Ich bin tatsächlich unsicher. Bzw. Ich denke, dass ich noch kein Alkoholiker war /bin. Einfach, weil es so viel von der Menge her noch nicht war. Wäre ich ein Mann, wäre es nach WHO noch okay gewesen. So war es einfach zu viel, weil eine Frau nur halb so viel trinken darf.
Dass ich mir Gedanken gemacht habe, liegt daran, dass mein Vater und mein Bruder Alkoholiker sind. Mein Bruder hat auch zweimal einen Entzug und Klinik Aufenthalt hinter sich. Da ist man automatisch viel vorsichtiger.
Zuerst wollte ich ja mal hundert Tage nichts trinken. Die sind morgen um, und ich bin schon stolz drauf.
Irgendwie werde ich das auch feiern. Hab nur keine Idee, wie.
Und ich werde weiter machen. Ich mache mal mindestens ein Jahr draus. Aber ich tendiere immer mehr dazu, es einfach ganz zu lassen. Da muss man viel weniger nachdenken, ob das Glas noch okay ist, oder eigentlich zu viel. Ob es okay ist heute was zu trinken, obwohl man schon gestern was hatte.
Es gibt schon Situationen, in denen man überlegen muss. Wenn man essen geht, gibt es halt Apfelschorle. Abends Tee. Auf Feiern Orangensaft. Im Pub alkoholfreien Saft. Zum anstoßen Traubensaft. Es gibt schon Alternativen, wenn man sie sucht. Und wegkommt von der Gewohnheit.
Aber eine gute Begründung für Freunde habe ich. Ich sollte bei der Psyche lieber nichts trinken. Mit Medikamenten eh nicht.
Für fremde oder auf Arbeit ist es schwieriger... Da fällt mir noch was ein irgendwann. Da geht es auch nur um drei Tage im Jahr...
Es macht mir auch nichts mehr aus, wenn jemand anderes was trinkt. Ich will nicht. Fertig.