Hallo,
es rührt mich gerade zu Tränen, dass ihr euch fragt, wie es mir geht. Es bedeutet mir so unendlich viel, auch wenn wir uns nicht persönlich kennen...
Ich musste lange über das, was ich hier im Forum gelesen habe, nachdenken. Natürlich auch über die Antworten auf meinen Beitrag. Ich war inzwischen auch bei der Beratungsstelle. Es war ein tolles Gespräch und mir wurde geraten, mehr für mich zu tun und mehr Zeit alleine mit meiner Tochter zu verbringen. Und mir wurde eine Selbsthilfegruppe empfohlen, die ich demnächst aufsuchen werde.
Im Moment ist alles einfach nur anstrengend hier. Habe die ganze Zeit versucht mich nicht davon beeinflussen zu lassen, wann und wieviel er trinkt. Ich kann es nicht. Ich gucke ihn "doof" an sobald er eine Flasche in der Hand hat und ich kriege schlechte Laune. Heute Abend, nach ein paar Flaschen war er nicht mehr ganz nüchtern und als er noch eine im Garten trinken wollte, habe ich gesagt, dass ich dann schon mal reingehe. Das fand er blöd und sagte, es wäre ja Wochenende und was so schlimm daran wäre usw. Insgesamt übertreibe ich, ich hätte ihn ja so kennengelernt und auf einmal mache ich ein Drama daraus. Und es nervt ihn, dass ich ihn sofort schief angucke und und und... Er hält sich doch zurück mit der Menge und was will ich denn mehr usw.
Letzte Woche hatten wir Besuch von Freunden. Die beiden Männer haben getrunken, wir Frauen haben uns unterhalten. Sie trinkt im Moment wegen Medikamenten keinen Alkohol und mir ist so gar nicht danach. Sie scheint gemerkt zu haben, dass etwas nicht stimmt. Er hat ihr dann wohl erzählt, dass ich ein Problem mit seinem Alkoholkonsum habe. Daraufhin meinte sie, dass sie mich nicht ernst nehmen kann, weil ich doch sonst auf Parties auch gerne trinke. Bei dem Gespräch war ich nicht dabei, das hat er mir vorhin erzählt... Das hat mich so verletzt. Das sieht so aus als hätte ich auf einmal aus heiterem Himmel ein Problem...Dass er hier phasenweise 4-5 Mal die Woche betrunken war, hat er ihr natürlich nicht erzählt. Ich fühle mich so mies gerade. Zweifle an meinen Gedanken, meinen Gefühlen. Er findet es auch völlig übertrieben, dass ich kein Bier mehr mitbringe wenn ich einkaufen fahre. Er kann es nicht nachvollziehen, warum ich das im Moment einfach nicht kann.
Ich schaue meine Tochter an und frage mich, welche Auswirkungen eine Trennung für sie hätte, denn die beiden haben eigentlich ein gutes Verhältnis und er kümmert sich sonst um sie, wie um eine eigene Tochter. Im Moment zerreißen mich meine Gedanken innerlich.
Tut mir leid, wenn alles etwas durcheinander geschrieben ist, aber es müsste einfach alles raus.
LG