Trinken alle Alkohol ?

  • Hallo zusammen,

    ich lese im Forum öfters dass so und soviel % aller Erwachsenen Alkohol trinken.

    Ist das wirklich so oder sehe "ich" das nur weil "ich" darauf achte

    wo überall Alkohol auf dem Tisch steht/im Einkaufswagen liegt ?

    Wenn wir z.B. Essen gehen sind da auch sehr viele Gäste die Wasser, Saft oder ...... trinken.

    Natürlich kann ich das auch einfach übersehen und nur auf den Alkohol achten.

    Wie seht ihr das bei euch, achtet ihr evtl. zu sehr auf alkoholische Getränke und überseht die anderen Getränke ?

    LG Martin

  • hallo martin

    manchmal übersehe ich den alkohol, machmal nicht, mal so und mal so.
    ich sehe meistens leute eher einen kaffee trinken als ein bier, auch in restaurants sehe ich das die meisten leute was anderes trinken als alkohol.

    liegt vielleicht auch daran, das ich nicht so sehr darauf achte was sich die leute bestellen, wenn jemand sich direkt am nachbartisch ein bier bestellt fällt mir das schon eher auf als wenn es 2 oder 3 tische weiter so ist.

    nicht alle trinken alkohol, ich kenne 2 leute perönlich die gar kein alkohol trinken, sie sind nicht alkoholkrank, sondern tun es aus freien stücken.
    einer von denen ist mein bester kumpel, der trinkt schon seit jahren nichts mehr, auch wenn er mal feiern geht, bleibt er immer beim wasser oder cola.
    was ich als trockener alkoholiker davon halte dürfte ja wohl klar sein :wink:
    grüße
    NNGNeo

  • Hallo zusammen,

    der Beitrag von Martin ist ja schon was älter,aber trotzdem möchte ich etwas dazu sagen.

    Aber zunächst:
    ich habe mich gestern erst hier angemeldet und oben steht, daß dieses Unterforum für Menschen gedacht ist, die seit über einem Jahr trocken sind.Wie gesagt, ich stehe erst am Anfang, weiß aber nicht, wo ich sonst schreiben soll.

    Also zurück zum Beitrag von Martin:

    Ich besuche wöchentlich eine Gruppe, in der sich suchtkranke Frauen unter Moderation einer Suchttherapeutin und Sozialarbeiterin treffen.
    Nach meiner ersten Gruppenstunde kam ich auf dem Heimweg an vielen Straßenlokalen vorbei und mir sprang der Alkohol, der an den Tischen stand, direkt ins Gesicht. Man ist richtig fokussiert, wenn man sich intensiv mit einem Thema beschäftigt. Früher ist mir nie aufgefallen, daß in einem Straßencafè auch Bier oder Wein auf dem Tisch steht.

    Viele Grüße
    RömchenS

  • hallo römchens

    Zitat von RömchenS

    Nach meiner ersten Gruppenstunde kam ich auf dem Heimweg an vielen Straßenlokalen vorbei und mir sprang der Alkohol, der an den Tischen stand, direkt ins Gesicht. Man ist richtig fokussiert, wenn man sich intensiv mit einem Thema beschäftigt.

    ging mir am anfang genauso, das ist völlig normal.
    ich habe den alkohol überall wahrgenommen, egal wo ich war. mir ist sogar aufgefallen wenn jemand im supermarkt an der kasse alkohol gekauft hat, genauso wie die kleinen schnapsfläschen die immer an der kasse rumstehen.

    es ist ja noch alles sehr frisch bei dir, aber je länger du trocken bist um so mehr rückt der alkohol in den hintergrund und andere rücken dafür nach vorn.
    grüße
    NNGNeo

  • Vielen Dank NNGNeo!

    Ich hoffe auch, daß es sich relativiert. Es war für mich halt ein erstaunliches Erlebnis und irgenwie kommt da im Hintergrund der Gedanke, daß "es" ja "alle" tun und man sein Trinkverhalten dadurch rechtfertigt.

    Aber da muß ich jetzt durch! Es wird nicht einfach sein, aber ich habe es MIR versprochen, mit dem Alkohol Schluß zu machen.

    Viele Grüße
    RömchenS

  • Hallo RömchenS,

    auch ich bemerke, dass der Fokus zunehmend nicht mehr auf dem ALK liegt.
    Was andere Leute im Lokal trinken oder nicht verliert zunehmend an Interesse für mich.

    Wobei ich allerdings auch weniger abends ausgehe, in Kneipen schon mal gar nicht und in Lokale deutlich seltener.
    Hat etwas mit den geänderten Lebens- (Ernährungsgewohnheiten) zu tun.
    Ich kann und will einfach abends nicht mehr soviel essen.

    Im übrigen leben wir in Deutschland schon in einem alkoholischen Hochkonsum Land.
    Da gibt es Statistiken, das kann man schnell mal gogglen.

    Und es gibt eine relative Sorglosigkeit im Umgang mit dem Gift.
    Die Statistiken über die Gründe einer stationären Einweisung zeigen aber eindeutig: Die chronische und/oder akute Alkoholvergiftung liegt auf Platz 2 !!
    Der gesundheitliche und volkswirtschaftliche Schaden des riskanten Konsum bzw. der Alkoholkrankheit geht in die Milliarden.
    .

    Ich selbst habe übrigens damals staunend festgestellt, wieviel gramm ALK ich konsumiere, als ich das auf einer der Seiten nachgerechnet habe.
    z.B edit Martin:keine externe Link, danke

    Bleib also auf deinem Weg, der ist der richtige!

    Liebe Grüße
    Hans

  • Guten Abend,

    ja Hans, es ist wirklich erstaunlich, was so an Alkohol konsumiert wird und mir ist das vorher gar nicht aufgefallen, ist/war ja "normal".

    Übrigens habe ich auch mal so einen Test gemacht und ich habe mich sehr geschämt, wieviel Gramm Alk ich zu mir genommen hatte........... so sehr geschämt, daß ich gleich weiter trank. :( .

    Klingt vielleicht albern, aber ich lasse jetzt manchmal den Promillerechner laufen, gebe brav die Getränke ein, die ich zu mir genommen habe und freue mich über das Ergebnis 0,0 Promille.

    Mir fällt der allgegenwärtige Alkohol halt immer in Einkaufsmärkten und Restaurants auf. Reine Kneipen meide allerdings inzwischen.

    Heute wieder im Supermarkt mein Lieblingssekt im Angebot. Das hat mir einen kleinen Stich versetzt und ich mußte mich ganz arg zusammenreissen, zumal andere Kunden bezüglich dieses Schnäppchens beherzt ihre Einkaufswagen gefüllt haben.

    Hilft aber nix..., ich kann mich nicht vor der Welt verstecken.

    Viele Grüße
    RömchenS

  • Hallo, Karsten,

    ich bin ehrlich, ich achte gar nicht so darauf.
    Was mir aber immer wieder auffällt und was mich auch immer wieder ärgert,
    dass im Supermarkt an den Kassen immer noch genügend "Wackelmänner" rumstehen und die Leute, die an der Kasse warten, regelrecht verleiten, sich schnell noch einen kleinen Wackelmann zu kaufen.

    Das sollte man echt unterbinden!

    L.G. Peerless

    Liebe zuerst immer dich selbst - dann tun es auch die anderen! :)

  • Hallo Peerless,

    warum sollte es denn unterbunden werden, nur weil wir nicht mit Alkohol umgehen können ?

    Wie geht es denn dem Diabetiker mit den Süßigkeiten an der Kasse ?

    Es gibt viele Beispiele bei denen bestimmte Waren für eine Gruppe der Gesellschaft "unpassend" sind.

    Mich stören diese "Wackelmänner" schon lange nicht mehr, meist gibt es ja mehrere Kassen.

    An denen ohne Alkohol gibt es dann Schokoriegel, Kaugummi, Bonbons.......

    LG Martin

  • Hallo depardieu,

    Zitat

    also ich achte da gar nicht drauf, weil für mich jede/r der/die Alkohol trinkt dies nur tut um seinen/ihren persönlichen Rausch-Level zu erreichen

    dann bewegst du dich im falschen Umfeld oder legst die Messlatte anders an.

    Ich kenne genug Menschen die alle "Schaltjahre" mal 1 Bier oder Wein trinken,

    also viel zu wenig um sich einen Rausch anzutrinken.

    LG Martin

  • Zitat von depardieu

    Hallo Martin,
    also ich achte da gar nicht drauf, weil für mich jede/r der/die Alkohol trinkt dies nur tut um seinen/ihren persönlichen Rausch-Level zu erreichen. Also nix mit "Entspannung" und "kultivierte/r Rotwein-Liebhaber/in aus Genuss". Und da dies so viele sind und es nicht mehr mein Thema ist, ist es mir egal, egal ob im Restaurant, Cafe-Besuch etc.pp.
    Der einzige Moment wo es mir extrem auffällt:
    Ich bin ein "Experte" was die Deutung von Einkaufswagen-Inhalten und dem Verhalten des/der Einkaufswagenschieber/in im Supermarkt an einem Vormittag um z.b. 10.00 Uhr angeht :) Ich bilde mir ein zu wissen, wer spätestens 5 Minuten nach dem Bezahlen sofort eine Flasche noch im Auto vor dem Losfahren öffnet. Das ist eine ganz traurige Sache und erinnert mich daran, wie oft ich damals völlig außer mir im Supermarkt aufgeschlagen bin weil zu Hause nichts mehr war...

    Moin Depardieu,

    erstmal herzlich willkommen in Forum...

    Ich denke, ich weiß, was Du meinst. Man kriegt schon so ein gewisses Gespür dafür, ob jemand Alkoholprobleme hat oder nicht. Es gibt gewisse Anzeichen, die eindeutig sind.

    Deine generelle Aussage zum Alkoholkonsum finde ich...überheblich ist nicht ganz das richtige Wort - ich würde es vielleicht eher einseitig und unreflektiert nennen.

    Nur weil wir nicht in der Lage sind, einen vernünftigen Umgang mit Alkohol zu pflegen, bedeutet das nicht, daß Andere das nicht können. Wir reden uns damit mMn. was schön, was nicht schönzureden ist.

    Andere können nach einem Bier oder einem Glas Wein aufhören, wir eben nicht. Das ist jedoch nicht das Problem der Anderen, sondern exklusiv unseres.

    Wir sind weder bessere noch schlechtere Menschen als die, die noch konsumieren. Wir haben nur irgendwann konsequent auf ein Defizit reagiert, das andere gar nicht haben - manche nennen es Krankheit :)

    Schönen Gruß und schöne Zeit

    Andreas

  • ...Es würde die Welt aber mit Sicherheit zu keinem schlechteren Ort machen, wenn es keinen (vor allem Trink)Alkohol mehr geben würde....

    ...wie so vieles andere auch.

    Ich finde die Vorstellung schön,wie vielen Menschen der Alkoholismus in Zukunft erspart werden würde, wäre der Alkohol vom Parkett.

    Vor allem schön für jene die unter Alkoholkonsumenten sekundär leiden.

    Man darf ja noch Träume haben :)

    Gruß
    M

    Ach, hallöchen Depardieu! :lol:

  • Zitat von Martina02

    ...Es würde die Welt aber mit Sicherheit zu keinem schlechteren Ort machen, wenn es keinen (vor allem Trink)Alkohol mehr geben würde....

    ...wie so vieles andere auch.

    Ich finde die Vorstellung schön,wie vielen Menschen der Alkoholismus in Zukunft erspart werden würde, wäre der Alkohol vom Parkett.

    Hallo!

    Diesen Wunsch habe ich schon mehrfach gehört: In meiner ambulanten Therapie und der dazugehörigen Vorgruppe. Stets wurde er von Herrschaften vorgebracht, die ganz neu im Geschäft der Abstinenz sind.

    Warum wurde er vorgebracht: Dafür gibt es m.E. 2 Gründe:

    1.) Man hat selbst noch nicht seinen Frieden mit der "Krankheit" gemacht. Dieser Prozess dauert eine ganze Weile. Und wer hat schon gerne eine Krankheit?

    2.) Man hätte es im Hinblick auf die eigene erstrebte Abstinenz leichter, wenn der Stoff nicht omnipräsent wäre.

    Ist man dafür länger dabei, kann man Carpenter nur voll und ganz zustimmen. Warum sollen sich andere einschränken, nur weil ich nicht in der Lage bin, damit umzugehen?

    Zurück zur Ausgangsfrage: Alle trinken nicht, aber in unserer westlichen Welt doch sehr viele. Und daran werden wir alle hier garantiert nichts ändern. Warum uns das Trinken anderer so auffällt? Weil wir ausgewiesene Trinkexperten sind.

    Gruß Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich!

    Ja mit der Perspektive der Krankheit als Hintergrund und aus psychotherapeutischer Sicht ist das bezüglich der Eigenverantwortung bestimmt richtig.


    ich würde mich ebenfalls freuen, wenn es nicht so viele Abgase usw geben würde.
    Das kann auch krank machen.
    Hier geht's ja primär um den Alkohol.

    In kleinen Schritten,manchmal auch in größeren versuch ich mich eben in mehreren Punkten "anders" zu verhalten.

    Ich hoffe durchaus, das ich auch - oder erst recht nach längerer Alkohol Abstinenz Mitgefühl habe, bzw wiedergewinne.

    Was mich wundert, Carl Friedrich ist, das Du das Nicht Trinken von Nicht Alkoholikern als Einschränkung verstehst.

    Kann sein, das ich jetzt an einem bestimmten Punkt mit bestimmten Gedanken bei dieser Krankheit bin.

    Zum Thema,

    mein Eindruck ist schon, das viele Menschen Alkohol trinken, alle sicher nicht.

    Schönen Abend
    Martina

  • Zitat von Martina02

    Was mich wundert, Carl Friedrich ist, das Du das Nicht Trinken von Nicht Alkoholikern als Einschränkung verstehst.

    Hallo!

    Nö, für mich ist das keine Einschränkung, wenn andere nicht trinken. Wenn die was trinken möchten, dann ist es mir egal. Ist halt deren Entscheidung. Und für die bin ich nicht verantwortlich.

    Gruß Carl Friedrich, der sich von trinkenden Gesellschaften so gut es geht fern hält

  • Moin,

    Martina:

    Also ich habe schon den Eindruck, daß viel zu viele Menschen zu viel Alkohol trinken (ich beschränke mich jetzt mal auf den Alkohol, genausogut könnte man sich über jedes x-beliebige Suchtmittel austauschen).

    Beim Alkohol als Suchtmittel fehlt mMn. eine klare Grenzziehung. Marihuana z.B. wird ganz generell als Suchtmittel wahrgenommen, Zigarrettenwerbung ist inzwischen verboten, nur beim Alkohol scheint man sich da nicht ranzutrauen - das hat mMn. auch wirtschaftliche Gründe. Egal ob Wein- oder Bierindustrie, sie stellen in Deutschland einen immensen Wirtschaftsfaktor dar. Meine fränkische Heimat gilt als Bierregion schlechthin.

    Unabhängig davon halte ich von Verboten generell mal gar nix, weil ich der Meinung bin, daß Verbote oft einen kontraproduktiven Charakter beinhalten. Heroin und Kokain ist z.B. verboten, wird aber trotzdem konsumiert.

    Aufklärung wäre mMn. wesentlich wichtiger.

    Carl Friedrich :

    So seh ich das auch. Ich bin für das Trinkverhalten anderer Menschen nicht verantwortlich und sehe mich auch nicht als positives oder negatives Beispiel für irgendjemand...ich stelle aber schon fest, daß einige, mir nahestehende Menschen ihren Alkoholkonsum generell überdacht und sensibilisiert haben. Das heißt nicht, daß die gar keinen Alkohol mehr konsumieren, aber es scheint so zu sein, daß sie sich viel mehr Gedanken über die Gefahren eines übertriebenen Konsums machen und entsprechend handeln.

    Leider gibts da auch Ausnahmen...:-(

    Schönen Gruß und schöne Zeit

    Andreas

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