• Zitat von Carl Friedrich

    Wir brauchen dazu keine Bestrahlungen, Chemos oder Ops.

    Was? Da hilft auch kein Kortison?

    Wollte aber noch mal was zu Haussperling sagen. Also ich wünschte mir, dass auch meine Mutter eine solche Selbstwahrnehmung gehabt hätte. Von daher verdienst du sehr viel Respekt. Du kannst von Glück reden, dass Dein Mann nicht auch Alkoholiker ist, sonst würdet ihr vermutlich bis ans Ende eurer Tage saufen. Das schlimmste am Alkoholkonsum meiner Mutter war für mein Empfinden die langsame Wesensveränderung. Ich möchte hier aber keine Vergleiche ziehen.

    Aber eine kritische Frage hätte ich: Mal angenommen ihr trennt euch, hättest du immer noch die Absicht mit dem Trinken aufzuhören?

    Ich habe mich auch vor mir selbst geschämt. Hauptsächlich weil ich es meinen Eltern früher so schwer gemacht hatte ihren Alk zu trinken, ihnen Vorwürfe gemacht hatte, sie verurteilt und verachtet hatte und ich dachte ich müsste der letzte sein, der dem Alkohol verfällt. Aber es ist halt (zum Teil) auch eine Erbkrankheit.

    Indem ich es meinen Freunden gesagt hatte, wollte ich mir und anderen ein Zeichen setzen. No Bullshit anymore. Habe zu viel Zeit in meinem Leben mit halben Freunden vergeudet, so dass ich da keine Rücksicht mehr drauf nehme. Wer keinen Alki in seinem Freundeskreis haben möchte, dem sei der Weg geebnet sich zu verpissen. ;)

    LG

  • Danke Karsten, ich hab' schon ein bisschen gekuckt, da finde ich ganz sicher etwas, das mir weiterhilft!

    Hallo Max,

    Danke zunächst, dass Du mir Respekt zollst; ich bemühe mich, dem gerecht zu werden ;)
    (Kortison ist wie Silikon - das hilft immer:)(Na ja, fast)

    Es ist schon verrückt, meine Eltern haben überhaupt kein ungesundes Verhältnis zu Alkohol, meine Mutter trinkt vielleicht an Weihnachten ein halbes Glas Rotwein, an schönen Sommerabenden mit der Nachbarin einenwirklich kleinen Campari-Orange (und sagt dann, sie mag den Rest nimmer, sonst sei sie besoffen); bei mir scheint das mit der 'Erbtheorie' also mal gar nicht hinzuhauen (auch weitergradig gibt es keine Verwandten meinerseits mit Alkoholproblem).

    Ich hoffe, ich kann diese Selbstreflektion weiter ehrlich beibehalten; zumindest mir, meinem Mann und im Ergebnis meiner Tochter gegenüber.
    Zumindest im Moment, ich weiß, Ihr heißt das nicht gut, kann ich mich meinen Freunden noch nicht öffnen; wenn ich auch stark davon ausgehe, dass sie verständnisvoller wären, als ich es mir selbst gegenüber bin...
    Ich habe aber bspw. einer Freundin vorgeschlagen, gemeinsam mit meiner Tochter Schwimmen zu gehen, anstatt uns zu 2t in der Kneipe zu treffen (gut, das fiel flach, meine Tochter ist krank), aber ich habe einen Kuchen gebacken und sie kommt morgen Nachmittag.

    Ich denke, dass mir diese ganz praktischen Änderungen helfen.
    Die 'Bekannten', die ich in der Kneipe traf, die brauch' und will ich nicht mehr, wie gesagt, das gleiche Geschwätz seit Jahren (wenn ich denn mal dort war), immer die gleiche Leier, die gleichen Witze, oberflächlicher mit jedem Bier.

    Ich habe wahrscheinlich 2 wirklich gute Freundinnen und 1 richtig guten Freund (der leider auf einem anderen Kontinent lebt, ich sehe ihn nur etwa alle 2 Jahre).


    Aber HEY!

    +7! Mein Mann unterstützt mich, ich werde ausgeglichener und habe keine wirklichen Entzugserscheinungen (mehr).
    Mein Gesicht ist nicht mehr geschwollen, die Nase tut noch weh, aber das ist auch gut so.
    Wenn sie nimmer schmerzt, werde ich mir mein Bild im Spiegel hervorrufen, all, das, was der Alkohol mir, innerlich, äusserlich, anderen gegenüber verursacht hat (oder ich?).
    Das werde ich, wenn mich die Füße zu den Alkoholika im Supermarkt ziehen, wenn ich zu Hause unruhig werde und nach Gründen suche, das Haus zu verlassen.
    Diese Momente habe ich, aber ich merke auch, dass sie schneller vorübergehen und ich stärker werde.
    Mein Mann hat nicht nur gesagt, dass er mich (mitsamt meiner geliebten Kleinen!) verlassen wird, aber er hat auch gesagt, dass wir alles schaffen, wenn ich das Saufen aufhöre, er mich unterstützt, wo er kann und ich ihm sage, wo, wie und wann das ist.

    Ich finde, das sind ziemlich starke Worte. Und ich schätze das sehr.

    In einem ganz anderen Zusammenhang hat mal jemand zu mir gesagt: 'Ehrlicher (im Sinne von nicht dummer, Übermut) Mut wird nicht bestraft'.

    Daran glaube ich.


    In diesem Sinne herzliche Grüße...

  • Hallo Haussperling,

    auch von mir noch ein herzliches Willkommen hier im Forum.

    Das ehrlich sein zu sich selber ist das wichtigste und war für mich wohl auch das Schwerste. Das machst du gut! :)

    Nimm dir jede Hilfe, die du kriegen kannst. Nimm jemanden mit zum einkaufen, zum Beispiel. Rede mit deinem Mann. Geh zur Suchtberatung und lass dich da beraten, ob und in welcher Form du regelmäßige Gesprächstermine wahrnehmen oder eine Entwöhnungstherapie machen kannst.

    Den Entschluss musst du alleine fassen, und das Glas stehen lassen auch, aber ansonsten nutze die Möglichkeiten, dir helfen zu lassen. Auch natürlich weiterhin hier im Austausch.

    Ein schönes Wochenende dir!
    Thalia

  • Hallo Hs

    Zitat

    Es ist schon verrückt, meine Eltern haben überhaupt kein ungesundes Verhältnis zu Alkohol,
    meine Mutter trinkt vielleicht an Weihnachten ein halbes Glas Rotwein, an schönen Sommerabenden mit der Nachbarin einen
    wirklich kleinen Campari-Orange (und sagt dann, sie mag den Rest nimmer, sonst sei sie besoffen);
    bei mir scheint das mit der 'Erbtheorie' also mal gar nicht hinzuhauen (auch weitergradig gibt es keine Verwandten meinerseits mit Alkoholproblem).

    Bei mir/uns ist das 100% auch so gewesen, meine Mutter lebt allerdings nicht mehr.
    Sie trank so wenig, wie Du es auch von Deiner Mutter her beschreibst.
    Mein Vater trank auch nicht.
    Meine Großeltern beiderseits ebenfalls nicht.
    Es gab somit kein familiäres Umfeld, in dem gesoffen wurde.
    Diese Erbtheorie ist ja auch nur Theorie, es gibt meines Wissens gar keine Beweise, das Alkoholismus vererbbar ist.
    Vielleicht gibt es ein paar Untersuchungen, die darauf hinweisen, aber die kann man ja auch so hintrimmen.
    Ebenso gibt es auch Untersuchungen, die nicht auf Vererbung hinweisen.
    Aber das ist wohl weniger interessant :wink:

    Ich habe den Grundstein für meine Alkoholsucht selbst gelegt.
    Vielleicht sogar schon sehr früh... denn in meiner Jugendclique wurde schon gesoffen.
    In meiner Ausbildungsgruppe auch, wir haben uns gar nix dabei gedacht... :?
    Und ich hätte auch nie damit gerechnet, alkoholkrank zu werden, sowas kann MIR doch nicht passieren...tztztz
    Aber ich sollte mich in meiner Großkotzigkeit irren...

    Ist aber alles nicht mehr wichtig.
    Ich trinke seit 14 Jahren nicht mehr, das ist mein neues und auch jetziges Leben.
    Und in dem fühle ich mich sehr wohl.
    Das Vergangene kann ich eh nicht mehr ändern, aber auf meine Zukunft habe ich Einfluss.

    LG Sunshine

  • Hallo!

    An die Vererbungsthese glaube ich nicht, sie ist auch nicht wissenschaftlich fundiert. Wichtiger ist das Umfeld: Bewegt man sich in einem trinkenden Umfeld, in dem zu allen möglichen Ereignissen und allen möglichen Vorfällen negativer oder positiver Natur gesoffen wird, läuft man Gefahr, genau diese Verhaltensweisen zu adaptieren und so hübsch rein zu rutschen. Denn das Trinken wird so schleichend zur Gewohnheit und aus dieser entwickelt sich dann die Sucht. So ging es mir. Das gewohnheitsmäßige Trinken redet man sich dann noch als "genießen" schön. Doch letztlich täuscht man sich in dieser noch frühen Phase des Alkoholismus nur selbst, um noch mehr zu konsumieren.

    Gruß Carl Friedrich

  • Du kannst Dir auch Zeit lassen und es erst "intern" besprechen. Es ist toll dass Dir Dein Mann zur Seite steht. Und wegen der Freunde:

    Man kann sich doch vieles als "Ausrede" überlegen:

    "Ich mach grad mal etwas Pause, um zu entgiften..."
    oder einen Schritt weiter:
    "Du, ich vertrag Alkohol nicht mehr so gut..."

    Man muss ja nicht immer mit dem A-Wort kommen. Ich würds auch nicht jedem sagen und auf der Arbeit wäre ich wohl auch etwas vorsichtiger.

    LG,
    Max

  • Ich will Deinen Thread nicht mit einen Off-Topic voll-spammen, deshalb ist dies mein letzter Beitrag dazu:

    Meine Familie ist auf einer Seite über drei Generationen alkoholabhängig. In meiner Familie gibt es auch ein-eiige Zwillinge, die beide alkoholabhängig sind - deren Bruder aber nicht.

    edit Karsten - bitte keine anderen Internetseiten kopieren und keine externen Links hier einbinden. Danke

    Aber für mindestens 50% bin ich natürlich selbst "verantwortlich".

    LG,
    Max

  • Hallo Max!

    Das widerlegt nicht meine Annahme, die auch durch meine Therapeuten unterstützt wird. Verantwortlich sind nicht die Gene, sondern das, was einem vorgelebt wird. Wenn die Eltern bzw. ein Teil oder der Freundeskreis regelmäßig zur Flasche greifen, dann prägt das auch das eigene Verhalten enorm.

    Gruß Carl Friedrich

  • Mal kurz: Alkolistmus ist zu 50 bis 60 Prozent tatsächlich genetisch bedingt. Das heißt nicht, dass jeder, der dieses Gen hat auch abhängig wird, liefert aber eine Antwort auf die Frage, warum wird der eine abhänging und der andere nicht, obwohl letzterer vielleicht auch jahrelang jedes Wochenende gesoffen hat.
    VG - Calida

  • Hallo Karsten,
    das sind Ergebnisse von Wissenschaftlern und Suchtforschern, die Studien dazu gemacht haben.
    Wieso Entschuldigung? Das versteh ich nicht.
    Ich finde die Frage interessant, warum von zwei Menschen, die mit 16 ihr erstes Bier trinken, und dann regelmäßig auf Parties trinken irgendwann der eine unkontrolliert trinkt und abhängig wird und der andere nicht.
    Ist doch ne legitime Frage!
    Viele Grüße
    Calida

  • Hallo!
    Andreas Heinz und Günter Schumann z. B.
    Wenn man weitersäuft kann man auf jeden Fall was dafür. Aber dieses Reinrutschen bis man überhaupt kapierr, dass man krank ist. Ich habs ja erst gemerkt, als es außer Kontrolle geriet. Und da war die Sucht unbemerkt schon fortgeschritten.
    Viele Grüße
    Calida

  • Hallo Karsten!
    Bei mir war es anders. Mir war nie bewusst, dass Alkohol eine Droge ist. Wir wurden immer vor schlimmem Rauschgift gewarnt, dass wir gar nie nehmen dürften. Aber vom bösen Alkohol war nie die Rede. Ich hab halt mal auf Parties getrunken, wie andere auch. So fing das alles an..... Später kamen dann andere Gründe als feiern dazu. Die liegen tief und die haben mich bis heute geprägt. Deshalb ist es für mich wichtig, meine Therapie zu machen, um das alles irgendwann durchbrechen zu können.
    Viele Grüße
    Calida

  • Nein. Ich wusste, dass es irgendwelche Säufer gibt. Ich dacht die saufen halt, weil sie saufen wollten. Aber dass man da abhängig werden kann? Und ich doch nicht. Schließlich hab ich doch nur auf Feten getrunken. So war das.

  • Zitat von Calida78

    Wenn man weitersäuft kann man auf jeden Fall was dafür. Aber dieses Reinrutschen bis man überhaupt kapierr, dass man krank ist.

    Das versteh ich jetzt nicht: Bis ich krank wurde, war das alles vorbestimmt und jetzt, wo ich krank bin, da kann ich was dafür, dass ich - weil ich krank bin - wieder saufen muss?

  • Zitat

    Bei mir war es anders. Mir war nie bewusst, dass Alkohol eine Droge ist.
    Wir wurden immer vor schlimmem Rauschgift gewarnt, dass wir gar nie nehmen dürften. Aber vom bösen Alkohol war nie die Rede. Ich hab halt mal auf Parties getrunken, wie andere auch. So fing das alles an..... Später kamen dann andere Gründe als feiern dazu.

    Hallo Calida,
    ich kann das gut verstehen, denn bei mir was das genau so.
    Wir wurden auch in der Schule über Rauschgift wie Heroin etc. aufgeklärt und auch vor dem Rauchen gewarnt.
    Von Alkohol war dabei meiner Erinnerung nach nicht die Rede.
    Und das rede ich mir auch nicht schön, um es wie eine Art Entschuldigung klingen zu lassen.
    Nö, denn an die anderen Aufklärungen erinnere ich mich ja sehr genau und ich muss mir den Rest nicht schönreden.

    In meiner damaligen Clique haben alle Alk konsumiert. Ich will nicht "gesoffen" sagen, weil es so schlimm auch wieder nicht war.
    Aber wir haben auf Partys getrunken und auch ab und an zu anderen Gelegenheiten.
    Einige aus meiner Clique sind später alskoholkrank geworden, ebenso wie ich, andere sind es nicht geworden.
    Das ich jemals alkoholabhängig/alkoholkrank werden könnte, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet.
    Bei mir war da auch dieses berühmte "ich doch nicht !".

    Ich frage mich außerdem, was hier dieses Gelaber von der "Schuld" schon wieder soll?
    Bringt es hier denn irgendjemanden auch nur nen Millimeter weiter, über Schuld und Schuldige zu labern?
    Ich sehe mich persönlich übrigens als unschuldig.
    Ich habe mir meine Krankheit nicht gewünscht und ich habe sie auch nicht bewußt herbeigeführt.
    Ich habe sie nun mal und kann da gut und zufrieden mit leben.
    Wenn ich jemanden mit meiner Sauferei geschadet habe, tut mir das natürlich sehr leid.
    Aber mit diesem Schuldigsein-Mist fange ich erst gar nicht an.

    Haben wir denn noch nicht genug zu tun, gerade am Anfang der Abstinenz mit dem Alkoholtrauma irgendwie fertig zu werden?
    Da muss doch viel verarbeitet werden, da werden zusätzulich Erkenntnisse hochkommen, die weh tun,
    wenn wir uns ganz ehrlich reflektieren und viele Veränderungen kommen außerdem dazu, die bewältigt werden müssen, wenn man eine stabile Trockenheit erreichen möchte.
    Und das wollen wir doch alle hier, wenn ich mich nicht irre?

    Von daher....Leute, lasst doch diesen Mist mit dem Schuld-Gelaber sein, wem bringt das denn was ?
    Außerdem sind das auch wieder nur Rückblicke in die Vergangenheit, wir leben aber im JETZT ... das Leben lebt sich nicht rückwärts.
    Ich hielt und halte es lieber so, das ich zwar dahin zurückschaue, wo ich hinschauen muss.
    Aber ich quäle mich doch nicht selbst mit meiner Vergangenheit, ich habe nix verbrochen, ich bin "NUR" alkoholkrank beworden.

    Liebe Calida, gehe Du bitte weiter Deinen abstinenten Weg. Und zwar möglichst konsequent, ich denke, da liegt bei Dir auch noch Nachbesserungsbedarf. :wink:
    Und mache bitte Deine Therapie, der eine braucht nun mal eine, der andere nicht und Du gehörst halt zu den ersteren und gut isses.
    Wir können hier nicht erst rumlabern, das man sich alle Hilfe holen sollte, die man braucht, um dann später wieder Therapien zu negieren.
    Also entweder-oder !
    Und das sage ich jetzt mal so als "Nicht-Therapie-Fan", ich alzeptiere aber bei jedem Menschen, wenn er eine Therapie machen möchte.
    So viel Toleranz sollte schon sein, oder?

    LG Sunshine

  • Upps, eben erst gesehen, das das hier "Haussperlings" Thread ist. :oops:
    Ich glaube, es ist angebrachter, meinen Text in Calidas Thread zu verschieben, oder?
    Wollte ja nicht hier bei Haussperling "Threadmissbrauch" begehen.
    Dann möchte ich einen Mod bitten, das in Calidas Thread zu verschieben.

    LG Sunshine

  • Hallo zusammen,

    na, da bin ich aber froh, dass nicht ich diejenige bin, die sich vertan hat; ich dachte schon, meine Wahrnehmung sei ganz ohne Alkohol schon getrübt... ;)

    Yo, Karsten und auch den anderen, die sich auf mich beziehen, danke der Nachfrage!
    Man hat ein bisschen das Gefühl, dadurch umsorgt zu sein.

    Grundsätzlich geht es mir deutlich besser.
    Es gibt gute, sehr gute, aber natürlich auch schlechtere Tage. Vermutlich war das auch vorher so, aber da ich ja ständig versuchte, mich einigermaßen im Nebel zurechtzufinden, hab' ich das gar nicht so intensiv wahrgenommen.
    Es gibt einige Aufgaben, die ich vernachlässigt habe, besser und v.a. gewissenhafter hätte machen müssen.
    Denen widme ich mich nun, getreu dem Motto, zuerst das Nötige...

    Es sind kleine Dinge, die mich freuen, auch wenn sie eigentlich eine Enttäuschung sein könnten, z.B.
    hatte mein Mann einen Drachen gekauft. Der Plan war, dass ich die beiden an einem windschnittigen Hang absetze, sie den Drachen schonmal testen, während ich kurz einkaufe, ich danach dazustosse und wir dort ein bisschen Zeit verbringen.
    Pläne sind zum ändern da...
    Als ich zurückkam, war der Drachen lt. Photobeweis ganz wunderbar gestiegen - diesen eleganten Flug brach er allerdings just ab, als ihn meine Tochter in einen Baum lenkte - unrettbar...

    Früher hätte ich mich gefreut, eher nach Hause zu kommen, um heimlich zu trinken.
    Aber ich war ehrlich enttäuscht, dass ich's nicht auch mal versuchen konnte, dass ich sie nicht beobachten konnte.
    Find ich gut.
    Klingt strange? Find ich nicht.
    Schon seltsam, was das Alles mit einem macht...

    Ich werde mir gegenüber aufrichtiger.
    Ich habe einen Film gesehen, in dem es um Vertrauen ging und die Tränen flossen; keine selbstmitleidige Heulerei, eher ein stilles Anerkennen von Vertrauen, Schwäche, Respekt und Stärke.


    Heute habe ich schon etwas ziemlich anstrengendes geschafft und bin tierisch müde. Aber ich bin froh, dass ich deshalb müde bin, nicht, weil ich gestern getrunken hätte.

    Vorläufig empfinde ich meinen Weg als gut, erweist er sich als negativ, werde ich einen anderen nehmen müssen.
    Sicher ist, dass ich in's Ziel kommen will, was für mich heisst, trocken sein zu wollen und zu bleiben.

    Manchmal steckt sich das Ziel noch von Minute zu Minute, manchmal ist's über Tage ganz leicht.
    Ich sehe auch äusserliche Veränderungen, ich habe abgenommen, aber auch mein Gesicht und v.a. die Augen haben sich verändert.Gut so! ;)


    Mal was Angrenzendes:
    Denkt Ihr, Alkis erkennen Alkis eher?
    (Auch ohne Betriebsfeier oder Flasche im Schlafsack unter der Brücke?)
    Oft, erschreckend oft sehe ich jemanden mir völlig unbekanntes und denke 'Oh... Du also auch...', total unabhängig von bspw. Kleidung oder Autofabrikat.
    Ganz kleine Hinweise, von denen ich vermute, dass jemand anders sie gar nicht wahrnehmen würde...

    Viele Grüße

    Haussperling

  • Hallo Haussperling, schön dass es Dir gut geht. Und ich entschuldige mich nochmal, dass ich mit dem Thema "Erbkrankheit" in deinem Thread angefangen hatte. ;)

    Es könnte sein, dass langjährige Alkoholiker schon ein paar "Spuren" hinterlassen, die man eventuell erkennen kann. Sage mir aber immer "lieber nicht zu schnell urteilen".

  • Hallo,

    ja, manchmal fallen mir Sachen auf, die Andren in meinem Umkreis die nicht abhängig waren nicht so auffallen. Wie jemand über das Thema Alkohol spricht, bspw, oder auch das Thema vermeidet. Das ist bei nassen Alkoholikern einfach nie entspannt. Oder beim Einkaufen, diese typischen Lebensmittelbeikäufe aus Tarnungsgründen damit nicht nur Flaschen auf dem Band sind. Das sehe ich weil ich es von mir selbst kenne.

    LG

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