Beiträge von Karl65

    ... es ist nun schon wieder 8 Wochen her, seit dem ich das letzte Mal geschrieben habe.

    Wir hatten noch ein paar echt harte Tage. Ich habe die Kinder genommen und habe ein paar Nächte bei meinen Eltern übernachtet.

    Darauf hin entschied sie sich, eine "Auszeit" zu nehmen. Sie ging für 10 Tage in eine Fastenklinik. Mehr Einsicht ist leider nicht möglich.

    Sie kam "aufgeräumt" nach Hause. Gleich zu Beginn erklärte sie, dass sie ein Probelm mit Depressionen habe, die mit ihrer Kindheit und Problemen mit ihren Eltern zu tun haben. Sie hat definitiv kein Problem mit Alkohol. Das habe ihr auch die Psychologin in der Fastenklinik bestätigt. Sie habe außerdem ein Problem damit, Dinge heimlich tun zu müssen...
    Ich soll akzeptieren, dass sie einen anderen Umgang mit Alkohol pflegen will. So wie der eine Mensch Bewegung braucht und der andere lieber faul zu Hause sitzt, ist sie eben jemand der sich immer mal abschießen möchte und ich eben nicht...

    Kurz: Sie weigert sich, ihr Problem zu sehen.

    Seither ist wieder Alkohol im Haus. Sie schafft es, über längere Zeit keinen Alk zu trinken. Seit ein paar Tagen steigt der Konsum wieder. Sie trinkt Abends, verschwindet in der Küche oder Speisekammer und kippt schnell eine Flasche Sekt. Geht dann wieder los, trinkt weiter und verschwindet anschließend im Bett.

    Nach 6 guten Wochen, geht es wohl nun wieder bergab.

    LG Karl

    ... in der letzten Woche war es wieder extrem schlimm.

    Ich habe mich erneut abgegrenzt, schlafe auf dem Sofa, bin abweisend, gebe stumme Signale "nicht mit mir" ... aber handle nicht.

    Sie: Einsicht, es geht nicht mehr so weiter. Keine eigenen Ideen, wie sie es in die Praxis umsetzen soll. Dann doch die Aussage "Ich muss eine Therapie machen, komm mit."

    Ich: Nachdem ich so oft probiert habe, tolle Ratschläge zu geben und nur enttäuscht wurde, habe ich keine Lust mehr darauf. Es waren bisher sowieso immer nur Sprüche. Auf diese Spielchen habe ich keine Lust mehr. Sucht sie jetzt endlich mal Hilfe und ich verwehre sie, weil ich die Nase gestrichen voll habe? Würdet ihr sie nach 1000 Enttäuschungen an der Hand nehmen und sie irgendwo in eine Therapie schleppen? Oder würdet ihr ihr klar machen, dass sie selbst aktiv werden muss, ihren Weg alleine finden und gehen muss?

    LG
    Karl

    Hallo Susanne,

    du fragst nach dem Alter meiner Kinder. Sie sind 6, 10 und 18 Jahre alt.

    Ich soll Gründe für eine Schlammschlacht sammeln? Aktiv werde ich das nicht angehen, nur wenn ich dazu gezwungen werde. Dann würde mir aber sicher so manches einfallen.

    Heute bin ich wieder mal eingewickelt worden. SIE hat mal wieder alles eingesehen. Über ihr Problem darf aber eigentlich nicht geredet werden, weil Sie die ewig gleichen Vorhaltungen nicht hören kann. Sie sagt, dass sie das nur runter zieht und es eher einen negativen Effekt hat. So macht sie mich mundtot. Ich soll positiv denken. Mal sehen, wie lange das hält. So lange ich die Reißleine nicht ziehen kann, genieße ich die nüchternen Tage. Ich kenne ja nun den immer gleichen Kreislauf. Da bin ich auch nicht am Boden zerstört, wenn es anders rum läuft.

    LG
    Karl

    Tja ihr Lieben, nach ca. 5 Wochen bin ich wieder mal hier.

    Meine Hoffnungen sind mal wieder enttäuscht worden und ich musste nun zum wiederholten Mal einräumen, dass Ihr Recht habt.

    Ich weiß noch, was ich gedacht habe, als ich das erste Mal hier gelesen habe. Für mich war dieses Forum eine Sammelstelle für alle unendlich Enttäuschten, die im Leben keine Hoffnung mehr haben. Das hatte mit mir nichts zu tun. Mit etwas mehr Geduld, Liebe, Zuneigung wollte ich das alles besser in den Griff bekommen.

    Die Zeit hat mich eines Besseren belehrt.

    Da war diese Trinkpause, von der ich schon berichtet habe. Es lief vieles besser und zunächst ohne Alk. Die Flasche Wein, die ich sah, war dann wieder die erste von vielen. Es wurde wieder erheblich mehr. Sie verhielt sich dabei geschickter und unaufälliger. Das Timing war einfach nur besser auf unseren Alltag abgestimmt, es gibt eben Zeiten (Wochenende, Abends... etc.), da fällt der Suff nicht so auf wie tagsüber, wenn man gleich am Arbeitsplatz fehlt. Ich ging ihr mehr und mehr aus dem Weg und demonstrierte meine Abneigung. Sie suchte sich Ihre Räume...

    Heute gab es ein erneutes Gespräch. Für mich war es eine weitere Markierung, für sie war es ??? Sie hat erfahren, dass meine Tochter in eine Selbsthilfegruppe gegangen ist, von mir hat sie erfahren, dass ich regelmäßig Rat in einem Forum suche. Das war für sie offenbar beides sehr schockierend. Ich habe ihr den nächsten Step angekündigt: Umzug in eine Wohnung 10 KM weiter. Die Wohnung habe ich bereits raus gesucht. Eigentlich will ich nicht. Meine Hoffnung bremst mich. Trotzdem weiß ich, der Tag an dem ich gehen muss wird kommen. Ich muss gar nichts dafür tun. Sie tut es und macht mich bereit dafür!

    Vor 2 Monaten stand für mich noch unsere Beziehung und ich im Vordergrund. Mehr und mehr ist es jetzt aber der Gedanke an meine Kinder. Wenn ich selbst in dieser schlimmen Situation verharren würde, wäre das meine Sache. Für die Kinder gibt es aber keinen außer mir, der sie schützen kann.

    Gott gebe mir Kraft für die richtige Entscheidung!

    Ihr habt von Schuldgefühlen und Scham geschrieben. Davon hat sie auch gesprochen. Mir war es ein Bedürfnis, mal alles auf den Tisch zu bringen, weil sie auch zugehört hat. Dabei war ich der Meinung, ich würde nur die nackten Tatsachen wieder geben. Für sie waren es unerträgliche Vorwürfe und Schuldzuweisungen und sie bat irgendwann darum, endlich damit auf zu hören. Wie gehe ich mit diesen Schuldgefühlen um? Ich kann sie doch für ihr Verhalten nicht auch noch loben. Trotzdem weiß ich, dass sie eigentlich Trost und Unterstützung braucht. Kann ich ihr das überhaupt geben, ohne in ein Co Verhalten zu rutschen?

    Der nächste Step steht im Raum: Auszug und das Schaffen einer Schutzzone für alle, die unter ihr nicht mehr leiden wollen.

    Die Kinder lieben ihre Mutter. Deshalb möchte ich sie Ihr eigentlich nicht entreißen. Ich brauche auch kein zweites Schlachtfeld, das auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird. Haltet ihr die Trennung der Eltern und das Zusammenleben der Kinder mal mit ihr mal mit mir für einen praktikablen Weg?


    LG
    Karl

    Bin mal wieder hier...

    es ist nun ziemlich genau 1 Monat her, als meine XY ihren letzten Totalabsturz hatte. Das war mit Abstand das Heftigste, was ich bisher erlebt habe und ich hatte die nötige Entschlusskraft, um zu Handeln. Nach Hoffnung und Leid, Hoffnung und Leid... war mir ihr Verhalten mittlerweile auch vollkommen gleichgültig. Wir hatten ein Gespräch über die Zukunft. Ich hatte in früheren Gesprächen oft den Eindruck, dass sie wirklich etwas ändern möchte und wurde enttäuscht. Dieses Mal lag sowohl von meiner Seite aus als auch von ihrer Seite aus eine andere Ernsthaftigkeit in der Luft. Es war der reine Austausch von Fakten. Das Gespräch endetet mit meiner Planung für den Auszug und mit ihrer Aussage "Ich will nun wirklich aufhören, es geht so nicht weiter..."
    Am darauffolgenden Tag vereinbarten wir eine gemeinsame nüchterne Zeit von 6 Monaten. Sie nahm kurzfristig eine Sitzung bei Ihrer Psychotherapeutin war. Seither waren wir ohne Alk im Skiurlaub, zu Hause wird kein Alkohol getrunken. Es ist kein Alk eingekauft worden. Die Reste wurden aber NICHT entsorgt. Wenn das einer tut, dann muss sie das sein. Sie ist aber nach wie vor der Meinung, dass sie irgendwann "normal" trinken kann. Kürzlich waren wir beim Griechen. Der Wirt stellt uns einen Ouzo hin. Sie trinkt... In meinen Gedanken läuft sofort der alte Film ab... Es ist bei einem Ouzo geblieben. Vor zwei Wochen hat sie in meiner Abwesenheit ein Flasche Rotwein innerhalb von 2 Tagen getrunken. Es blieb dabei. Das waren die Ausrutscher. Wir unternehmen wieder Dinge mit den Kindern. Es geht uns gut.

    Jetzt frage ich euch: Gibt es nasse Alkoholiker, die ohne wirkliche fremde Hilfe den Schalter umlegen können und das auch dauerhaft so leben können? Ich hatte sie abgeschrieben und nun ist sie wieder da. Ich finde das einfach nur großartig und wünsche mir, dass es so bleibt.

    VG
    Karl

    Hallo,

    Zitat

    Wovor hast du denn solche Angst Karl?


    Wovor habe ich Angst?
    - ich habe Angst davor, dass ich im Bezug auf meine Kinder Fehler mache. Im Moment machen sie auf mich einen seelisch gesunden Eindruck.
    - ich habe Angst vor dem Krieg, der mir bei einer Trennung bevorsteht und der von IHRER Seite auch auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden wird. Dass SIE im Streit keine Rücksicht auf Kinderseelen nimmt, hat SIE mir mehr als einmal bewiesen.
    - Ich habe Angst davor, dass SIE aus reiner Wut über eine Trennung die gemeinsame Firma zerschlagen wird. Diese Möglichkeit hat sie genau so wie ich. Damit würde sie uns in eine finanzielle Notsituation bringen. Wir würden alle so tief fallen, wie ich es mir gar nicht vorstellen möchte. Davon wären dann auch 60 Mitarbeiter betroffen, die ihren Arbeitsplatz verlieren würden.
    - Falls Sie die Firma nicht zerschlägt, stellt sich trotzdem die Frage, wie es dort weitergeht. Wir arbeiten quasi in einem Team und sind derzeit fast unersetzbar. Ich kann mich privat persönlich und räumlich von ihr trennen. Am nächsten Werktag müssten wir uns in der Firma wieder in die Augen schauen.

    LG
    Karl

    Hallo zusammen,

    nach zwei Wochen melde ich mich heute wieder.

    Ihr hattet mit euren Einwänden uneingeschränkt Recht...

    Irgendwo hier im Forum habe ich von denjenigen gelesen, die neu im Forum auftauchen und dann schnell wieder verschwinden, weil sie nicht in der Lage sind, zu handeln.

    Ich bin unfähig zu handeln und habe Angst davor, zu dieser Gruppe zu gehören. Ich ahne, dass ich wider besseres Wissen zu dieser Gruppe gehören könnte. Ich will es eigentlich anders. Ich habe gelernt, Schmerz und Enttäuschung weg zu drücken, habe mittlerweile ein dickes Fell bekommen. Um zu Handeln, muss ich Schmerz empfinden. Mein dickes Fell verhindert, das.

    Für alle, die sich bisher bemüht haben, mir weiter zu helfen: Es ist alles angekommen! Ich habe alles verstanden! Jetzt müssten Taten folgen. Ihr könnt mir mit Worten nicht weiter helfen. Ich muss die Notwendigkeit spüren und meinen Verdrängungsmechanismus ausschalten!


    LG
    Karl
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    Das Forum sehe ich ab heute als eine Art Tagebuch. Hier möchte ich meine Gedanken sortieren und das Erlebte niederzuschreiben. Das nun Folgende braucht ihr euch daher nicht wirklich antun...

    Was in den letzen 2 Wochen passierte:
    - Ich hatte mich bemüht, die Dinge laufen zu lassen, nicht zu kontrollieren, keine Vorhaltungen zu machen, mich zu distanzieren. Bis zu einem gewissen Punkt ist mir dies auch gelungen. Allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt...
    - SIE hatte angekündigt, etwas ändern zu wollen. Wir hatten uns ausgetauscht. Ich rieb ihr unter die Nase, dass ich bei ihr nicht die Option sehe, "normal" mit Alk umgehen zu können. Sie empfand dies als Provokation und beharrte darauf, dass dies doch möglich sei. Ich solle mir das einfach ansehen und ich würde dann schon sehen, dass alles o.k. ist. Ich ging darauf ein.
    - ich habe mittlerweile meinen eigenen Alkoholkonsum nahezu auf 0 reduziert. Meine Abstinenz wurde von Ihr als Provokation aufgenommen und entsprechend kommentiert.
    - Am 24. Dezember wollte SIE die Bescherung mit einem Glas Sekt beobachten, weil das schon immer so war. Ich lehnte ab, SIE empfand es als Provokation. Irgendwann hatte sie mich dann zum Sekt überrredet. Weiteren Sekt lehnte ich ab, woarauf sie in der Küche verschwand... Ich ging verhältnismäßig früh ins Bett. In der Nacht wachte ich auf und fand sie betrunken VOR unserem Bett liegend.
    - Die folgenden Tage im Kreis der Familie trank sie demonstrativ Wasser, später dann auch wenige Gläser Wein. Sie beherrschte sich.
    - Am 30. Dezember sprachen wir über Silvester. Sie wollte 2 -4 Flaschen Sekt einkaufen. Ich teilte ihr mit, dass ich wohl keinen Alkohol trinken werde, da ich auf 0 reduzieren möchte. Daraufhin platzte die Bombe. Sie würde merken, welch unnormales Verhältnis ich mit Alkohol aufbaue. Das wäre alles andere als normal und sie wolle auch noch ein wenig Spaß im Leben haben. Ich fragte, ob sie mit mir keinen Spaß ohne Alk haben könne. Ihre Antwort war NEIN, zu Silvester gehört Sekt und einen langweiligen Silvesterabend ohne Sekt mit einem Langweiler wie mir, könne sie sich nicht vorstellen.
    - Daraufhin vertrat sie folgendes Statement: Sie habe mir nun 2 Wochen gezeigt, dass sie keinen Alkohol benötigt bzw. normal konsumieren kann. Nach dieser Zeit hätte ich nun immer noch die gleichen Vorbehalte. Außerdem würde ich behaupten, dass sie Alkoholkerin sei, obwohl das nicht zutrifft. Meine Art zu denken, würde bei ihr zu heimlichem Konsum führen. Es würde sich dabei um eine Art Trotzreaktion handeln, die nur ich hervorrufe. Letzlich wäre ich daher für ihre Exzesse verantwortlich. Aus diesem Grund wolle sie mir jetzt zeigen, wie es ist, wenn man kein Vertrauen hat und sie in "diese Ecke" drängt. Kaum ausgesprochen, soff sie wieder. Innerhalb 4 Stunden hatte sie die ersten 13 Piccolos und mindestens eine ganze Flasche Sekt gesoffen und stand vor mir, als habe sie gerade mal ein Gläschen getrunken.
    - Meine Reaktion darauf: Ich habe mir ein Bett in einem anderen Zimmer aufgestellt und dort geschlafen.
    - Sie stand heute morgen dann relativ "nüchtern" und lammfromm in der Küche und wollte für Silvester vorbereiten, als ob gar nichts passiert wäre. Schließlich wollte sie mir ja auch nur zeigen, wie sie sich daneben benimmt, wenn ich ihr im Bezug auf Alk nicht vertraue...
    - Als sie dann das Bett im anderen Raum gesehen hat, ging die Sauferei wieder weiter. Die Piccolos (sie hatte vor 2 Wochen eine ganze Stiege Piccolos, also so ca. 4 Liter zum wieder Erlernen eines maßvollen Konsums gekauft) waren heute weg geputzt, außerdem große Sektflaschen. Ihren Vorrat hat sie mit neuen Weinflaschen aufgefüllt.
    - Die Kinder haben davon kaum etwas mitbekommen. Allerdings ist sie mit sich und ich mit mir selbst beschäftigt. Für die Kinder bleibt übermäßiger Fernseh und Playstationkonsum.

    Hallo,
    ich nehme eure Einwände ernst! Die Woche lief bei uns persönlich sehr gut. Es war eine durchaus gute, harmonische Woche ohne Absturz!

    Nach wie vor bin ich in der Zwickmühle. Ich kann vieles, was ich hier lese in IHREM Verhalten wieder sehen. Und doch habe ich das Gefühl, dass sie ihren Weg derzeit in die richtige Richtung geht. Ihr sagt: LASS DICH NICHT TÄUSCHEN! Das habe ich im Hinterkopf. Evtl. denkt ihr auch: DEM IDIOTEN IST NICHT ZU HELFEN...

    Was hat sich in den letzten Tagen so getan:

    IHR letzter ABSTURZ (war ein einziger Abend) ist nun genau eine Woche her. Diesen habe ich für mich unter "Toleranz zeigen" verbucht. Heute ist also der 7. Tag nach ihrem letzten Absturz.

    AM WOCHENENDE: hatten wir Weihnachtsfeier. Hoch die Tassen... SIE hat mit getrunken, aber nicht mehr oder weniger wie alle anderen. Nachts wollte sie zu Hause noch einen "Absacker" (Weißbier) mit mir trinken. War absolut nicht nötig. Ich habe ihr klar gemacht, dass ich das nicht möchte. SIE war der Meinung, dass dies von mir in Richtung Bevormundung geht. Ich bin dann ins Bett. SIE hat den Absacker getrunken, kam dann gleich hinter her. Es gab keinen Absturz. Gestern hat sie dann wieder Tee getrunken.

    ALKOHOL IM HAUS: Für Weihnachten wurde eingekauft (2 Flaschen edit, bitte keine Markennamen nennen (Aurora) stehen in der Speisekammer - der Rest der Familie macht sich aber nichts aus Champagner). Außerdem hat sie Piccolos im Haus - "für das Erlernen eines normalen Umgangs mit Alk". Bei der Weihnachtsfeier sind Reste übrig geblieben. Die wollte ich nicht wie sonst behalten. Das hat SIE mir übel genommen, da ich sie damit ja mal wieder in die "falsche Ecke" drücke.

    Ist SIE auf dem Weg zu einem NORMALEN Trinkverhalten? Oder stellt SIE mich wirklich nur ruhig? War/Ist Sie doch in einem Stadium, in dem sie die Kontrolle über sich noch haben kann /wiedererlangen kann?

    LG
    Karl

    Hallo zusammen,

    ja, wie geht es mir mit der Situation. Dank der vielen Mühe, die ihr euch mit dem Beantworten meiner Fragen gebt, geht es mir gut. Wie ein Schwamm habe ich eure Antworten und eure Geschichten in den letzten Wochen aufgesogen. Ich habe nun die Distanz, die ich dringend benötigte, um diese Wechselbad einzuschätzen, auzuhalten ... Nun frage ich mich nicht mehr, was ic hätte anders machen können. Jetzt sind es Fakten, die ich hinnehmen kann aber nicht muss, wenn ich es nicht will. Diese Distanz tut gut. Allerdings bin ich noch in der Schleife, wie es Renate geschrieben hat. Aus dieser Schleife will ich aktuell auch nicht raus! Das habt ihr ja auch schon vermutet. Warum? Weil sich hier etwas geändert hat. Ob es ein Schauspiel ist? Das weiß ich nicht. Aber das, was sich geändert hat, fühlt sich gut an. Ja, am Sonntag gab es einen Absturz!!! Sie hat sich in ihre Ecke verzogen und sich dafür geschämt. Ich habe am nächsten Tag Distanz gehalten, aber ich habe nicht angeklagt. Ich denke, SIE hat sich selbst angeklagt. Seit Montag, ist sie wieder OHNE. Heute ist der 3. Tag. Ich glaube ihr, dass sie etwas ändern will. Nein, SIE ist zu keiner Suchtberatung, Arzt oder sonst wo hin gerannt, SIE will es aus eigener Kraft schaffen. Ob das überhaupt funktionieren kann, weiß ich nicht. Angst macht mir, dass SIE grundsätzlich das Thema nicht offen besprechen möchte. Aber von meiner Seite sind diesbezüglich auch immer nur Belehrungen und Vorhaltungen gekommen - Vielleicht will sie Papis Rat einfach nicht hören. Die eigene Kraft, die hat(te) SIE, bevor ES begann. Diese alte Kraft will SIE jetzt reaktivieren. Das spüre ich. Und dabei möchte ich ihr zur Seite stehen - OHNE Worte. Die Option für mich und die Kinder habe ich IHR aufgezeigt. Diese Option steht im Raum, das weiß SIE. Sie weiß, das jetzt die Ruhe vor dem Sturm ist, und dass der Sturm erst kommt, wenn SIE sich allzu weit vom eingeschlagenen Pfad entfernt. Eine gewisse Form der Toleranz gehört für mich wohl auch dazu, bei einem einzigen kleinen "Ausrutscher" darf ich keinen Krieg anzetteln. Das habe ich bisher eigentlich gemacht. Am Sonntag habe ich es anders gemacht und SIE hat sich darauf hin besonnen statt aus Trotz zu saufen. Das hat mir gezeigt, dass ich für ihr Handeln keine Verantwortung trage, dass ich das Handeln aber wohl durch mein Verhalten beeinflusse.

    LG
    Karl

    Hallo zusammen,

    Renate, mit Bstimmtheit kann ich es natürlich nicht sagen, dass sie gar nichts getrunken hat, ich hatte aber schon das Gefühl. Ich habe Augen und Ohren wie ein Luchs, mein Alkohol-Radar ist immer ON... (ich probiere das aus meinem Zentrum zu rücken, ist aber nicht so leicht).

    Mein Gefühl:
    7. Tag trocken - Gespräche über zu viel Alk. ICH: Du merkst doch wohl mittlerweile, dass du nach dem ersten Glas nicht mehr aufhören kannst. Hast du dich noch nie gefragt, warum...
    SIE: Ich habe das gemerkt. Das ist nicht o.k. Deshalb werden wir keine großen Flaschen mehr im Haus haben. Ich möchte wieder einen normalen Umgang mit Alk bekommen. Ich wieder lernen, mit kleinen Mengen zufrieden zu sein, es als Genuss zu emfpinden... Sie kauft an diesem Tag kleine Piccolos...

    8. Tag (heute) - WEIHNACHTSMARKT (noch Fragen?) - in der großen Runde - Sie bestellt einen Glühwein - Was soll ich in der Situation machen??? - Sie trinkt einen Glühwein. Wir gehen nach Hause. Ich bin eine halbe Stunde nicht bei ihr. Als ich zurück bin, kommt sie mir lallend entgegen. Ich sage mir "Keine Vorhaltungen, keine Belehrungen, Sie muss wissen, was sie macht..."
    Nach einer Weile sagt sie: "Der Tag war so schön, alles ist so schön, ich fühl mich so wohl. Lass uns zusammen noch ein Glas Sekt trinken."
    ICH: "Nein, du kannst das machen, du bist erwachen. Ich habe keine Lust mit einer Betrunkenen zusammen zu sein." SIE: "Du Spielverderber, ich möchte das aber jetzt." ICH: "Dann musst du das tun, aber ohne mich." SIE: Öffnet den Sekt. ICH: entferne mich von ihr. Kurze Zeit später hat sie sich ins Schlafzimmer verzogen - MIT Sekt.

    Hoffnung hin, Hoffnung her, die letzte Woche war sehr schön mit ihr. Ihr habt mich darauf vorbereitet, dass der Schein trügen kann. Ich war darauf vorbereitet. Dafür bin ich dankbar, denn heute bin ich nicht verzweifelt, heute habe ich keine Wut im Bauch.

    LG
    Karl

    Hallo,

    viola, du schreibst:

    Zitat

    Das Andere aber ist, was nun daraus folgt, also die Taten, die Handlungen, die Konsequenzen.
    Wie sieht es da bei ihr aus, was will sie nun tun??


    genau da sehe ich das Problem. Sie will! Sie sieht ein, das Sie etwas tun muss! Sie tut es sichtbar! Wir motiviert bis in die Zehenspitzen! Kommt von selbst auf einige Erkenntnisse, die ich hier lesen kann: "Das ist ein Ding, was ich nur alleine lösen kann, das hat mit dir nichts zu tun..."

    ABER: Sie will von Alkoholismus etc. nichts hören. Ein sachliches Gespräch über die komplette Thematik ist mit ihr also nicht möglich. Nach allem, was ich hier lese, funktioniert das also nicht langfristig!?

    Heute ist ihr 7. Tag (bisher ohne Alk). Ich werde diese Phase nutzen, um Grenzen nochmals ohne Wut, ohne Heulen und Zähneknirschen zu benennen und mit ihr abzusprechen.

    LG
    Karl

    Hallo,
    die Betreuung findet hauptsächlich in der Schule statt. Zum Glück gibt es mittlerweile in der ganzen Woche ein Betreuungsangebot bis 15 Uhr. Das passt schon mal grob. Nach einer Wohnung suche ich gerade.

    Gestern war bei ihr der 6. Tag ohne Alk. Wir haben geredet. Sie hat die Veränderung tatsächlich realisiert! Hat auf einer ganz sachlichen Basis mit mir geredet. Wir haben auch sachlich über eine mögliche räumliche Trennung geredet. Das Thema Alk kam auf den Tisch. Fakten, die bisher immer nur abgestritten worden sind (Kontrollverlust etc.) wurden erstmalig eingeräumt. Das hört sich seltsam an, bei allem, was bei uns schon abgelaufen ist. Ich sehe es aber als einen riesigen Schritt an. Ich hatte ja schon davon geschrieben,dass sie Weltmeister im Verdrängen ist. Wir waren an dem Punkt angekommen, an dem ich ihr sagte,sie solle sich mal überlegen, ob sie einen normalen Umgang mit Alkohol haben kann, wenn sie nach dem ersten Glas nicht mehr aufhören kann. Sie liebt ihr Leben, ihre Familie, ihren Beruf und merkt, dass es so nicht weiter gehen kann. Ich kenne eure Antwort. Und ich kenne meine Frau, sie denkt und argumentiert ehrlicher! Sie ist meiner Meinung nach auf einer Stufe der Einsicht angekommen, wo der Wille vorhanden ist, wo andere forenmitglieder aber über sich schreiben, dass sie noch eine ganze Zeit an sich selbst rum gedoktert haben bis die wirkliche Erkenntnis kam und der Weg für einen richtigen Umgang frei war... Ich würde ihr so gern helfen, ohne gleich wieder belehrend zu wirken. Ich habe den Eindruck, dass es nur ein kleiner step ist...

    LG
    karl

    ... Sunshine33, schon beim Schreiben meines letzten Beitrages wusste ich, dass ich für die Verwendung der Vokabeln "Schlacht, Truppen, Indianer kennen keine Schmerz" auf die Ohren bekomme. Mädels kennen da keinen Spaß... :lol:

    Heute lief es wie folgt weiter: Ich schlief am Sofa, habe es nicht kommentiert. Sie weiß ja, warum. Darüber ist sie ziemlich sauer und sagt, dass ich dann ja gleich ausziehen kann... Darauf ich: o.k., darüber können wir reden.

    Das Dumme: mir fehlt im Moment die räumliche Alternative; ich habe keine Betreuung für die Kinder.

    Das Gute: Egal wie, heute ist glaube ich der 5. Tag, ohne Alk bei ihr. Bei richtig fettem Streit läuft bei ihr der Film "Ich werde schlanker, mach mich besonders attraktiv... Der wird schon sehen, was er aufs Spiel setzt.." ab.

    LG
    Karl

    Hallo,
    ich habe gewartet, bis sie wieder nüchtern war. Dann war ich abweisend. SIE: Was ist denn los, warum bist du denn so böse zu mir...? Das war wieder eine jener Fagen, die ich so liebe. Naja, sie hat keine lange Antwort darauf erhalten, nur ein "ich habe keine Lust auf deine Spielchen". Ich schlafe seither heute in der vierten Nacht am Sofa und mach mein Ding zusammen mit den Kindern allein. SIE trinkt seither nicht - vermutlich wil sie erst einmal meine neue Taktik verstehen, um dann mit offener oder versteckter, maßloser oder eingepegelter Sauferei zu reagieren. Ich meide längere Kontakte. Von ihr kommt wie so oft keinerlei brauchbares Feedback. Es kommen Vorhaltungen, Schuldzuweisungen blablabla. Ich mache ihr klar, das ich gerade die Weichen stellen muss und werde. Sie entgegnet mir, dass sie dann keine Lust hat, mit mir eine Probefahrt in einem Auto zu machen 😳????? So will sie nicht mit mir leben. Ja, darüber können wir wie zwei zivilisierte Menschen reden. Ich spüre, wie ich innerlich bereiter werde, nun bald loslassen kann, obwohl ich sie liebe. Ich verstehe nun den Satz "man soll in Liebe loslassen". Ich spüre, wie es sich anfühlen wird. Loslassen war für mich bisher wie die Niederlage in einer Schlacht. Indianer, die keinen Schmerz kennen, können nur bis zum BITTEREN Ende kämpfen. Ich verstehe nun langsam, dass ich meinen eigenen Truppen (3 Kinder + Papa) mit Rückzug das BITTERE Ende ersparen kann.

    LG
    Karl

    Hallo zusammen,
    ja, eigentlich habe ich das in der letzten Zeit (seit ich versuche, Struktur in meine Gedanken zu bringen) auch so gemacht, wie ihr es mir empfehlt. Ich suche das Gespräch mit meinen Kindern. Denen fehlen eigentlich Worte für das, was da immer wieder passiert. Und von sich aus suchen sie das Gespräch nicht. Ich sag dann so etwas wie: "Ich finde es total blöd, was Mama da immer wieder macht. Macht es dich auch traurig?" Oder ich sage Ihnen, dass wir nicht bestimmen oder beeinflussen können, ob oder wann sie es tut, und dass wir in dem Moment einfach etwas alleine unternehmen müssen. Wichtig ist mir dabei auch klar zu machen, dass nur Mama allein für das, was sie tut verantwortlich ist, und dass große wie auch kleine Menschen ja oder nein sagen können, wenn sie etwas nicht wollen. Was mich dabei nachdenklich macht, und aus dem Grund habe ich den Thread überhaupt eröffnet: Die Kinder machen nicht den Eindruck, als ob sie froh sind,endlich darüber reden zu können. "ja, ich bin auch traurig." ist da schon viel, mehr kommt da nicht. Im Umgang mit Xy ist da einfach viel Liebe und Zuneigung zu spüren. Da ist noch nie eine Vorhaltung oder ein "Mama tu das doch bitte nicht mehr..." gekommen. Und genau das macht mich ja so stutzig. Fressen die das alles in sich rein, um dann irgendwann später zu platzen? Oder sind die Weltmeister im Verdrängen und sorgen mit einem gewissen Selbstschutz dafür, dass nicht so viel von dem Mist bei ihnen ankommt?

    LG
    Karl

    Hallo,

    Sunshine33, du schreibst

    Zitat

    Ich dokterte selbst an meinen Entzugssymptomen herum. Allerdings recht unerfolgreich.


    Genau den Eindruck habe ich derzeit bei meiner Frau. Mir kommt es vor, als ob sie wie eine Blinde nach einer Ursache für alle Probleme sucht und dabei eine andere Wahrnehmung als ich hat.

    Zitat

    Meine Situation hatte ich also begriffen, handelte aber nicht sinnvoll.


    ... und die Tatsache, dass dich an diesem Punkt keiner abholte, hat dich weitere Jahre gekostet.

    Und genau das will in mein Hirn nicht rein. Warum kann man einen Menschen nicht auf einer anderen Stufe, eben nicht ganz unten abholen? Warum kann ich unserer Familie die Trennung nicht ersparen? Für meine Kinder ist es nach wie vor (und da habe ich keine Wahrnehmungsstörung) die geliebte Mama.

    Jetzt hagelt es wieder: Typisch Co... Du hast nichts verstanden... Unverbesserlich... Du musst an die Kinder denken... Du musst an dich denken...

    Will ich alles machen, wenn ich ALLES versucht habe. Ich bin nun mal ein Wadlbeißer. Ob's in der Situation gut ist, darüber grübel ich schon...

    Hallo Lindi,

    ich habe mir den Thread bei den EKAs gerade noch mal durchgelesen. Es geht mir nicht darum, materielle Errungenschaften aufrecht zu erhalten. Es geht einfach um die realistische Einschätzung, ob ich das überhaupt alles parallel leisten kann. Von verpissen kann keine Rede sein. Allerdings möchte ich auch nicht alles verlieren, wenn ich schon meine Frau verliere.

    LG
    Karl

    Hallo zusammen,

    ich finde es toll, welche Mühe ihr euch mit mir gebt!

    Maria, wie lange war dein Weg der Erkenntnis?

    Lindi, deine Kommentare erden mich gewaltig. Ja, es gab erst eine Therapiestunde, die nächste ist für Januar angesetzt. Da liegen 8 Wochen dazwischen...

    Sunshine, könnte es sein, dass sie ihre eigenen Lügen selbst glaubt? Wie lange hast du gebraucht, um deine Situation zu begreifen?

    Renate, ja ich klammere. Ist das ein Wunder. Es geht nicht um irgend eine Kurzzeitbeziehung. Es geht um meine Sandkastenliebe, die ich geheiratet und mit der ich Familie gegründet habe und zwei Drittel meines Lebens verbracht habe. Wir haben unsere Beziehung immer als etwas super einzigartiges gefeiert. Deshalb klammere ich mich an jedem Strohhalm fest... Das hat mit "gesunder Angehöriger" nichts zu tun.

    Umso wichtiger sind mir eure Gedanken. Ihr helft mir das für mich Unmögliche als Alternative anzuerkennen...

    LG
    Karl