Beiträge von Thalia1913

    Ja, die beiden finde ich auch richtig gut und empfehlenswert.

    Ansonsten fand ich noch gut:

    „Nüchtern“ von Daniel Schreiber

    „Vom unerwarteten Vergnügen, nüchtern zu sein“ von Catherine Gray

    „Drinking. A love story“ von Caroline Knapp (englisch)

    Und mein absolutes Lieblingsbuch zu dem Thema (leider, soweit ich weiß, bisher nicht auf deutsch erschienen):

    „We are the luckiest. The surprising magic of a sober life.“ von Laura McKowen.

    Viele Grüße

    Thalia

    Hallo und guten Morgen,

    wir hatten doch mal in offenen Bereich einen thread, in dem Bücher zu unseren Forumsthemen genannt wurden, oder habe ich das nicht richtig in Erinnerung?

    Ich habe einer Userin im Vorstellungsbereich vorgeschlagen, da mal zu gucken, und jetzt finde ich das gar nicht.

    (Ich wusste nicht, wo ich diese Frage im geschützten Bereich stellen sollte, also hier. Wenn das jemand liest und mir einen Hinweis gibt, freue ich mich.)

    Danke und Gruß

    Thalia

    Hallo Geroldsteiner,

    schön, dass du hier bist und hier am Austausch teilnimmst.

    Du hast mir im Thread von mexico ja etwas geschrieben:

    Ja, es ist eine sehr persönliche Entscheidung, wie (offen) jemand mit der Alkoholkrankheit umgeht. Und im Laufe der Abstinenz mag sich das ja auch immer mal ändern. Ist bei mir auf jeden Fall so. Ich bin jetzt fast acht Jahre trocken. Und hab irgendwo schon mal geschrieben, ich habe erst, als ich schon abstinent war, akzeptiert, dass ich wirklich abhängig war. Vorher habe ich mir diese Erkenntnis weggetrunken, irgendwie. So ähnlich, wie du ja auch schreibst:

    und trank einfach um zu vergessen dass ich trinke... der Teufelskreis eben

    Und bezogen auf deinen zweiten Absatz oben:

    Ich habe es auch erlebt, wie Morgenrot auch im anderen Thread geschrieben hat, dass andere Menschen sich durch einen offen trocken lebenden Menschen auf ihr eigenes Trinkverhalten besinnen, und das ist manchmal nicht so angenehm. Das mit dem Spiegel eben: Wenn der/diejenige Alkoholiker*in ist, dann ist das Thema plötzlich so nahe dran und nicht mehr irgendwo draußen auf den Bahnhofsvorplatz. Kann schon Angst machen, und dann kommt so etwas Beschwichtigendes, wie du es beschreibst. Das hat dann nur mit dem zu tun, der es sagt, und nicht mit dem Empfänger (mir/dir). So erlebe ich das jedenfalls inzwischen.

    Freue mich jedenfalls, weiterhin hier von dir zu lesen,

    Herzlichen Gruß

    Thalia

    Hallo LustforLife,

    ich glaube, du machst es genau richtig, wenn du deinem neuen „trockenen“ Bauchgefühl vertraust und nichts machst, wobei du dich nicht gut fühlst. Kompromisse kann man später natürlich auch immer mal eingehen etc., aber gerade am Anfang war es für mich sehr wichtig, dass ich meine Bedürfnisse spüre und ernst nehme. Mein „Anfang“ dauerte auch ganz schön lange :-), und auch heute lasse ich lieber einmal mehr etwas aus, wenn es sich nicht „gut“ anfühlt, sondern wie eine Belastung.

    Hast du morgen deinen ersten Gruppenabend?

    Viele Grüße

    Thalia

    Hallo Merlyn,

    herzlich willkommen hier. Ich schreibe dir als trockene Alkoholikerin, aber hier sind auch einige EKAs unterwegs, die dir bestimmt auch noch schreiben werden.

    Ich wollte dich aber gerne schon mal begrüßen und dir sagen, dass du hier auf jeden Fall guten Austausch finden kannst.

    Und ich wollte dir sagen, dass du deiner Mutter leider nicht helfen kannst. Der Punkt, an dem deine Mutter evtl. ihren Tiefpunkt erreicht, kann von niemand anderem herbeigeführt werden.

    Auch dein Vater muss seinen eigenen Weg finden, und auch für ihn bist du nicht verantwortlich.

    Ich wünsche dir hier noch einen hilfreichen Austausch.

    Und alles Gute für dich und deine eigene Familie.

    Herzlichen Gruß

    Thalia

    52, Mutter und trocken seit 2013

    Hallo LustforLife,

    Jetzt begreife ich, dass es darum überhaupt nicht geht, dass ich ein "neuer" oder zumindest ein etwas anderer Mensch sein werde und vor allem, dass das vollkommen in Ordnung ist :).

    Mir ging es auch eher wie dir. Ich wurde nicht „endlich wieder ich selbst“, wie Cadda schreibt, sondern endlich ich selbst. Damit meine ich, dass ich anders war/bin, als vorher, zum Glück, denn mein altes Ich war so gar nicht mit sich im Reinen. Und musste dann ja auch trinken.

    Ich wünsch dir einen guten Start in deine Gruppenarbeit. Kann echt sehr wertvoll sein, finde ich.

    Jetzt erstmal einen schönen trockenen Sonntag!

    Grüße,

    Thalia

    Hallo Hanseat,

    Willkommen hier auch noch von mir, und Gratulation zu den ersten 42 Tagen deines nüchternen Lebens. :)

    Das Buch von Catherine Gray fand ich auch super, übrigens.

    Wenn du englisch liest, kann ich dir auch dieses sehr empfehlen: „We are the luckiest. The surprising magic of a sober life.“ (Ich hoffe ja sehr, dass es bald mal übersetzt wird, so dass es auch für deutschsprachige Leser zur Verfügung steht.)

    das bittere Gefühl, daß ich die letzten 20 Jahre meines Lebens mehr oder weniger verschenkt habe. Es gab keine wirkliche Entwicklung, nur Seitwärtsbewegungen auf niedrigem Niveau.

    Das kenne ich auch von mir. Sowohl das Bedauern, als auch dann aber die Erkenntnis, dass Entwicklung jetzt - trocken - endlich wieder möglich ist. Das ist so ein gutes Gefühl, sage ich dir, und das geht immer weiter, wenn zu deinen 42 Tagen immer mehr Tage dazukommen.

    Irgendwann, als ich ein paar Jahre trocken war, habe ich angefangen, mir die Zeit, als ich getrunken habe, zu verzeihen. Aber durch diese Bitterkeit, von der du schreibst, musste ich auch durch.

    Ich kann inzwischen aber mit mehr Mitgefühl auf mich selbst zurückblicken. Es war, wie es war, weil es anders nicht sein konnte, weil ich nicht anders konnte.

    Dieses innere Verzeihen gibt nochmal mehr Freiheit zurück, zusätzlich zu der Freiheit, die es bedeutet, nicht mehr Trinken zu müssen.

    Einen schönen Sonntag im heute sonnigen Hamburg. :)

    Viele Grüße

    Thalia

    Hallo Eismann,

    das hier

    Mir ist nochmal richtig bewusst geworden, dass ich ganz allein für meine Abstinenz verantwortlich bin. Gedanklich habe ich meine Frau aus der Aufpasser- Rolle entlassen, die ich ihr da wohl ganz unbewusst untergeschoben habe.

    zitiere auch ich nochmal. Weil genau das für mich damals den Unterschied gemacht hat. In diese Eigenverantwortlichkeit zu kommen. Für mich ist das der Schlüssel. Ich bin für mich (wieder) selbst verantwortlich, nicht mein/e Patner/in, nicht die (widrigen) Umstände oder irgendwelche äußeren Faktoren.

    Ich wünsch dir / euch einen schönen Urlaub!

    Thalia

    Hallo Caro,

    ich weiß nicht, ob wir in der Vergangenheit schon zusammen geschrieben haben, aber ich freue mich jedenfalls, dass du hier am Austausch teilnehmen willst.

    Das Bedürfnis, zu sagen, dass ich mich heute als glücklichen Menschen betrachte, habe ich übrigens auch. :)

    Dir weiterhin alles Gute, ein schönes Wochenende und einen netten Gruß!

    Thalia

    Hallo Hartmut,

    Hilfe war für mich anfangs und ist für mich heute zu lesen und zu hören, wie andere Menschen sich selber helfen. Mir hilft es eher nicht, wenn ein anderer Mensch mir „helfen“ möchte, mir selber zu helfen. Die eigenen Erfahrungen ehrlich mit anderen zu teilen, möglichst ohne innere „Agenda“, was die/der andere jetzt dann damit anfangen sollte. Lässt sich natürlich nicht immer so leicht vermeiden, aber ich versuche es zumindest.

    Klar, manchmal fällt es schwer, da engagiert man sich (ich mich) zu sehr, und ist dann vielleicht frustriert, wenn die/der andere ganz anders reagiert oder handelt, als ich selbst es getan habe oder mit meinem heutigen Wissen tun würde. Das hat dann aber in der Regel eher was mit mir zu tun und nicht mit derjenigen, der ich dann „helfen“ will. Dann hab ich in dem Moment auch den Weg der (Hilfe zur) Selbsthilfe verlassen.

    Ist für mich immer wieder eine bereichernde Herausforderung. Bei mir zu bleiben. Ist ja auch so eine gern gebrauchte und schwer umzusetzende Formel.

    Gruß,

    Thalia

    Liebe Sonnenhut,

    danke, dass du deine Gefühle hier teilst.

    Viele Fragen, die in deinem Text enthalten sind, kann ich dir natürlich gar nicht beantworten. Ich kann ja nur von mir erzählen. Bei mir war es so, dass ich mein letztes bisschen Selbstwertgefühl daran gekettet hatte, die Fassade aufrecht zu erhalten. Ich war überzeugt davon, dass mich niemand mehr lieben oder achten konnte, der mitbekam, dass ich die ganze Zeit heimlich trank. Deshalb war ich froh, wenn ich das Gefühl hatte, die Fassade wird geglaubt. Wie einsam es dahinter ist, spürte ich natürlich, aber das trank ich dann weg.

    In dieser permanenten Anspannung und Verteidigungshaltung war ich nur sehr schwer zu erreichen. Deswegen vielleicht auch meine Idee, ob du mit deiner Schwester mal rauskannst aus dem Alltag für zwei, drei Tage.

    Sie hält ihr Leben irgendwie aufrecht, dabei ist alles so fragil…

    So war es bei mir auch.

    In der Rückschau versuche ich herauszufinden, was das beste gewesen wäre, das jemand mir Nahestehendes für mich hätte tun können, aber ich weiß es tatsächlich nicht. Mir das Gefühl geben, geliebt und nicht verachtet zu werden, aber gleichzeitig nicht die Fassade mitzutragen. Ich glaube, das hätte ich gar nicht annehmen können. Wie auch AufderSuche schon so ähnlich geschrieben hat, wenn man drinsteckt in der Sucht, ist das Denken und Fühlen verändert durch die Sucht, und es ist sehr schwer, da herauszufinden.

    Daher wahrscheinlich auch so wichtig für dich als Angehörige, nicht zu denken, du könntest nur helfen, wenn du verstehst, denn zu verstehen ist das nicht.

    Meine Schwester hat mir - in der Rückschau - auch dadurch geholfen, dass sie sich nicht hat hineinziehen lassen. Sich gut abgrenzen konnte. Und dennoch signalisierte, dass sie mich liebt und achtet und mich für einen liebenswerten Menschen hält, ohne Bedingungen zu stellen. Und trotzdem habe ich mich während meiner aktiven Suchtzeit über mehrere Jahre vor ihr emotional „versteckt“.

    Es tut mir sehr leid, dass auch ich dir keine konkreten Antworten auf deine Fragen geben kann. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Antworten auf meine eigenen Fragen oft auch nur aus mir selber kommen können. Im Austausch mit anderen, das schon, aber nur als Hilfe beim Antworten suchen in mir selbst.

    Herzliche Grüße,

    Thalia

    Liebe Sonnenhut,

    danke für deine lieben Wünsche!

    Ja, ich konnte glücklicherweise Ende 2013 meinen trockenen Weg beginnen. In den Jahren seither bin ich sowohl in online- wie auch in einer „analogen“ Selbsthilfegruppe aktiv, weil ich den Erfahrungsaustausch für mich sehr wichtig finde.

    Insofern kannst du natürlich gerne fragen, und ich kann dir von mir erzählen. Wichtig ist nur, dass es für dich im Austausch hier vor allem um DICH geht, denn deine Schwester muss ihren eigenen Weg finden.

    Herzlichen Gruß,

    Thalia

    Liebe Sonnenhut,

    mich berührt es sehr, was du schreibst, denn ich war wie deine Schwester und hatte eine Schwester wie dich.

    Meine Schwester war für mich da, wie sie konnte (wie ich sie gelassen habe), aber es war genau, wie du schreibst: die Scham über mein Trinken hat dazu geführt, dass ich mich vor meinen liebsten Menschen quasi „versteckt“ habe.

    Ich hatte auch so viel Angst, mich selber mit meiner Sucht zu konfrontieren. Denn dann müsste ich ja etwas unternehmen und aufhören. Und es liegt im Wesen der Sucht, dass das Loslassen des Suchtmittels als geradezu lebensbedrohlich erlebt wird. Und die Menschen, die einen in diese Richtung bewegen wollen, eben dadurch bedrohlich sind und weggeschoben, getäuscht und zum Verstummen gebracht werden „müssen“.

    Ich erinnere mich an eine Situation, kurz vor dem Ende meiner Trinkzeit, ich hatte eine neue Wohnung bezogen, meine Schwester war da, um beim Renovieren zu helfen, ich verschwand zwischendurch „heimlich“ in meinem Schlafzimmer, weil ich trinken musste. Sie kam dann herein und setzte sich einfach neben mich auf das Bett, legte den Arm um mich und sagte, ich habe dich so lieb. Ich bin für dich da.

    Meine Schwester hat mich gesehen, die Verheimlichung nicht mitgemacht, aber mir signalisiert, dass sie mich dennoch liebt; das hat mir zwar nicht unmittelbar geholfen, den Absprung zu schaffen, aber es war trotzdem sehr wichtig für mich, und dass ich dir diese Situation jetzt nach fast acht Jahren so deutlich schildern kann, zeigt, wie wichtig das für mich war.

    Könnt ihr (du und deine Schwester) vielleicht mal für ein Wochenende zusammen irgendwohin fahren? Vielleicht schafft sie es woanders, sich auf sich zu besinnen? Wenn der ganze Alltag mal wegfällt? Ist nur so eine Idee.

    Ich wünsche deiner Schwester sehr, dass sie erneut den Absprung schafft. Aber du kannst ihr den Schritt nicht abnehmen. Das weißt du aber ja auch schon.

    Alles Gute dir, und hier noch einen hilfreichen Austausch.

    Thalia

    Hallo LustforLife,

    habe gerade mal geguckt, ob ich dir schon geschrieben habe, und festgestellt, dass Nein. Also dann jetzt erst mein Willkommen an dich. Schön, dass du hier schreiben willst.

    Ich finde auch, dass Schreiben echt beim inneren Sortieren hilft. Du sagst ja auch, dass du nicht nur hier, sondern auch so für dich schreibst.

    Für mich ist das Schreiben immer ein Weg, meine Gedanken genauer wahrzunehmen und besser zu erkennen, was gerade so in mir los ist.

    Gerade auch dann, wenn ich ein Gegenüber, einen (oder mehrere) Leser habe, dann versuche ich noch mehr, wirklich auch das zu sagen (zu schreiben), was ich verstanden wissen will. Das hilft enorm, mir selber „auf die Schliche“ zu kommen.

    Als ich vor ein paar Jahren hier im Forum ankam, habe ich auch total viel hier gelesen, auch ältere Threads, und da habe ich auch ganz viel gefunden, das mir einen Spiegel vorgehalten hat. Das kann ich also auch sehr empfehlen.

    Ansonsten noch Gratulation zum heutigen Arztbesuch - ist ja sehr gut, dass dir die Praxis gleich sympathisch war.

    Wenn du in der Zeit bis zum 01.09. noch Bedarf an persönlichen Terminen hast: viele Suchtberatungsstelle bieten offene Sprechstunden an. Da kann man auch (so meine Erfahrung in der Vergangenheit, allerdings lange vor Corona) unproblematisch kurzfristig einen Gesprächstermin bekommen.

    Nimm dir einfach alles, was dir hilft. Machst du ja auch schon.

    Ich wünsch dir hier einen weiterhin hilfreichen Austausch und freue mich, dass du hier bist.

    Viele Grüße

    Thalia, trockene Alkoholikerin

    Ich war vorhin auch drin. Da warst du, Alex, vermutlich gerade nicht da.

    Wenn man dann links auf der Navigation auf einen anderen Teil des Forums klickt, ist man automatisch aus dem Chat abgemeldet? Ich bin dadurch zweimal raus und wieder rein gegangen.

    Ansonsten sieht es gut aus, aber ich bin auch so gar kein Chatprofi.

    Gruß,

    Thalia

    Hallo Harley,

    ich bin ebenfalls Alkoholikerin und ebenfalls Mutter und seit einigen Jahren hier im Forum. Ich finde es schön, dass du hierher gefunden hast.

    Zitat

    mein Wunsch ist die lebenslange Abstinenz selbst wenn sie mir Angst macht!

    Was macht dir Angst? Kannst du das genauer herausfinden?

    Ich hatte am Anfang auch eine Riesenangst. Dachte, ich komm mit meinem Leben nicht klar, wenn ich nicht trinken kann. Dass dieses Denken eine Folge der Abhängigkeit ist, konnte ich dann mit wachsender Distanz zu meinem Suchtmittel erkennen, als ich einige Zeit trocken war.

    Zu deiner häuslichen Situation fällt mir leider nur ein, dass ich es unter den von dir beschriebenen Umständen niemals geschafft hätte, trocken zu werden und zu leben.

    Du schriebst neulich „wie kann er so egoistisch sein“ oder sowas ähnliches. Es scheint von außen so, als sei er ebenfalls suchtkrank. Das ändert natürlich nichts an der unhaltbaren Situation für dich, aber vielleicht hilft der Gedanke dir, dich innerlich besser zu distanzieren. Und vielleicht auch klarere Grenzen zu setzen.

    Wann fängt denn deine ambulante Reha an? Hast du bis dahin Gesprächstermine in einer Suchtberatung oder noch andere Unterstützung zusätzlich zu diesem Forum?

    Viele Grüße und ein schönes Wochenende, hoffentlich ohne betrunkenen Partner.

    Alles Gute!

    Thalia


    Hey Maria, wie schön, von dir zu lesen, da freu ich mich.

    Von dir hab ich damals, als ich ins Forum kam, ziemlich alles gelesen und viel von dir gelernt! Ich freue mich sehr, dass es dir weiterhin gut geht. :) :)

    Herzlichen Gruß

    Thalia

    Hallo Hartmut,

    finde ich auch - in der Theorie - ne interessante Frage. In der Praxis ist’s bei mir so gewesen, dass ich meinen Tiefpunkt als etwa halbes Jahr meines Lebens beschreiben würde, innerhalb dessen ich an meinen persönlichen Wendepunkt gelangt bin.

    Das Wort Tiefpunkt legt ja nahe, dass es einem besonders schlecht geht („tief gesunken“, „ganz unten“, all solche Assoziationen). Wie genau das aber aussieht, ist ja sehr verschieden und kann sich auch ganz anders anfühlen. Daher heißt’s ja vollständig auch „persönlicher“ Tiefpunkt. Das englische „rock bottom“ enthält noch den Felsen, an dem einfach Schluss ist, weil es da lang beim besten Willen (trotz der Stärke der Sucht) nicht weiter geht.

    Ich kenne einen trockenen Alkoholiker, der wusste genau, als sein persönlicher Wendepunkt gekommen war. Er wusste, jetzt höre ich auf, und es führt kein Weg zurück. Bei mir war das nicht so, ich habe es erst in der Rückschau nach Monaten begriffen, dass da wirklich was klick gemacht hatte.

    Das würde ich vielleicht auch einem nassen Alkoholiker sagen, der argumentiert, dass sein Tiefpunkt noch nicht erreicht sei und er deshalb ja gar nicht aufhören könne. „Wenn du jetzt aufhörst, wird das vielleicht dein Tiefpunkt gewesen sein, nur dass du es erst hinterher merkst.“

    Bisschen paradox, ich weiß.

    Viele Grüße

    Thalia