Tja ihr Lieben, nach ca. 5 Wochen bin ich wieder mal hier.
Meine Hoffnungen sind mal wieder enttäuscht worden und ich musste nun zum wiederholten Mal einräumen, dass Ihr Recht habt.
Ich weiß noch, was ich gedacht habe, als ich das erste Mal hier gelesen habe. Für mich war dieses Forum eine Sammelstelle für alle unendlich Enttäuschten, die im Leben keine Hoffnung mehr haben. Das hatte mit mir nichts zu tun. Mit etwas mehr Geduld, Liebe, Zuneigung wollte ich das alles besser in den Griff bekommen.
Die Zeit hat mich eines Besseren belehrt.
Da war diese Trinkpause, von der ich schon berichtet habe. Es lief vieles besser und zunächst ohne Alk. Die Flasche Wein, die ich sah, war dann wieder die erste von vielen. Es wurde wieder erheblich mehr. Sie verhielt sich dabei geschickter und unaufälliger. Das Timing war einfach nur besser auf unseren Alltag abgestimmt, es gibt eben Zeiten (Wochenende, Abends... etc.), da fällt der Suff nicht so auf wie tagsüber, wenn man gleich am Arbeitsplatz fehlt. Ich ging ihr mehr und mehr aus dem Weg und demonstrierte meine Abneigung. Sie suchte sich Ihre Räume...
Heute gab es ein erneutes Gespräch. Für mich war es eine weitere Markierung, für sie war es ??? Sie hat erfahren, dass meine Tochter in eine Selbsthilfegruppe gegangen ist, von mir hat sie erfahren, dass ich regelmäßig Rat in einem Forum suche. Das war für sie offenbar beides sehr schockierend. Ich habe ihr den nächsten Step angekündigt: Umzug in eine Wohnung 10 KM weiter. Die Wohnung habe ich bereits raus gesucht. Eigentlich will ich nicht. Meine Hoffnung bremst mich. Trotzdem weiß ich, der Tag an dem ich gehen muss wird kommen. Ich muss gar nichts dafür tun. Sie tut es und macht mich bereit dafür!
Vor 2 Monaten stand für mich noch unsere Beziehung und ich im Vordergrund. Mehr und mehr ist es jetzt aber der Gedanke an meine Kinder. Wenn ich selbst in dieser schlimmen Situation verharren würde, wäre das meine Sache. Für die Kinder gibt es aber keinen außer mir, der sie schützen kann.
Gott gebe mir Kraft für die richtige Entscheidung!
Ihr habt von Schuldgefühlen und Scham geschrieben. Davon hat sie auch gesprochen. Mir war es ein Bedürfnis, mal alles auf den Tisch zu bringen, weil sie auch zugehört hat. Dabei war ich der Meinung, ich würde nur die nackten Tatsachen wieder geben. Für sie waren es unerträgliche Vorwürfe und Schuldzuweisungen und sie bat irgendwann darum, endlich damit auf zu hören. Wie gehe ich mit diesen Schuldgefühlen um? Ich kann sie doch für ihr Verhalten nicht auch noch loben. Trotzdem weiß ich, dass sie eigentlich Trost und Unterstützung braucht. Kann ich ihr das überhaupt geben, ohne in ein Co Verhalten zu rutschen?
Der nächste Step steht im Raum: Auszug und das Schaffen einer Schutzzone für alle, die unter ihr nicht mehr leiden wollen.
Die Kinder lieben ihre Mutter. Deshalb möchte ich sie Ihr eigentlich nicht entreißen. Ich brauche auch kein zweites Schlachtfeld, das auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird. Haltet ihr die Trennung der Eltern und das Zusammenleben der Kinder mal mit ihr mal mit mir für einen praktikablen Weg?
LG
Karl