Beiträge von Dr.Gerner

    So, eine kleine Rückmeldung von mir: Heute habe ich mein 5 Monatiges! Kaum zu glauben, aber es sind genau 5 Monate Trockenheit. Natürlich keine ewig lange Zeit, da muss noch viel folgen, aber trotzdem, manchmal wenn man einen langen steilen Weg geht, mag man zwischendurch Rast machen, auf eine Bank setzen und zurückschauen wie viel Teiletappe man schon hinter sich gebracht hat. :)

    Was sich geändert hat in mir? Nun, ich habe erkannt, dass die Einzelkämpfer-Masche mir kein Glück gebracht hat. Wir alle brauchen andere Menschen, keiner ist eine Insel für sich alleine. An sonsten habe ich mir angewöhnt, wenn ein Tag schlecht war oder ich mies bei Laune, dann später zu reflektieren was meine Fehler waren, warum ich wütend oder traurig wurde, etc...

    An sonsten wünsche ich euch allen noch eine schöne Woche.
    Daniel :)

    Ich gratuliere dir auch ganz herzlich, liebe Step! 3 Monate sind schon ein guter Anfang. Respekt davor. Mach weiter so und lieber etwas Schoki als wieder das Teufelszeug. :wink:

    Also was die Gedanken angeht, was Alkohol war, ob Belohnung oder Frustbekämpfung, muss ich ehrlicherweise gestehen, dass ich damit meinen Frust bekämpft habe. Aufkommende Gefühle -womit ich noch nie umgehen konnte- habe ich damit erstickt.
    Trauer oder Schmerz führte bei mir schnell dazu, dass ich eine Schutzmauer aus Fiesheiten aufgebaut habe, ich überspielte es, sagte mir, dass ich eben keiner der Guten bin und auch kein Schmerz mir erlauben darf, also habe ich es weggespült, mit der unschönen Konsequenz, dass es am nächsten Tag doppelt und dreifach zu mir zurück kam... :oops:

    Auch wenn es mir peinlich ist, aber ich leide unter dem Gefühl, dass mich keiner mag oder mochte...und dann habe ich mir gedacht, wenn du ein Sackgesicht bist, dann haben die zumindest einen Grund dich nicht zu mögen, fühlt sich besser an, als einfach so...Na ja, daran arbeite ich jetzt. Kommt aus meiner Kindheit das Ganze. Aber die fehlende Anerkennung und Liebe habe ich mit dem Alkohol gefüllt. Das habe ich selber an mir festgestellt.

    In dem Sinne, einen schönen Wochenstart an alle!!!
    Daniel

    Hallo Andreas,

    danke für deine Worte. Die haben mir sehr geholfen und ich bleibe wirklich erstmal bei meinem Roman. Nicht, dass es da keine schmutzigen Szenen drin gebe... :D
    Den Tipp mit dem One Night Stand habe ich nicht als schlimm oder blöd empfunden, sondern als nett und lustig gemeint. Und auch da gilt, wenn sich was mit einer Frau ergibt, warum nicht?

    Alles andere was hier diskutiert wurde lasse ich jetzt mal so stehen und wir sollten da Karstens Wunsch respektieren. :)

    Martin : Ich hätte dann gerne was unter dem Dach, das hört sich immer so schön an, wenn auf die schrägen Dachfenster der Regen tröpfelt... :D

    Guten Morgen euch allen und danke für die zahlreichen Antworten. :)

    Martin : Oh Mann, heute morgen stehe ich auf dem Schlauch...wie meinst du das mit Zimmer im geschlossenen Bereich aussuchen? Irgendwie habe ich da wohl was nicht kapiert, aber gut, ist ja noch früh... :D

    Klar, wenn jetzt die Mrs Right vor mir steht, dann würde ich auch nicht sagen, dass ich noch paar Monate Trockenheit brauche...aber man weiss vorher nie wirklich ob es die Richtige ist...ich meine, die Liebe ist am Anfang wunderschön, man ist verliebt, da werden selbst Pocken zu süssen Grübchen, alles ist perfekt, aber irgendwann lässt das nach und es kommt der Alltag und man erkennt auch die negativen Folgen. Letztendlich folgt auf jedem Glück die Ernüchterung. Aber gut, davon bin ich noch weit entfernt und bin Armor ( der mich sieht, grinst, winkt und weitergeht :P ) dankbar, dass er mich verschont.

    @step: Ich schreibe langsam, aber stetig weiter. Die Story nicht einen unschönen Lauf, die Tragik setzt ein, der Gruselfaktor wird höher. Auch hier muss die Figur erkennen, dass Glück nicht ewig wehrt...

    Hallo Martin,

    ich bin gerade froh diesen Thread gefunden zu haben, ich habe von Anfang an gelesen. Seit 2003 rückfallfrei und auch keine Therapie. Ich stehe dagegen ebenfalls nach 3 Wochen Klinik ohne Therapie, bis jetzt 142 Tage trocken.

    In einem anderen Thread habe ich gerade über dieses Thema was geschrieben wie viele rückfällig geworden sind mit denen ich in der Klinik war und das ich Angst habe, dass mir das auch passiert. Aber dein Fall zu lesen macht mir viel Mut gerade. Danke und weiterhin viel Erfolg. Achso und viel Spass im nächsten Urlaub! :D

    Heute ist ein Bekannter mit dem ich im April war mit mir im Gespräch gewesen. Er ist wieder rückfällig geworden, hat es verheimlicht und Ärzte haben schon Schäden in der linken Hirnhälfte festgestellt. Er trinkt weiter bis November, dann will er in den Entzug.

    Warum ich das hier reinschreibe? Weil ich manchmal auch Angst bekomme, von denen mit den ich im April in der Klinik war sind 90% rückfällig geworden. Ich bin einer der 10% und als so eine Minderheit hat man einfach Angst, dass es einen auch erwischen könnte...wobei ich weiss, dass man es selber in der Hand hat.

    Ich nehme das heute mal als abschreckendes Beispiel. Übrigens was ich auch von mir fern halte ist Liebe. Klingt panne, aber ich möchte niemanden kennen lernen oder sowas. Ich möchte erstmal weiter an mir arbeiten statt dessen. Gefühle waren nie meine Stärke, auch wenn ich schon auf dem Gebiet dazu gelernt habe. Trotzdem wüsste ich, dass eine mislingende Romanze gefährlich wäre, also lass ich es weg.

    An sonsten bin ich bei Tag 142. Anfang September zahle ich noch die letzte Rate von etwas ab, danach werde ich ab Oktober dann auch den geschlossenen Bereich im Forum beiwohnen und unterstützen. :)

    Schönes WE bald euch.
    Daniel

    Hallo Michaela,

    erstmal herzlich Willkommen im Forum. Also da hast du ja schon fast 10 Jahre Trockenheit erreicht. Glückwunsch dazu! :)

    Ich bin erst seit 133 Tagen trocken, ich war selber 3 Wochen zur Entgiftung und seitdem trocken. Das Leben ohne Alkohol -welches ich mir vorher nie vorstellen konnte- ist viel angenehmer. Ausserdem habe ich gemerkt, dass ich viel ruhiger mit Konfliktsituationen umgehen kann als früher.

    Wie gesagt, ich bin kein alter Hase mit meinen 4 1/2 Monaten, aber dieses Forum hat mir damals sehr geholfen den entscheidenen Schritt zu gehen und dafür bin ich sehr dankbar.

    Hi Andreas,

    deine Worte haben mich sehr glücklich gemacht. Natürlich habe ich immer noch Angst wieder alles Schöne zu verlieren, aber ich bin auch froh, dass es so viele Unternehmungen gibt...sogar die Nachbarin mit der ich mich so böse gezofft hatte im Suff hat das erste Mal mir zugenickt...für die ist das auch schon viel wert. :P

    Übrigens habe ich einige Tore geschossen, darunter einen Flugkopfball und einem missglückten Fallrückzieher der irgendwo in der Sputnik landete... :D

    Ich hatte bestimmt 3 Monate nichts und war Sklave meiner Einsamkeit, aber es gab keine Nacht wo ich nicht doch die Hoffnung hatte wieder alles gut machen zu können. Ich bin beharrlich dran geblieben...auch beim Sport, kleiner Sixpack zu sehen, nach 3 Monaten. Manchmal muss man wie beim Fussball am Ball bleiben...aber kommen sicher auch mal wieder schlechte Tage. :)

    Au Weia...jetzt muss ich gleich Fussball spielen gehen, die haben mich dazu eingeladen, das habe ich 10 Jahre nicht mehr gemacht, ich schneide bestimmt schlechter ab als die Spanier... :P

    Na ja, gestern haben die Freunde mich mitgenommen zum Angeln und Ruhrabend und haben allesamt nichts getrunken, was mich sehr berührt hat, dass Leute sowas machen. Nachdem wie ich mich damals benommen habe als nasser Alki, war das schön, dass Leute trotzdem noch zu einen stehen.

    Was mich wundert? Obwohl das alles super lief, hatte ich einen Traum wo ich wieder getrunken hatte und total schlecht drauf war...bin froh gewesen daraus aufgewacht zu sein...

    OkiDoki, wollte mich nur mal zwischenmelden...dann gehe ich mich gleich mal blamieren. :D

    Ja, das mit Robin Williams hat mich auch etwas erschrocken, weil der zwischendurch 20 Jahre trocken war und dann trotzdem den Kampf nochmal verlor, das zeigt uns nur wie ernst unsere Erkrankung ist und das man stets auf der Hut sein sollte, aber auch nicht vergessen das Leben zu geniessen.

    Gibt ja auch andere die es geschafft haben. Als möglicher Nachwuchs-Schriftsteller nehme ich gerne Stephen King, der hat schon mehr als 25 Jahre ohne Rückfall geschafft. Es geht also schon. Man darf halt nie unterschätzen wie schnell Leichtsinn einen beuteln kann, aber drücken wir uns alle mal die Daumen, dass wir weiter auf der trockenen Strasse fahren, aber bitte nicht rasen... :)

    Wow Step, es sind ja schon 2 Monate wie ich hier lese. Ich weiss noch wie du hier angefangen hast und ich muss sagen, deine Entwicklung war bewundernswert positiv. Ich freue mich für dich. :)

    Also ich gehe sehr offen mit um, dass ich Alkoholiker bin. Die Menschen die mich kennen haben eh alle gesagt, dass ich sowas von gesund aussehe und ne tolle Figur bekommen habe...ausserdem hatte man mir das mit der Krankheit eh angesehen, also habe ich denen offen davon erzählt. Okay, das mit der Figur liegt daran, dass ich seit 3 Monaten Sport durchziehe und Ernährung pflege. Ich hatte einen kleinen Bierbauch, der ist nach 3 Monaten komplett weg. Das war ein Erfolg der mich gefreut hat. Durch das Training bin ich viel athletischer geworden und fühle mich wohler draussen. :)

    Mach weiter so, werte Step. Ich bin stolz auf dich! :D

    Danke Slowly. :)

    Ich bin wirklich zufrieden und durfte mich gleich heute um eines der Mädchen kümmern, aber ich mag die Verantwortung, die sind wie Schwestern und da ich das Gefühl habe, für meine richtige Schwester früher wegen dem Alkohol nie da gewesen zu sein, versuche ich wohl was gut zu machen.

    Aber ich habe auch gesehen, dass ich ein paar gute Freunde habe und das bedeutet mir auch sehr viel.

    Na ja, ich habe meinen Höhenflug trotzdem im Keim erstickt. Ich lass Glück zu, bin mir aber bewusst, dass auch wieder schlechtere Tage folgen werden und man stets auf der Hut sein muss was Alkohol angeht.

    Danke euch beiden, ich bin darüber auch froh. Kennt ihr das auch, dass man Angst hat sich über was Gutes zu freuen, weil man dann denkt, es könnte dann wieder negativ werden? Irgendwie habe ich diesen Tick noch... :oops:

    Ja, ich habe viel kapiert. Als ich noch getrunken habe, da habe ich mir eingeredet, ich sei ein Einzelkämpfer und brauche niemanden...das revidiere ich jetzt und habe gesehen, dass es wichtig ist Freunde zu haben und selber einer zu sein. :)

    Liebe Grüsse
    Daniel

    Hallo und danke für eure Nachfrage. Keine Sorge, ich bin heute bei Tag 124 ohne Alkohol angelangt. :)

    Ich war in den letzten Tagen nur flüchtig hier, aber das hatte ehrlicherweise positive Gründe ( traue mich schon kaum was positives zu schreiben aus Angst, dass dann was negatives passiert :P ).

    Also durch Zufall bin ich auf einige Menschen gestossen, die ich damals durch meine Trinkerei verletzt hatte. Na ja, der eine Freund hat mich gefragt, ob ich mal wieder mit denen Kontakt aufnehmen mag und das habe ich dann...da waren auch 2 Mädchen bei die ich wie Schwestern lieb habe, die haben mir tatsächlich alle vergeben, was ich nie erwartet hätte. So habe ich dann wieder Kontakt zu allen aufgenommen die ich damals bei meiner Flucht einfach habe stehen lassen oder verletzt habe vor dem Entzug. Achso, bevor ihr fragt, hierbei handelt es sich nicht um Trinkerkontakte, die habe ich abgebrochen und weggelassen, sondern um Menschen die nicht mehr wussten wie sie mir helfen sollten damals. :)

    Na ja, ich habe in den letzten 7 Tage bestimmt 10 Menschen wieder im Leben die ich verloren glaubte. Okay, eine Person fehlt noch, aber das wird das Schwierigste. Aber ich habe gemerkt, dass mich das alles sehr euphorisch gemacht hat und bewusst mir gestern Abend ins Gedächtnis gerufen, dass ich damit auf die Bremse trete. Freuen und glücklich sein ja, aber nicht übertreiben. Die Gefahr nie ausser Acht lassen, das ist mein Motto. :)

    Martin : Ja, ich mache mir generell zu viele Sorgen und Gedanken. Ich schaffe es noch nicht unbeschwerrt zu leben, warum auch immer...

    Slowly : Danke dir. Ja, ich brauche überhaupt viel Bewegung. Ich gehe viel spazieren, am liebsten an die Ruhr oder an die Friedenskapelle...irgendwo wo viel Natur ist, wo man entspannen kann, die Gedanken ihre Halsbänder abstreifen und umher irren. Ich denke, ich brauche das.

    Ja, mit dem Schreiben geht es auch nächste Woche weiter. Mein Traum wäre es wirklich einen Roman rauszubringen. Hab sogar beim Spazieren schon die Idee für einen weiteren gehabt.

    Liebe Grüsse an euch
    Daniel

    Was heisst nur dösen...ich wollte noch hinterher fügen, dass ich schon dann noch 7 Stunden Schlaf hatte, aber bis es soweit war. Musste wieder spazieren gehen.

    Achso...und ich lasse für mich erstmal alles weg wo Alkohol drin sein könnte. Mir geht es momentan einfach besser damit. Auch wenn es vielleicht überzogen wirkt. Ich muss so handeln, wie ich mich gut fühle.

    Hallo Andreas,

    das freut mich aber, dass ich dich ermuntern konnte wieder zu schreiben. Es ist doch immer schön, wenn man ein Ziel vor Augen hat. Ich drücke dir alle verfügbaren Daumen, dass du Erfolg damit haben wirst. :)

    Ich selber habe die Woche auch weiter geschrieben. Macht sehr viel Spass. Grusel, Erotik, Humor, Tragik, alles in einem Mantel bei mir. :D

    Was ist das für eine Autorenseite von der du sprichst?

    Bor, ich habe im Moment echt einen am Keks. Die Nacht konnte ich wieder nur dösen, zeitweilig nicht ganz einschlafen. Keine Ahnung was gerade los ist. Ich weiss nicht warum, aber nicht schlafen können, wenn es nicht nach 10 Minuten klappt, bekomme ich Panik und werde nervös und schlecht gelaunt. Voll komisch. Ist wohl ein Rückbleibsel aus der Entzugszeit.

    Hallo Else,

    ich finde, du hast alles richtig gemacht und deine Befürchtungen sind nicht falsch. Ich bin selber trockener Alkoholiker, jetzt knapp 4 Monate, aber ich kann jetzt schonmal dafür sprechen, dass es bei uns kein "nur mal ein paar Alster" geben wird auf Dauer..es mag anfangs gut gehen, aber nach einer Weile fällt man wieder in alte Muster zurück. In der Klinik habe ich viele Menschen getroffen die genau wie dein Partner so in den Rückfall kamen. Bei allen hat das Suchtgedächtnis am Ende gewonnen und die alten Mengen an Alkohol gefordert.

    Deine Entscheidung dich zu trennen, wenn er wieder trinkt, finde ich konsequent und richtig. Vielleicht kommt er ja zur Besinnung.

    Liebe Grüsse
    Daniel