Ich bitte euch darum, folgende Fragen mal ohne irgendeine moralische Wertung oder irgendwelche unsinnigen Unterstellungen zu beantworten – vorausgesetzt, es gibt Antworten. Mir geht es um Antworten, die – wenn möglich – irgendwie belegbar sind, also nicht so was wie: “das denk ich mir“ oder „kann ja nur so sein„ oder so was. Wenn‘s geht irgendwie belegbar oder bewiesen durch wen. Danke.
1. Warum sollte ein Alkoholiker nie wieder Alkohol trinken dürfen, weil das viele so sagen oder gibt es dazu wissenschaftlich belegte Aussagen?
2. Was ist das Suchtgedächtnis, was macht es, gibt es das Suchtgedächtnis überhaupt?
Zu 1. Von mir: Weiß ich nicht.
Zu 2. hab ich nur was ich mir dazu denke: Wenn ich an irgendwas denke (Gedächtnis) dann denk ich zum Beispiel an gute oder schlechte Sachen aus der Vergangenheit.
Zum Beispiel:
• Wie schön war die Zeit mit meinem Großvater im Wald = gut = würde ich wieder machen.
• Wie schön war die erste Liebe = gut = würde ich wieder machen
• Wie schön – ja wirklich – war die Arbeit unter Tage = gut = würde ich wieder machen
• Wie weh tat der erste Griff ins Feuer = nicht gut = würde ich nicht wieder machen
• Wie unangenehm war der erste Stromschlag bei Elektroarbeiten = nicht gut = mach ich nicht mehr
• Wie beschissen war die Zeit als ich gesoffen habe = nicht gut = mach ich nicht mehr
…
Jetzt soll mir das Suchtgedächtnis – sofern vorhanden – sagen, dass das Saufen beschis.sen war und ich das deshalb wieder machen soll? Das ergibt doch keinen Sinn.
Noch mal meine Erfahrung: Zu Hause steht immer Alkohol rum (Schnaps, Wein, Bier), mit meiner Frau und allein geh ich in die Gaststätte zum Essen (meine Frau trinkt Bier oder Wein, ich geh auf Weihnachts- oder andere Märkte, im Supermarkt mach ich keinen Bogen um das Schnapsregal und ich geh auch auf Betriebs- Weihnachts- und andere Feiern.
Nun müsste mir das imaginäre Suchtgedächtnis ja jedes Mal vorgaukeln, dass ich saufen soll – macht es aber nicht. Mein Gedächtnis sagt mir, dass ich nicht saufen soll, weil = nicht gut = mach ich nicht mehr.
So, nun hatte ich ja einige Rückfälle. Die waren jedoch immer in Zeiten, in denen ich mit mir noch Einiges zu klären hatte. Da gab’s noch Schulden, da gab’s keine Arbeit, da gab’s Prob-leme in der Familie, auf Arbeit und und und … So, das hat sich alles geklärt und seit dem sich alles geklärt hat – auch weil ich nicht mehr gesoffen habe und so alles nüchtern angehen konnte – muss ich auch nicht mehr bis zum Umfallen saufen. Vielleicht hängt die Fähigkeit auf Alkohol zu verzichten ja auch irgendwie mit dem ganzen Drumherum zusammen = keine anderen psychischen Schwierigkeiten = keine Probleme mit dem Alk.
Meine Schlussfolgerung: Wenn im Kopf sonst alles klar ist, keine Alkprobleme.
Ihr seht das anders?
P.S: Ich will nicht ausprobieren wie das ist, wenn ich wieder Alk trinken würde, weil einfach kein Bedarf besteht.