Beiträge von Cadda

    Doch Cadda, natürlich. Aber aus dem Jetzt betrachtet ja nur halbherzig. Ohne etwas dafür zu tun

    Ich wüsste auch nicht, was man dafür tun sollte, was man nicht schon längst getan hat. Also ich persönlich habe mir oft genug nicht nur halbherzig vorgenommen, nur so viel zu trinken, dass ich mich nicht blamiere, nur mal so als Beispiel.

    Und bei den Aktionen, die Du im Suff so vollbracht hast, kann ich mir kaum vorstellen, dass Du es nur halbherzig probiert hast.

    Vielleicht hilft es, Dir Deine anfänglichen Beiträge nochmal durchzulesen.

    Gerade nach so einer langen Zeit sich wieder dem Projekt kontrolliertes Trinken zu widmen ist mehr als ein Alarmzeichen.

    Das sehe ich leider auch so.

    Deshalb ist es gut, dass Du Deine Gedanken dazu so offen und ehrlich mitteilst. Um durch die Reaktionen darauf andere Gedanken mitzunehmen.

    LG Cadda

    Auch wenn es sich mit Kind schwieriger gestaltet so finde ich es gerade mit Kind umso wichtiger zu handeln.

    Ohne Kind bin ich nur für mich selbst entscheiden, wie weit ich meine persönliche Schmerzgrenze ausreize.

    Ein Kind kann für sich noch nicht einschätzen, dass es Schaden nehmen könnte.

    Natürlich hat es nicht funktioniert. Aber ich hab es ja auch rückblickend noch nie richtig versucht.

    Echt nicht, Erna??

    Du hast Dir nie vorgenommen „Ich mache im Suff keine Dinge mehr, die mir im Nachhinein peinlich sind. Ich werde unter Alkoholeinfluss keine peinlichen Nachrichten mehr schreiben oder Anrufe tätigen. Ich werde meinen Sohn nicht mehr enttäuschen.“

    So etwas (Kontrolle behalten) hast Du Dir niemals vorgenommen??

    Das kann ich nicht so richtig glauben.

    LG Cadda

    Hallo zusammen,

    warum schreibe ich in so vielen Tagebüchern und in meinem eigenen übersehe ich die Reaktionen? Irgendwas stimmt hier nicht :)

    Mein Gesicht ist leider faltiger geworden weil das aufgedunsene fehlt 😅

    Darüber hab ich übrigens herzlich lachen müssen :mrgreen: Du kannst dagegen an arbeiten: Mit Toffifee-Weihnachtsbäumen oder Ähnlichem 8)


    ich versuche es mal diplomatisch. :saint: Es gibt sicherlich einige Menschen in Deinem Umfeld, die nicht genug von Dir bekommen können.

    Mag sein, aber es gibt auch ebenso viele, die bereits genug von mir haben ^^


    Ihr Lieben, mal eine kurze Zusammenfassung von mir:

    Morgen ist Silvester und ich habe NULL Bock darauf.... Am liebsten würde ich mit meinen Jungs Raclette essen und um 21.00 Uhr ins Bett gehen, um dann am nächsten Tag mit der besten Laune wieder aufzustehen.

    Da ich aber zwei Jungs habe, die vermutlich noch von einer Party abgeholt werden könnten und da ich einen Freund habe, der vermutlich nicht so recht Lust hat, Silvester zu verpennen, auch wenn er kein Partygänger ist, werde ich wohl oder übel irgendwie etwas von Silvester mitbekommen.

    Was auch immer es sein wird, ich habe keinen Plan.

    Welchen Plan ich aber habe: In einer viertel Std. auf der Arbeit sein, obwohl ich noch eine Jogginghose trage.

    Tschüß erstmal

    Ich habe darauf vertraut, dass sich mit der Zeit das Gefühl verändert. Ich habe darauf vertraut, was die Langzeittrockenen geschrieben haben. Dass das "nicht trinken dürfen" automatisch mit der Zeit zum "nicht trinken wollen" führt. Mein Vertrauen darauf wurde nicht enttäuscht. Diese große Hürde ist im Nachhinein betrachtet gar nicht so groß, wie sie am Anfang erschien.

    Du solltest Dir in Ruhe darüber im Klaren werden, ob Du dazu bereit bist. Überzeugen können wir hier niemanden. Der Wunsch ist entweder da oder er ist es nicht.

    LG Cadda

    Übrigens, was mir beim Schreiben gerade auffiel: Ich hatte ja schon immer Co-Tendenzen, auch damals bei meinem Ex-Ehemann, dem Vater meiner Kinder. Er trank zwar nicht, aber dieses Verhalten: Diese Harmoniesucht, sich verbiegen, um kein Streit zu provozieren, diese emotionale Abhängigkeit... Ich hab sie irgendwie in vielen Beziehungen schon gehabt. Woher so etwas kommt, ist sicherlich unterschiedlich. Bei mir durch Unsicherheit und nachher eben auch durch meine eigene Alkoholabhängigkeit.

    Aber auf was ich hinaus will: Solange ich dieses Verhalten an den Tag gelegt habe, war meine Beziehung auch immer verantwortlich dafür, ob ich glücklich war oder nicht. Hatte ich jemandem, mit dem es klappte, dann war ich glücklich. Fingen die Probleme an, wurde ich unglücklich.

    Nachdem ich mich von meinem Ex, der gesoffen hatte, trennte und dann auch selbst nichts mehr trank, blieb ich erstmal allein. Ich bin zwar inzwischen wieder in einer Beziehung aber ich lebe immer noch allein mit meinen Kindern und möchte das auch so.

    Ich habe mich von der CoAbhängigkeit befreit. Habe mich bewusst auf mich allein konzentriert, habe zugesehen, dass ich allein glücklich bin. Und glaub mir Nova, ich bin sowas von glücklicher Single gewesen :)

    Keine Beziehungssorgen, kein Stress, keine Belastung. Alles was so los war, für das war ich selbst verantwortlich. Ich konnte mich nur noch selbst glücklich machen und es hat super funktioniert.

    Seit dem verhalte ich mich in der Beziehung komplett anders. Weil ich keine Angst habe vor einer Trennung. Das liegt nicht daran, dass ich nicht mehr lieben kann. Aber es liegt daran, dass ich mich in die Liebe nicht mehr so hereinsteigere und sie für mein Glück verantwortlich mache. Wenn ich jetzt verlassen werden würde, was wäre denn dann?? Tja, dann würde es mir irgendwann, nachdem der Liebeskummer vorüber ist, wieder so gehen wie in der Zeit, in der ich allein glücklich war. Das war nicht gerade die schlechteste Situation, von daher hab ich keine Angst. Ich bin nicht mehr so hinter dem Beziehungsfrieden her und habe einen alltäglichen Spießroutenlauf, damit die gute Laune bleibt.

    Nee, ich bin so wie ich bin und habe keine Lust mich schlecht behandeln zu lassen. Das strahle ich offensichtlich auch aus, denn nun bin ich auch an jemanden geraten, der mich nie schlecht behandeln würde. Und wenn es doch irgendwann mal so wäre, ja dann Tschüß.

    Aus all diesen Gründen bin ich ganz hundertprozentig davon überzeugt, dass Co-Abhängige eben auch nicht geheilt werden, wenn der Partner aufhört zu trinken. Die Co-Abhängigkeit wäre noch da. Die Krankheit des Partners vielleicht gestoppt, aber was ist mit der eigenen Krankheit? Die wäre noch da.

    Es hört sich dann immer so hart an, wenn hier geraten wird, Abstand zu nehmen, sich zu trennen. Aber meiner Meinung nach ist das die einzige Möglichkeit zu sich selbst und raus aus der Co-Abhängigkeit zu kommen.

    Allein Glücklich sein können. Das sollte das oberste Ziel sein.

    LG Cadda

    Ich kann Dir nur sagen, dass diese Versprechungen sicherlich in dem Moment auch so gemeint waren. Ich selbst habe - als ich noch getrunken habe - auch so Einiges versprochen und wollte das auch wirklich so einhalten. Weniger trinken, nicht mehr so viel trinken, mehr Rücksicht nehmen. Aber das funktioniert nicht, das ist nun einmal das Krankheitsbild, das ist die Sucht. Ich schreibe es immer und immer wieder, weil es so ist:

    Wenn ein Alkoholiker kontrolliert trinken könnte, wäre er kein Alkoholiker.

    Ich habe schon Jahre, bevor ich aufhörte gewusst, dass ich - wenn es soweit ist - nie wieder Alkohol trinken werde, für den Rest meines Lebens. Der Schritt erschien mir zwar groß, aber machbar, irgendwann... Und nun ist es getan, ich trinke nicht mehr. Doch es gibt etliche Menschen, die den Absprung nicht schaffen, weil sie ihn nicht schaffen können oder auch nicht schaffen wollen.

    Mein Ex-Partner hat mit erlebt, wie ich aufhörte. Er war soweit, dass er eingesehen hat, dass er nicht kontrolliert trinken kann. Er wusste, dass es nur entweder ganz oder gar nicht gibt. Doch für ihn war die Hürde zu groß. Für ihn war das Leben nicht lebenswert, wenn er nie wieder Alkohol trinken kann. Und so ging es über das ständige Versuchen, weniger zu trinken, sich anders zu verhalten, nicht hinaus. Inzwischen wurde mir mal erzählt, dass er es auch gar nicht mehr versucht. Er sagt, er wäre nun mal so und trinkt gerne "mal" und fertig ist er damit.

    Zum Liebeskummer: Frag Dich wirklich mal immer wieder, ob Du wirklich an IHM oder an der Vorstellung hängst, dass es so schön sein könnte. Denn wenn man nicht so gut behandelt wird, hängt man doch eigentlich nicht an dem Menschen an sich. Auch wenn er gute Seiten hat, so hat er doch eben auch diese schlechten Seiten.

    Als es bei mir damals mit meinem Ex auseinander ging, hab ich mich auch gefühlt wie ein Teenager, der das nicht in den Griff bekommt, wieder fröhlich zu sein, nur weil eine Beziehung zu Ende gegangen ist. Ich habe noch lange Zeit gehofft, dass er zur Vernunft kommt. Dass es dann wieder etwas werden kann. Mein größter Wunsch war, dass er aufhört zu trinken. Hat er nicht. Bis heute nicht.

    Und jetzt, wo ich zu mir selbst gefunden habe und wieder glücklich bin (was aber bei mir zum größten Teil auch damit zu tun hat, dass ich selbst nicht mehr trinke), jetzt könnte er mit einem Kasten Selter und 3 Jahren Abstinenz auf dem Buckel vor meiner Tür stehen und ich würde ihn fragen, ob er noch alle am Dach hat. Niemals mehr würde ich diesen Typen wieder haben wollen und ich erschrecke mich gerade selbst, wie meine Gedanken über ihn inzwischen sind, dass er vom Traummann zu "diesem Typen" wurde.

    Du wirst Dich wieder fangen Nova, glaub mir das bitte.

    LG Cadda

    Ich merke gerade, wie kompliziert ich mich ausdrücke.

    Wenn ich also nicht meinen Benutzernamen dort stehen haben möchte, sondern möchte, dass da anonym steht, aber dass dennoch zu sehen ist, DASS gespendet wurde (nur nicht von wem), dann wechsele ich von öffentlich zu anonym, aber es erscheint dann anonym in der Liste? Oder klicke ich auf öffentlich und bekommt man die Möglichkeit ob mit oder ohne Benutzernamen erst im nächsten Schritt?

    Weißt, was ich meine? :mrgreen:

    Hallo Alex,

    wenn ich z. B. nun über den Spenden-Button hier im Forum gehe kommt der Hinweis, dass ich anonym und mit Namen spenden kann.

    Dort habe ich aber noch nicht die Möglichkeit zu klicken. Gehe ich auf paypal kann ich anklicken öffentlich oder anonym. Betrifft das nur den Benutzernamen?

    Ich finde diese Liste, die zu sehen ist, dass gespendet worden ist, nämlich ganz gut. Das motiviert denke ich :)

    Wenn ich also nicht auf öffentlich klicke, erscheint es dann trotzdem in der Liste, dass gespendet wurde?

    LG Cadda

    Hallo Nova,

    ich kann Dich gut verstehen. Als ich mich damals von meinem Ex trennte, hatte ich den Liebeskummer meines Lebens, weil ich dachte, er ist doch ohne Alkohol so ein Traummann. Selbst mein Sohn sagte mal "Wenn er keinen Alkohol getrunken hat, ist er der netteste Mensch, den ich kenne".

    Aber was nützt es? Er hat ja nun mal den Alkohol getrunken, also war er auch kein Traummann. Im Gegenteil.

    Im Nachhinein betrachtet, also einige Jahre später, da denke ich anders. Ich finde es gruselig, was ich mir alles habe gefallen lassen, nur weil er so viele gute Seiten hatte. Denn gute Seiten können schlechte Seiten nicht ausgleichen. Jedes steht für sich.

    Ich habe bei der Trennung gedacht, dass ich nie wieder glücklich in einer Beziehung werde, Nova. Und wenn ich heute daran zurückdenke, was ich mir alles gefallen ließ und wie lange ich mir die guten Seiten vor Augen geführt habe, dann könnte ich mich selbst ohrfeigen. Das hat mir so viel Zeit gekostet und ich war einfach vernarrt in diese Traumvorstellung, alles hätte so toll sein können. War es aber nicht!!

    Wenn jemand mit einem Bein unterwegs ist, dann nützt es mir nichts, wenn ich denke: "Ach Mensch, aber wenn er doch zwei Beine hätte, dann könnten wir alles machen: Ski fahren, Joggen usw. Er wäre dann ja soooo mobil und es wäre alles so super, was könnten wir doch alles für sportliche Unternehmungen machen".

    Was bringen mir denn solche Gedanken, wie es wäre, wenn er zwei Beine hätte, wenn er doch nur ein Bein hat??

    Oh Gott, was für ein bescheuerter Vergleich, aber ich weiß einfach nicht, wie ich es anders erklären soll!

    Du siehst einen Menschen (wie es wäre ohne Alkohol) der er einfach nun mal nicht ist. Er ist eben ein Mensch der Alkohol trinkt, da ist es völlig egal wie es wäre, wenn es nicht so wäre.

    Wenn Du jetzt denkst: Ja, aber der mit dem einen Bein kann ja nichts ändern, der Alkoholiker schon. Nee, kann er aber nicht, weil er in der Sucht steckt und nicht will.

    Dem Mann mit dem einen Bein wächst auch nicht plötzlich ein zweites, nur weil Du es Dir wünscht, um mehr sportliche Unternehmungen zu machen. Da muss er schon selbst eine Proteste wollen und wenn er das nicht will, dann kannst Du machen was Du willst, er bleibt der Mann mit dem einen Bein so wie der Alkoholiker der Mann mit dem Suff bleibt.

    Ich überlege gerade echt, ob ich das lösche, weil ich mir vorkomme, als wenn ich einem Kindergartenkind die Welt besser erklären will :)

    Aber ich hab mir selbst damals mal das Beispiel gebracht, als ich so nachdachte und es ist ja zumindest so sehr in meinem Kopf geblieben und hat mir geholfen, so dass ich es jetzt aufgeschrieben habe.

    Wenn Du damit nichts anfangen kannst, dann hau es in die Tonne :mrgreen:

    LG Cadda

    Guten Morgen,

    da uns sehr viele Nachrichten erreicht haben und wirklich viele User hier sehr betroffen sind von Sunshines Tod und bei vielen Usern das Bedürfnis aufkam, doch irgendwie ihr Beileid auszudrücken, haben wir im Moderatorenteam einen Text im Namen des Forums verfasst. Diesen haben wir heute handgeschrieben in einer schönen Karte an die Familie versendet.

    Dort, wo wir ihren richtigen Namen verwendet haben, schreibe ich Sunshine kursiv, damit der Text Sinn für Euch macht:


    Liebe Familie,

    wir sind sehr traurig, dass Sunshine - oder für viele Teilnehmer des Forums auch Sunshine - nicht mehr bei uns ist.

    Über Jahre war sie unglaublich engagiert und hat es sich nicht nehmen lassen, bis zum Schluss hier zu schreiben.

    Sie hat Anderen die Möglichkeit aufgezeigt, wie sie ihr Leben zurückbekommen und hat Andere darin bestärkt, ihr Leben zu ändern.

    Sunshine wusste, wie wertvoll das Leben ist und das nicht erst, als ihre Krankheit dazu kam.

    Ehrlich und sehr direkt war sie und auch wenn sich nicht Jeder damit anfreunden konnte, so hat sie auch vielen Menschen genau damit geholfen.

    Die Betroffenheit und Traurigkeit hier im Forum ist groß, sie wird sehr vermisst.

    Wir wünschen der Familie viel Kraft und einen guten Zusammenhalt, um diesen Verlust zu verarbeiten.

    Sunshine hat sich den Namen Sunshine ausgesucht, in Erinnerung an sie wird die Sonne scheinen und wir denken mit einem Lächeln an sie zurück.

    Mitfühlende Grüße

    Die Mitglieder aus dem Forum

    Hallo Erna,

    Du machst es ja genau richtig, indem Du Dich hier meldest und Deine Gedanken teilst!!

    Hinzu kommt mein mangelhafter Elan in der letzten Zeit. Habe keine Lust, irgendetwas zu machen, was die "Leere", die der Alk hinterlies, auszufüllen könnte. Keine Lust auf soziale Kontakte und Beziehungen, auf Unternehmungen, nicht mal auf Bandprobe. Und ich finde den Elan nicht, etwas zu verändern.


    Bin damit ja gar nicht total unzufrieden. Versuche meine Stimmungslage anzunehmen. Habs mir zu Hause gemütlich gemacht.

    Ich finde die Veränderung normal, Erna. Es geht mir da nicht anders. Ich habe keine Lust mehr auf Feiern zu gehen, das ist nicht mehr meine Welt. Man könnte mich inzwischen auch als langweilige Sofatante abstempeln. Früher war ich das krasse Gegenteil. Ich fühle mich aber nicht mehr wohl mit dem Gefühl, es müsse doch jetzt irgendwas passieren, ich müsse doch Elan haben. Warum denn? Du schreibst ja selbst, dass Du damit gar nicht so unzufrieden bist und es Dir gemütlich machst. Ja, dann nimm es an, dass Dir das momentan ausreicht.

    Vielleicht ändert sich das irgendwann mal dahingehend, dass Du Lust hast, irgendwo hinzufahren. Es werden aber gewiss andere Dinge sein, als die Dinge, die Du gemacht hast, als Du noch getrunken hast und das ist doch auch vollkommen richtig.

    Ich hätte übrigens auch keine Lust in einer Band zu proben, denn es ist sicherlich ein anderes Gefühl, als früher, wo man auch mal Alkohol dazu getrunken hat. Das erinnert ja auch immer wieder an die Situationen damals, oder?

    Ich glaube, Du hängst da irgendwie noch zwischen den Welten. Traurig über das, was nicht mehr ist aber auch froh über das, was nicht mehr ist. Du hast Dich aber noch nicht genügend mit Deinem jetzigen Alltag angefreundet, weil es vielleicht einfach auch ungewohnt für Dich ist.

    Setz Dich selbst nicht unter Druck. Wenn Du keine Lust auf etwas hast, dann mache es nicht, nur weil Du denkst, das wäre normal. Ich würde auch gar nicht darauf warten, dass diese Lust und dieser Elan wieder kommt. Warum denn? Wem tust Du denn genau einen Gefallen damit, wenn Du Dinge unternimmst, wo Du der Meinung bist, dafür müsstest Du mal wieder Elan haben?

    Du bist wichtig und Dein Sohn ist wichtig. Und ich schätze, dem wird es lieber gefallen, dass Du mit wenig Elan im gemütlichen Zuhause bist, als die Dinge tust, auf die Du eigentlich keine Lust mehr hast, weil sie eben zu Deiner Vergangenheit gehören, die jetzt nicht mehr mit dem Nicht-Trinken zusammenhängen. Ich würde es annehmen. Irgendwann kommen dann vielleicht Dinge, auf die Du Lust bekommst, an die Du noch gar nicht denkst, weil Du Dich im Moment noch in der Findungsphase befindest :)

    Schreib doch einfach mal wieder öfter hier, wenn Dir langweilig ist. Dafür findest Du ja bestimmt noch genügend Elan ;)

    LG Cadda

    Es ist doch ganz gut, dass Du Dich damit mal beschäftigen möchtest, warum das bei Dir so ist.

    Wobei es ja manchmal schwierig ist, das Warum zu ergründen, aber was Du zumindest tun kannst, ist darauf aufzupassen, dass Dir das zukünftig nicht mehr passiert. Denn letztendlich schadet es einem ja auch selbst am meisten und ist immer sehr aufwühlend, vor allem, wenn es nicht funktioniert.

    Bei mir in der Familie war auch immer alles harmonisch. Ich hatte außerhalb der Familie aber schon in der Schule das Bedürfnis, die vermeintlich Schwächeren zu schützen, über ein normales Maß hinaus.

    Vielleicht ist es ja gerade, WEIL es in der eigenen Familie immer harmonisch ablief. Dass das Harmoniebedürfnis dadurch extrem ausgeprägt ist. Ich weiß es nicht, aber ich arbeite immer wieder daran, dass ich versuche, die Dinge nicht zu meinen Dingen zu machen, die eigentlich Sache des Gegenübers sind, auch wenn es schwer fällt.

    Guten Morgen MIenchen,

    dann ist es ja gut, dass wir darüber "sprechen". Ich habe Deinen Text aus Sicht der Co-Abhängigen gelesen, die eben auch überwiegend an die Co-Abhängigen gerichtet sein sollte. Dass Du damit der Alkoholikerseite Mut machen möchtest, habe ich so nicht aufgefasst.

    Ich hoffe, dass Du Verständnis hast, dass ich das deshalb so nicht stehen lassen wollte. Denn ich glaube schon, dass die Co-Abhängigen, die sich hier befinden, sehr viel Hoffnung machen könnten. Das merkt man hier auch immer wieder, wenn die Frage nach Geschichten mit einem Happy End kommt. Davon sollten die Co.Abhängigen nicht ausgehen.

    Die Co-Abhängigen, die hier schreiben, befinden sich oft noch mitten drin in der Situation und schaffen den Absprung nicht.

    Die Alkoholiker die hier schreiben, haben zumindest schon mal mit dem Trinken aufgehört, sonst hätten wir sie nicht freigeschaltet. Klar ist es schön, diese zu bestärken, aber das funktioniert oft am besten durch die Sicht eines Alkoholikers.

    Vielleicht konnte ich auch nicht so recht unterscheiden, für wen Du hier diesen Text geschrieben hast, da ich Beides bin. Ich war Alkoholikerin, bin inzwischen seit einigen Jahren trocken, aber ich war auch sehr stark co-abhängig. Nicht erst seit der Beziehung mit einem Säufer, sondern schon vorher hatte ich diese Tendenzen, immer an schwierige Charaktere zu geraten und war oft der Auffassung durch genügend Liebe und Zusammenhalt wird es schon funktionieren.

    Doch das stimmt leider absolut nicht.

    LG Cadda

    Hallo Mienchen,

    Dein Text wird leider sehr viele Co-Abhängige darin bestärken, zu kämpfen. Was leider vermutlich völlig übersehen werden wird ist die Tatsache, dass Du zu diesem Kampf gegen den Alkohol absolut nichts beizutragen hattest, denn es war purer Zufall, dass Du da einen Alkoholiker an Deiner Seite hattest, der offensichtlich SELBST aufhören wollte.

    Wäre er ein Alkoholiker gewesen, der seinen Tiefpunkt noch nicht erreicht gehabt hätte (und manche erreichen diesen Tiefpunkt übrigens niemals), dann hättest Du tun können was Du willst: Es hätte nicht funktioniert!

    Genau so wenig wird es dann auch bei zukünftigen Beziehungen und Freundschaften funktionieren. Du kannst niemandem helfen, der nicht möchte und überzeugen schon mal gar nicht. Dass es in diesem Fall gelungen ist, hat nichts mit Dir, sondern lediglich mit dem Menschen zu tun, der aufhören wollte. Das hätte er auch allein geschafft.

    Meine Worte sollen Dich nicht verletzen Mienchen, aber ich merke so stark, dass Dein Denken völlig auf die Co-Abhängigkeit ausgerichtet ist, dass ich es auch nicht irgendwie schwammig umschreiben möchte.

    Kein Mensch mit noch so starkem Willen zur Hilfe und mit noch so viel Einfühlungsvermögen hat die Stärke, einen Alkoholiker vom Alkohol wegzubringen. Das kann nur er selbst.

    Deshalb kann ich allen Co-Abhängigen, die jetzt voller Hoffnung hier sitzen, weil sie den Text gelesen haben und denken "oh super, eine Geschichte mit Happy End, ich muss nur genug kämpfen und zusammenhalten" nur raten: Hofft nicht darauf, dass ihr irgendetwas beeinflussen könnt, wenn der Alkoholiker nicht selbst aufhören möchte zu trinken.

    Den Rat gebe ich in Deinem aktuellen Fall auch Dir, Mienchen. Nur weil der Zufall es so wollte, dass Du einmal in einer Beziehung gesteckt hast, in der Dein Partner für sich entschieden hat, aufzuhören, bedeutet das nicht, dass es in anderen Beziehungen auch wieder so sein wird. Sich um sich selbst kümmern ist in so einem Fall wichtiger, als sich um den Alkoholkranken zu kümmern, weil diese Energie in der Luft verpufft.

    LG Cadda

    Hallo Mienchen.

    Aber sagt, aufhören möchte er nicht, er möchte nur reduzieren.

    Damit ist alles gesagt. Er braucht gar nicht dort antreten im Januar. Ein Alkoholiker kann nicht reduzieren (kontrolliert trinken), sonst wäre er kein Alkoholiker. Die Aktion kann er sich sparen. Solange er nicht eine lebenslange Abstinenz anstrebt, kann er im Grunde genommen da weiter machen, wo er gerade steht.

    Ich hab nur das Gefühl, das ich ihn alleine lasse.

    Wenn ich als Außenstehende die Geschichte lese, dann habe ich eher das Gefühl, dass er Dich allein gelassen hat, nicht umgekehrt.

    Wenn Du auf Abstand gehst, ist das lediglich eine Konsequenz, die Du aus SEINEM Verhalten ziehst.

    LG Cadda