Ich weiß nicht mehr weiter, meine Frau trinkt

  • Hallo Karl
    Nun haben dir viele geschrieben und mögliche Wege aufgezeigt.
    Ich und ich glaube jeder hier kann deine Ängste verstehen /nachfühlen.Wir hatten sie auf die eine und andere Art und Weise natürlich auch.
    ABER eins darfst du nicht vergessen, bei der Alkoholkrankheit gibt es keinen Stillstand mit dem man sich irgenwie arrangieren kann.
    Es wird so sein das der Alkohol immer mehr Platz in eurem Leben einnimmt,es geht also um Grenzen die überschritten werden ,auf beiden Seiten.
    Ich weiß zwar nicht welcher Art deine Firma ist ,ob deine Frau in einem Büro sitzt und gewissermaßen dort ,,versteckt ,,werden könnte?? Bei Publikumsverkehr wird das mit dem Alkohol über kurz oder lang aber nicht zu verheimlichen sein und dann....meinst du nicht das schadet auch der Firma,bringt sie ins Gerde vor den Angestellten /Kunden das schädigt auch deine Firma und auch dich irgendwann als Autorität vorm Personal.
    Du siehst irgendwann wirst du Entscheidungen treffen müssen wenn sie nicht einsichtig ist und was gegen den Alkohol unternimmt.
    Ich wünsche dir viel Kraft und ein gutes Jahr 2014

    LG R..

  • Hallo Karl,

    Wie geht es dir ?

    dein Problem verfolgt mich seit Anfang an als du geschrieben hast.
    mir kamen dabei so einige Kindheitserinnerungen wieder ins Gedächtnis mit meiner Alkoholkranken Mutter.

    vor allem deine Frage "Welchen Schaden können meine Kinder nehmen?"
    ich bin so ein Kind und gewiss nicht ohne Schaden da rausgekommen.

    lg Markus67

    trocken seit 10.11.2012

  • Bin mal wieder hier...

    es ist nun ziemlich genau 1 Monat her, als meine XY ihren letzten Totalabsturz hatte. Das war mit Abstand das Heftigste, was ich bisher erlebt habe und ich hatte die nötige Entschlusskraft, um zu Handeln. Nach Hoffnung und Leid, Hoffnung und Leid... war mir ihr Verhalten mittlerweile auch vollkommen gleichgültig. Wir hatten ein Gespräch über die Zukunft. Ich hatte in früheren Gesprächen oft den Eindruck, dass sie wirklich etwas ändern möchte und wurde enttäuscht. Dieses Mal lag sowohl von meiner Seite aus als auch von ihrer Seite aus eine andere Ernsthaftigkeit in der Luft. Es war der reine Austausch von Fakten. Das Gespräch endetet mit meiner Planung für den Auszug und mit ihrer Aussage "Ich will nun wirklich aufhören, es geht so nicht weiter..."
    Am darauffolgenden Tag vereinbarten wir eine gemeinsame nüchterne Zeit von 6 Monaten. Sie nahm kurzfristig eine Sitzung bei Ihrer Psychotherapeutin war. Seither waren wir ohne Alk im Skiurlaub, zu Hause wird kein Alkohol getrunken. Es ist kein Alk eingekauft worden. Die Reste wurden aber NICHT entsorgt. Wenn das einer tut, dann muss sie das sein. Sie ist aber nach wie vor der Meinung, dass sie irgendwann "normal" trinken kann. Kürzlich waren wir beim Griechen. Der Wirt stellt uns einen Ouzo hin. Sie trinkt... In meinen Gedanken läuft sofort der alte Film ab... Es ist bei einem Ouzo geblieben. Vor zwei Wochen hat sie in meiner Abwesenheit ein Flasche Rotwein innerhalb von 2 Tagen getrunken. Es blieb dabei. Das waren die Ausrutscher. Wir unternehmen wieder Dinge mit den Kindern. Es geht uns gut.

    Jetzt frage ich euch: Gibt es nasse Alkoholiker, die ohne wirkliche fremde Hilfe den Schalter umlegen können und das auch dauerhaft so leben können? Ich hatte sie abgeschrieben und nun ist sie wieder da. Ich finde das einfach nur großartig und wünsche mir, dass es so bleibt.

    VG
    Karl

  • Hallo Karl,

    die Frage, die du uns hier eigentlich stellst, lautet aus meiner Sicht:

    - darf ich meiner Wahrnehmung trauen? ("sie trinkt weniger als vorher, aber sie hat Ausrutscher, eigentlich glaube ich ja nicht, dass das möglich ist, die Mengen werden auch schon wieder mehr, 1 Ouzo :arrow: eine Flasche Wein, was meint Ihr, darf ich hoffen?")

    Du darfst hoffen und du wirst hoffen - bis du es irgendwann von allein nicht mehr tust, weil dich die Realität eines Besseren belehrt hat; oder - bis du dir sicher genug sein kannst, dass du dem Frieden wirklich trauen darfst ...

    Da können wir keine Vorhersagen machen, nur Vermutungen anstellen, die auf unserer eigenen Erfahrung beruhen.
    Meine ist: es kann lange Trinkpausen geben. In denen konnte ich viel Kraft und Hoffnung sammeln ... seine Trinkpausen waren meine Verschnaufpausen. Und dann ging die Menge langsam wieder hoch.
    Das ist der Versuch - den du ja auch erkannt hast - sich zu beweisen, dass kontrolliertes Trinken möglich ist. Ist es nicht.

    Vielleicht hilft es dir, dich zu fragen, was dich eigentlich tief im Innern daran zweifeln oder zumindest vorsichtig sein lässt, dass jetzt alles auf einmal wieder gut ist ...?

    Viele liebe Grüße
    Lea

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Hallo Karl65,

    ich habe dieses Spiel als Co über 10 Jahre mitgemacht. Wenn Du keine ehrliche Antwort haben willst, lese woanders weiter!

    Warum hat Sie den Ouzo nicht abgelehnt. Jeder sprechende Mensch hätte einfach "Nein" sagen können. Deine Frau kann es aber nicht.

    Warum trinkt Sie in Deiner Abwesenheit? Damit Du nicht sieht ob und wieviel sie trinkt. Wenn es nur eine Flasche Wein in 2 Tagen war, glaube ich an den Klapperstorch.

    Sie hat den restlichen Alkohol bei Euch nicht entsorgt. Wenn Du einen Pyromane in der Familie hättest, würdest Du dann auch 10 Liter Reinigungsbenzin in seinem Zimmer aufbewahren.

    Werde wach, das wird nichts mehr.

    Gruß

  • Hey Karl,

    was Du schreibst ist das, was ich die wahre Qual nenne, an dem ganzen Co-Sein: Hoffnung! Trinkfreie Zeit!
    Der Co hält weiter aus oder sollte es heißen: blendet aus?....
    Kontrolliertes Trinken geht nicht.
    Ganz einfacher Grund:
    Es gibt das sog. "Suchtgedächtnis" und dieses verhindert das.
    Denn mit jedem Tropfen (!) Alkohol wird dieses akiviert (Vorher ist es soz. nur "stillgelegt") und die Sucht startet sofort wieder ihren Kreislauf:
    Mehr! Das startet langsam, um dann immer mehr Fahrt aufzunehmen und ganz schnell ist der Status vom letzten Mal wieder da, oft schlimmer noch.

    Beschäftigst Du Dich eigentlich mit dem THema Co oder Alkoholismus?
    Diese Fakten solltest Du kennen.

    LG
    Girasole

  • Hallo Karl,

    ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen.
    Sie streut dir Sand in die Augen. Ich kenne das Vorgehen deiner Frau, und habe daraus selbst Jahrzehnte immer wieder Hoffnung geschöpft.
    Es dient aber einzig und alleine dazu, dich mal wieder ruhig zu stellen, damit sie weitermachen kann.


    lg Christiane

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Karl,
    Mir persönlich half enorm hier bei den Trockenen und bei den frisch hinzugekommenen zu lesen. Es gab halt eklatante Unterschiede zu den Worten, Einstellungen und Handlungen meines Mannes und sehr viele Sachen, die von denjenigen, die erfolgreich mit ihrer Erkrankung umgehen, als klitschnasses Denken bezeichnet werden.

    Karl, hast du dir bereits konkret überlegt, wie der Plan B, eine Trennung, ablaufen kann, wenn Plan A, das Trockenlegen, nicht erfolgreich ist?
    Lg oldie

  • Hallo Karl,

    ui, so viele Beiträge... und ich komm auch noch. Und schließe mich meinen Vorschreiberinnen auch an!

    Ich spürte immer diese große Euphorie, diese Hoffnung, wenn mein Exmann mal wieder "vernünftig" wurde.

    Und genau wie deine Frau sagte er dann, der Alkohol könne da stehen bleiben, ihm würde das ja nichts ausmachen, er könne das beherrschen, sich beherrschen. Und "ab und zu mal ein Gläschen" würden ihm nun nichts ausmachen...

    Dass das nicht geklappt hat, ist klar... und ganz ehrlich, irgendwann wusste ich das heimlich auch, dass es so nicht funktionieren kann. Aber ich wollte es doch so gerne glauben, damit ich einen Grund hätte, bleiben zu können.

    Inzwischen kenne ich viele trockene Alkoholiker, bin ja auch mit einem in 2. Ehe verheiratet. Diese Leute gehen ganz anders mit sich um, mit ihrem Leben und ihrer Suchtkrankheit. Anders, als ich es eben von meinem Exmann kenne, anders, als du es hier beschreibst und ich auch schon oft hier in anderen Co-Fädchen gelesen habe.

    Du fragst

    Zitat

    Jetzt frage ich euch: Gibt es nasse Alkoholiker, die ohne wirkliche fremde Hilfe den Schalter umlegen können und das auch dauerhaft so leben können?


    Ich kenne keinen...

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Karl,

    ich noch mal.
    "der Alkohol kann ruhig stehen bleiben, der stört mich nicht, denn ich brauch ihn nicht. "
    das war O - Ton "meines" Alkoholikers, wenn er mir mal wieder beweisen wollte, das er kein Alki ist.
    Was dachte ich als gute CO? Toll, klasse er meint es ernst. Das Ergebnis war ganz anders, er soff munter weiter und befüllte die Flaschen anschließend mit Wasser.
    Selbst dafür hatte er noch eine Ausrede, die ich irgendwann auch geglaubt habe, weil ich sie glauben wollte. Ich wußte er erzählt großen Mist, aber er war so überzeugend, wie es nasse Alkoholiker nur sein können.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Karl
    Auch ich habe keine besseren Nachrichten.
    Mein ex war halb Tod als er beschloß zum Entzug zu gehen(kriechen!!)
    Zu diesem Zeitpunkt befanden sich in seiner Wohnung Unmengen ,überwiegend leerer Bierflaschen,allein im Wohnzimmer hinter der Tür mindestens 50 Stück.
    Nun war er in der Klinik und ich überlegte (fragte ihn auch) ob ich das Zeug mit seinem Sohn wegräumen soll bevor er wieder nach Hause kommt und direkt da wieder draufschaut.

    Er ganz groß,, das ist nicht nötig,mit dem Zeug ist er ein für allemal durch,,!!!
    Es diene höchstens noch zur Abschreckung!
    So standen die Flaschen da ,monatelang ,noch als er in die Tagesklinik ging.
    Tagsüber ,,Trockenarbeit ,, und abends die Sicht auf den Dreck.
    Er wurde noch während der beruflichen Eingliederung rückfällig .erst nur am Wochenende (man hats ja im Griff) inzwischen schon lange wieder täglich.
    Mit dieser Einstellung (Schaps beim Griechen,ein ,,Weinchen,,.......) ist sie nicht Trocken ,ja nichtmal abstinent.
    Karl lass dich nicht auf den Arm nehmen.
    Pass auf dich auf,denn letztendlich ist es doch dieses Hoffen ,glauben wollen ,die kurzen schönen Momente etc. was uns Angehörige auf Dauer immer mehr schwächt und krank macht/in die Verzweiflung treibt und zermürbt.

    Diesen Zustand bei dir ! zuzulassen das wird als CO bezeichnet,das ist unsere Störung /Krankheit.

    Sie ist krank und täuscht dich und evtl auch sich selbst.

    LG R..
    ,

  • Zitat

    Jetzt frage ich euch: Gibt es nasse Alkoholiker, die ohne wirkliche fremde Hilfe den Schalter umlegen können und das auch dauerhaft so leben können?

    Ich würde mal sagen - ich halte das für möglich. Wohlgemerkt, ich halte es nur für möglich. Es ergibt nur absolut überhaupt keinen Sinn.

    Jeder, der ernsthaft aufhören WILL zu trinken, wird sofort bemerken, daß er ein Problem damit hat und es ziemlich schwierig wird das völlig allein zu bewältigen. Jeder der ernsthaft aufhören WILL zu trinken, wird demnach auch alles versuchen, damit er das schafft. Und Jeder der ernsthaft WILL hat sich seinen Alkholismus schon eingestanden und demnach würde er sowieso Hilfe in Anspruch nehmen.

    Also nochmal, ich halte es durchaus für möglich, daß man es alleine schaffen kann, aber schlicht und einfach Niemand der es ernst meint und wirklich aufhören WILL, würde es ohne Hilfe machen.

    Der einzige Grund seinen Alkoholismus zu verstecken ist weil man ihn sich nicht eingestehen will und vor allem - weil man weiter saufen will.

    Es gibt keinen anderen Grund dafür es allein überhaupt nur zu versuchen.

    Und da leg ich meine Hand in's Feuer, daß jeder trockene Alkohoiker den Du fragst Dir ganz genau das Gleiche erzählt. Solange er keine Hilfe annahm - dann weil er noch weiter saufen wollte!

    Was ihren Alkoholismus angeht kannst Du Deiner Frau nicht vertrauen. Punkt! Da gibt es kein Wenn, kein Aber, kein Vielleicht und kein Irgendwann.

    Ich finde es gruselig anderen Menschen Ratschläge zu geben, ob sie sich trennen sollen oder dergleichen. Ob Du die Beziehung beenden willst, Dich trennen willst weil es in der Beziehung für Dich einfach nichts mehr zu holen gibt, ist alles Deine Sache. Selbst wenn Du glaubst, Du könntest Deine Frau irgendwie retten, musst Du eben diesen langen harten Weg bis zu dem Eingeständnis, daß Du da überhaupt nichts machen kannst und es auch nicht Deine Verantwortung ist, gehen. All das ist alleine Deine Sache.

    Aber eins kann ich Dir versichern. Wenn sie keine Hilfe will - dann weil sie saufen will!

  • Hallo Karl,

    wie geht es dir denn?
    Ich hoffe wir haben dich mit unseren Erfahrungen nicht so abgeschreckt, das du nicht mehr schreiben magst.


    lg Christiane


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Moin Karl,

    Kaleu schrieb Dir:

    Zitat

    Und da leg ich meine Hand in's Feuer, daß jeder trockene Alkohoiker den Du fragst Dir ganz genau das Gleiche erzählt. Solange er keine Hilfe annahm - dann weil er noch weiter saufen wollte!

    Da muss ich widersprechen !!
    Bei mir war es nicht so!
    Ich wünschte mir sehnlichst, mit dem Saufen aufhören zu können. Ich habe mehrere Versuche dazu unternommen. Aber dann kamen die Entzugssymtome und ich bekam große Angst bis hin zu extremen Panikattacken.
    Im nachhinein bin ich froh, nie einen kalten Entzug weiter durchgezogen zu haben, denn dann wäre ich sicher nicht mehr am Leben.
    Ich wollte also weiß Gott nicht weiter saufen.

    Was also hat mich sonst abgehalten, zu handeln?
    Ich habe mich so furchtbar geschämt für meine Sauferei und vor allem dafür, das ich es nicht allein wieder stoppen konnte.
    Ich habe mich zu sehr geschämt, um zum Arzt zu gehen und alles zu erzählen. Ich habe mich auch vor anderen sehr geschämt, Freunden, Arbeitskollegen etc.

    Dann brach irgendwann alles zusammen und ich landete auf der Intensiv.
    Dort bekam ich endlich Hilfe, um die ich mich nicht getraut hatte, zu bitten.
    Und ich nehm sie sehr dankbar an.
    Ich weiß noch meine Gedanken, als ich nach der Untersuchung aufs Zimmer kam... die waren: "schau her, nun bist Du hier gelandet!!"
    Und der zweite Gedanke war: "Endlich bist Du hier gelandet, wo Dir geholfen wird.
    Ja, so war das...
    Ich ahnte allerdings nicht, wie schlimm es gesundheitlich um mich schon steht und ich hätte den Entzug beinah nicht überlebt.
    Es wurde dann ein sehr harter Weg für mich in die Trockenheit.
    Ich mußte nach der Entgiftung erstmal wieder essen lernen, laufen lernen und vieles mehr.
    Trotzdem konnte ich ab dann meinen Weg in die Trockenheit gehen.
    Und ich nahm auch ab dann jede Hilfe dankbar an.
    Ich habe auch nei mehr meine Krankheit verheimlicht, ich bin von vorn herein sehr offen damit umgegangen.
    Denn ich wollte nicht wieder erneut lügen... ich hatte einfach genug davon.

    Ob man es allein schaffen kann?
    Ich denke, es gibt sicher Menschen die das schafften.
    Aber warum sollte man??
    Ich denke, dahinter steckt nicht immer, das man im Grunde weiter saufen will.
    Sondern dahinter kann ebenso die Scham stehen, nun Alkoholiker/in zu sein und die Angst, nun sozusagen geächtet zu werden dafür.
    Denn Alkoholismus ist immer noch ein bisschen ne "Schmuddelkrankheit".
    Ich hatte auch diese Ängste, bewahrheitet haben sie sich NIE.
    Im Gegenteil, als ich trocken wurde, habe ich viele neue Freunde finden können. Und keiner ist mir da blöd begegnet aufgrund meiner Krankheit.
    Auch Arbeitskollegen und meine Chefs nicht.
    Von daher waren diese Ängste unbegründet, trotzdem waren sie da.

    LG Sunshine

  • Liebe Sunshine,

    ich verstehe gut, was Du meinst, aber Eigenverantwortung reicht ein Stück weiter als nur an die eigenen Gefühle heran, sondernschliesst diese mit ein.

    Ich möchte Dir also ebenfalls widersprechen - dann was hast Du getan um Angst und Scham nicht fühlen zu müssen? Nicht Scham und Angst haben weiter gesoffen! Sondern Du.

    Ich weiss aus eigenem Erleben wie sich Scham, Angst und Alkohol anfangen zu einem Brei zu vermengen den man nicht mehr auseinander halten kann.

    Dennoch, selbst im tiefsten und schlimmsten Suff hast Du lieber weiter gesoffen bis zum völligen Zusammenbruch weil Du die Verantwortung für Deine Gefühle nicht übernehmen wolltest.

    Sein wir froh, daß Du diesen Zusammenbruch dann überstanden hast.

    Und lieber saufen als zu den eigenen Gefühlen zu stehen, bedeutet nunmal - ich sauf lieber. Weil ich's so will. Weil ich vor allem Anderen noch mehr Angst habe.

    Auch dies ist eine Entscheidung die Du damals dann so getroffen hast, ich saufe lieber als mich meiner Angst zu stellen.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Tja ihr Lieben, nach ca. 5 Wochen bin ich wieder mal hier.

    Meine Hoffnungen sind mal wieder enttäuscht worden und ich musste nun zum wiederholten Mal einräumen, dass Ihr Recht habt.

    Ich weiß noch, was ich gedacht habe, als ich das erste Mal hier gelesen habe. Für mich war dieses Forum eine Sammelstelle für alle unendlich Enttäuschten, die im Leben keine Hoffnung mehr haben. Das hatte mit mir nichts zu tun. Mit etwas mehr Geduld, Liebe, Zuneigung wollte ich das alles besser in den Griff bekommen.

    Die Zeit hat mich eines Besseren belehrt.

    Da war diese Trinkpause, von der ich schon berichtet habe. Es lief vieles besser und zunächst ohne Alk. Die Flasche Wein, die ich sah, war dann wieder die erste von vielen. Es wurde wieder erheblich mehr. Sie verhielt sich dabei geschickter und unaufälliger. Das Timing war einfach nur besser auf unseren Alltag abgestimmt, es gibt eben Zeiten (Wochenende, Abends... etc.), da fällt der Suff nicht so auf wie tagsüber, wenn man gleich am Arbeitsplatz fehlt. Ich ging ihr mehr und mehr aus dem Weg und demonstrierte meine Abneigung. Sie suchte sich Ihre Räume...

    Heute gab es ein erneutes Gespräch. Für mich war es eine weitere Markierung, für sie war es ??? Sie hat erfahren, dass meine Tochter in eine Selbsthilfegruppe gegangen ist, von mir hat sie erfahren, dass ich regelmäßig Rat in einem Forum suche. Das war für sie offenbar beides sehr schockierend. Ich habe ihr den nächsten Step angekündigt: Umzug in eine Wohnung 10 KM weiter. Die Wohnung habe ich bereits raus gesucht. Eigentlich will ich nicht. Meine Hoffnung bremst mich. Trotzdem weiß ich, der Tag an dem ich gehen muss wird kommen. Ich muss gar nichts dafür tun. Sie tut es und macht mich bereit dafür!

    Vor 2 Monaten stand für mich noch unsere Beziehung und ich im Vordergrund. Mehr und mehr ist es jetzt aber der Gedanke an meine Kinder. Wenn ich selbst in dieser schlimmen Situation verharren würde, wäre das meine Sache. Für die Kinder gibt es aber keinen außer mir, der sie schützen kann.

    Gott gebe mir Kraft für die richtige Entscheidung!

    Ihr habt von Schuldgefühlen und Scham geschrieben. Davon hat sie auch gesprochen. Mir war es ein Bedürfnis, mal alles auf den Tisch zu bringen, weil sie auch zugehört hat. Dabei war ich der Meinung, ich würde nur die nackten Tatsachen wieder geben. Für sie waren es unerträgliche Vorwürfe und Schuldzuweisungen und sie bat irgendwann darum, endlich damit auf zu hören. Wie gehe ich mit diesen Schuldgefühlen um? Ich kann sie doch für ihr Verhalten nicht auch noch loben. Trotzdem weiß ich, dass sie eigentlich Trost und Unterstützung braucht. Kann ich ihr das überhaupt geben, ohne in ein Co Verhalten zu rutschen?

    Der nächste Step steht im Raum: Auszug und das Schaffen einer Schutzzone für alle, die unter ihr nicht mehr leiden wollen.

    Die Kinder lieben ihre Mutter. Deshalb möchte ich sie Ihr eigentlich nicht entreißen. Ich brauche auch kein zweites Schlachtfeld, das auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird. Haltet ihr die Trennung der Eltern und das Zusammenleben der Kinder mal mit ihr mal mit mir für einen praktikablen Weg?


    LG
    Karl

  • Hallo Karl,

    von welchem Alter sprechen wir bei deinen Kindern noch gleich?
    Vielleicht können sie ja schon selbst entscheiden, wo sie hinwollen. Auf der anderen Seite droht hier die Gefahr, dass sie aus Co-Gründen zu ihr wollen.

    Du solltest also nun vorbereiten, welche Gründe nun für das Sorgerecht für dich sprechen.
    Welche Ausfälle hatte sie, was erlebten die Kinder? Wie geht es ihnen?

    Viele Grüße,
    Zimttee

  • Hallo zusammen,

    bei Trennung der Eltern behalten beide Eltern das Sorgerecht.

    Gibt es bei einem Partner Probleme, kann es sein, dass ein Richter dem anderen das Aufenthaltsbestimmungsrecht zuspricht; das Sorgerecht haben dann immer noch beide.

    Es muss schon viel passieren, bis jemandem das Sorgerecht entzogen wird.

    Letztlich hat es deine Frau in der Hand, wie es läuft.

    Kinder ab 14 Jahren dürfen bezüglich ihres Lebensmittelpunktes mitreden.

    Grüße
    Susanne

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