke als Art Schutz empfunden.
Ich bin sicher noch nicht die richtige für Rat, aber Deine Formulierung „wieder gut“ würde ich für mich nicht wählen. Es ist nie wieder gut. Gut und Alk passt nicht – nicht mehr!
Auch denke ich, Du bist am Anfang Deines neuen Weges. Der viele Zweige entwickeln kann. Wenn Du sagst MEIN WEG, klingt das für mich sehr eingeengt – als wenn es nur den einen Tunnel gibt. Und Tunnel soll ja nicht.
Tunnel ist dunkel, und Du willst ja Licht und Leben oder?
Geduld ist schon richtig – ich muss sie für mich mit Ablenkung, Veränderung und nicht zuletzt Natur koppeln.
Vielleicht hilft es Dir ja auch Dich einfach mal in einen Park, Wald zu setzen und mal Bäume zu raten oder irgendwas, was Du noch nie gemacht hast.
Oder als Beispiel: Ich habe mir vor Kurzem eine ganz verworrene Straßenstrecke mit allen Namen die mir noch eingefallen sind zurecht gelegt und bin diese dann nach gutem Wissen abgelaufen. Ich war sehr erstaunt, an welche ich mich samt Umgebung noch erinnerte und was sich alles wie verändert hat. Mancher mag jetzt vielleicht lachen... Ich habe zum Beispiel eine uralte Gusseiserne Wasserpumpe gefunden wie es in meiner Kindheit viele gab. Diese besuche ich jetzt öfter und pumpe pro Arm so 30 x – gar nicht so leicht. Vielleicht etwas gaga – aber na und.
So was in etwa meine ich. Mache was mal ganz anderes. Und wenn nötig lach auch dabei über Dich.
Was die Kreativität angeht, ist es dann doch nicht ganz so. Diese Gaben waren zwar im Alk sehr präsent und wollen jetzt nicht so. Aber als Kind und in jungen Jahren war ich damit auch schon gesegnet – zum Glück also kein pures Produkt des Alk.
Liebe Julia – sei auch stolz auf Dich und freu Dich auch über jeden Tag.
Und wie Du schreibst ist doch gut - finde ich völlig OK!
Gib nicht auf. Vielleicht kannst ja wen anrufen und über irgendwas labern wenn das blöde Teufelchen kommt, lese hier oder gönn` Dir was leckeres, was Du Dir vielleicht immer verkniffen hast weil der Alk ja auch masse Geld schluckt. Denn nicht einmal ist kein mal, sondern einmal ist einmal zuviel und zieht viele Male nach sich. Sage ich mir.
Ich weis aber auch, dass noch so einige Löcher und dunkle Schatten auf mich warten – ich will will will ihnen aber keinen Platz machen.
Die neuen Sachen, die Bewegung der Sport tut mir gut, wenn mich meine blöde vererbte Hauterkrankung nur nicht zwangsläufig so bremsen würde...
Alles Liebe für euch und weiterhin guten Weg mit Gruß
Red Phönix