Danke Karsten, ich hab' schon ein bisschen gekuckt, da finde ich ganz sicher etwas, das mir weiterhilft!
Hallo Max,
Danke zunächst, dass Du mir Respekt zollst; ich bemühe mich, dem gerecht zu werden
(Kortison ist wie Silikon - das hilft immer:)(Na ja, fast)
Es ist schon verrückt, meine Eltern haben überhaupt kein ungesundes Verhältnis zu Alkohol, meine Mutter trinkt vielleicht an Weihnachten ein halbes Glas Rotwein, an schönen Sommerabenden mit der Nachbarin einenwirklich kleinen Campari-Orange (und sagt dann, sie mag den Rest nimmer, sonst sei sie besoffen); bei mir scheint das mit der 'Erbtheorie' also mal gar nicht hinzuhauen (auch weitergradig gibt es keine Verwandten meinerseits mit Alkoholproblem).
Ich hoffe, ich kann diese Selbstreflektion weiter ehrlich beibehalten; zumindest mir, meinem Mann und im Ergebnis meiner Tochter gegenüber.
Zumindest im Moment, ich weiß, Ihr heißt das nicht gut, kann ich mich meinen Freunden noch nicht öffnen; wenn ich auch stark davon ausgehe, dass sie verständnisvoller wären, als ich es mir selbst gegenüber bin...
Ich habe aber bspw. einer Freundin vorgeschlagen, gemeinsam mit meiner Tochter Schwimmen zu gehen, anstatt uns zu 2t in der Kneipe zu treffen (gut, das fiel flach, meine Tochter ist krank), aber ich habe einen Kuchen gebacken und sie kommt morgen Nachmittag.
Ich denke, dass mir diese ganz praktischen Änderungen helfen.
Die 'Bekannten', die ich in der Kneipe traf, die brauch' und will ich nicht mehr, wie gesagt, das gleiche Geschwätz seit Jahren (wenn ich denn mal dort war), immer die gleiche Leier, die gleichen Witze, oberflächlicher mit jedem Bier.
Ich habe wahrscheinlich 2 wirklich gute Freundinnen und 1 richtig guten Freund (der leider auf einem anderen Kontinent lebt, ich sehe ihn nur etwa alle 2 Jahre).
Aber HEY!
+7! Mein Mann unterstützt mich, ich werde ausgeglichener und habe keine wirklichen Entzugserscheinungen (mehr).
Mein Gesicht ist nicht mehr geschwollen, die Nase tut noch weh, aber das ist auch gut so.
Wenn sie nimmer schmerzt, werde ich mir mein Bild im Spiegel hervorrufen, all, das, was der Alkohol mir, innerlich, äusserlich, anderen gegenüber verursacht hat (oder ich?).
Das werde ich, wenn mich die Füße zu den Alkoholika im Supermarkt ziehen, wenn ich zu Hause unruhig werde und nach Gründen suche, das Haus zu verlassen.
Diese Momente habe ich, aber ich merke auch, dass sie schneller vorübergehen und ich stärker werde.
Mein Mann hat nicht nur gesagt, dass er mich (mitsamt meiner geliebten Kleinen!) verlassen wird, aber er hat auch gesagt, dass wir alles schaffen, wenn ich das Saufen aufhöre, er mich unterstützt, wo er kann und ich ihm sage, wo, wie und wann das ist.
Ich finde, das sind ziemlich starke Worte. Und ich schätze das sehr.
In einem ganz anderen Zusammenhang hat mal jemand zu mir gesagt: 'Ehrlicher (im Sinne von nicht dummer, Übermut) Mut wird nicht bestraft'.
Daran glaube ich.
In diesem Sinne herzliche Grüße...