Hallo Eni und Pearl,
auch Euch lieben Dank für die Zeilen.
Eniba: als ich der Ärztin von meinem Alkoholkunsum erzählte war ich erschrocken über meinen eigenen Mut. Allerdings hat mich ihre Reaktion bestätigt, endlich Klartext geredet zu haben. Ich hätte nicht gedacht, daß es leichter wird, wenn man Alkoholismus vor sich selber eingesteht. Nur leider hat es noch Monate gedauert, bis dieser "Klick" kam. Da waren immer diese Gedanken "du könntest ja mal weniger....", oder "andere trinken ja auch...." und so habe ich mich mehr oder weniger munter belogen, um mein Trinken zu rechtfertigen.
Pearl: ja, es ist erstaunlich wie gut es tut, in so einem Forum zu sein. Alle hier haben nahezu dasselbe erlebt, die Abstürze, die Verachtung sich selbst gegenüber, das schlechte Gewissen und dennoch...... das weiter saufen! Es ist auch schön, in Dir eine Mit-Anfängerin zu finden.
Bin jetzt im 4. Tag, aber es ist nicht leicht. Trotzdem hätte ich mir gerade die ersten Tage schwerer vorgestellt. Aber ich wäre naiv zu glauben, daß es so easy weiter geht.
Die 24-Stunden-Taktik hilft mir auch, denn die Vorstellung "nie wieder Alk" macht mir (noch) Angst.
Unterstützung von meinem Mann? Nun ja..... er unterstützt mich insofern, daß er mich nicht verführt, bzw. mir etwas anbietet oder Sekt u. Weisswein für mich kauft Was er mit sich macht, muß er selbst wissen, denn bei MIR hat es "klick" gemacht und nicht bei ihm und ich muß mich um mich selber kümmern. Ich hätte ihmzuliebe das Trinken nicht aufgegeben und er wird mirzuliebe auch nicht auf sein Bier verzichten. Was nicht bedeutet, daß wir uns nicht lieben, aber die Erfahrung eines jeden Alkholiker, der trocken werden will ist nun mal, der Entschluß muß von einem selber kommen.
Ansonsten geht es mir außer Schlaflosigkeit gut. Allerdings habe ich immer schon unter Schlafstörungen gelitten. Früher haben sich in dieser Zeit schlimme, ängstliche Gedanken wie eine Endlos-Spirale in meinem Kopf gedreht. Und jetzt kann ich nicht schlafen, weil ich den trockenen Tag Revue passieren lasse und Pläne für den nächsten Tag schmiede.
Wenns gar nicht anders geht, stehe ich wieder auf und setze mich ins Wohnzimmer. Bis vor dem 05.01. natürlich nicht, ohne mir noch ein Glas (oder 2) zu genehmigen, jedoch die letzten Nächte habe ich entweder ein Stück Obst gegessen oder ein Glas Milch getrunken.
Was mir tagsüber auch hilft ist, mich lesend auf das Bett zu legen. Im Schlafzimmer triggert nichts, denn hier wurde niemals geraucht und auch kein Alk konsumiert.
Also ich trickse mich halt so durch und muß noch austesten, was alles in meinen "Notfallkoffer" soll.
Seid alle lieb gegrüßt
RömchenS