Beiträge von Cadda

    Dieses "zwischen den Stühlen hängen" hatte ich allerdings nur anfangs. Ich hab aufgehört zu trinken, aber dadurch hatte sich mein Umfeld ja noch nicht sofort geändert. Ich hab mich erstmal neu sortieren müssen. Wo gehöre ich noch hin, wo nicht? Welche Menschen passen noch zu mir, welche nicht? Das habe ich aber relativ zeitig für mich herausgefunden.

    Cadda

    Hallo nochmal,

    das Gefühl, dass ich "endlich wieder ich selbst" bin, seit dem ich nicht mehr trinke.... das habe ich, weil ich - bevor es mit meiner Alkoholsucht so richtig bergab ging - nicht unzufrieden mit meinem Charakter und meinen Eigenschaften war. Durch das Trinken habe ich mich sehr verändert und war einfach nicht mehr in der Lage, richtig zu funktionieren. Wenn ich nüchtern war, dann habe ich genau so vernünftig getickt, wie ich einfach innerlich war. Durch die Abstürze habe ich aber Dinge getan, die überhaupt nicht zu mir passten.

    Ein Beispiel: Als mein Kleiner seinen ersten Schultag hatte, da habe ich es gerade mal eben so geschafft, morgens aufzustehen, ihm seine Sachen zu packen, bei ihm zu sein und ihn zum Bus zu schicken. Er hat es vielleicht gar nicht als schlimm empfunden an dem Morgen, dass ich ihn an der Haustür verabschiedet habe. Mir bricht es jetzt beim Schreiben noch das Herz, weil ICH eigentlich nicht so bin. ICH bin und WAR auch damals schon so vom Charakter her, dass ich das Bedürfnis gehabt hätte, meinen Sohn zur Bushaltestelle zu bringen, um diesen ersten Schultag vernünftig, verantwortungsvoll und liebevoll über die Bühne zu bekommen. Es ging aber nicht. Ich war noch betrunken vom Vortag und ich habe mir dann schön geredet, dass er ja seinen großen Bruder dabei hat. Fanden einige sogar auch wirklich so. ICH aber nicht. Ich bin mir selbst nicht gerecht geworden.

    Seit dem ich nicht mehr saufe, sind solche Dinge für mich wieder machbar und dadurch habe ich das Gefühl, dass ich "endlich wieder ich selbst" sein kann.

    Das mal als Beispiel...

    LG Cadda

    Ich finde es gut, dass Du diesen Weg gehen willst, Strubly. Manchmal gibt es Situationen, wo es nicht anders geht und genau dafür ist das Sozialamt da. Niemand sollte im Leid weiterleben müssen, weil die finanziellen Möglichkeiten nichts anderes zulassen.

    LG Cadda

    Hallo Hanseat,

    ich weiß ziemlich genau, wie Du Dich fühlst. Mir ging es am Anfang hier ähnlich, wenn ich mal irgendwo gewesen bin und hier die Warnungen gelesen habe, die ich - genau so wie Du - durchaus ernst genommen habe. Ich fühlte mich sicher, weil ich mit offenen Karten gespielt habe bei wirklich Jedem. Ich habe nie eine Ausrede gehabt, sondern immer gesagt, dass ich Alkoholikerin bin und nun nichts mehr trinke.

    Die Gedanken kreisten aber tatsächlich dadurch manchmal etwas mehr um das Thema, als ich wollte, gerade ein paar Tage danach, das stimmt schon. Ich bin aber auch einfach sehr gern unter Leuten. Damals noch mehr, als heute. Inzwischen schaue ich genau, WAS für eine Veranstaltung das ist und was genau mich erwartet. Es ist gut, dass Du genau auf Dich achtest. Das Gefühl habe ich bei Dir zumindest.

    In der Anfangszeit hängt man irgendwie oftmals zwischen den Stühlen. So ging es mir jedenfalls und das habe ich auch bei Anderen gelesen. Es ist ja nun mal nicht so, dass von heute auf morgen ein anderes Umfeld parat ist. Da muss man ja auch irgendwie hinkommen.

    Pass aber bitte weiter auf Dich auf.

    LG Cadda

    Guten Morgen.

    Letztendlich ist es ja ersteinmal gut, dass er nach dem körperlichen Entzug nicht schnell wieder "der Alte" ist. Denn dann würde es sich ja immer und immer wieder im Kreis drehen.

    Wenn Dein Mann für sich und allein trocken werden möchte, sind das ja im Grunde genommen die besten Voraussetzungen, dass er es auch schafft. Denn für jemand Anderen trocken werden, das funktioniert nicht.

    Ich verstehe natürlich auch, dass Du in der Sache nicht ausgeschlossen werden möchtest, weil es Dich natürlich in gewisser Weise mit betrifft. Was genau stellst Du Dir denn vor, wie Du ihm beistehen könntest?

    Es ist ja sehr gut, dass Du mit den Kindern allein klar kommst. Da lass ihn mal schön beleidigt sein. Es ist nämlich wichtig, dass Du mit den Kindern allein und gut zurecht kommst, denn Du solltest Dich ja irgendwie aus der Co.-Abhängigkeit verabschieden.

    Wie genau stellst Du Dir denn vor, ihm zu helfen?

    Falls Du Dich gern austauschen möchtest, kannst Du Dich gern für den offenen Bereich hier im Forum bewerben:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    LG Cadda

    Hallo Strubly,

    ich kann nur immer wiederholen, dass eine veränderte Wohnsituation so viel positives mit sich bringt. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob man sich "verschlechtert". Ich bin von einem großen Haus in eine wirklich kleine, aber gemütliche Wohnung gezogen. Nachdem der Liebeskummer vorüber war, ging es mir einfach nur noch gut. Klar hatte das vor allen Dingen auch mit meiner eigenen Trockenheit zu tun, aber natürlich auch mit der verkorksten Beziehung. Bevor Du selbst kaputt gehst, solltest Du in Liebe loslassen.

    LG Cadda

    Hallo :)

    Ich „musste“ damals an Gruppentreffen teilnehmen, was ich gar nicht so toll fand. Aber es war Voraussetzung, um die ambulante Therapie inklusive Einzelgespräche zu bekommen.

    Letztendlich hab ich mich dann auf die wöchentlichen Treffen in der Gruppe viel mehr gefreut. Ich fand es total locker und hilfreich. Ich habe viel mitnehmen können für mich und fand die einzelnen Geschichten interessant!

    Man ist noch derselbe Mensch, aber ich freue mich über Veränderungen. Ich habe das Gefühl, dass ich ohne Alkohol endlich wieder ich selbst bin.

    Du bist auf einem guten Weg :)

    LG Cadda

    Guten Morgen,

    Du liest Dich aufgeräumt, das schon mal vorweg. Dennoch ist eines in Deinem Text, wo ich gern einmal etwas zu bedenken geben möchte:

    Wenn Du nun auf einem Geburtstag bist, wo Kaffee und Kuchen gegessen und getrunken wird und Du Dich verabschiedest, wenn es ans Saufen geht.... dann ist das gut, weil Du auf Dich geachtet hast und keine Lust hattest, Dich dieser Sache auszusetzen abends. Aber Dein Grund, das Bier zu verweigern, weil Du am nächsten Tag arbeiten musst, das hat Dich definitiv nur für den Moment, bzw. für den Abend "gerettet". Du wirst beim nächsten Mal wieder eine Ausrede parat haben müssen.

    Ich weiß, dass Du noch am Anfang bist und dass das alles sicherlich erst noch reifen muss bei Dir. Aber ich kann Dir wirklich nur den Rat geben, mit offenen Karten zu spielen. Gerade wenn solche Geburtstage oder sonst was Dinge sind, wo Du bist. Ich hab von Anfang an allen Leuten gesagt, dass ich grundsätzlich nichts mehr trinke und die wussten auch warum. Das war mein Schutz. Erstens hat mir niemand mehr mir etwas angeboten und zweitens stand ich ja quasi auch unter Beobachtung. Hätte in dem Moment mein Suchthirn zugeschlagen, hätte ich mir nicht sagen können "ach egal, das trinke ich jetzt doch". Ich hätte ja quasi einen Rückfall mit Zuschauern gehabt.

    Du musst das ja auch gar nicht dramatisieren. Am Anfang hab ich mich immer erklärt und viel zu viel Hintergrund berichtet, weil ich mich noch geschämt habe. Dabei hab ich über die Zeit festgestellt: Je unspektakulärer ich berichte, dass ich keinen Alkohol mehr trinke (und bei Bedarf auch antworte, weil ich in die Abhängigkeit gerutscht bin und deshalb nie wieder Alkohol trinke oder weil ich in meinem Leben schon genug gesoffen habe und beschlossen habe, nichts mehr zu trinken), umso unspektakulärer wird das auch aufgefasst.

    Du musst letzendlich selbst wissen, wie Du das machst. Aber heimlich trocken werden, das funktioniert nicht. Du hast doch offensichtlich genügend A.... in der Hose, sonst hättest Du es Deinem besten Freund ja nicht gesagt :)

    So ausführlich wie dem, musst Du es ja gar nicht sagen. Wie gesagt, es geht ja einfach nur darum, dass Du Dich nicht von Treffen zu Treffen von einer Ausrede zur nächsten Ausrede hangeln musst. Sondern einfach einmal Augen zu und durch.

    Das wäre mein Rat :)

    LG Cadda

    Hallo Chiara,

    bitte lass nicht Deine Kinder im Stich, indem Du bleibst. Das haben sie nicht verdient. Sie leiden mehr, als sie es zeigen, ganz sicher.

    Du kannst es Dir vielleicht gerade nicht vorstellen, aber Du wirst wieder glücklich werden und Dich vor allem frei fühlen, wenn der erste Trennungsschmerz vorüber ist. Und er WIRD vorübergehen!

    Dein Mann ist ja leider nicht mal ansatzweise auf dem richtigen Weg. Das ist alles so wertvolle Zeit, die davon läuft.

    LG Cadda

    Guten Morgen Speedy,

    schön, dass Du wieder hier aufgeschlagen bist. Ich werde in Deine Geschichte gern reinlesen. Für mich ist es immer so, als ob ich ein Buch lese, was mir Denkanstöße gibt. Hier kenne ich nun zwar schon das Ende (Happy End), aber das macht nichts :)

    Klasse, dass wieder welche hier zurückkommen, die lange Zeit hier geschrieben haben.

    LG Cadda

    Guten Morgen,

    sei aber nicht enttäuscht, wenn es nicht so verläuft, wie Du es Dir vorstellst. Manchmal benötigt das auch etwas Zeit, bis es bei dem Kumpel gesackt ist, dass Du nun WIRKLICH nichts mehr trinken wirst.

    Bei mir und meinem guten Freund war es so, dass er es erst wohl gar nicht so ernst genommen hat. Dann aber relativ zeitig schon, weil er es mir angemerkt hat. Er war erstmal eine Zeit lang nicht da (also ohne Ansage, sondern einfach so, weil es sich nicht ergeben hat oder er die Gelegenheit nicht mehr so gesucht hat). Dann kam er aber und als wir unser erstes Treffen ohne Alkohol hinter uns hatten, da ging es einfach ohne Worte so weiter. Er hat zwar mal gesagt, dass er Respekt vor mir hat, dass ich das durchziehe, aber ansonsten haben wir das gar nicht mehr großartig thematisiert. Das wäre auch gar nicht gegangen. Denn wir hätten uns im Grunde genommen nicht austauschen können, ohne dass er zugibt, selbst Alkoholiker zu sein. Welcher Alkoholiker will es durch die Geschichte eines trockenen Alkoholikers schon gern aufs Brot geschmiert bekommen, dass sein Problem größer ist, als er sich eingestehen möchte? Das macht keinen Sinn. Also bin ich mit ihm bei dem Thema nicht in die Tiefe gegangen. Das ist auch nicht nötig. Wir kennen uns über 20 Jahre, der weiß, was mein Problem war und er weiß auch genau, dass ich weiß, was SEIN Problem ist. Da er es aber nicht angehen will, muss ich ihn nicht überzeugen und ich mache es auch nicht ansatzweise.

    Wir reden über alle anderen Dinge genau so wie vorher. Unsere Treffen haben sich wie gesagt immer schon so gestaltet, dass er mich besucht zum Klönen. Auf Feiern geht er eh nicht mehr so, da er Familie hat. Am Samstag war aber eine Ausnahme, da war hier ein Dorf weiter was los und ich bin auch seit langem mal wieder mitgefahren, eigentlich auch größtenteils, weil er mich gefragt hat, da er wirklich seit Jahren das erste Mal wieder abends mit los konnte. Da war es dann so, dass er einmal zwischendrin sagte "Und? Wie denkst Du so? Hast Du irgendwann schon einmal drüber nachgedacht, ob Du irgendwann doch wieder etwas trinken willst?" Ich hab einfach nur mit einem klaren "Nein" geantwortet, weil das alles aussagt, was ich in dem Moment dachte. Er meinte dann "Ich find das toll von Dir" und das wars. Thema zu Ende. Mehr muss man auch nicht dazu sagen. Ich bin meinen Weg gegangen, er geht seinen Weg weiter und wir akzeptieren das gegenseitig und konzentrieren uns auf die anderen Themen, die uns verbinden.

    Das ist aber wirklich nur mit ihm möglich. Alle Anderen, die ein Alkoholproblem haben, zählen nicht mehr zu meinen Freunden. Weil uns da eben nur das Saufen verbunden hat.

    Du wirst mit der Zeit feststellen, wie es bei Deinem Kumpel ist. Selbst wenn Euch mehr als das Saufen verbindet. Es kommt auch ganz entscheidend darauf an, ob er selbst die Größe hat, das zu akzeptieren, dass DU eben als Saufpartner wegfällst und ob er Dir gönnt, dass Du es schaffst, Deinen Weg zu gehen.

    LG Cadda

    Guten Morgen Aurora,

    ich hoffe, dass ganz viele Co-Abhängige, die gerade in so einer Beziehung gefangen sind, wie Du Deine Ehe oben beschreibst, diesen Beitrag lesen. Die gerade mitten drin stecken und denken, dass sie trotz aller Probleme die Liebe ihres Lebens an ihrer Seite (oder besser gesagt an den Hacken) haben und dass sie mit jemand Anderem niemals glücklich werden könnten.

    Deine Geschichte beweist das Gegenteil. Und es gibt noch viele solcher ähnlichen Geschichten, die beweisen, dass es sich lohnt, eine Beziehung loszulassen, die einen nicht glücklich macht.

    DU hast das sowieso verdient, Aurora. Deshalb freue ich mich, dass Du das Leben genießen kannst :)

    LG Cadda

    Selbstverständlich kann es Jeder schaffen von seiner Sucht loszukommen. Alkoholismus ist eine Krankheit, da hilft auch kein Ehrgeiz. Der hilft in solchen Dingen wie von Dir erwähnt: Job, Sport, gesund ernähren. Aber nicht bei einer Sucht.

    Du siehst Dich als Alkoholikerin und warst beim Arzt. Auch wenn dieser wirklich unfassbar schlecht reagiert hat, ist es trotzdem gut, dass Du da warst, denn es geht ja auch darum, dass ein kalter Entzug tödlich sein kann.

    Wie gesagt, kannst Du es natürlich schaffen. Möchtest Du Dich hier weiterhin austauschen? Dann könntest Du Dich einmal kurz für den offenen Bereich bewerben...

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    LG Cadda

    Hallo Lea,

    verstehe mich bitte nicht falsch. Wenn Dein Schwiegervater vor den Kindern aggressiv wird, dann solltet ihr das natürlich nicht dulden. Unabhängig davon, ob er trinkt oder nicht. Davon bin ich jetzt aber nicht ausgegangen.

    Wie wäre es denn, wenn ihr es bei den wenigen Besuchen bei Beiden belasst und ihr die Oma einfach zusätzlich öfter einladen würdet. Ihr müsst es doch gar nicht unbedingt an der Abhängigkeit festmachen, also die Begründung. Ihr könntet der Oma doch sagen, dass Euch aufgefallen ist, dass sie offensichtlich mehr Interesse an den Kindern (und auch Euch) hat und die Kinder die Zeit mit ihr besonders genießen und es daher schön wäre, wenn sie an und zu auch mal allein kommen könnte.

    Der Schuss, ihr eine Co.Abhängigkeit zu diagnostizieren, könnte ja auch schnell mal nach hinten losgehen :S

    Zumal es ja auch solche Konstellationen gibt, in denen da Beide gar nicht zwingend unglücklich sind, obwohl einer trinkt.

    Vielleicht ergibt sich aber im Gespräch mit der Schwiegermutter auch, dass Du offen mit ihr reden kannst. Du könntest Dich doch da im Gespräch mal langsam herantasten.

    LG Cadda

    Hallo Hoffnung,

    das ist tatsächlich eine lange Zeit. Ich denke jedoch, dass die Panikattacken noch weniger in den Griff zu bekommen sind, wenn man nun zusätzlich auch noch alkoholabhängig ist. Alkohol verschlimmert das ja noch.

    LG Cadda