Beiträge von Barthell

    Hallo Sophie13


    Auf deine Fragen ist ja schon eingegangen worden.
    Wenn er Alkoholiker ist und trotzdem "ab und zu" was trinkt wurde mich das misstrauisch machen.
    Ein Merkmal der Suchtkrankheit ist nunmal Kontrollverlust.


    Dass er sich "für dich" in den Griff bekommen will klingt erstmal gut, leider kann es nur dann von Dauer sein wenn er es für sich tut.

    Er hat viel dafür getan das Vertrauen zu beschädigen, da ist es nur normal, dass du dich fragst wann es wieder da ist. Das kann Monate oder 20 Jahre sein.

    Der Rat dich um dich zu kümmern ist genau das was ich auch sinnvoll finde.

    Wenn er such für sich in den Griff bekommt, dann spielt Zeit keine Rolle. Falls nicht musst du für dich entscheiden wann es Dir zu viel ist und deine Register ziehen. Es ist vorrangig mal DEIN Leben!

    Am Donnerstag war ich in der "Infogruppe" einer Selbsthilfegruppe.

    Die bieten fast Täglich eine Gruppe an, da werde ich wohl mal "durchwandern" und schauen welche Gruppe zu mir passt.
    Allgemein sieht es so aus, dass sie nicht die Religiöse Schiene Fahren, nicht Kommerziell sind, das sind schonmal ein paar Pluspunkte...

    Frohes Fest

    Barthell

    Zitat von dacoucou

    Hallo Hans,

    ja, ich verstehe.

    Sein Hausarzt ist allerdings nicht viel wert.
    Im Oktober war er ja schon 10 Tage zur Entgiftung im Krankenhaus. Wenn man danach aber gleich wieder trinkt und sonst keine Therapiel will, bringt das sicher nicht viel...
    Mmhh...

    Ich bin auf seinen Weg gespannt...

    Dacoucou

    Das ist der Knackpunkt.

    Ich will dir deine Hoffnung nicht nehmen, aber eine Therapie die man nicht will, bei einer Krankheit bei der Lügen, verheimlichen, Kleinreden einfach dazu gehört, wird wenig erfolg haben.

    Letztlich muss er seinen Weg finden und er damit Leben.
    Ich fange wohl nächstes Jahr eine ambulante Therapie (eine Gruppensitzung je Woche, alle 14 Tage ein Einzelgespräch) an.
    Ob das reicht?
    Ich denke für mich nicht, ABER! wir haben das Glück in Deutschland zu leben wo man wenn man WILL ein breitgefächertes Angebot finden kann...

    aebr man muss es auch WOLLEN!

    Wieder eine Woche Vorbei:

    Ich habe die Anträge für eine ambulante Therapie zusammen mit der Suchtberatung ausgefüllt, jetzt heisst es warten.
    Vorraussichtlich so Mitte Januar.

    "nebenbei" sind heute meine Möbel gekommen, das heisst bis Weihnachten werde ich wohl am Schrauben sein.

    Das Leben geht weiter.

    Was heisst Risikominimierung für mich Konkret?
    Es ist irgendwie die "Summe" aller Maßnahmen, lässt sich schlecht allgemein hinschreiben, darum gebe ich ein paar Beispiele:

    - Vorrausschauend Denken, wenn ich ein Hotel buche direkt dazu sagen, dass es Alkoholfrei sein soll bzw. die Minibar ganz leer.
    - Anlässe bei denen Alkohol konsumiert wird meiden
    - Situationen meiden bei denen man früher getrunken hat
    - Alkoholfreies Umfeld herstellen

    Wenn sich der Suchtdruck meldet hilft mir:
    - ganz viel Wasser trinken
    - mir immer wieder sagen "es geht vorbei"
    - laufen (Sport allgemein, aber Laufen kann man halt IMMER und SOFORT gehen)
    - Ablenken, Telefonieren z.B.
    - Den Suchtdruck als solchen identifizieren/benennen: "Das ist jetzt die Sucht die sich meldet, das ist nischt schön, aber unvermeidbar, na und, das halte ich jetzt aus"

    ... genau darum schreibe ich es hier, damit auch ein Neuling merkt, dass diese Schuldfrage eigentlich nicht zu nem Ziel führt und Scham einfach nur ein Vorwand ist.

    Mir selbst hat das Eingestehen beim Arzt so sehr geholfen, Angst/Scham sind da einfach Fehl am Platz.
    Und wenn es erst einmal so weit ist, dass einem Angst und Scham völlig egal sind weil man einfach schon im Dreck der Gosse gelandet ist, zig mal Eingeliefert wurde... ist der Schritt das vorher ab zu schütteln doch wesentlich sinnvoller.

    Was mir beim Lesen aufgefallen ist, mir scheint dass "Früher" (und daher kommt wohl auch dieses "penner Bild") Alkoliker wirklich spät für sich eingestanden haben dass sie Krank sind, dass es häufiger dazu kam, dass Menschen erfroren sind oder ins Krankenhaus kamen.
    Auch hier im Forum sehe ich immer mehr, dass "Normale" Menschen anfangen sich als Alkoholiker zu sehen.

    Das mag jetzt daran liegen, dass es mehr Aufklärung gibt? oder Alkohol schneller bei der "gehobenen" Schicht ankommt? oder Es einfach nur meine Wahrnehmung ist, weil das die Menschen sind die im Internet mehr darüber schreiben?

    Ich denke das ist ein recht interssante Frage, ob es nur meine Wahrnehmung ist?

    Hallo Natascha auch von mir.

    Ich kann Aurora da nur zustimmen...

    Lass' dir keine Verantwortung aufdrücken oder Schuld zu weisen!

    Ob er trinkt oder nicht ist immer noch SEINE Entscheidung! Wenn er dir da was vorwirft, ist das eine nette Ausrede für ihn selbst, aber du bis da raus!

    Suche Platz für dich, schaffe du dir deine Räume zum Leben in die du dich zurück ziehen kannst wenn es dir zuviel wird.
    Pass' auf, dass du nicht in Co-Abhängigkeit rutschst.
    So hart es klingt: SEIN leben kann nur ER in den Griff bekommen, wenn er das nicht will (und so klingt es leider) wird er deine Einmischung nur als willkommenen "Grund" (Eigentlich Ausrede) nehmen um doch wieder zu trinken.
    Wenn du dann anfängst zu kontrollieren, diskutieren, Misstrauisch zu werdenkannst du das zwar tun, aber unterm Strich raubt dir das die Kraft die du besser darin investierst was für dich zu tun.

    Es gibt ausreichend Hilfsangebote für ihn, Notfallpsychologen und Berater, Selbsthilfegruppen... 24/7 erreichbar, wenn er denn will.

    Hallo Slowie und Calida,

    ja ich schreibe auhc im offenen, nicht ganz so persönlich wie drinnen, klar, aber ich denke es darf auch für nicht angemeldete sichtbar sein, dass einiges geht, wenn man will.

    Wie oft bekommt man zu hören "das geht nicht, weil"...

    oder "ich traue mich nicht" ...

    Klar hatte ich evtl auch ne große Portion Glück keine Frage, aber ich will mir nicht vorwerfen müssen, dass ich was hätte un können aber nicht getan habe weil ich zu faul, feige oder sonstwas war.

    Aus dem Loft ist nichs geworden, habe ich gestern abgesagt nachdem ich eine andere, schöne 4ZKB Wohnung besichtigt habe.
    Ausserdem habe ich heute Rückmeldung für eine Mietwohnung bekommen, da kann ich ab 15.12. einziehen!

    Das heisst: nächstes Wochenende SHOPPEN!

    Sodale, ich nochmal,

    bewusst im Offnen, weil hier jeder Lesen kann:

    Ich war jetzt noch einmal bei der Suchtberatung nachdem ich mein Arbeitsumfeld nach Deutschland verlegt habe.

    Wir haben einen Antrag auf Therapiemaßnahmen angefangen.
    Teil dieses Antrages ist:

    - Kleines Blutbild incl. Leberwerten (ihr müsst also so oder so zum Arzt, ich persönlich fand diesen Schrritt auch VOR der beratung schon den wichtigsten Schritt auf meiner Reise bisher, speziell vom Kopf her)

    - Lebenslauf (aber keinen wie in der Bewerbung sondern einfach was habt ihr wann gemacht, Geschwister, wie hat sich das Familienumfeld entwickelt)

    - Suchtverlauf: Wie seid ihr zum Alkohol gekommen wie hat sich der Konsum entwickelt

    Ich sitze grade an den letzten beiden Punkten, das macht teilweise traurig, ja aber gleichzeitig reflektiert man sich und (ich zumindest) stelle Paralellen fest.

    als Resümee:
    Da wird niemandem der Kopf abgerissen!

    Von Allen Stellen habe ich aber bisher ausschließlich Respekt gezollt bekommen dafür dass ich von mir aus ab nir arbeiten will und eben nicht von Kollegen oder Vorgesetzten zur Beratung geschickt werde.
    Klar ist auch, dass ich mich auf den "Lorbeeren" nicht ausruhen darf und kann, sondern den Weg weiter gehen muss.
    Ja das bringt evtl. Nachteile mit sich, dessen bin ich mir bewusst! Doch alle Alternativen die mir so eingefallen sind wären entrweder mit Scheunentorgroßen Hintertürchen oder noch unangenehmer geworden.

    Alles in allem muss ich sagen dass mir bisher jeder mit dem ich gesprochen habe und der etwas Einblick in die Materie hat, positive Gefühle mit auf den Weg gegeben hat. Einige wussten gar nix damit an zu fangen bzw. keine Ahnung wie sie damit umgehen sollten (Familie/"unbelastetetes" Umfeld) aber negative Wellen kamen da nie entgegen.

    Das soll auch ein Aufruf sein an die die sich nicht trauen offen und ehrlich zu sein:
    Alkolismus ist nichts weswegen man sich schämen muss!
    Arzt, Suchtberatung, Selbsthilfegruppen verurteilen euch deswegen nicht!
    Angst/Scham sind genau die Gefühle die euch davon abhalten an euch zu arbeiten, wenn diese Initiale Punkt überwunden ist, man dem Arzt ins Gesicht gesagt hat, dass man ein Alkoholproblem hat, fühlt sich die Welt soviel besser an.

    Hallo Epic,

    ich habe deinen Beitrag im Vorstellungsbereich gelesen (Nur die aus dem geschützen Bereich können das)

    Ich bleibe mal so allgemein wie möglich, will aber auch den Vorstellungsbereich nicht vollmüllen:

    Die Leber amcht ne ganze Weile verdammt viel mit aber wenns zuviel ist geht es dannn Ruck-Zuck!

    Freut mich, dass du hergefunden hast!

    Viele Sportler kennen einen Spruch in der Form:

    Der "Kampf" (Trockenarbeit soll kein Kampf sein), wird nicht im Ring gewonnen oder im Training wenn die Kameras laufen, was wirklich Zählt ist das was du tust wenn dich niemand kontrolliert, niemand hinsieht.

    Daran erinnert mich dein Beitrag mit dem "normal leben wenn du wieder zuhasue bist"

    Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen: Das wird richtig schwer!
    Einfach weil "nur aufhören zu trinken" immer ein Kampf ist (den du nur verlieren kannst), Der Grundbaustein das Leben um zu Stellen ist das viel wichtigere.
    Ich war bis ganz zum Ende immer als der bekannt "der Eh keinen Alkohol trinkt", habe immer geschauspielert, um dann zu hause bechern zu können.

    Als ich für mich erkannt habe, dass ich Alkoholiker bin habe ich das Offen gelegt, dem Arzt, der Familie, der Arbeit...
    Und habe den drastischen Schritt gemacht, das von dem ich lange gedacht habe, dass es mich definiert, meine Arbeit die mir ultra viel Spass gemacht hat hin zu werfen, ein Extremer Schritt, aber einer der sich jetzt (ich bin mitten im Umbruch) extrem gut anfühlt!


    Ich kann nur den Rat geben: geh' offen damit um!

    Hallo Slowie,

    ich habe mit dem Loft im Hafen ein ganz spezielles im Kopf ;)

    Ja ich bin über die Wohnungssituation informiert, mein "Ausweichplan" sieht vor: entweder ne überteuerte 1ZKB Wohnung zu nehmen für den Übergang, oder halt was an der S-Bahn Linie richtung Hanau etc. ...

    Es gibt etwa 60 Wohnungen die "machbar" wären, davon etwa 6-9 welche die auch "schön" wären.

    Ob ich es schaffe oder nicht? Weiss ich nicht, aber ich weiss, dass ich mir in den Hintern beissen würde wenn ich sagen müsste: ich hatte die Möglichkeit und habe sie nicht wahrgenommen.

    ja, so einen "Garten" hatte ich als Kind auch :) Da gings dann nachdem ich 6-7 wr jeden Tag raus.

    Ob ich dauerhaft in Deutschland bleibe? keine Ahnung Norwegen/Schweden mit dem Jedermannsrecht haben es mir ja auch angetan, ich meinte damit eher auf absehbare Zeit, bis ich mich sicher genug fühle.

    Ich habe schon diverse Begegnugen auch mit Wildschweinen gehabt, immer alles glimpflich abgelaufen bis hin zu: "da isses aber warm, da lege ich mich jetzt hin, mir doch egal ob da so nen bescheuerter Mensch seinen Schlafsack liegen hat"

    "Too much" war mir um 2000 rum ne Tour, da hat es 14 Tage nur geregnet und ich hatte kein Zelt dabei, wenn irgendwann die Stiefel anfangen zu schimmeln ist es dann doch sehr unangenehm, da habe ich dann auch abgebrochen.

    Plan für Sylvester/Weihnachten ist erstmal einziehen/umziehen.
    Heute wieder 3 Wohnung angeschrieben zur Besichtigung.
    Hätte ja gerne so nen 100m² Loft am Hafen, das liegt aber mit Provision und Einrichtung dann doch etwas über dem Budget. Auch wenns lustig wäre, die ersten 8-12 Monate Mit Isomatte, Schlafsack und Campingkocher weil kein Geld für Bett und Küche da ist wäre dann doch nicht erstrebenswert.

    ;)

    Muss ja nicht immer die "Wildnis" sein.
    Ich weiss jetzt nicht wie die Tempraturen aktuell sind, aber wenns am Montblanc gereicht hat und im Zelt im Garten ...


    Und trotzdem etwas "frische Luft" um die Nase.
    Habe übrigends für Januar einen Wintersurvival Kurs in Österreich gebucht... das wird dann mit "Notunterkunft" und Schlafsack.


    noch 3 Tage dann bin ich in Deutschland, Weihnachtsgeschenke für meine Nichten sind auch bestellt (ein Schlafsack, damit sie nicht immer meinen hernehmen muss für die "große" und ein Taschenmesser mit Holzgriffen und Gravur für die "kleine" (weil ihr altes kaputt ist)

    Ich denke da kommt jetzt im Sommer noch einiges auf mich zu mit den "kleinen" aber irgendwie freue ich mich drauf :)

    Hallo Daniela,

    Willkommen im Forum.

    Eins vorweg: ich schreibe hier als Alkoholiker nicht als selbst co-Betroffener.
    aus den Paar Zeilen würde ich schließen, dass seine Mutter vielleicht selbst auch tiefer drinne steckt als sie wahr haben will, ist Klar, er ist ja ihr Sohn.

    Was du machen kannst: Ist auf dich zu schaun, er kann sein Leben in den Griff bekommen, wenn er wirklich will und etwas sieht wo du ihm helfen kannst, soll er dir das konkret sagen, die initative muss von ihm kommen.
    Die Aussage "weil er dann evtl. alles hinschmeißt" ... kann zwar sein, aber dann wäre es so oder so unter einem anderen Vorwand (genau das ist es, es ist ein Vorwand, kein Grund) dazu gekommen, dass er hinschmeisst.

    Für dich und wie es für dich machen kannst:

    Schaue auf dich, es wurde heute schonmal geschrieben: "versuche dir jeden Tag etwas Zeit nur für dich zu nehmen und nur auf dein Wohlbefinden zu achten und die Zeit immer weiter aus zu bauen"

    Wenn du sowieso schon in Erwägung ziehst zu gehen, behalte das im Hinterkopf.
    Fast jede Suchtberatungsstelle kennt auch Anlaufstellen (oder ist selbst eine) für Angehörige.

    Wie du dich verhalten sollst:
    So dass du dich nicht mehr belastest als gut für dich ist. (das geht schneller als man sich selbst eingestehen will)
    Passe auf dich auf, achte auf dich, rutsche nicht in eine Co-Abhängigkeit, deine Beziehung ist noch Jung evtl, etwas zuviel "rosa Brille" als objektiv gut ist (wobei dieses Verliebtseingefühl ja auch toll sein kann).


    Wochenend-Beziehnung


    Es hilft auch hier im Forum zu lesen, du wirst sehen: du bist nicht allein mit so einem "Problem" Alkoholismus ist ne ganz gemeine Krankheit, sie richtet oft nicht nur den Süchtigen zu Grunde sondern reisst unbeteiligte mit in den Abgrund. Leider.

    ...

    Sowas habe ich auch nie gemacht -.-

    habe ich auch nie verstanden, ich fand es nett mal was zu trinken, laute Musik zu höhren und dann heim zu wanken morgends bei Sonnenaufgang...

    aber in meiner "schlimmen" Zeit, war ich froh meine Ruhe zu haben und alleine bechern zu können.

    Eigentlich wollte ich nur Danke sagen, weil dein Thema das erste ist das ich bisher in dem Bereich des Forums komplett gelesen habe (sorry aber 300 Seiten+ sind immernoch etwas abschreckend)

    Es tut gut so fröhlich-Aktive Menschen zu lesen !