Beiträge von Marie86

    Guten Abend, alle zusammen :)

    hoffe sehr, Ihr habt schöne Feiertage und die Ruhe & Besinnung, die Ihr Euch wünscht!

    Heute ist mein 19. abstinenter Tag und ich fühle mich gut. Bereits jeden Morgen nach dem Aufstehen, seit ich nüchtern/abstinent bin.
    Sogesehen hat ein (trockener) Alkoholiker dem Nicht-Süchtigen wenigstens eines voraus: er hat jeden Morgen einen Grund, stolz auf sich zu sein..

    aber mal in medias res: ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich nicht an Alkohol denke, v.a. abends.

    Ausgerechnet heute trifft sich meine alte Clique, wie jedes Jahr bei einer bestimmten Freundin. Bisher hab ich da natürlich fleißigst dran teilgenommen, bis nachts um 4 (mindestens) und war genauso drauf, wie ich es nicht mehr will. Strunzehackedicht. Natülich war ich nicht die einzige, aber darum geht es mir nicht.

    Weil ich jetzt schon den Weihnachtsmarkt mit meiner alten Kollegschaft gut überstanden habe und es mir dort echt nicht schwerfiel (nur 2,3 Leute haben Glühwein getrunken) ist es heute anders.

    Ich weiß, dass dort JEDER trinken wird. Und ich als Angetrocknete zwischendrin.

    Es tut mir so leid, um "meine" Leute, die Meisten sind echt nur an Weihnachten hier, aber ich hab vor dem Moment "jetzt ist es grad egal" zuviel Respekt..

    und ich will meine 19 Tage nicht "opfern" :(

    Jetzt gerade ärgert es mich total, dass ich nicht trinken "kann", also den vernünftigen Umgang nicht beherrsche.

    Wenigstens weiß sie von meinem Alkoholproblem und hat mich in den ersten vier Abstinenztagen sogar vor einem Rückfall abgehalten. Die anderen wissen das eben nicht und ich muss noch absagen..

    Ich fühle mich innerlich gut mit der Entscheidung, mich der Versuchung nicht auszuliefern und mach mir gleich eine Riesenkanne Tee. Aber etwas stört mich doch.
    Trotzdem habe ich den Willen, abstinent zu bleiben.

    Oh man.

    Könnt Ihr, die schon länger trocken sind sagen, wann Ihr mal mit gutem Gefühl und innerer Sicherheit losgezogen seid?

    Euch allen einen schönen ersten Weihnachtsfeiertag,-abend!

    Marie

    Merci für Deine Antwort Martin, ich musste bisschen schmunzeln..:)

    Vielen Dank Thailia, Du hast vermutlich recht - das nächste Mal weiß ich schon, dass ich es schonmal geschafft habe, bzw. wie es mir gelang, wieder rauszukommen.

    Das verabredete Telefonat nach 20:00, das ich nicht betrunken führen wollte (einer meiner "Anker", bis dahin nichts zu trinken), war richtig schön und bereits davor war der Druck fast wieder vorüber.

    Ich habe soviele betrunkene Telefnate geführt, "peinlich" ist noch ein euphemistischer Ausdruck...ich habe oft am nächsten Morgen erstmal mein Handyprotokoll angeschaut um zu kontrollieren, wen ich alles angerufen habe, weil ich es nicht mehr wusste :(

    warum ich einen solchen Zustand wieder "gewünscht" habe, kann ich nicht verstehen. Ich schiebe es dem Suchtgedächtnis zu.

    Heute bin ich seit 18 Tagen abstinent :)

    Weihnachten bin ich bei meinen Eltern. Ich übernachte auch bis morgen dort. Das zu Hause meiner Eltern ist alkoholfrei, meine Mutter trinkt nicht. Mein Vater trinkt manchmal ein Bier, aber nicht in meinem Beisein.
    Von meinen Eltern kann ich diesen Mangel also nicht haben ;)

    Auch Dir viele frohe, besinnliche und abstinente Stunden, lb. Thalia!

    Frohe Weihnachten Euch allen!

    Hm, als ich das letzte Mal in der Psychiatrie aufwachte, habe ich mir versprochen, dass das mein letzter Aufenthalt war (lebensbedrohliche Situationen ausgenommen).

    Vielleicht war es auch ein bisschen mein Ehrgeiz, es diesmal besser zu machen und den Text, den ich dort auf der Geschlossenen las, wirklich ernst zu nehmen, dass ich nicht zur Flasche griff. In einer solchen Situation möchte ich nie wieder sein, wie in einer vorhin erwähnten. Vielleicht musste es ja so sein, dass dieser Text auf der Wand stand...Euch allen von Herzen viel Kraft!

    Das Loch in der Straße

    edit Martin:bitte keine fremden Texte einkopieren, danke
    (Der Text basiert auf einem Lied von Portia Nelson.)

    Vielen Dank für Eure Antworten, Martin und Carl Friedrich!

    Martin : mit dem Grund habe ich mich analytisch versucht, auseinanderzusetzen. Vllt. liegt es daran, dass mein Freund nicht da ist, oder ich eben gedanklich noch in diesem Gewohnheits-Muster drinhänge.

    Das war auch mein Moment des Notfallkoffers: ich habe einen Liter Wasser getrunken und mich mit einem Freund bewusst nach 20:00 zum Telefonieren verabredet. Er weiß von meiner Abstinenz und war bisher sehr stolz, da er meine Trunkenheitsphasen zu Genüge kennt.

    Jetzt ist der Druck auch wieder (fast) vorüber. Ohne den Tag vor dem Abend loben zu wollen, stufe ich mich wieder als verhältnismäßig sicher ein.

    Vorhin war es echt schlimm. Ich strampelte noch eine halbe Stunde auf meinem Crosstrainer, das hat auch geholfen.

    Ich hoffe tatsächlich, dass diese gedanklichen "Alkoholanflüge" weniger werden, bzw. ich meine Skills verbessere und vor allem FRÜHER einsetze. Das war echt anstrengend.

    Carl Friedrich : Danke für die vielen guten Tips! Einen Teil davon habe ich bereits (unterbewusst) befolgt ;)

    der Druck ist wieder fast vorbei, zum Glück habe ich noch richtig guten Tee hier und genieße diese herrliche Kräutermischung.

    Also so "schlimm" wie heute war es in den ersten vier Tagen der Abstinenz, soweit es hierfür überhaupt eine Abstufung gibt.

    In den ersten vier Tagen war ich total wackelig und daddelig unterwegs. Zum Glück trinkt mein Partner nicht, das wäre der Exotus gewesen.

    Es hat mich richtig erschreckt, wie plötzlich und heftig das kam.

    Das kleinschrittige 24h Denken war mir vorhin als "Notfallskill" sogar zuviel, ich habe mich von Stunde zu Stunde gehangelt.

    Jezt kann ich voller Überzeugung sagen: ich bin seit 17 Tagen abstinent!

    Vielleicht ist es gut, dass ich gleich am Anfang merke, wieviele Gefahren noch auf mich lauern, das lehrt mich Bescheidenheit.

    Habt alle einen guten Abend!

    Viele Grüße
    Marie

    Vielen Dank für Deine Zeilen, lb. lalu!

    Gerade jetzt tun sie besonders gut, weil ich idiotischerweise seit ca. 30 Minuten richtig dämliche (sind sie immer) Rückfallgedanken habe. Natürlich habe ich nichts im Haus, aber wir wissen alle, wie kurz der Weg zur Weinflasche ist.

    Es würde sowieso perfekt ins Bild passen: am 2.1.17 bekomme ich vom Neurologen Blut abgenommen und mein CDT Wert wird u.a. getestet. Der wäre höchstwahrscheinlich sowieso hinüber, würde ich heute trinken. Heute ist mein 17. abstinenter Tag. Am 2. 1. der 26. Vielleicht hätte ich so die Aussicht, auf einen "vernünftigen" Wert. Alles gut.

    Und trotz des besseren Wissens kriege ich die Stimme nicht klein.

    Das werden harte 24h, ich danke Dir für die Wünsche.

    Hab einen guten Abend!

    Liebe Grüße
    Marie

    Guten Abend, Taurus,

    entschuldige bitte, aber ich ärgere mich sehr über Deinen Beitrag.
    Mit Steinen zu werfen, wenn man im Glashaus sitzt, ist nicht meine Art. Ich bin erst seit 16 Tagen trocken und vielleicht noch etwas vulnerabel, was dieses Thema betrifft.

    Dennoch bemühe ich mich, die Dinge sachlich zu betrachten und gehe nun auf Folgendes ein:

    "Man agiert als Trinker extrem egoistisch, alle „müssen“ Rücksicht und Verständnis zeigen und viel Geduld für einen aufbringen, wenn sie an ein gemeinsames Leben miteinander glauben wollen." (taurus)

    Dass ein Trinker seine Sucht als Priorität immanent hat, steht außer Frage.
    Es "muss" keiner Rücksicht und Verständnis aufbringen, wer sollte das erzwingen können? Jeder kann sich entscheiden, ob er dauerhaft mit einem Alkoholiker Kontakt möchte, oder nicht. Es sei denn, Kinder sind betroffen, aber dieses Thema schließe ich hier mal aus.

    Jeder von uns hat im Suff schon Leute verletzt und beleidigt.
    Woher soll derjenige den Anspruch nehmen, dass ihm verziehen wird? Hast Du Dich wirklich mal ernsthaft damit beschäftigt, welche Schicksale manche (trockenen) Alkoholiker haben und in welchem Sumpf sie aufwachten?

    "[...]sollten jetzt wieder alle auf MICH Rücksicht nehmen??? Das wäre ja wieder eine extrem egoistische Lebensausrichtung, so nach dem Motto: Wenn ich nichts trinke, habt ihr auch nichts zu konsumieren, weil ihr mich sonst in Versuchung bringen könntet."
    (taurus)

    Hast Du für Dich mal den Begriff der Freundschaft definiert?
    Wenn Du selbst weißt, Dein Freund versucht gerade, Nichtraucher zu werden, was machst Du dann? (Ich weiß, dass Du nicht mehr rauchst)
    Das letzte ist doch bestimmt, Dir in seiner Wohnung eine anzuzünden.

    Jeder der mit Alkohol kein Problem hat, kann auch problemfrei darauf verzichten, ohnehin wenn man einem Freund einen Gefallen dabei tut. Das nennt sich "RÜCKSICHTNAHME".

    Die Autonomie über sein Leben hat jeder Mensch, das ist wahr. Alkohol ist omnipräsent. Aber ich bitte Dich: macht es Dir Freude, Menschen beim Trinken zuzusehen, die immer bedüdelter werden und Dir ein Gesprächspartner nach dem nächsten abhandenkommt? Und das durch den Akohol, den DU angeboten hast?

    "[...]bestärken mich in meinem neuen Vorhaben, den Alkohol nur mehr als reines Genussmittel zu sehen und das kontrollierte Trinken (ohne Bier!) zu lernen."
    (taurus)

    Vergiss das mal ganz schnell wieder.
    Du hast die Pforte durchschritten, um zu einem kontrollierten Konsum zu kommen. Kontrolliert trinken können Menschen, die keine Suchterkrankung haben und müssen ihren Konsum erst gar nicht kontrollieren, da sie den "kontrollierten Konsum" inhärent haben.

    Wenn es erstmal soweit ist, dass man sich ersthafte Gedanken macht, ob man ein Alkoholproblem hat, ist meist man schon "gut dabei". Aber man kann raus.
    Ich persönlich kenne Keinen, der das mit dem "kontrollierten Trinken" (welch Widerspruch) auf die Reihe bekommen hat.

    "Deshalb habe ich ein anderes Ziel als die meisten hier. Ich hoffe, dass ich deswegen nicht gesteinigt werde und ihr mich dennoch in eurer Gruppe als willkommenen Gast seht."
    (taurus)

    Was um alles in der Welt erhoffst Du Dir? Dass wir hier mit Dir Dein 1/8 Wein feiern? Dass wir Dich loben, wenn Du das mit den 0,2 irgendwas hinbekommst?

    Ehrlich taurus, ich bin ein "Frischling" hier, aber ich habe das Forum bisher als Abstinenzfestigung und -unterstützung empfunden, neben meiner "realen Selbsthilfegruppe" und so einen "Schmarrn" habe ich selten gelesen.

    Wenn Du denkst, dass Du im Alkiforum nichts verloren hast, weil Du ja "nicht zu denen gehörst", verstehe ich nicht, warum es Dir schwerfällt, einfach "Adios" zu sagen.

    Entschuldige, wenn meine Zeilen etwas harsch klingen, damit möchte ich Dich weder persönlich angreifen, noch in irgendeiner Form verletzen.

    Lies Dir Deine Zeilen nochmal durch und frag Dich mal, was Du eigentlich willst.

    Viel Glück und schöne Weihnachten

    Marie

    "Ich hab weiter an mir gearbeitet und vor allem mit Bedacht überlegt, was ich machen kann und möchte und was ich besser lasse. Ich verabrede mich z.B. nur mit Menschne, mit denen ich mich wohl fühle, bei denen ich so sein kann, wie ich bin. Und auch das - sein wie ich bin - musste ich erstmal lernen." Calida

    Liebe Calida,
    die von Dir erwähnten Punkte sind auch mir sehr wichtig. Daher gehörte es zu meinen ersten Schritten in die Abstinenz, meinen engen Freundeskreis zu informieren. Meine Familie wusste durch die stationären Aufenthalte ohnehin bescheid.

    Auf meine Freunde kann ich zählen, keiner von ihnen würde guten Gewissens mit mir ein Glas Alkohol trinken. Da ich betrunken wahrlich keine Freude bin, sind sie ,denke ich eher froh, sich qualitativ gut mit mir unterhalten zu können ;)

    Betr. Geduld: also, weil ich bereits als Kind sehr ungeduldig war, schiebe ich diese negative Charaktereigenschaft meinerseits nicht dem Alkohol zu. Natürlich gilt es, daran zu arbeiten. Ich möchte wieder geduldiger mit mir selbst sein und auch die negativen Gedanken zulassen.
    Wenn ich Lust auf Alkohol habe, ist es eben so, aber mit dem Wissen, dass es sich um ein flüchtiges Gefühl handelt, packe ich meinen Notfallkoffer aus und beschäftige mich positiv.

    Jahrelang gewebte Verhaltensmuster lassen sich erst langwierig überschreiben. Ich denke, das ist die Krux :( und jeder von uns kennt den Moment, indem es schwierig ist und die Lösung so "nahe" ersscheint..

    auf die nächsten 24 Stunden :)

    Hallo IndianSummer,

    welch schöner Name :)

    ja immerhin schon vier Tage, das ist doch super! (By the way jeder abstinente Tag ist ein gewonnener..)

    Die ersten vier Tage waren bei mir die Schlimmsten. Danach wurde es eigentlich (vor allem körperlich) besser. Ich nehme zusätzlich jeden Tag eine Lecitin Kapsel, um meinen Organismus wieder etwas besser in Schwung zu bringen.

    Mir hilft die Selbsthilfegruppe, auch als ich meinen Weihnachtsmarkt-Absturz-Rückfall gebeichtet habe.
    Schlussendlich liegt es an Dir, wie Du mit Deiner Abstinenz umgehst. Ich kann Dir nur dazu raten, Dir eine Selbsthilfegruppe zu suchen, die unterstützende Gesprächsebene verstärkt (zumindest in mir) den Abstinenzwillen und ich denke, den anderen Gruppenteilnehmern ergeht es ebenso.

    Ich wünsche Dir viel Kraft!

    Alles Gute
    Marie

    Vielen Dank, für Deine liebe Antwort, Calida!

    Was Du schreibst, trifft völlig zu. Ich habe mein halbes Leben einen komplett unkontrollierten Alkoholkonsum gehabt.

    Und ich merke, wie wackelig ich innerlich noch bin. (Unabhängig vom Weihnachtsmarkt.)

    Etwas anderes, als das 24h Denken würde mich überfordern. Ich traue mir selbst nicht so ganz über den Weg.

    Mein Umfeld ist informiert, meine Umgebung alkoholfrei, ich kämpfe jeden Tag, hab aber große Hoffnung, dass mich dieses Denken weiterbringt. Ich möchte es von Herzen schaffen.

    Geduld gehört wohl wahrlich nicht zu meinen Stärken..aber es bringt ja alles nichts. Ich habe diesen unglaublichen Kontrollverlustwunsch, dass jedes Mal trinken in einem Desaster endet.

    Natürlich habe ich ein bisschen Furcht, dass diese anfängliche Euphorie nachlässt, aber ich erfahre viel Unterstützung durch die Therapie und die SHG. Dort habe ich heute Weihnachtsfeier und freue mich sehr darauf.

    Wann hast Du denn bei Dir gemerkt, dass sich allmählich ein gedankliches Umdenken einstellt? (Soweit man das überhaupt temporär fassen kann..)

    Hab einen guten Tag!
    Liebe Grüße
    Marie

    Danke lalu, das ist lieb von Dir.

    Wie ich (s.o.) bereits sagte, verstehe ich die jeweiligen Bedenken und Warnungen.

    Ich wollte mir nicht beweisen, wie stark und toll ich doch bin, sondern meine Bekannten treffen. Glühwein hat für mich keine Rolle gespielt. Das ist individuell verschieden.. Den einen triggert der Alkoholgeruch, den anderen Menschen beim Trinken zuzusehen, den nächsten die Aussicht auf ein Weinregal, das ist doch komplett verschieden.

    Damit wollte ich nichts herausfordern, ich war -verdammt nochmal- einfach nüchtern auf dem Weinachtsmarkt und hatte einen wunderschönen Abend, den ich mir auch hier nicht nehmen lasse.

    Es war meine Entscheidung und der letzte Weihnachtsmarkt. Ich glaube nicht, lalu, dass Du "nur" einen Rückfall hattest, weil Du nicht auf das Forum gehört hast. Da gehört doch etwas mehr dazu.

    Hab ebenfalls einen guten Tag und viel Kraft!

    Liebe Grüße Marie

    (P.S. Heute ist mein 14. Tag :) )

    P.S. Mich hat dort nichts getriggert, ich denke das ist bei jedem anders. Ich halte in diesem Fall nichts von pars pro toto.
    Gerade habe ich mir einen Minztee gemacht und lese noch in meinem Buch weiter. Später kommt mein Freund nach Hause und wir schauen einen Film.
    Alkohol ist nicht präsent und ich bin stolz, dass ich all die lieben Menschen getroffen habe und stark geblieben bin.

    Ihr Lieben,

    danke für Eure Rückmeldungen!

    Ich habe es geschafft :) bin soeben zurück mit 0,0.

    Die Leute habe ich lange nicht gesehen und habe mich gefreut, dass sie noch an mich denken :)

    ein paar von ihnen haben Glühwein getrunken, aber lang nicht alle. Ich bin mit ein paar Ladies was essen gegangen, was sehr lecker und schön war.

    @Correns: warum sollte ich meinen Threadtitel in "Marie-noch immer am probieren" ändern? Ich habe heute den 13. Tag nüchtern (fast) geschaft und nehme es mit meiner Abstinenz sehr ernst. Ernster, als jemals zuvor. Nur weil ich auf den Weihnachtsmarkt gegangen bin? Das habe ich deshalb gemacht, um die Leute zu sehen. Alle zusammen habe ich sie sonst nie um mich. Es gibt nicht nur Leute am Weihnachtsmarkt, die sich vollaufen lassen. Alkohol ist die omnipräsente Droge, ich sehe es nicht ein, warum ich mich wegschließen sollte. Mein Leben findet "draußen" statt.

    Aber ich verstehe die Bedenken und Eure Warnungen.

    Es ist gut gegangen und es war auch mein letzter Weihnachtsmarkt für dieses Jahr ;)

    Auf die nächsten 24h

    liebe Grüße Marie

    Calida78
    Danke für Deine Zeilen :)
    Mein Notfallkoffer wird immer "reicher", er ist mir oft zur Hand und wenn ich das Gefühl habe, es wird echt schwierig, schreibe ich Tagebuch, oder putze (komisch, aber mir hilft das ;)). Sonst gibt es auch noch das Telefon und gute Kontakte, die für mich da sind.

    Mein Freund hat selbst eine Mutter, die Alkoholikerin ist (allerdings gesteht sie es sich selbst und keinem anderen ein), seine Kindheit war davon geprägt, eine besoffene Mutter um sich zu haben, die ihn zum Wein kaufen geschickt hat.
    Dennoch hat sie sich liebevoll um ihn gekümmert und er ist ein äußerst liebenswerter Mann :)

    Er selbst trinkt kaum Alkohol, vielleicht mal zu Silvester ein Glas Sekt. Zum Glück. Ich habe ihn auch noch nie betrunken erlebt, er mich leider gefühlte 1000Mal.

    Natürlich habe ich mich entschuldigt. Er ist sehr loyal und hat mich auch in meiner Absturzphase ich selbst sein lassen. (Er käme nie auf die Idee, mir Alkohol aus der Hand zu reißen, o.ä.).
    Mir ist aber deutlich bewusst, dass diese Kehrtwende die Voraussetzung ist, dass auch er wieder eine "starke Schulter" hat und nicht eine besoffene Marie, die sinnlos rumheult und durch die Wohnung torkelt.

    Heute ist Tag 13 :)
    nacher gehe ich mit ein paar früheren Arbeitskollegen auf den Weihnachtsmarkt und ich freue mich darauf.

    Furcht vor Alkohol habe ich keinen. Der letzte Weihnachtsmarkt war so ein Horror-Erlebnis, das ich nicht mehr erleben und niemandem zumuten möchte.

    Hab einen schönen Tag :)

    Liebe Grüße Marie

    Heute ist der 12. Tag (fast) geschafft :)

    mir geht es gut, auch wenn ich noch verteufelt oft an Alkohol (Wein/Gin Tonic) denke.

    Wenn ich die letzte Zeit im Blick habe, ist jeder dieser 12 Tage gut gewesen, ich habe eine Zusage für meinen Traumberuf bekommen, ich war immer "ich selbst" und mein Freund ist riesig erleichtert, dass ich diesmal den Absprung von selbst geschafft habe und kein weiterer stationärer Aufenthalt von Nöten war. Eine Freundin hatt mich auch mal mitten in der Nacht in einem Notfall angerufen und ich war richtig froh, dass ich nüchtern war und ihr gut zugehört habe und klar antworten konnte. Normalerweise hätte ich um die Uhrzeit bestimmt schon 2 Promille gehabt (wenn es reicht)..

    Weil mein Freund und ich zusammen wohnen, kann ich mir vorstellen, was er die letzten Wochen (vor meinem Entschluss zur Abstinenz) mitgemacht hat.

    Ich bin unausstehlich, wenn ich betrunken bin und weiß am nächsten Tag sowieso nur noch höchstens die Hälfte.

    Obwohl ich das weiß, wieviel Leid ich anderen und mir selbst schon zugemutet habe, in wieviele gefährliche Situationen ich mich begab, trotzdem rumoren diese fiesen Stimmen.

    Ich hoffe wirklich, dass diese lispelnden Stimmen, die Euch bestimmt wohlbekannt sind, mit der Zeit leiser werden und irgendwann hoffentlich ganz verstummen.

    Um mich etwas zu belohnen, hab ich mir ein richtig gutes Buch gekauft. Weil ich ohnehin wieder mehr lesen wollte, freue ich mich jeden Abend auf diesen Roman.

    Euch allen einen guten Abend!

    Auf die nächsten 24 Stunden :)

    Liebe Grüße
    Marie

    Hallo, Ihr beiden,

    @Thalia: ich habe in den anderen Thread um Entschuldigung wg. des Titels gebeten und bitte die Administration, meinen Titel zu ändern.

    Danke, ich bin auch froh, dass ich die 10 Tage bereits alleine geschafft habe und ich keinen weiteren stationären Aufenthalt benötigt habe. Ich mache auch weiter, weil ich es von Herzen schaffen WILL.

    Durch meine mehrfachen Aufenthalte habe ich schon 2012 einen Notfallkoffer "gepackt", ich habe ihn zu wenig verwendet.

    Ich lenke mich bestmöglich ab, ich lese viel, oder schreibe Briefe in meiner Freizeit, gehe raus, Fahrrad fahren, oder spazieren und zur "Not" putze ich, oder wasche Wäsche ;)

    es gibt nahezu nichts, was tödlicher für mich ist, als Langeweile. Komm ich nur auf dumme Ideen und bekomme Suchtgedanken. Ich muss aber sagen, dass die jeden Tag ein klitzekleines bisschen weniger werden. Ich kann mich gut beschätigen und habe ein stabiles Umeld, das hinter mir steht.

    Calida78
    Zur Zeit esse ich leider viele Süßigkeiten, aber ich denke das ist das kleinste Übel von allen...

    Trinken ist wirklich ein gutes Mittel, am Besten Mineralwasser, das hilft mir auch.

    Lesen und Schreiben tun mir tatsächlich auch sehr gut und ich freue mich jedes Mal, wie ruhig ich dabei werde.

    Meine Selbsthilfegruppe hilft mir, wie ich oben erwähnte, ebenffalls, ich erfahre produktiven und wohlgesinnten Austausch und respektvollen Umgang.

    Viele Grüße
    Marie

    Danke für das Willkommen-heißen, lb. Thalia!

    Die Grundbausteine sind echt hilfreich, danke für den Link.

    Hier bei mir daheim gibt es keinen Alkohol.
    Allerdings war mir bis zu meinem Entschluss, keinen Alkohol mehr zu trinken, kein Weg zu weit, um mir Alkohol zu besorgen. Das kennen wahrscheinlich alle hier.

    Mich meinen Freunden zu offenbaren, war für mich ein wichtiger und heilsamer Schritt. Es ist ein zusätzliches Schutzschild für mich.

    Ich habe gesehen, dass der Titel "Tausend Mal probiert..." bereits existiert. Soll ich den Titel ändern?

    Liebe Grüße :)

    P.S. Heute ist mein 10. Tag :)

    Guten Tag alle hier zusammen :)

    Durch erfreulichen Zufall bin ich auf das Forum gestoßen und möchte mich nun gerne Vorstellen:

    mein Name ist Marie und ich bin Anfang 30.
    Ich habe ein Alkoholproblem.
    Das erste Mal trank ich mit 15 Jahren Alkohol und es endete gleich in einem Vollrausch. Zwar habe ich nicht mehr soviel wie an diesem Abend getrunken, aber ich war oft genug ziemlich hinüber.
    Mein Hirn wurde durch einen sehr schweren unverschuldeten Unfall vor Jahren sehr verletzt (Schädel Hirn Trauma mit 15 tägigem Koma) und Neurologen rieten mir bereits "damals" in der Reha, auf Alkohol zu verzichten, da ich es nicht verkrafte.

    Dennoch konnte ich nach meiner Reha nicht darauf verzichten.
    Bereits 3 Mal war ich in stationärem Aufenthalt, um von Alkohol entwöhnt zu werden. Ich versuchte leider auch 3 Mal, (unerfolgreich, ich wurde immer gefunden, oder hab doch in Todesangst den Rettungswagen gerufen) mir das Leben zu nehmen. Jedes Mal -natürlich- betrunken.

    Im Juli kam ich das letzte Mal nach drei Monaten aus der Psychiatrie und habe meine Suchterkrankung nicht mehr achtsam im Auge gehabt. Ich fing recht schnell wieder an zu trinken, am Liebsten alleine, so 2-3 Flaschen Wein durften es schon sein. Natürlich ging danach nichts mehr, aber das habe ich bewusst evoziert. Ich wollte diesen Absturz.

    Vor vier Wochen habe ich mich einer Suchtberatungsgruppe angeschlossen und bin bereits seit einem halben Jahr in Einzeltherapie.

    Seit neun Tagen lebe ich abstinent. Es ist noch nicht viel, aber für mich war und ist es das. Die ersten Tage waren (psychisch) schlimm. Zum Glück habe ich (noch) keinen körperlichen Entzug gehabt.

    Weil ich nicht täglich und nicht tagsüber getrunken habe, war ich recht unauffällig

    Den eigentlichen Auslöser für mein Umdenken, es nun wirklich ernst zu nehmen, ehrlich zu mir und meinem Umfeld zu sein, hat ein Weihnachtsmarktbesuch gegeben. Ich habe alte Freunde wiedergetroffen (durch Zufall), die nichts von meiner Sucht wissen und hab mir soviel reingeschüttet, dass ich nur-dank eines Freundes- unbeschadet mit dem Taxi wieder heimgekommen bin.

    Von dem Abend weiß ich nichts mehr.

    Ich habe mich nun meinen Freunden offenbart und mein Alkoholproblem zugegeben. Das war ein wichtiger Schritt für mich. Wahrscheinlich haben sie es sowieso gewusst und nur darauf gewartet, dass ich es endlich selbst ausspreche.

    Der Kontrollverlust, die Erinnerungslücken, das schlechte Gewissen, der Kater, die Planlosigkeit...diese Autoaggressivität..
    all das möchte ich nicht mehr. Ich habe ein ganz schlechtes Bild von mir abgegeben und bin ansich ein kompetenter, offener, kognitiv wacher Mensch und keine Schnapsdrossel, die mit ihrem Leben nicht klarkommt.

    Die Selbsthilfegruppe ist ein Segen und ich fühle mich nicht mehr so dämlich mit meiner Sucht.

    Auch bin ich froh, wenigstens die ersten neun Tage geschafft zu haben und dass es Foren wie dieses gibt.

    Soviel zu mir :)

    ich freue mich auf den Austausch!

    Ah, was ich noch erwähnen möchte: das AA-Ding "für die nächsten 24 h" und "das erste Glas stehenlassen" hat mir weitergeholfen. So simpel es erscheinen mag, aber es hat mich rausgerissen.

    Euch allen viel Kraft und vorweihnachtliche Grüße

    Marie :):):):)