Beiträge von Rennsemmel

    Hi Correns,
    es fällt mir immer leichter nach Woche 30, ich lese täglich hier im Forum,aber immer wenn ich was geschrieben habe, hab ich ne PN bekommen, auf die ich aber leider auch nicht antworten kann.
    Wollte auch hier im offenen Bereich bleiben und mich nicht noch irgendwo anmelden.
    Gerne würde ich noch die täglichen Gedanken an Alkohol loswerden, die mich heimsuchen, trotz neuer Routinen. Ganz viele Sachen, die mir helfen, habe ich hier gefunden in euren Gesprächen, ganz viele Antworten auf die Einflüsterungen meines kleinen Suchtteufelchens. Ich werde immer mit ihm leben müssen, ihn auch nicht betäuben dürfen, aber vielleicht kann ich ihn ja irgendwie in die Ecke stellen.
    Wünsche uns allen einen trockenen, glücklichen Tag

    Hi Calida,
    bin Mitte 50 und ich hoffe mal ganz stark, das nicht, mir kam die Frage auf wegen einer Erkrankung im Familienumfeld und meiner absoluten Schusseligkeit, ja Vergesslichkeit in letzter Zeit. Ach was, in letzter Zeit, es ist ziemlich viel weg in meinem Gedächtnis, leider und das ist so schade, es tut mir richtig weh, was ich alles nicht mehr weiß. Es ist einer der wichtigsten Anstöße gewesen, das mir klar wurde, wie kaputt mich der Alk macht und das das aufhören muß.
    Mein Gehirn und Gedächtnis sind mir wichtig, deshalb vielleicht die Angst vor Demenz und meine Fragen dazu.
    Ich will es auch auf nichts ankommen lassen, was das Suchtgedächtnis betrifft, ich will ja nicht mehr trinken.
    LG

    So, in dieser Woche werde ich meine ersten 4 Monate vollenden, es war nicht immer leicht, es wird leichter, da irgendwie selbstverständlicher.
    Dieser Automatismus, Feierabend und jetzt ein schöner Wein, grillen und dazu ein Bier.....das vergeht, macht die Sache einfacher.
    Fühle mich sehr gut mit meiner Entscheidung, habe aber auch Tage, wo ich mich mehr ablenken muß.
    Mir ging heute ein Gedanke im Kopf rum, weiß nicht, ob da jemand dazu was weiß. Was passiert, wenn man dement wird und einfach vergißt, das man keinen Alkohol trinkt? Vergißt das Suchtgedächtnis mit der Erkrankung auch? Hat jemand Angehörige, denen es so ging?
    Ich habe heute keinen Alkohol getrunken und werde es morgen auch nicht tun.

    Hallo Dhyana,
    ich glaube im Innern weiß er es ja, gibt es aber nicht zu, ich habe ihm paar gute Bücher hingelegt, vor 8 Wochen, als ich aufhörte zu trinken. Er trinkt heimlich meistens, also nicht vor mir, aber ich merke es ja wenn er besoffen ist.
    Meistens habe ich kein Problem damit, habe aber auch schon fluchtartig das Haus verlassen, um der Situatio zu entkommen. Bleiben kann es so nicht, wir werden uns gemeinsam eine Lösung erarbeiten müssen.
    Viele Grüße

    Hallo Karsten,
    danke für deine Rückfrage, gut eigentlich, jeder Tag wird leichter. Ich lese täglich und viel hier im Forum, mit dem schreiben tue ich mich da bedeutend schwerer, da ich ja so noch keine Erfahrung habe.
    Was bei mir immer noch nicht so ganz paßt, sind die äußeren Umstände, mein Mann trinkt nach wie vor und ich habe hier ja auch gelernt, das man keinen zwingen kann. leider. Ich habe mit ihm geredet, er sieht es ein(aber diese Suchtausreden kennen wir hier ja sicher alle zur Genüge).
    Ich kann aus meinem Haus auch nicht von einem Tag zum anderen ausziehen, wüßte nicht wohin und mein kleines Einkommen erlaubt auch keine so großen Sprünge.
    Ändern muß sich auf jeden Fall was, das ist uns auch beiden klar.
    Liebe Grüße an alle hier

    Hallo Dante,
    heute habe ich die ersten 5 Wochen geschafft und nie, nie nicht an meiner Entscheidung gezweifelt. Es ist der richtige Weg für mich und ein Guter.
    Ich muß mir eingestehn, das es an manchen Tagen schwerer ist als an anderen und ich arbeite noch an Strategien.
    Jeden Abend hier lesen, hilft mir sehr, meine Tage und Abende ausfüllen, mit allem was mir Spaß macht, aufkommende Gedanken immer und jedes Mal weiterdenken.
    Ich habe noch viel zu lernen und freue mich drauf

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    Mit der Zeit wird es besser und die Abstände, in denen man an den Stoff denkt, werden größer.

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    Jeder Tag nach der Entscheidung, nüchtern zu sein, zählt.


    Ich danke euch für den Zuspruch. es tut sehr gut und mir geht es heute auch sehr gut :D

    Ich mußte grad tüchtig schmunzeln, über die Gratulation zu den 4 Wochen :) , mir kommt es so wenig vor, ich lese aber grade bei den Ganzganzlangeabstinenten mit und da relativiert sich das etwas.
    Die 4 Wochen im Rückblick waren auch eher so Tag für Tag, einer nach dem anderen und es war echt keiner dabei, an dem ich nicht an Alkohol gedacht habe. Ich las jetzt irgendwo "bei euch klingt das immer so leicht", es stimmt schon, es ist nicht leicht, aber es macht mir sehr viel Spaß an der Gestaltung meines Lebens und Überlebens aktiv mitzuwirken.
    Euch allen einen wunderschönen Tag

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    "Wenn du dir ins Bein geschossen hast, würdest du dir freiwillig noch einmal hinein schießen?"


    Guter Ansatz und sehr intelligente Frage.
    Sucht ist stark, aber ich will nicht mehr süchtig sein, von gar nix, Rauchen hab ich auch losgelassen, nach 20 Jahren Qualmerei, aber das ist so lange her und manchmal träume ich noch davon, selten zwar, aber sie ist noch irgendwo, die Sucht.
    Mit dem Alkohol wäre ich gerne schon soweit, stehe ganz am Anfang, noch keine 4 Wochen, freue mich, nicht mehr saufen zu müssen und es ist doch manchmal so schwer.
    Schwer auch, weil ich fast immer zu Hause trank und nun nicht einfach mal den Ort meiden kann, ich lese viel, wenn ich unruhig werde, hier und auch in neu gekauften Büchern zum Thema, ich freue mich nüchtern zu sein :)

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    Ein regelmäßig zechender Partner macht es einem Aussteiger aus dem aktiven Teil der Sucht unnötig schwer, da dessen Suchtgedächtnis zu stark provoziert wird.


    Hallo Cadda und Carl Friedrich,
    vielen Dank auch für eure Worte, ich bin sehr nachdenklich in den letzten Tagen. Ich kann auch nichtmal sagen, warum ich an meiner Partnerschaft so hänge, aber es sind über 30 Jahre, 2 gemeinsame Kinder, ein schönes Zuhause.
    Es ist nicht schön hier in der letzten Zeit(eigentlich schon recht lange), ich bin einsam, er trinkt, dann schläft er, am Wochenende schon vormittags....Freundschaften und Besuche wurden schon vor längerer Zeit abgeschafft.
    Ich habe einiges zu tun.
    Dachte ziemlich lange, ich trinke nur mit und dann, damit er nicht soviel trinkt, bis ich bemerkte, ich habe Vorräte und Verstecke und schaffe heimlich Leergut weg. Da hab ich mich schon erschrocken.
    Ein alkoholfreies Umfeld hab ich in meiner Familie, bei meinen Bekannten, auf Arbeit, nur hier nicht. Weiß noch nicht, wie.
    Wißt ihr, hier hat jemand geschrieben, wenn man Saufdruck hat, soll man zu Ende denken, das hilft mir sehr, dieser Gedanke.
    Ich lese hier jeden Abend, viel, lerne und sauge Hilfen in mich auf, versuche mir eine Vorstellung zu bauen, wie ich leben will und das will ich!
    Ich danke euch allen :)

    Hallo auch an euch,
    mir geht es sehr gut, waren ein paar Tage verreist und ab morgen ist wieder Arbeit. Gestern war Tag 20 für mich, von meinem neuen Leben, es ist noch nicht viel, aber ein Schritt nach dem anderen.
    Ich habe vom 1. Tag an gut geschlafen, himmlisch, kein Koma irgendwie, sondern tiefer, gesunder Schlaf. Ich weiß noch nicht, wie es hier zu Hause weitergehen soll. Das ist noch meine größte Angst und Sorge.
    Wünsche allen hier einen traumhaften, sonnigen, trockenen Ostermontag

    Hallo Karamasow,
    ich sehe es selber als schwierig bis unmöglich an. Ich habe jetzt nicht getrunken seit dem 2.4. und dabei bleibt es auch. Das Umfeld werde ich ändern müssen, weiß noch nicht wie. Würde meinen Mann gerne mitnehmen auf meinem Weg, aber ich hab hier schon soviel gelesen um zu begreifen, das ich das nicht kann. Ich will und werde mich aber nicht wieder mit runterziehen lassen.
    Ich werde heute nichts trinken, ich fühle mich gut, ich will mein Leben retten.
    Liebe Grüße
    Rennsemmel

    Ich kopiere mal kurz aus meiner Vorstellung:
    Hallo ihr Lieben,
    lese hier schon eine ganze Zeitlang mit und möchte jetzt doch ganz gerne mal selber mich auch austauschen können.
    Habe irgendwie seit meiner Kindheit mit Alkohol zu tun, mein Vater war Alkohliker und ich habe später mitbekommen, das er teils obdachlos und teils im Heim war und zeitig verstorben ist.Also ich dachte immer, das ich ihn hasse, den Alkohol.....und jetzt trinke ich ihn selber schon so lange. Was heißt trinken, ich saufe ihn. und sicher schon mehr als 20 Jahre. 2017 habe ich mal ein halbes Jahr abstinent gelebt und wollte es auch durchziehen, bin aber, ja, ich kann sagen, durch eigene Überheblichkeit wieder reingerutscht. Ich war sehr schnell wieder auf dem alten Level und höher.
    Jetzt ist Schluß, habe seit 10 Tagen keinen Schluck angerührt und damit es so bleibt, bin ich jetzt hier.
    Mein Mann ist übrigens Alkoholiker und sieht es nicht ein.
    Ich gehe den ganzen Tag einer interessanten Arbeit nach, habe Hobbys und 2 erwachsene Kinder, die beide nicht mehr hier wohnen.
    Warum also trinke ich soviel? Ich bin noch dabei so ganz nach den Anfängen zu suchen, habe Angst, das auch mein Gedächtnis mich schon im Stich gelassen hat.
    Ich möchte den angefangenen Weg diesmal weiter gehen, ohne ihn jemals wieder zu verlassen, es ist mein Kampf um mein Überleben, es ist mir so wichtig. Und ich weiß auch, das ich es mit einem Mann, der trinkt, als gäbe es kein Morgen, nicht schaffen kann. Weiß bloß noch nicht, was ich da mache.
    Bin jetzt Mitte 50 und habe es akzeptiert, das ich viel falsch gemacht habe, schon was meine Kinder so miterleben mußten, ich könnte heulen.
    Lese jetzt abends viel im Forum bei einer Tasse Tee und mache mir viele Gedanken.