Beiträge von Carl Friedrich

    Hallo!

    Was hilft bei den aufkommenden Gedanken an Alkohol? Kräftig Wasser trinken, am besten mit viiiiiiel Kohlensäure. Hau dir 1-2 Liter davon rein, dass der Magen schön prall gefüllt ist; so 'ne Art Druckbetankung. Da vergeht die Lust auf Alk ziemlich schnell. Wenn nichts mehr reinpasst, ist auch kein Platz mehr für den Stoff.

    Halt dir stets vor Augen: "Wirst Du jetzt schwach, fängst Du wieder ganz von vorne an. Das willst Du doch gar nicht. Du hast es doch schon bis hier hin geschafft, wirf das doch nicht einfach fort". Das kann dir zugleich auch deine Frau vorhalten, auch wenn allein Du die Verantwortung trägst und sie nicht an deine Frau delegieren kannst.

    Sieh zu, dass Du überall 'ne Flasche Wasser griffbereit hast. Die kann dir auch die Frau reichen. Insoweit darfst Du sie gerne einspannen.

    Mit der Zeit gewöhnst Du dich an Trigger und merkst, sie vergehen wieder. Das sind Phasen, da musst Du einfach durch. Ich weiß, wovon ich hier schreibe. Ich wurde oft genug von Suchtdruck gepeinigt. Mit der Zeit werden die Abstände größer und der Druck selbst in seiner Intensität schwächer. In der schönen Jahreszeit, die ja ansteht, sei zudem Spazieren, Joggen und Radfahren an der frischen Luft empfohlen. Sich dort mal auszupowern, hilft ungemein und verschafft zugleich ein persönliches Gefühl, etwas geschafft zu haben.

    Dazu noch viel Austausch, hier im Forum und in einer R-SHG.

    Viel Erfolg
    wünscht Carl Friedrich

    Zitat von Barthell


    Oder beim Sport: sich selbst sagen: "Komm, ich mache nur den ersten Satz übungen, nur die ersten 10 Minuten, dann kann ich immer noch aufhören" in 80% der Fälle mache ich dann doch zuende, aber das Anfangen fällt viel leichter.

    Hallo!

    Dem kann ich mich nahtlos anschließen. Wichtig ist, erst mal anzufangen. Heute habe ich mich aufgerafft, in die Joggingklamotten zu kommen, da ich dank Karneval im Rheinland in den Genuss eines sog. Brauchtumstages (=Feiertag) gekommen bin. Eigentlich wollte ich nur ein kleine Runde laufen, es wurde doch eine knappe Stunde draus.

    War schön. Früher habe ich an dem Tag gesoffen, was rein passte. Heute erfreue ich mich über einen Lauf an frischer Luft.

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo Fridolin!

    Das dürfte ein "schöner Gruß" vom Suchtgedächtnis gewesen sein.

    Du warst am falschen Ort, nämlich dort, wo Du dich früher eingedeckt hast. Mein Rat: Wechsele einfach die Getränkequelle. Das Suchtgedächtnis wird doch schon beim Vorfahren auf den Parkplatz des Getränkemarktes angeworfen. Es meldet dir: "Hurra Nachschub". So ging es mir.

    Und bereite dich schon vor dem Betreten des Marktes darauf vor, dass der Kopf wie von ferner Hand gesteuert, plötzlich in Richtung Alk schwenken und diesen fixieren kann. Dann hat mir geholfen, auf meine Wasserkisten zu schauen. Gilt übrigens auch im Kassenbereich, wo die Flachmänner aufgebaut sind oder beim Anblick anderer Einkaufswagen, auf denen häufig das Zeug steht, dass ich früher getrunken habe.

    Gruß Carl Friedrich

    Zitat von lalu14

    Ich hoffe dir geht's gut und du bist gesund und munter und genießt deine Trockenheit.

    Hallo lalu!

    Danke für deine Nachfrage. Bei mir ist alles im Grünen Bereich. Nach überstandener kurzer Erkältung habe ich es heute sogar mal wieder in die Laufschuhe geschafft und bin 'ne knappe Stunde getrabt.

    Gestern mittag habe ich mal im Keller gekramt und bis auf 3 Flaschen Wein und 2 Flaschen Sekt alles Alkoholhaltige entsorgt. Vom Wein gehen morgen 2 Flaschen an die Nachbarin und den Sekt nimmt meine Frau am Donnerstag (Weiberfastnacht im Rheinland) zum Feiern (ohne mich) mit. Die letzte Pulle (ein Geschenk und besonders teurer Tropfen) wurde von der Gattin beschlagnahmt und versteckt. Den möchte sie mal in Ruhe und allein trinken. Das soll sie auch.

    Warum ich erst jetzt auf die Idee mit der Entsorgung gekommen bin? Das Zeug fing an, mich zu stören.

    Zum Forum: Da warten wir mal ab. Ich bin vorsichtig optimistisch. Das mit der Schließung des Offenen Teils schien mir ein Schnellschuss zu sein. Es wurde daran ja genug dezente Kritik geübt. Ich kann mir vorstellen, dass mit voranschreitender Genesung auch der Blick von Karsten auf das Forum wieder klarer und ungetrübter wird. Also lassen wir uns mal -hoffentlich positiv- überraschen.

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo!

    Was kannst Du tun? Mir fallen genau 3 Möglichkeiten ein.

    1.) Wenn dir an ihm liegt, kannst Du ihm die Pistole auf die Brust setzen: Ab zur Suchtberatung. Mach einen Termin dort aus und geh mit ihm hin. Spielt er nicht mit, weicht er aus, verliert er sich in Versprechungen, dann kann ich, wie im Fußball, nur zur "Roten Karte" raten. Das wäre ihm von Vornherein klar zu machen, dass für dich die Beziehung andernfalls beendet ist. Es liegt dann an ihm, ob er sich darauf einlässt. Normalerweise haben Suchtberatungen einmal wöchentlich eine offene Sprechstunde.

    2.) Direkt die Beziehung beenden bzw. erst mal auf Eis legen.

    3.) Zur Co-Abhängigen mutieren, die seine Sucht unterstützt und die darunter leidet.

    Es ist deine Entscheidung. Meine Frau hat seinerzeit Nr.1 gewählt und mir noch 'ne Chance eingeräumt. Zum Glück.

    Gruß Carl Friedrich

    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic35115.html

    Nach der Ankündigung des Verantwortlichen, den Zugang für den Offenen Teil des Forums deaktivieren zu wollen, stelle ich mir ernsthaft diese Frage.

    Dazu möchte ich Folgendes anmerken: Der Offene Teil ist die Eintrittskarte ins Forum. Hier fangen Betroffene an zu lesen und zu stöbern. Hier finden sie wichtige Anstöße, Ratschläge und mitunter auch Kritik für ihren noch unsicheren Gang auf dem Weg der Abstinenz.

    Und das soll wegfallen? Fällt mir schwer zu verstehen!

    Glaubt man wirklich, man kann Neuankömmlinge im Vorstellungsbereich ein Weilchen festhalten und ihnen dann die Pistole auf die Brust setzen: "Schieb mal 60€ für 1/4 Jahr rüber, dann darfst Du dich weiter und intensiver austauschen?"

    Wer lässt sich denn auf so eine Nummer ein? Der Interessentenkreis dürfte sehr überschaubar ausfallen.

    Ich hoffe, der Verantwortliche geht noch mal in sich.

    Hallo Calida!

    Du machst es richtig, auch diese Sucht zu bewältigen.

    Ich hatte keinerlei Schlafprobleme, als ich das Qualmen aufgehört habe. Allerdings habe ich da noch kräftig getrunken. Kann sein, dass der Alk mögliche Entzugserscheinungen überspielt hat.

    Ich drücke die Daumen.

    Gruß Carl Friedrich

    Zitat von Williams

    Sie haben alle recht, meine Scherze sind nicht normal. Solche Scherze gab es schon in den letzten 3 Jahren. Es gab sogar Rückfälle mit einen Bier. Ich trank ein Bier auf und hatte danach 4-5 Monaten Pausen, also ich trank ab und zu ohne Absturz. Doch seid Januar 2016 habe ich das Bier doch gelassen.

    Hallo!

    Aha! Also nichts mit 3 Jahren Abstinenz, sondern nur eins. Und jetzt juckt es wieder.

    Möchtest Du überhaupt alkoholfrei leben oder ist dein Ziel nicht eher der gelegentliche und scheinbar kontrollierte Konsum? Falls Du abstinent leben möchtest, wärst Du gut beraten, dich mit den Tücken der Krankheit und der Frage der Risikominimierung zu befassen.

    Voraussetzung ist natürlich, dass Du dich selbst überhaupt als Alkoholiker siehst. Daran habe ich mittlerweile Zweifel.

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo Williams!

    Die Damen hier haben völlig recht. Du bereitest geradewegs und zielgerichtet deinen Rückfall vor. Dir fehlen, so wie Du auf mich wirkst, offensichtlich Respekt und Demut vor der Krankheit.

    Bekanntlich ist die Rückfallquote bei Alkoholikern recht hoch. Manche benötigen halt mehrere Anläufe, nachdem sie zuvor auf die Nase gefallen waren. Ich fürchte, Du bist genau ein solcher Kandidat.

    Steck mal die Nase in Fachliteratur. Mir hat sie geholfen. Büchertipps findest Du hier im Forum: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…e-forum-41.html

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo Erny!

    Schön, dass Du den Weg hierher gefunden hast und zur Einsicht gelangt bist, dein Problem in Angriff zu nehmen.

    Was hälst Du von der Möglichkeit, die Suchthilfe in Anspruch zu nehmen und dir dort weiteren Rat zu holen?

    Hier die Adresse: edit Martin:bitte keine externe Links einstellen, danke
    Den Weg bin ich auch gegangen. Mir hat die Suchthilfe viel bei gebracht. Ich kann sie nur empfehlen. Dort guckt auch keiner auf dich herab. Du bist nicht der Erste mit dem Problem, dass durch alle gesellschaftlichen Schichten geht.

    Ruf doch dort einfach mal an. Das Angebot ist erst mal nicht mit Kosten verbunden.

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo Williams!

    Der Suchtdruck und die Lust, einen Schluck zu nehmen, liegt nicht am geschundenen Körper, sondern am Suchtgedächtnis. Dein Körper hat sich in der Zwischenzeit erholt. Das Suchtgedächtnis dagegen funktioniert auch nach Jahren noch glänzend und triezt die meisten Abstinenten gelegentlich. Dann heißt es gegenzusteuern und dem Druck nicht nachzugeben. Er legt sich meistens ziemlich rasch wieder.

    Versuch es doch mal mit Fachliteratur zu dieser Problematik.

    Gruß Carl Friedrich

    Zitat von Waschbaer

    Hallo Forum

    Natürlich spielt auch heute der Alkohol ab und an eine stärkere Rolle. Noch immer bekomme ich kleinere Kicks im Kopf. Diese kleinen Kicks suggerieren mir, jetzt etwas trinken zu wollen. Meist passiert das von einer Sekunde zur nächsten. Der Auslöser ist immer verschieden. Es gibt auch kein besonderes Muster, wann ich wieder an das Alk. trinken wollen, verstärkt denke. Aber im Gegensatz zu früher möchte ich es heute nicht mehr. Nichts, aber auch gar nichts, würde sich durch das Alkohol trinken positiv verändern. Da ich heute weiß, wie schwer mein Weg bis hierhin war, werde ich weiterhin einen möglichst großen risikomindernden Weg gehen. So habe ich es die letzten Jahre größtmöglich durchgezogen und werde es weiter tun. Bis jetzt hatte ich damit den größten Erfolg. Ja ich darf heute trocken leben. Genau das hatte ich mir vorher schon weit mehr als 15 Jahre gewünscht. Heute wünsche ich solche „Geburtstage“ noch viele weitere Jahre als ganz normale Alltagsgeschehen erleben zu dürfen.

    LG Nobby :wink:

    Hallo Nobby!

    Gratulation.

    Deine Ausführungen zum risikoarmen Verhalten und zu den Tücken des Suchtgedächtnisses seinen allen zur Kenntnisnahme und Beherzigung für ihren eigenen Werdegang empfohlen.

    Danke.

    Gruß Carl Friedrich

    Hallo!

    Du bist länger trocken als ich. Daher wundere ich mich ein wenig über deine Frage. Nach allem, was ich in meiner Zeit mitbekommen habe, tritt craving gerade in den ersten Monaten der Abstinenz deutlich häufiger auf, als später. Die Abstände werden immer größer und die Anfälle nicht mehr so heftig, weil wir gelernt haben, dass es wieder vergeht und uns Strategien zur Bewältigung zurecht gelegt haben.

    Aber sicher sollte man sich nie sein. Ich gehe davon aus, dass ich bis ans Ende meiner Tage diese Form der Belästigung erdulden muss.

    Aber falls es dir ein Trost ist: Es gibt schlimmere Krankheiten. Wir sind in einer absolut moderaten Situation. Wir müssen deswegen keine Pillen einwerfen, Ops und Bestrahlungen über uns ergehen lassen, wir müssen nur etwas unterlassen, nämlich zu trinken.

    Vor diesem Hintergrund bin ich mir sicher, dass Etliche gerne mit mir tauschen würden, ich aber nicht mit ihnen.

    Gruß
    Carl Friedrich

    Hallo Williams!

    Du hast den Fehler gemacht, gezielt auf den Alkohol zu zugehen. Das hat dann getriggert.

    Man ehemaliger Therapeut pflegte immer zu sagen: "So eine Nummer geht ein paar Male gut, dann kommt es zum Rückfall". Er ist etlichen Jahren im Geschäft.

    Als Abstinenzler ist man stets gut beraten, den Alkohol nicht zu nahe an sich heranzulassen und ihm möglichst weiträumig aus dem Weg zu gehen.

    Gruß Carl Friedrich