Das Urteil ist das eine, die praktische Durchführung das andere. Dabei hast Du einen gewissen Vorteil, solange Gericht und JA noch in der Entscheidungsfindung sind: solange der Fall dort akut bearbeitet wird, könnte man nämlich eine Mediation oder ähnliches beim Amt (also aktenkundig und nicht nur Privatveranstaltung) in den Prozess einbauen.
So eine Runde ist ein sehr wichtiges Instrument für den nüchternen Elternteil. Weil man dort die ganze Problematik einmal auf den Tisch packen kann. Das Gespräch sollte ganz bewusst auf das Thema gelenkt werden, wie der Ex-Partner/in sich das vorstellt. Kein guter Ort um Ruckzudrucksen, ich würde wohl wirklich völlig unmissverständlich fragen:
-wie ist das mit dem Alkohol, willst Du etwa angetrunken Umgang mit dem Kind pflegen
-wie sind die praktischen Umstände, hast Du annehmbare Wohnverhältnisse (manche Trinker versuchen nämlich sich über das Umgangsrecht weiter Zugang zum Leben der/des Ex und deren Wohnung zu erhalten, dort Mahlzeiten abzugreifen, zu telefonieren usw.)
-unternehmt Ihr was oder sollen die Kinder nur mit rumhängen
-gehst Du in die Kneipe, sollen die Kinder da etwa mit oder allein bleiben, warum sollen sie dann überhaupt kommen
-Zusage fester Tage, oder erwartest Du das ganze an- und ausknipsen zu können wie es gerade passt
usw. also diese ganzen Bedenken die man hat, ab auf den Tisch damit und dem Trinker damit signalisieren dass diese Dinge sehr wohl unter Beobachtung stehen, ihn zwingen selbst einmal vor Zeugen auszusprechen dass die Kinder ihm Nüchternheit und einen gewissen verbindlichen Rahmen für den Umgang wert sind.
Ob das eingehalten wird, ist eine zweite Frage, aber es ist wichtig dass diese Probleme unter Erwachsenen als Probleme thematisiert werden, denn ohne dies wird ja allzu oft geleugnet dass es überhaupt Probleme seien. Mit GlÜck hat es ein wenig disziplinierende Wirkung.