Hallo zusammen, ich schreibe euch hier mal wie es mir die letzten Monate ergangen ist. Vielleicht auch um etwas Mut für die nächsten Tage/Wochen zu schöpfen.
Heute hat er vor seine Sachen abzuholen.
Ich kann nicht mehr. Ich kann die Beziehung mit ihm nicht aufrecht erhalten. Wenn ich mir selbst nur ein Funken wert bin, muss ich jetzt den Schlussstrich ziehen um nicht als Schatten meiner Selbst ein Leben abhängig vom Alkoholkonsum meines Partners zu führen.
Ich kann euch nicht mal im Detail sagen, was genau die letzten Monate alles passiert ist. Zum Glück habe ich mich viel mit dem Thema Selbstwert, Grenzen setzen und Selbstliebe beschäftigt. Ich denke das rettet mir gerade meinen Allerwertesten.
Meine Grenzen (er darf nicht kommen wenn er getrunken hat) wurden weiterhin immer wieder übergangen. Immer in solchen Abständen, dass genügend Zeit dazwischen war, dass er mich wieder besänftigen konnte und mein co Hirn sich einreden konnte, dass das einfach der Kompromiss in unserer Beziehung ist. In anderen Beziehungen ohne Alk läuft es ja auch nicht immer rund.
Da saß ich dann da vor 4 Wochenen ungefähr. Mein (Ex)Partner hatte Frühschicht und kam an 4 von 7 Tagen in so einem Zustand, dass ein normales Gespräch wie der Alltag so gelaufen ist nicht mehr möglich war. Da saß er dann da, vor mir am Essenstisch, dämlich grinsend mit gläsernen Augen....und ich? Alleinerziehend mit zwei Kinder, einer davon in der Pubertät, einem hasserfüllten Kindsvater der den Unterhalt nicht voll zahlt, einem Teilzeitjob um meinen Kindern gerecht zu werden aber natürlich mit dem Nachteil der finanziellen Probleme die aufgrund dessen auf einem Lasten.....ich sehnte mich nach einem stabilen Partner. Einer der Abends kommt, mich in den Arm nimmt und man sich unterhalten kann. Ich erwarte nicht dass mir ein anderer meine Probleme abnimmt, aber ich wünschte mir Rückhalt.
Dazu kam, dass er mir meinen inneren Frieden raubte. Diese Anspannung ab 16 Uhr. Wann kommt er, in welchen Zustand kommt er, wie verläuft der Abend...ich war unter Dauerstrom.
Ich habe mich innerlich immer mehr verschlossen. Dann mal wieder eine Situation in der er 2 Tage abtauchte und sich danach meldete als wäre nie etwas gewesen, wieder eine der vielen Aussprachen bei denen er beteuerte dass er mich nicht verlieren will und wir das schon irgendwie schaffen. Wieder die Versprechungen er hört auf zu trinken um mir ein paar Tage später wieder zu sagen daß wir doch beide wissen das er es nicht ganz ohne saufen schafft.
Dann kam der Kontaktabbruch von mir. Das erste Mal....ich genoss die abendliche Ruhe... obwohl ich ihn vermisst habe. Ein Versuch von ihm ein klärendes Gespräch zu führen endete so, dass er nicht aufgetaucht ist. Obwohl er die Uhrzeit und Ort ausgemacht hat. Ohne Entschuldigung, Absage, Erklärung. Ein paar Stunden wieder eine Nachricht als wäre nichts gewesen mit der Frage wann wir reden können.
Mein nicht reagieren, provozierte ihn so dass er dann schrieb dass wenn ich nicht Bescheid gebe wann wir uns sehen können, es das jetzt war weil er auf das Theater kein Bock mehr hat und das er mir meine Sachen bringt.
Ach ja und das ich mit meinem Exmann so umgehen kann aber nicht mit ihm....
Gestern packte ich seine Sachen. Irgendwie glaube ich nicht daran das er heute kommt....ich will es einfach nur hinter mich bekommen und meinen Wohnungsschlüssel haben.
Leider ist es so dass ich heute dringend zu meiner Mutter muss die im Krankenhaus liegt. Deswegen bin ich für eine Nacht nicht da. Ich möchte das vorher vom Tisch haben....
So und jetzt entschuldigt den langen Text... vielleicht für alle COs die neu hier her finden ... Es ist wie von einem erfahrenen Mitglied irgendwo auf den ersten Seiten geschrieben. Eine Beziehung zu einem Alkoholiker ist wie Karussell fahren....es wiederholt sich alles immer und immer wieder....