Beiträge von Ziele

    Vielleicht findet ihr es komisch, dass ich über Selbstliebe schreibe. Aber darum geht es doch bei Co’s. Ich könnte auch schreiben, xy ist so böse, hat dies und jenes gemacht, versprochen, gelogen nicht eingehalten, manipuliert und was weiß ich noch. Das will ich aber nicht. Bringt mir eh nichts außer dass ich mich nur noch mehr ärgere über mich. Ok, vielleicht irgendwann mal in einem Hass- u. Wutanfall ..


    Hallo Ziele, Hallo Alle!

    Ja, ich kann nur bestätigen, dass ich immer mutloser, trauriger und kraftloser wurde. Je länger und je
    mehr ich trank!

    Mir fehlte der Lebensmut und ich hatte keine Pläne mehr, ich lebte nur noch Tag für Tag. Auch der
    körperliche Verfall war eindeutig, mir ging es sehr, sehr schlecht.

    Umso glücklicher bin ich, auch nach über 5,5 Jahren Trockenheit, dass ich den Absprung geschafft
    und mein Leben wieder habe!

    Elly


    Ok, das wusste ich nicht. Ich dachte bis jetzt immer dass es an xy’s persönlichen Lebensgeschichte liegt und er darum keine Perspektive sieht. (die übrigens nicht viel anders ist als bei den anderen Menschen)
    Der körperliche und geistige Verfall wird immer heftiger und ist so offensichtlich, dass ich mich frage, was sieht dieser Mensch, wenn er sich denn mal im Spiegel anguckt.



    Definiere "lebensmüde".

    Passiv, depressiv oder resginiert war ich im Alkoholrausch nie, aber auch das Gegenteil kann lebensmüde sein. Ich habe zwei Autounfälle (mit)verursacht, einer mit davon Totalschaden, ich musste mich vor Gericht verantworten, habe wirklich hohe Geldstrafen bezahlt, Freundschaften zerstört, mehrfach bei überdrehten Aktionen mit meinem Leben gespielt und kann heute eigentlich nur noch sagen, dass ein Weitersaufen jetzt nicht mehr lebensmüde wäre, sondern damit der bewusste Untergang gewählt würde. Wie tief der Tiefpunkt sein muss, ist variabel.

    Grüße


    Bei dir war es „lebensmüde“ in die andere Richtung. Du warst das andere Extrem. Ich meinte mit „lebensmüde“ eine tiefe Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Perspektivlosigkeit. Aber auch viel Wertlosigkeit lässt sich bei besagter Person, wegen der ich gefragt habe, erkennen.

    Bei dir Hull, denke ich, dass auch du danach suchst was dich im tiefsten inneren erfüllt. Du bist übers Ziel hinausgeschossen um dich zu „spüren“. Es gab nichts was die Monotonie befriedigte. Keine Ahnung, vielleicht liege ich falsch, es ist nur so ein Gefühl durch das Lesen.

    LG

    Ich habe bei euch einen Beitrag von Feldmaus gelesen, der mir ins Auge gestochen ist.
    Wenn man so viel trinkt, ist es wirklich so, dass man lebensmüde wird? Bemerkt man den eigenen körperlichen Verfall? Dass es, wenn man so weitermacht, sehr schnell ein Ende nehmen wird? Oder blendet man die Tatsache aus, auch wenn man das gesagt bekommt? Ich umschreibe hier vieles, da es ein offener Bereich ist. Ich hoffe ihr versteht meine Frage trotzdem.

    Ich weiß nicht, ob man Selbstliebe finden kann, mir scheint eher, dass ein Großteil genetisch veranlagt ist (Stichwort Neurotizismus), darauf dann in der frühen Kindheit aufgebaut wird und erst zum Schluss das bewusste Handeln dies vielleicht noch kosmetisch verändern kann.

    Für mich sind die Menschen der lebendige Beweis dieser Ansicht, oder warum kommen die Menschen trotz aller Logik nicht aus ihren Hamsterrädern hinaus? Alle Handlungen geschehen in einem absgesteckten Radius.

    In meiner Kindheit wurde mir beigebracht, dass es falsch ist zuerst auf sich selbst zu schauen. Darum habe ich auch gesagt, dass mir tunlichst eingetrichtert wurde, dass man nur dann etwas wert ist, wenn man leistet. Kein Kleinkind kommt auf die Idee zu denken, dass es schlecht ist. Die Erziehung macht sehr viel aus.


    [quote=Cadda post_id=925175 time=1537340627 user_id=31357

    Ziele, denn es ist genau so, wie Du schreibst. Man muss sich selbst lieben (und sich der Sonne zu wenden), um sich selbst mehr wert zu sein. Nur wenn man sich selbst genügend liebt, behandelt man sich selbst gut. Und sich selbst gut behandeln, das bedeutet auch, dass man erwartet, dass Andere einen gut behandeln.

    Genau Cadda, das was war, das kann ich nicht verändern. Ich habe vieles beigebracht bekommen, was mir nicht dienlich ist und genau das möchte ich für mich ändern bzw. ändere ich schritt für schritt. Ich beobachte mich quasi selbst. Es geht für mich nicht darum, was hat er gemacht, was hab ich gemacht. Ich weiß für mich, dass ich mir vieles aus Mangel an Selbstliebe und der Meinung, dass ich nichts besseres bekomme, gefallen lassen habe. Das ist meiner Meinung nach die wichtigste Erkenntnis.


    Aurora:
    Ich kann auf Anhieb Dinge aufzählen, die ich gut an mir finde. Eigenständig, zielstrebig, unternehmungslustig, gesellig, kreativ, usw. Damit habe ich null Probleme. Ich habe eher Probleme damit, meine Prägungen und Muster (lieb sein, damit man mich mag) zu durchbrechen. Ich will mich annehmen so wie ich bin. Jetzt wo ich das schreibe, sagt mir meine innere Stimme „du darfst so sein wie du bist, wer verbietet es dir außer du selbst“. Es tut so gut zu fühlen, dass sich langsam der Schalter umlegt. Es muss mich nicht jeder mögen, das will ich gar nicht. Ich habe Ecken und Kanten und das macht mich aus.

    Hallo,

    heute hatte ich ein langes Gespräch mit einem guten Freund. Am Ende dieses Gespräches dachte ich mir, dass in seiner Familie niemand trinkt, allerdings wird sein Bruder sehr bevorzugt, seine Eltern vermitteln ihm Wertlosigkeit und sein Selbstbewusstsein leidet darunter.

    Soll heißen:
    Bei dem einen gibt es Alkoholiker, bei dem anderen wird das ältere/jüngere Kind bevorzugt, beim nächsten wiederum wird das Kind gar nicht beachtet aufgrund beruflicher Verpflichtungen usw. Letztendlich geht es immer um die Selbstliebe. Mich hat niemand gezwungen bei jemandem zu sein der Alkoholiker ist und dem nichts wichtiger ist als der Alk, komme was wolle. Ich habe es aus freien Stücken getan. Ich bin zwar wütend, traurig und enttäuscht aber es hat mich keiner dazu gezwungen. Ich habe von Anfang an gefühlt, dass es falsch ist, diese Beziehung einzugehen. Ich fühle immer, wenn sich etwas schlecht anfühlt und trotzdem übergehe ich meine Gefühle. Das wiederum aus Einsamkeit, aus dem Bedürfnis nach Bindung und Liebe. Aus dem Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung.

    Selbstliebe kann man nur in sich selbst finden. Ich muss mich selbst lieben! Ich bemerke, wie viel bei mir automatisch abläuft, wie auf Knopfdruck, dieses klein machen. Aber jetzt merke ich es und frage mich, warum ich denke dass andere besser, wertvoller, intelligenter usw. sind als ich. Das wird mir immer mehr und mehr bewusst. Es ist wirklich wichtig, auch wenn es sehr schwer ist, den eigenen Anteil anzusehen. Ich bin doch freiwillig geblieben bei der Person, die mich schlecht behandelt hat, aus der Überzeugung heraus, dass ich nichts besseres bekomme.

    Ich werde mich mal aus „meinem“ Thread verabschieden.
    Was soll ich mit dieser, für mich, sinnlosen Diskussion/Streit anfangen?
    Der Thread lautet „Ich will da endlich raus“, und nicht „Wer ist besser Co/Angehörige oder Alkoholiker“.

    LG

    Hier ist ja was los :shock:

    Also: ich bin hier, weil ich das Gefühl hatte, mich hier austauschen zu können, mich hier mitteilen zu „dürfen“ , wie es um mich und meine Empfindungen steht. Aber in der Tat, wenn ich mache Beiträge lese, lese auch ich heraus, trenn dich, schau auf dich und alles ist gut. Ja, das mag sein, aber ich möchte mich mitteilen, wie es um mich und meine Gefühle steht, wie soll ich denn anders verarbeiten und verstehen? Ich habe Morgenrots Geschichte gelesen und noch ein paar andere mehr und aber aus diesen Lebensgeschichten kann man etwas für sich mitnehmen. Mann muss die Dinge erst ERKENNEN um sie ändern zu können. Ich suche niemanden um zu helfen, ich hab keinen Bock jemanden oder jemanden zu ändern, oder demjenigen zu erzählen wie er sein Leben leben soll. Im Gegenteil.. Um etwas ändern zu können, muss ich es zuerstmal erkennen. Ich kann an mir nichts ändern, wenn ich nicht sehe was schief läuft.
    Ich habe aber wohl erkannt dass es an meiner Erziehung liegt und die lautete: Du musst dir Liebe und Anerkennung erarbeiten. Und ich habe erkannt dass es an meiner Selbstliebe und an meinem Selbstbewusstsein liegt. Ich habe es erkannt, durch das Lesen hier!


    Hull:
    Ich war vor den Kopf gestoßen, als ich gelesen habe „ich sehe in der Geschichte kein explizites Alkoholproblem“.
    Nun, das mag so sein, dass du es nicht siehst.. ich schon, denn durch den Alkoholismus meines Vaters hat der ganze Mist angefangen. Ich war noch ein Teenie, da sucht man sich nichts aus, sondern ist von den Eltern abhängig.

    Sunshine:
    Ich kann verstehen, dass du dich angegriffen fühlst, doch ich denke Yvonne hat es nicht gegen dich/euch gemeint. Das „Wir sind besser“ heißt für mich „Wir haben besseres verdient“. Wir sind wertvoll als Menschen OHNE etwas dafür tun zu müssen.

    Sunny:
    Wir sind ja hier um uns auszutauschen, jeder der etwas sagen möchte, soll es auch tun. :)

    Yvonne :
    Ich habe deine Message verstanden. :)

    Alkoholiker Hetze, will und werde ich keine betreiben. Ich bin hier um zu verstehen, MICH zu verstehen und zu lernen, dass ich tun und lassen kann was ich will, ich kann und werde niemanden trockenlegen. Das ist mir klar. Natürlich verletzt es mich sehr, wenn ich als die Doofe hingestellt werde. Mein Vater zB. ist Meister darin, jeden zu beschuldigen und seinen Alkoholkonsum so zu rechtfertigen, dass die Trinkerei doch ganz normal ist und alle anderen (Ich) das nur falsch sehen. MEINE Wahrnehmung ist doch verkehrt. Weshalb ist sie denn verkehrt? Weil ich es ihm hinknalle und sage was Sache ist. Meine Mutter weiß das und sieht es, doch hat er sie unter Kontrolle. Sie erzählt mir laufend von irgendwelchen Aussetzern. Aber irgendwann ist Schluss mit Lustig, da er ja auch auf mich losgeht verbal in seinem Suff, irgendwelche erfundenen Dinge werden da zur Sprache gebracht und ich werde dann als Problem betitelt. Im Handumdrehen bin ich der Idiot. Das hat zur Folge, dass er als der Gute da steht und ich die Böse Tochter. Ich bin diejenige die als Schwierig abgestempelt wird und dann auch so behandelt wird. Wegen mir sind ja die Dinge so und so .. Ich weiß, dass Alkoholismus eine Krankheit ist. Wo aber bleibe ich? Ich muss dafür herhalten, damit der Schein nach außen gewahrt wird.

    Hallo Yvonne,

    ja, es geht mir im Moment nicht so gut. Ich sehe im Spiegel zwar eine attraktive Frau, aber eine sehr traurige attraktive Frau. Und du hast Recht, allein die Angst vor Einsamkeit und Trauer nimmt mir die Möglichkeit dem zu entkommen.. Nein, ich habe es nicht verdient für ein bisschen falsche Liebe diverse Demütigungen zu ertragen, ich weiß dass auch in meinem Kopf aber an der Verinnerlichung happert es noch und daran muss ich arbeiten, deswegen bin ich auch hier. Hätte ich das schon verinnerlicht, ware ich sicher nicht in einer Beziehung mit einem Alkoholiker gelandet. Es ist schön zu lesen, dass es dir wieder besser geht, das gibt mir Mut und Hoffnung.

    Lg Ziele

    Hi Karsten,

    ich kann natürlich verstehen, dass dich Mitglieder nerven, die hier ein paar Beiträge schreiben und sich „wieder vom Acker“ machen. Ich kann nur von mir selbst sprechen, wenn ich sage, dass ich gerne oft geschrieben hätte, aber wo anfangen? Einerseits hatte/habe ich Angst vor diesem Thema aber andererseits ist es für mich sehr wichtig hier zu sein.

    Um zum Thema zurückzukommen: Jeder der hier schreibt will in erster Linie sich selbst helfen und hilft dadurch, ob gewollt oder nicht, den stillen Lesern und den aktiven Mitgliedern.

    Ich habe für mich festgestellt, dass ich aufgrund von Einsamkeitsgefühlen dazu neige zu verzeihen. Aufgrund von Einsamkeit habe ich so oft verziehen und das Ergebnis davon war, dass ich mich danach nur noch schlechter gefühlt habe. Die Menschen an denen mir viel gelegen war, habe mich nur noch mehr verletzt. Mir fällt es momentan wirklich schwer klare Gedanken zu fassen und obwohl ich mir vieles von der Seele schreiben möchte, weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll. Je mehr ich versuche Dinge zu unternehmen, aktiv auf andere zuzugehen, desto weniger gelingt es mir. Auch das jetzt doof klingt, es ist so als ob der da oben mich zum Alleinsein verdonnert hat. Wie habt ihr es geschafft, Abstand von euren alkoholkranken Partnern/Eltern zu nehmen, was habt ihr für euch unternommen?

    Morgenrot

    Natürlich wurden mir meine Wahrnehmungen ausgeredet. Vater suggerierte der Mutter und die wiederum suggerierte mir, dass das alles nicht so ist, wie ich das sehe. Ich wurde als das schwarze Schaf abgestempelt, welches nicht auf die Eltern hört, ich war an allem Schuld. Ich war die Böse. Getrunken hat aber mein Vater, nicht ich. Das ich primär deswegen Schei++e gebaut habe, damit mich mal jemand wahrnimmt und sich mit mir befasst, dass hat keiner gesehen. Ich habe vieles aufgearbeitet, vieles verstehe ich jetzt. Durch die Aufarbeitung kann man mir meine Wahrnehmung nicht so schnell austreiben.
    (Gott sei Dank - ich bin da kein "guter" Co) Ich bin ein sehr intuitiver Mensch und kann guten Gewissens behaupten, dass ich mit meinem Bauchgefühl fast immer richtig liege. XY hat versucht bzw. versucht noch immmer mir glaubhaft zu machen dass ich die Dinge falsch wahrnehme und mir das alles einbilde.

    Es macht mich so unendlich traurig, dass sich eine geliebte Person buchstäblich in den Tod säuft, nichts isst und in so kurzer Zeit so dünn und zerbrechlich geworden ist. Es ist psychisch und physisch nicht mehr zu übersehen. ich war geschockt als ich ihn nach vier Monaten gesehen hab. Er will sich keine Hilfe holen, und ich werde niemanden in den Tod begleiten, denn genau so fühle ich mich. Ich fühle mich als Sterbehilfe. Ich habe das Gefühl, dass er nicht mehr Leben will aber eine Person benötigt, die ihn quasi in seinem letzten Abschnitt begleitet. Leute er ist erst 40ig geworden. Es ist das erste Mal, dass ich schreibe, was ich wirklich empfinde und sehe. Es ist so unheimlich schwer für mich loszulassen, obwohl ich ganz genau spüre, wie sehr er leidet, ich sehe es in den Augen. All das kann ich in den Augen erkennen aber andererseits, wenn ich an diese Gleichgültigkeit und Kälte mir gegenüber denke, werde ich so böse, dass ich in sekundenschnelle von Mitgefühl auf Eiseskälte schalte.

    Ich lese gerne im Bereich der trockenen Alkoholiker, da konnte ich viel für mich mitnehmen und besser verstehen. Die sind da viel mehr auf sich fokussiert und schauen auf sich. Ich denke, da kann man so einiges daraus lernen.

    @Hull

    Was hat meine biologische Uhr damit zu tun? Ich denke jeder Mensch wünscht sich jemanden der ihm nahesteht, du nicht? Das ist doch völlig normal oder ist das für dich nicht so? Unternehmensaufbau als ideologische Handlung?
    Meinst du wirklich dass man als Ersatz für eine Partnerschaft etwas aufbauen kann, woran man kein Interesse hat? Ich sagte, dass mich meine Kreativität erfüllt aber nur arbeiten, kann ich auch nicht. Auch ich muss meine Batterien auftanken und das macht zu Zweit sicher mehr Spaß als alleine und ich bin sehr gerne und gut mit mir alleine. Aber irgendwann ist Schluss und irgendwann fühlt man sich eben einsam.

    Yvonne

    Ich weiß nicht wie man das alles aushalten kann, ich habe zwar ein dickes Fell aber zusammen leben könnte ich mit ihm definitiv nicht. Als der Anfall passierte, wusste ich, ich will nur das er wieder geht, ich hatte das Gefühl, er zerstört mir mein Leben. Ich habe ihm klipp und klar danach gesagt, dass er nach Hause muss und ob er nicht sieht wie tief er da drin steckt. Natürlich habe ich, seiner Meinung nach, überreagiertund sooo schlimm ist das ja alles nicht, er trinkt eben nur „hin und wider“ mal gerne. Darum kann ich nicht nachvollziehen, warum man sich sowas jahrelang gibt. Ich selbst habe ihm gesagt, entweder Entzug oder er bleibt bei seiner Lebensweise aber dann bin ich weg.

    Er hat zwar unter Tränen gemeint, dass er sieht, was er tut und dass er etwas unternehmen wird, getan hat er bislang nichts und ich bezweifle dass er etwas tun wird. Ich bin aber auch nicht (mehr) bereit ihn zu unterstützen, sondern eher auf dem Standpunkt, dass wir versuchen können uns anzunähern, wenn seinerseits bereits Schritte gesetzt wurden. Zu groß ist meine Angst zu unterstützen und dann abserviert zu werden, so aber hätte ich die Möglichkeit zu beobachten und mir selbst klar zu werden, könnte ich, nach einer Therapie mit diesem Menschen oder eben nicht. Weißt du wie ich meine?

    Da wäre ich wieder bei dem Thema „ich möchte nicht helfen, denn er war zu keinem Zeitpunkt für mich da, als ich Zuspruch und Fürsorge gebraucht habe. Im Gegenteil, er war dann nicht erreichbar für mich (war mit seinen Saufkumpanen unterwegs). Und als ich ihm das um die Ohren knallte, kam außer Unmut und Unverständnis, nichts. Das war nicht zufällig, dass er nicht erreichbar war, das war logischerweise absichtlich.

    Hier ist der Punkt an dem ich mich nicht verstehe, einerseits sind mir meine Bedürfnisse und Wünsche sehr wichtig andererseits lasse ich mir solchen Mist bieten.
    Klar habe auch ich in meiner Jugend eingetrichtert bekommen, dass ich nur etwas wert bin, wenn ich leiste, daher rührt das Ganze wohl. Wir müssen an unserer Selbstliebe noch sehr viel arbeiten. Wir schaffen das, da bin ich mir sicher :)

    Morgenrot

    Mir wird immer wieder versucht einzutrichtern, dass meine Wahrnehmung nicht stimmt, dass meine intuitiven Gefühle nicht stimmen (Vater u. XY) Allerdings habe ich durch Bücher und dieses Forum viel gelernt. Jedesmal wenn ich meine Intuition übergangen habe, ist es für mich nicht gut ausgegangen.

    Yvonne ,

    Danke für deine Antwort! Ich habe versucht mich so kurz wie möglich zu fassen, was natürlich sehr, sehr viel ausschließt. Das mit dem Anfall kenne ich auch, als er bei mir war hatte er auch einen Anfall, ich dachte er stirbt, ich hatte so viel Angst um sein Leben. Aber er? Hat natürlich weitergemacht, die Notärztin wollte ihn mitnehmen zur Beobachtung, das wollte er aber nicht, warum wohl?

    Ich bin genau deswegen hier, um mir das von der Seele zu schreiben, da ich denke, wenn ich das alles mal sage was passiert ist, also wenn ich mir das einfach mal schriftlich vor Augen führe, dass es in mir „Klick“ macht und ich mir nie wieder so einen Sch*** bieten lasse. Ich bin ganz ehrlich, ich würde ihn NICHT in der Therapie unterstützen, genau aus deinen genannten Gründen. Jemandem auf die Beine helfen und als Dank üble Nachrede zu bekommen - oh nein! Bin mir sicher, dass das genauso wäre. Bei mir ist das dann so, er kann gerne eine Therapie machen, ohne mich, wir können uns danach annähern und mal schauen, alles andere interessiert mich nicht.

    @Hull
    Warum ich den Kontakt nicht abbreche? Ich habe mich das oftmals selbst gefragt, meine Antwort darauf ist, dass ich mich sehr einsam fühle. Ich habe wirklich gute Freunde, nicht viele aber dafür sehr gute. Die haben Familie und/oder sind verheiratet, da hat man nicht so viel Zeit. Ich selbst versuche mir ein Unternehmen aufzubauen. Bin in meiner einsamsten und schwierigsten Lebenszeit draufgekommen, dass mich meine Kreativität sehr erfüllt. Trotzdem fühle ich mich einsam, da ich wirklich viel alleine bin und doch so gerne lebe möchte, das Leben ist schön, ich kann aber dieses Allein sein und diese Einsamkeit nicht mehr ertragen, es macht mich so unendlich traurig, dass mir die Tränen jedes Mal in die Augen schießen sobald ich daran auch nur denke. Ich habe so viel zu geben und möchte auch gerne empfangen. Ich möchte mein Leben genießen, ich möchte meine Eindrücke mit jemandem teilen, ich habe einfach die Nase voll immer alles alleine zu tun, mir geht die Kraft flöten.
    Also: zum einen ist es die Einsamkeit dieses Mitleid und auch Schuldgefühle, da ich, wir alle (Freunde/Bekannte/Familie) sehen was er mittlerweile aus sich gemacht hat. Zum anderen, ist es die Tatsache, dass wir uns seit 35 Jahren kennen, wir kennen uns sehr lange und wissen fast alles voneinander. Ich kann den Kontakt abbrechen, was ich auch werde, zumindest für die nächsten 2-3 Wochen aber ich werde immer wieder über ihn stolpern und Bescheid wissen, das lässt sich nicht verhindern.

    Morgenrot
    Ja, mein Vater ist Alkoholiker. Es hat immer schon viel getrunken aber jetzt hängt er da wirklich tief drinnen, das Schlimmste ist ja, dass es versucht wird zu vertuschen und wenn ich da lauthals sage was Sache ist, wird es so hingestellt als ob MEINE Wahrnehmung verzerrt ist. Unglaublich ist das ..
    ich dachte Karsten hat mich schon freigeschalten? Ja ich möchte mich hier regelmäßig austauschen, ich lese seit über einem Jahr laufend mit und habe wirklich so viel mitgenommen und gelernt. Vielleicht kann ja jemand auch von mir was lernen.