Beiträge von Sandra P

    Danke für eure Bestärkenden Rückmeldungen. Stimmt in meinem Brief hatte ich ihm ja gesagt dass ich mich trenne wenn e bis 30.06. nicht unternommen hat. Jetzt ist er in der Klinik. Ein Tag vorher hatte er mir auch noch eine Vereinbarung unterschrieben, das war mir sehr wichtig, damit ich doch ein bisschen abgesichert bin. Dies hatte er die ganze Zeit immer verweigert zu unterschreiben. Wenn er jetzt nicht ein Leben ohne Alkohol durchzieht, dann werde ich sofort einen Schlussstrich ziehen und ihn wenn es gar nicht anders geht mit der Polizei entfernen lassen. Seine ganzen ausfälligen und laute Beschimpfungen hat unser Tochter auch mit dem Handy aufgenommen und ich habe vor ihm das mal vorzuspielen, bin mal gespannt ob ihm das bewusst ist wie er sich unter Alkoholeinfluss verhält. Jetzt kann ich erst mal nur abwarten wie es weiter geht. Aber bei einem Rückfall werde ich sofort reagieren, jetzt gibt es keine Schonzeit mehr, das habe ich mir geschworen.
    Liebe Grüße
    Sandra

    Ich schreibe jetzt einfach mal drauf los weil ich nicht mehr weiter weiß und es mir total beschissen geht.Ich kann einfach nicht abschalten und mich nicht ablenken. Diese Woche bin ich krank geschrieben und bin zu Hause. Sein Verhalten und sein Konsum ist zur Zeit extrem. Letzten Donnerstag war die Situation eskaliert und eine Bekannte hatte mich angerufen, dass sie ihn einen Tag vorher in einem schlimmen Zustand angetroffen hat. Daraufhin hat sie ihn angesprochen und ihn direkt darauf angesprochen, dass er sich doch Hilfe suchen soll, dass er es alleine doch nicht schafft vom Alkohol loszukommen. Daraufhin hat er auch im Krankenhaus einen Termin zur Entgiftung gemacht. Ich sehne den Tag morgen herbei und hoffe, dass er auch hingeht. Gestern hat er schon so blöd angedeutet, dass er in 4 Tagen wieder raus ist, da er ja selbständig ist und nicht so lange wegbleiben kann.
    Ich lese mir ständig im Forum verschiedene Beiträge durch um mich etwas abzulenken und merke, dass meine Hoffung schwindet.
    Meine Versuche an mich zu denken scheitern kläglich und ich kann einfach nichts unternehmen und möchte nicht am liebsten in ein dunkles Zimmer setzen und nichts hören und sehen. Das komische Gefühl im Bauch ist unerträglich.
    Ich mache mir nur Gedanken, wenn er morgen dort hingehen sollte und er so hochnäsig sagt ich bleib nur 4 Tage, ob die ihn dann vielleicht gleich nach Hause schicken.
    So, jetzt habe ich mir alles von der Seele geschrieben. Vielleicht geht es ja jemand ähnlich.
    Liebe Grüße
    Sandra

    Hallo la vie, das ist nicht so einfach. In dem Haus in dem wir wohnen ist mein Elternhaus, das nur auf meinen Namen läuft. Ich möchte also nicht ausziehen , sondern dass er geht. Wir haben noch ein Haus, dass ein gemeinsames ist. Dies ist noch nicht ganz abgezahlt und ist vermietet. Ich würde ja gerne mit ihm vernünftig reden und eine Lösung suchen, aber unter Alkohleinfluss ist kein normales Gespräch möglich. Er wird gleich ausfällig und wirft mir vor, dass ich sein Leben kaputt gemacht habe. Ich würde unsere Tochter gegen ihn aufhetzen, was natürlich nicht stimmt. Unsere Tochter ist 28 Jahre und bekommt das ja alles mit, da sie ihre Wohnung im gleichen Haus im ersten Stock hat und dort mit ihrem Mann wohnt. Sie sagt auch, dass sie das Verhalten des Vaters anwidert und sie hat sich seit Januar, seit dem er wieder trinkt total distanziert und sie schämt sich auch für ihn. Wir können beide nicht verstehen, dass ihm der Alkohol wichtiger ist wie seine Frau und sein eigenes Kind, wo sie immer sein ein und alles war. Es ist einfach unfassbar was der Alkohol aus einem Menschen macht.
    Ich muss versuchen einen Zeitpunkt zu finden in dem er ansprechbar ist und ihm nochmal klar machen, dass es mir ernst ist und ich natürlich bereit bin eine Lösung zu finden. Sonst muss ich wahrscheinlich einen Anwalt einschalten, der ihm das nochmal schriftlich mitteilt. Vielleicht merkt er dann, dass es kein Spaß mehr ist. Wenn er dann nicht auszieht, gibt es sicher eine Lösung das gerichtlich zu erwirken.

    LG
    Sandra

    Hallo zusammen,
    Ich melde mich mal wieder, an der Situation hat sich nichts geändert. Die Hoffnung war zwar immer mal wieder da, als es ihm wieder mal schlecht ging hat er davon gesprochen, dass er es sich bei seiner Selbstständigkeit einrichten muss und dann einen Termin für eine Entgiftung macht, aber das war nach einigen Tagen wieder Schnee von gestern. Vor 2 Wochen ist er sogar mal zu einer Selbsthilfegruppe des Kreuzbundes gegangen und hatte vor dies jetzt regelmäßig Montags zu machen, aber schon beim zweiten Termin ging er nicht hin, da er Stress in der Firma hatte. Alles Ausreden, denn wenn man was wirklich will geht das auch. Jetzt hat er anscheinend wieder einen Höhenflug, er würde von vielen Leuten Aufträge bekommen, er hat mit niemand ein Problem, nur ich mache ihn kaputt. Da ich die Buchhaltung mache, weiß ich, dass er sich das Ganze nur schön redet, die Zahlen sehen anders aus. Er bekommt es zwar immer gerade noch hin, dass die Miete und der Lohn für den Mitarbeiter gezahlt werden kann, aber gut laufen sieht anders aus. Ich würde mich von meiner Selbsthilfegruppe gegen ihn aufhetzen lassen. Ich hatte ihm schriftlich per Einschreiben einen Trennungstermin 30.06. per Brief in seine Werkstatt geschickt. Sowie es aussieht nimmt er den Termin überhaupt nicht ernst. Ich habe jetzt Angst davor was ich dann unternehmen muss wenn er den Termin verstreichen lässt. Hat jemand Erfahrung mit einer solchen Situation, denn wenn ich jetzt nicht konsequent bin, dann gehe ich selber kaputt. Jeden Tag die Angst, kommt er nach Hause oder übernachtet er wieder in der Werkstatt, oder in welchen Zustand kommt er nach Hause. Wenn er kommt sucht er entweder Streit, oder er labert ständig das Gleiche und wundert sich, oder wird wütend wenn ich nicht reagiere. Es ist einfach unerträglich und ich weiß, dass ich so nicht weiter leben will. Mir macht der Gedanke nur Angst, wie ich es schaffen soll, dass er auszieht. Schloss austauschen wird ihn nur wütend machen, da habe ich Angst, dass er die Tür Eintritt.
    Ich bin einfach nur hoffnungslos und verzweifelt.
    Vielleicht hat jemand einen Rat.
    LG
    Sandra

    Ich glaube nicht, dass er sich 39 Jahre verstellen konnte. Die ersten Jahre hat er immer Alkohol getrunken, früher wurde meiner Meinung auch in der Gesellschaft mehr getrunken wie jetzt. aber das war im Rahmen und nicht täglich. Durch ein belastendes Ereignis wurde der Konsum damals immer stärker und es kam zur Abhängigkeit. Daraufhin hat er nach einer Entgiftung 18 Jahre überhaupt nichts getrunken. In dieser Zeit lief alles soweit gut. Dann begann das wieder nach eingen Schicksalsschlägen und Problemen, die er mit Alkohol lösen oder vielleicht verdrängen wollte. Mir kommt es vor, wie wenn das zwei verschiedene Menschen sind. Wenn er nüchtern ist kommen diese Beleidigungen überhaupt nicht und wenn ich ihm erzähle was er mir wieder im Suff an den Kopf geworfen hat, verdrängt er es und will es nicht hören. Ich habe den Eindruck, dass er glaubte, dass er nach soviel Jahren den Alkohol im Griff hat, will aber nicht wahrhaben, dass er Suchtkrank ist und Hilfe benötigt weil er es alleine nicht schafft, einfach immer nur den Starken markieren.

    LG
    Sandra

    Vielen Dank für eure Ratschläge, manchmal denke ich, dass nur mir so etwas passiert, aber durch eure Reaktionen scheint das ja das Krankheitsbild des Abhängigen zu sein. Ich habe jetzt auch einmal im Internet recherchiert was ich machen kann, falls er zu dem gesetzten Termin nicht freiwillig aus der Wohnung geht. Dann muss ich mir einen Anwalt suchen, der dies gerichtlich festlegt, dass er aus der Wohnung ausziehen muss, was möglich ist bei Alkoholkrankheit. Ich hoffe halt immer noch, dass irgend ein auslösender Moment, eventuell dass er beim Autofahren angehalten wird oder eine andere Situation, damit er von selbst die Reißleine zieht. Dass ich dies nicht herbeiführen kann habe ich mittlerweile schon kapiert.
    Es hilft mir schon, dass ich mir hier den Frust einfach mal son der Seele schreiben kann und ich freue mich über jede Rückmeldung.
    Liebe Grüße und nochmal vielen Dank.
    Sandra

    Vielen Dank liebe conbira und la vie,
    ich werde mir eure Ratschläge zu Herzen nehmen und versuche mich weiter auf mich zu konzentrieren, auch wenn es schwer fällt. Ich weiß halt nie, ob er nach Hause kommt oder in welchem Zustand, das macht mir meistens Angst. Ich merke schon, wenn er ein paar Tage nicht da war, geht es mir besser. Diese ständigen Vorwürfe, er kommt mit allen Leuten klar nur mit mir nicht, gehen ganz schön an die Substanz. Den anderen Leuten ist sein Zustand ja egal, die entfernen sich, wenn es ihnen nicht passt, aber ich bin ja die, die sofort merkt wenn er getrunken hat.

    Vielleicht hat noch jemand einen Ratschlag, wie geht ihr damit um wenn er mit seinen Vorwürfen sehr laut wird. Sobald irgendwo ein Fenster aufsteht bekommt das die ganze Nachbarschaft mit und ich kann es nicht verhindern.
    LG
    Sandra

    Vielen Dank an conbira und la vie,
    ich werde mir eure Ratschläge zu Herzen nehmen und versuche mich weiter auf mich zu konzentrieren, auch wenn es schwer fällt. Ich weiß halt nie, ob er nach Hause kommt oder in welchem Zustand, das macht mir meistens Angst. Ich merke schon, wenn er ein paar Tage nicht da war, geht es mir besser. Diese ständigen Vorwürfe, er kommt mit allen Leuten klar nur mit mir nicht, gehen ganz schön an die Substanz. Den anderen Leuten ist sein Zustand ja egal, die entfernen sich, wenn es ihnen nicht passt, aber ich bin ja die, die sofort merkt wenn er getrunken hat.
    LG
    Sandra

    einen schönen guten Tag,
    ich möchte mal wieder einen Zwischenstand zu meiner Situation geben. Ich habe meinem Mann, nachdem er einige Tage wieder in seiner Firma übernachtet hat, letzte Woche einen Brief per Einschreiben geschickt, dass ich mich von ihm trenne und dass er bis zum 30.06.2018 ausziehen soll. Als der Brief ankam hat er mich 10 x auf meinem Handy angerufen. Da ich auf der Arbeit war bin ich erst überhaupt nicht drangegangen, erst beim 11. Mal. Da hat er mir dann am Telefon wieder Vorwürfe gemacht, dass ich ihn unter Druck setze und ihn psychisch fertig mache. Ich habe mich auf keine Diskussion eingelassen und das Gespräch beendet. Dann kam er auch wieder über Nacht nach Hause, war sehr kleinlaut, da ich für seine Firma die Buchhaltung mache und er das finanzielle, auch was die Firma betrifft, immer mir überlassen hat. Ich habe kein Gespräch mit ihm angefangen, war nur kurz angebunden und habe das geschäftliche erledigt. Gestern war ich den ganzen Tag nicht zu Hause und war mit dem Fahrrad unterwegs. Gegen Abend um 20:30 Uhr kam ich dann nach Hause. Er fing dann gleich an wo warst du? Ich habe dann nur geantwortet unterwegs, du lebst ja dein Leben und ich jetzt meins. Die Situation, dass ich alleine was unternehme, kein gemeinames Essen vorbereite und er den ganzen Sonntag alleine ist, war für ihn anscheinend sehr ungewohnt und er lief wie hysterisch in der Wohnung herum und machte mir immer wieder Vorwürfe. Entgegen meines sonstigen Verhaltens habe ich überhaupt nicht darauf reagiert und weiter fern gesehen. Das machte ihn noch nervöser und er warf mir wieder vor, dass ich sein Leben zerstöre, er heute einen schönen Tag hatte (weil ich ja weg war). Daraufhin habe ich nur gesagt, wenn ich dein Problem bin, dann verstehe ich nicht, warum du heute wieder getrunken hast. Daraufhin ist er wieder in seine Firma gefahren, hat mehrfach die Türen geknallt und war weg. Von dort hat er noch 3 mal bei mir angerufen, was sonst auch noch nicht der Fall war, sonst hatte ich immer versucht ihn zurückzuhalten, dass er geht und ihm nachtelefoniert. Am Telefon dann nochmal die gleichen Vorwürfe, worauf ich dann einfach aufgelegt habe. Meine Gleichgültigkeit von gestern hat ihn wahrscheinlich total irritiert. Ich kann das Verhalten einfach nicht nachvollziehen, er hatte vor 1 1/2 Jahren doch schon die gleiche Situation, dass er gesundheitlich gemerkt hat, dass es nicht mehr geht und sich zu einer Entgiftung angemeldet hat. Ich kann nicht verstehen, dass er nicht selbst merkt, dass er den Alkohol einfach nicht unter Kontrolle hat und der Drang immer schlimmer wird. Er kann doch nicht wirklich glauben, dass er es kontrollieren kann. Will man das als Suchtkranker einfach nicht wahrhaben?
    Ich hoffe, dass mein Verhalten richtig ist und kann eigentlich nur abwarten und mich weiter auf mich selbst konzentrieren.

    LG Sandra

    Hallo Lütte,

    da hast du Recht, aber man will es immer allen Recht machen und dass die Leute nichts zu reden haben. Das muss ich mir erst mal richtig bewusst machen, dass ich es weder verhindern kann wenn er trinkt und dass er alt genug ist und die Verantwortung selbst tragen muss, wenn er sich durch seinen Suff blamiert. Ich versuche mein Selbstwertgefühle erst mal von ganz tief unten herauszukramen und Abstand zu gewinnen. Oft genug habe ich nur gedroht und gesagt, dass ich nicht mehr mit ihm zusammenleben will, wenn er trinkt, aber das hat er ja nicht ernst genommen. Wenn ihm der Alkohol wichtiger ist wie die Familie dann muss ich das akzeptieren und nicht noch mein Leid hinausziehen. Dabei frage ich mich selbst manchmal, wie ich das zulassen kann, dass er mir die Schuld gibt und ich mich so erniedrigen lasse wenn er im Suff mir alles mögliche an den Kopf wirft.
    Da er ja jetzt 4 Tage nicht nach Hause kam und in seiner Firma übernachtet hat, habe ich ihm einen Brief geschrieben, Einschreiben mit Rückschein und ihm mitgeteilt dass ich mich offiziell von ihm trenne und ihm einen Termin gesetzt bis 30.06.2018, dass er ausziehen soll. Jetzt muss ich mal abwarten wie er darauf reagiert. Um mich selbst zu bestärken frage ich mich selbst, möchtest du mit anschauen wie er sich tot säuft, oder lieber alleine und in Ruhe leben. Die Vorstellung hilft mir dann ein bisschen. Das sagt mir alles der Verstand, an der Umsetzung muss ich jetzt noch sehr arbeiten und darf mich nicht einwickeln lassen.

    Liebe Grüße
    Sandra

    Liebe Morgenrot,
    vielen Dank für die aufmunternden Worte.
    Das Problem ist, dass meine Gedanken ständig um ihn kreisen, was wird er machen, in welchem Zustand befindet er sich. Ich habe am Freitag klar ausgesprochen, dass es für mich kein gemeinsames Leben mit Alkohol gibt, dann muss er ausziehen. Seit dem ist er nicht mehr nach Hause gekommen und übernachtet in seiner Firma, da hat er einen Raum in dem eine alte Couch steht und dort wird er liegen. Er ist auch nicht der Typ der in der Kneipe trinkt, sondern immer alleine. Ich kann dann auch nicht mehr schlafen, werde ständig wach und habe ständig ein komisches Magengefühl weil ich mir Gedanken mache was aus der Firma wird, was schlimmstenfalls auf mich zukommt. Er nimmt das ja alles gar nicht realistisch wahr und lebt in seiner besoffenen Welt. Er merkt gar nicht, dass die Firma den Bach runter geht. Es kann sich nur noch um mehrere Wochen handeln, bis er finanziell nicht mehr zahlungsfähig ist.

    Ich vermeide schon in den nahegelegen Supermarkt zu gehen, weil ich weiß, dass er dort seinen Vorrat einkauft und mir ist es peinlich, da mich die Leute kennen.
    Ich kann nur hoffen, dass es einen Auslöser gibt, der ihn zum umdenken führt, denn ich weiß ja aus Erfahrung, dass meine Kritik zu nichts geführt hat und ich gegen Windmühlen laufe. Aus anderen Beiträgen habe ich ja herausgelesen, dass dies bei Alkoholikern so ist, dass die Ehefrau meistens schuld ist, dass er trinkt und ihn nur beim trinken stört.
    Ich kann nur abwarten wie es weiter geht und muss versuchen meine Gedanken an ihn nicht mehr zuzulassen, denn so kann es nicht weitergehen.
    LG Sandra

    Hallo zusammen,
    so langsam bin ich am Ende meiner Kräfte und ich sehe, wenn ich es realistisch anschaue, keinen anderen Weg mehr als die Trennung, da ich sonst daran kaputt gehe. Nachdem mein Mann 18 Jahre trocken war kam in 2015 der Rückfall bis er im September 2016 zur Entgiftung ging. Danach hat er noch eine ambulante Therapie gemacht, die meiner Meinung nach überhaupt nichts gebracht hat, aber er war bis Januar 2018 wieder trocken. Ende Januar kam es wieder zum Rückfall. Es hat sich alles wieder schnell gesteigert und es ist wieder mal unerträglich. Sobald das Thema Alkohol angesprochen wird, wird er aggressiv. Beschimpfungen und Vorwürfe, dass ich Ihn mit meiner Art zum Alkohol treibe, nur weil ich sofort merke wenn er was getrunken hat. Ich habe den Eindruck, dass er immer noch nicht kapiert hat, dass er Suchtkrank ist. Er ist der Meinung er trinkt um von den Problemen abzuschalten. Seine Probleme hat er aber nur durch den Alkohol, aber das sieht er nicht. Er lebt in seiner Alkohol-Phantasiewelt und man kommt mit Worten überhaupt nicht an ihn ran. Für mich ist das unerträglich und ich habe auf nicht mehr Lust, weder Sport noch Kochen und würde mich am liebsten zu Hause verkriechen und einschließen, dass mich bloß niemand darauf anspricht. Das Schamgefühl ist ganz schlimm, denn wir leben in einem kleinen Ort wo uns jeder kennt. Man hat ständig das Gefühl, die Leute wissen Bescheid und gucken mich komisch an, aber direkt ansprechen tut es natürlich keiner. Das Problem ist nur, dass mein Mann selbstständig ist und er mit seinem Verhalten alles zerstört und ich nicht gegensteuern kann.
    Ich muss mich mit dem Gedanken tragen, dass ich die Trennung in die Wege leite, bevor ich mich zerstöre. Aber das ist leider sehr schwer, denn wir sind 39 Jahre verheiratet und wenn er nichts getrunken hat ist er der beste Mensch. Es hängt auch sehr viel finanzielles dran, denn in den vielen Jahren hat man auch viel gemeinsames aufgebaut.

    Ich würde mich über Rückmeldungen freuen, vielleicht ist ja jemand in der gleichen Situation und kann mich ein wenig bestärken.

    Sandra P

    Hallo zusammen,
    Ich habe in letzterZeit hier auch wieder einige Beiträge gelesen und finde mich in vielen Situationen wieder. Es dreht sich alles nur um den Betroffenen, ich selber habe ständig diese Magenschmerzen und fühle mich nicht gut, wie wenn ein innerliches Feuer in mir aufsteigt und ein ständiges komisches Gefühl im Magen. Die ständige Angst in welchem Zustand kommt er heute nach Hause. Ich habe keine Lebensfreude mehr, alles ist abhängig von seinem Zustand. Bei mir ist das Schamgefühl sehr stark. Ich weiß, dass ich nicht dafür verantwortlich bin, aber man ist ja verheiratet. Ständig habe ich das Gefühl, dass andere darüber reden und fühle mich schlecht. Dazu kommt noch, dass er selbstständig ist und das Trinkverhalten dann wieder zu finanziellen Schwierigkeiten führt. Gerade hatten wir die schwierige Situation aus 2016 wieder gerade gebogen und ich befürchte, dass der Rückfall wieder zu einer Katastrophe führt. Da nach 39 Jahren Ehe auch so viel finanzielles anhängt scheue ich den letzten Schritt zu machen, aber so weiterleben möchte ich auch nicht.. Die Firma läuft allerdings nur auf seinen Namen, aber wenn alles den Bach runter geht, dann werden sicher die Lebensversicherungen die als seine Altersversorgung gedacht waren drauf gehen. Es ist ein ständiges auf und ab der Gefühle. Immer wieder denke ich, wenn der Alkohol nicht wäre könnten wir das schönste Leben haben. Ich weiß nicht wie lange ich das nervlich noch aushalte.

    Mein Mann hatte im September 2016 eine Entgiftung gemacht. Bis zum Januar 2018 hat er keinen Alkohol getrunken. Ende Januar hatte er einen Rückfall. Ich finde es sehr schlimm, dass er nicht darüber redet und das Problem verdrängt. Jetzt merke ich öfters, dass er was getrunken haben muss, streitet es aber immer ab. Ich merke dass aber sofort und es kommt dann immer zu Streit. Er beschimpft mich dann und macht mir Vorwürfe, dass ich ihn unter Druck setze und er das nicht mehr aushält. Ich setzte ihn keinesfalls unter Druck sondern ich habe mich über Suchtkrankheit informiert und befürchte, dass es wieder zu dem schlimmen Zustand kommt wie vor der Entgiftung. Ich weiß mir keinen Rat mehr und bin verzweifelt. Immer hatte ich noch Hoffnung, dass er es schafft, aber so langsam gebe auch ich die Hoffnung auf.

    Vielleicht kann mir ein selbst Betroffener mal mitteilen, was in diesem Kopf vorgeht und der Alkohol wichtiger ist wie alles. Nimmt man das alles nicht wahr?

    Über Ratschläge würde ich mich freuen.

    Hallo zusammen,
    Heute habe ich die Gewissheit, dass er wieder angefangen hat. Ich bin ja seit dem er die Woche Entzug gemacht hat immer in Angst vor einem Rückfall. Um sicher zu gehen habe ich wenn er von der Arbeit kam immer seine Kleidung und Sachen kontrolliert, natürlich ohne dass er es mitbekam. Heute habe ich das erste Mal einen Flachmann in der Arbeitshose gefunden. Für mich brach eine Welt zusammen. Als ich ihm das vorwarf reagierte er aggressiv und meinte, er hatte die Flasche nur reingelegt, weil ich ihn immer kontrolliere, er hätte sie nicht getrunken. Was ich ihm nicht glaube, denn was Alkohol betrifft hat er mich schon immer angelogen. Ich habe ihm eine Szene gemacht und er gab mir die Schuld, ich würde ihn zu sehr unter Druck setzen. Jetzt habe ich natürlich Angst, dass das Ganze wieder von vorne losgeht. Ich weiß nicht wie sich das auswirkt und weiß auch nicht, ob es heute das erste Mal war oder das schon länger geht. Kann mir jemand einen Rat geben, wie ich mich verhalten soll.

    Vielen Dank für eure Ratschläge, es ist sehr schwer abzuschalten. Man liest ja auch in den Foren, falls es zu einem Rückfall kommt, der alte Zustand sehr schnell wieder erreicht ist. Wenn der Partner nicht darüber spricht macht man sich immer Gedanken, ob er es schafft dagegen zu lenken und sich Hilfe sucht. Ich kann nur abwarten und hoffen.
    LG
    Sandra P

    Mein Mann hat am 07.09. einen Entzug gemacht. Er ist gerade dabei eine ambulante Therapie zu beantragen. Ich hatte auch das Gefühl, dass er es kapiert hat. Ich habe immer noch ständig die Angst, dass ich merke, dass er wieder trinkt. Ich kontrollier auch ständig ob ich irgendwo Hinweise finde um sicher zu gehen dass er nichts trinkt. Wenn ich ihn darauf anspreche kommt immer nur die Antwort, fang doch nicht ständig damit an. Ich hätte erwartet, dass er mehr über das Thema spricht, aber er weicht immer aus und will davon nichts hören. Meine Bedenken sind dann halt, wenn er nicht darüber spricht wird er es nicht schaffen. Möglicherweise spricht er ja offener mit der Therapeutin, die den Antrag bearbeitet, aber er erzählt mir kaum was über das Gespräch.Die letzten zwei Tage ist er stark erkältet und heute als er nach Hause kam hatte ich wieder Zweifel, da die Augen so glasig waren. Ich weiß schon nicht mehr was ich denken soll und bringe dass immer gleich mit Alkohol in Verbindung. Ich habe einfach nur Angst, dass das alles wieder von vorne losgeht. Ich weiß dass ich die Kontrolle und das suchen nach Spuren nicht richtig ist, aber ich kann einfach nicht aus meiner Haut. Kennt jemand das Gefühl oder kann mir jemand Ratschläge geben wie ich mit der Situation umgehen soll.

    Hallo Chuck81,
    das bedeutet dein Mann hat trotz stationärer Therapie wieder angefangen?
    Hat er eine Selbsthilfegruppe besucht?
    Ist er aus eigener Überzeugung zur Therapie, oder nur weil du Druck gemacht hast??

    Mein Mann war gestern bei der Suchthilfeberatung und ist dabei dort einen Antrag auf ambulante Therapie zu stellen.

    Ich habe ihm empfohlen zusätzlich auch eine Selbsthilfegruppe zu besuchen, aber da ist es auch schwierig eine passende zu finden. Oftmals sind das langjährige trockene Alkoholiker, die in der Gruppe schon jahrzehntelang zusammen sind. In der Entgiftungsstation haben sich auch einige Selbsthilfegruppen vorgestellt, wobei mein Mann mir von den AA geschildert hat, dass das schon sektenähnlich sei, die Guttempler haben ihn da eher angesprochen. Ich kann nur abwarten wie er sich entscheidet und ob er sich vielleicht mehrere Gruppen anschaut.
    Viele Grüße
    Sandra P