Beiträge von Leo82

    Alles prima, endlich brauche ich weder Jacke, Pullis, noch Socken. Schade, dass der Sommer immer so schnell wieder vorbei ist.

    Aber die Leute gucken so komisch, wenn man genauso auf die Straße geht, wie man zu Hause rumläuft…

    Ernsthaft: die Wärme geht doch noch, wenn man nicht gerade in einer ungedämmten Dachwohnung lebt. Was vielen Mitteleuropäern meiner Beobachtung nach fehlt, ist die Fähigkeit, ohne Decke (also quasi nackig im Freien) zu schlafen. Nachts ist es hier noch kühl! Ich habe mir das mal in Asien angewöhnt und beschreibe die derzeitige Wärme als normalen Sommer. Als Gartenbesitzer ärgert mich der fehlende Regen, die Temperaturen sind aber in Ordnung.


    Mein Glückwunsch, bald 2 Monate geschafft, das ist doch Wahnsinn. Hast du zur Zeit jemand der dich unterstützt, begleitet ausser hier natürlich?

    Es stehen mir zwar alle bei, denen ich meine Lage geschildert habe, aber eigentlich fühle ich mich allein. Bei den Kumpels weiß ich, daß sie ohne mich weiter machen wie bisher, meine Frau ärgert sich natürlich über meine miese Stimmung. Das Nichttrinken finde ich nicht schwierig, das Leben mit dem Nichttrinken macht mir aber gerade keinen Spaß.

    Zitat


    Ich kann dir nur sagen, ich war noch monatelang müde und hatte Erholung nötig. Die habe ich auch gebraucht und sie mir erlaubt.

    Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben kann. Ich habe manchmal nicht die geringste Kraft. Ich will nicht nachdenken, ich will nicht meine Arme heben, ich will einfach nur meine Ruhe. Ich will eigentlich gar nicht mehr dieses Leben führen, aber mir fehlt zum Glück auch die Kraft, das konkreter werden zu lassen. Es ist nicht schön. Ich warte auf die Antwort wegen des Therapieantrags und hoffe, daß meine alte, durch Alk gepowerte Energie wenigstens etwas zurückkommt. Solange gehe ich arbeiten und mache dort Alltagsdinge, die der Körper auch ohne Gehirn zustande bringt. Was richtig ärgerlich für mich ist, daß ich demnächst einen Vortrag in Australien halten muß. Ich wurde eingeladen, Flug und Hotel wurden mir bezahlt, ich könnte den Leuten wirklich was erzählen, aber ich schaffe es nichtmal, überfällige Mails zu beantworten. Das ist eine Situation, in der ich "funktionieren muß". Ein ehrlicher Rückzieher ist ohne radikale Änderung meines gesamten Lebens (Verlust von Arbeitsplatz, Ansehensverlust bei Leuten, die mir am Herzen liegen) nicht drin.

    Zitat


    Vom früheren Aktionismus, getrieben vom schlechten Gewissen, funktionieren zu müssen als ich noch getrunken habe, ist nichts mehr übrig und es tut so gut zu merken, wenn ich müde bin, wenn ich eine Pause brauche, die auch mal aktiv ist, spazieren im Wald, gemütlich Fahrrad fahren usw. Mein Motto war u.a. mir alles zu erlauben, ausser zu trinken natürlich ... also auch mal nichts tun. Und in mir hinein spüren, will ich das jetzt wirklich oder nicht? Was sagt mir mein Gefühl dazu?
    Alles Gute dir weiterhin!

    Oh, danke. Ich hoffe ja, daß meine Niedergeschlagenheit ebenso schnell geht, wie sie gekommen ist. Der fehlende Alk juckt mich weniger als das Scheißleben ohne. Ich mache von Tag zu Tag weiter und erledige mein Pflichtprogramm, in der Hoffnung, die 12 Wochen mit eine Tür hinter mir zu bekommen. Ich wäre so gern so weit wie Du.

    Bei gesetzten links geht es um Haftungsfragen des Forumsbetreibers. Und da kann ich Karsten verstehen, wenn er auf Nummer sicher geht. Man kann die Sendung ja beschreiben, dann findet man sie über eine Suchmaschine und schon ist es für alle Beteiligten gut geregelt.

    Stimmt, es ist auch blöd, nur einen Link ohne Beschreibung abzuladen. Mit der Faulheit, einen beschreibenden Satz zu schreiben, stiehlt man anderen Leuten ihre Zeit, ich bemühe mich, das besser zu machen. :) . Eine weitere Sendung, über die vermutlich nicht nur ich gestolpert bin, ist "Mein stiller Freund" von 37° im ZDF (gibt es 2019 noch in der Mediathek). Ich habe mich, obwohl es um Frauen geht, in den beschriebenen Mustern erkannt.

    57 Tage nüchtern. Der Antrag auf die Reha ist weg, und ich warte auf das bessere Leben. Ich bin einfach nur antriebslos und unkreativ, für Außenstehende vermutlich völlig langweilig. Ich genieße es aber, zu jeder Zeit Auto fahren zu können oder an die Tür zu gehen oder Mails zu schreiben, ohne vorher nachzudenken, wieviel ich getrunken habe.

    Statusupdate: mein Ansprechpartner bei der Suchthilfe ist gerade krank, deswegen verzögert sich der Antrag trotz fertigem Papierkram. Die Leberwerte waren zu meinem großen Erstaunen völlig unauffällig.

    Zwei vermutlich dumme Frage das Forum betreffend:
    1. Was heißt "LZT"? Je nach Kontext hätte ich es als Langzeit-trocken, -Trinker oder -Therapie gedeutet – aber eine eindeutige Erklärung konnte ich nicht ausmachen.
    2. Gibt es einen Sammelpunkt für Medienberichte, wie z. B. für dieses, ähm, eher ernüchternde Video: edit Link entfernt

    Kennst du das: ich will mir beweisen, dass ich noch feiern kann ohne Alkohol, so als Beweis, dass ich noch nicht süchtig bin. Oder die Trinkpausen, die man macht ... zum sich auf die Schulter klopfen und sagen geht doch ...hast doch kein Problem. Das man bald wieder trinkt zählt nicht, man hat es ja geschafft ... ist aber ein Trugschluss.

    Von früheren Versuchen kenne ich das, jedoch Saufpartys triggern mich einfach nicht, sondern eher Wanderrunden, Biergärten im Sommer, Grillen im Garten. Wenn Du bei der Party ein ähnliches Gefühl hast wie ich bei den Dingen, die ich zur Zeit vermeide, dann ist eine Absage wohl die beste Konsequenz.

    […]

    Zitat


    So meine Gedanken. Das 2.te Jahr abstinent scheint mir auch ein spezielles Jahr zu sein, in dem ich besonders aufpassen muss, nicht leichtsinnig zu werden. Weiss nicht, ob das stimmt, ist aber so mein Gefühl. Das Erste ist speziell, weil alles zum ersten mal gemacht und nüchtern erlebt wird, teils begleitet von einem Glücksgefühl. Und die Erinnerungen sind noch stark da, wie es war zu trinken, die negativen Auswirkungen präsent. Der Suchtdruck wird immer weniger mit der Zeit, nicht trinken wird zur Normalität und genau dann ist m.E. höchste Vorsicht gefragt.

    Das befürchte ich auch. Mal sehen, ob und was ich nächsten Sommer hier schreibe…

    Alles Gute,

    Würdet ihr zu einer grossen 20 jähriger Hochzeitsfeier gehen, die im Osten stattfindet und Alkohol in Mengen präsent sein wird ?

    Ich bin zwar nicht in der Position, irgendjemandem, der länger als 6 Wochen trocken ist, Ratschläge zu geben, kann aber immerhin mit anekdotischen Weisheiten aufwarten. Kürzlich war ich auch zu einer Feier auf dem Lande, auch im Osten, eingeladen. Die Erkenntnisse, die ich als Nichttrinker daraus gewinnen konnte:
    1. Soviel getrunken, wie ich früher glaubte, wird in der Gesamtheit gar nicht. Mir kam es bisher nur so vor, weil immer dort, wo ich war, getrunken wurde.
    2. Ich war bei weitem nicht der einzige Nichttrinker, selbst die Schwangeren ausgenommen.
    3. Es gibt keine Pflicht, zum harten Kern, der bis zum Schluß am Tresen ausharrt, zu gehören.

    Da mich die Atmosphäre allgemein nicht getriggert hat, war das eine langweiligere Party als früher, aber jetzt auch nichts schlimmes.

    Hallo Dhyana,

    Du hast mir ganz schön was zu Lesen gegeben, darin habe mich wiederentdeckt.

    Was du geschrieben hast, im Vorstellungsbereich, ist ähnlich mit meinen Anfängen vor paar Jahren ... ich musste noch ein paar Runden drehen, schade um die Jahre, verlorene- versoffene Abende. Ich habe ja auch gut "funktioniert" (Familie, Jobs, Soziales Leben), bis zum dem Punkt, wo ich anfing zu leiden, der morgen danach die Hölle war, mich verspätete oder sogar mal krank gemeldet habe, ich war nur noch erschöpft, fertig, ausgelaugt wie eine vertrocknete Pflanze. Ich hoffe du kannst es dir ersparen.

    Bitte nicht sauer sein, aber die Beiträge aus dem Jahr 2015 „Deines“ Threads "Fange neu an" sind eine gute Motivation dazu, absolute Trockenheit zu wahren. Zeigst Du doch, daß es der Alki nicht schafft, seinen Wunsch von kontrolliertem Trinken Folge zu leisten, sondern in immer tiefere Täler stürzt. Davon habe ich zuviel miterlebt, auch wenn ich das nicht für andere dokumentiert habe. Die Scham am nächsten Morgen, das schlechte Gewissen der Familie gegenüber oder auch die Angst davor, daß es jemandem auffällt, daß ich bei einem Vortrag den Laserpointer wegen der zitternden Hände gar nicht benutzen konnte, bleiben.

    Zitat

    Wie geht es bei dir weiter? Hast du dich entschieden? Spuckt dir der Alkohol noch im Kopf rum?

    Es wird wohl auf stationäre Therapie in der Brandenburger Pampa hinauslaufen. Im Gespräch mit der Suchthilfe hatte ich allerhand Gründe für eine ambulante Therapie zusammengetragen, die - das war mir vorher wirklich nicht klar - meist in der Rubrik "Ausweichverhalten" einsortiert werden konnten. Der Hausarztbesuch war mir angemessen peinlich, jetzt mache ich die Papiere fertig und schaue mal, was der Versicherungsträger am Schluß sagt.

    Mit der Trockenheit komme ich zu meinem Erstaunen ganz gut zurecht. Vielleicht ist einfach genug intrinsische Motivation vorhanden, solange es in sichtbaren Schritten vorwärts geht. Ich fühle mich zwar meist müde, geistig träge, antriebs- und lustlos (auch zum Schreiben im Forum mußte ich mich erst aufraffen) und bin zur Zeit verdammt leicht reizbar (meine armen Mitmenschen!), aber außer einer leichten Wehmut beim Anblick eines Biergartens hat mich der Drang zum Trinken bisher nicht erfaßt. Ich esse zwar viel mehr als früher, solange es abends hell ist, mache ich das mit einer Joggingrunde einigermaßen wett.

    Zitat

    War neugierig auf mich ohne Alk.... wer bin ich wohl dann, wie werde ich mich entwickeln, was wird sich ändern .. tja vieles hat sich geändert, zum Guten für mich. Bleib dran, ich drück dir die Daumen.

    Danke! Ich habe mir vorgenommen, ab und zu was zum Fortgang zu schreiben. Mir hat das Lesen der Schicksale anderer Trinker doch etwas Unterstützung gegeben, einen trockenen Weg zu beschreiten. Daß sich was ändert zum Guten, das ist meine Hoffnung in die Therapie. Hast Du in den Start Deiner, wenn ich das richtig verstanden habe, seit nun neun Monaten konsequent durchgezogenen Trockenheit Hilfe außerhalb dieses Forums gesucht?

    Schönen Abend!

    Wenn der Beitrag ist dieser Rubrik nicht gut aufgehoben ist, möge ihn ein Admin gern verschieben!

    Zu meiner Vorgeschichte steht ein bißchen im Vorstellungsthread. Zur Zeit stelle ich einen Antrag auf Therapie, der Besuch beim Arzt steht noch aus (Ende der Woche). Voraussetzung war u. a., daß ich "entgiftet" bin. Seit 5 Wochen habe ich nichts getrunken. Ich fühle mich trotzdem etwas unsicher, ob ich überhaupt eine Therapie machen sollte und welche Form ich wählen sollte. Die Suchthilfe meint, ich solle mich zwischen stationär (etwa 10-12 Wochen in einer Einrichtung) und ambulant (zwei mal wöchentlich abwechselnd Einzel- und Gruppengespräch, vielleicht 3 mal so lang) entscheiden. Ich hatte gehofft, daß die mir sagen, was für mich besser geeignet ist, aber eine konkrete Richtung geben die mir leider nicht vor.

    Gibt es unterschiedliche Erfolgsquoten? Gibt es Voraussetzungen, mit denen man die eine oder andere Form vorziehen oder ablehnen sollte? Was sagen Eure Erfahrungen mit Therapien, die ihr gemacht habt?

    Wenn ihr eine stationäre Therapie erfahren habt: 1. Ich habe mein Leben abseits vom Trinken noch ganz gut im Griff. Ist da eine stationäre Therapie nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen? Nehme ich da nicht einem bedürftigeren Fall einen teuren Platz weg?
    2. ich bin bei einem großen Arbeitgeber angestellt, der den Ausfall eines einzelnen Mitarbeiters für längere Zeit wirtschaftlich verkraften sollte. Wie hat Euer Arbeitgeber reagiert, daß ihr ein Vierteljahr weg vom Fenster seid? Was habt ihr überhaupt den Kollegen gesagt? Im Freundeskreis und bei nahen Verwandten gehe ich offen damit um, warum ich seit einiger Zeit jeglichen Alkohol ablehne, aber an die ganz große Glocke hängen will ich meine Abhängigkeit nun auch nicht.

    Wenn ihr eine ambulante Therapie mit den Gesprächsrunden gemacht habt: hat das genügt? Mir kommt diese Methode so vor, daß man mit der dafür notwendigen Eigenmotivation eigentlich ja schon von selbst vorher aufhören hätte können, ohne den Schritt über Suchthilfe, Krankenkasse, Rentenkasse und Hausarzt zu gehen (das sind die Institutionen, die bei mir im Vorfeld beteiligt sind).

    Das Therapieziel, das ich formulieren sollte, ist, "ohne den Drang, Alkohol trinken zu müssen, zu leben". Daß das auf Abstinenz herausläuft, ist mir klar, auch wenn ich derzeit nicht nur negatives mit alkoholischen Getränken verbinde.

    Über Feedback würde ich mich sehr freuen.

    Danke!