Ist es überhaupt möglich?

  • Hallo Maddie, lieb das du nach fragst.
    Mir geht's seit Montag körperlich nicht wirklich gut. Hautausschlag und Juckreiz am ganzen Körper. Abends und Nachts Magenschmerzen und Übelkeit.
    Montag Abend hatte ich einen langes Telefonat mit meiner Therapeutin.
    Sie hat versucht auf mich einzugehen. Abgesehen von dem Alkoholiker in meinem Leben. Warum ich fühle wie ich fühle, handle wie ich handle. Das ich weiter daran arbeiten muss, egal in welchem Kontext (Partnerschaft, Freundschaft, Familie, Arbeit usw) für meine Grenzen und mein Wohl einzustehen und welche Möglichkeiten ich habe wenn meine Grenzen überschritten werden.

  • Hallo zusammen, ich schreibe euch hier mal wie es mir die letzten Monate ergangen ist. Vielleicht auch um etwas Mut für die nächsten Tage/Wochen zu schöpfen.

    Heute hat er vor seine Sachen abzuholen.

    Ich kann nicht mehr. Ich kann die Beziehung mit ihm nicht aufrecht erhalten. Wenn ich mir selbst nur ein Funken wert bin, muss ich jetzt den Schlussstrich ziehen um nicht als Schatten meiner Selbst ein Leben abhängig vom Alkoholkonsum meines Partners zu führen.

    Ich kann euch nicht mal im Detail sagen, was genau die letzten Monate alles passiert ist. Zum Glück habe ich mich viel mit dem Thema Selbstwert, Grenzen setzen und Selbstliebe beschäftigt. Ich denke das rettet mir gerade meinen Allerwertesten.

    Meine Grenzen (er darf nicht kommen wenn er getrunken hat) wurden weiterhin immer wieder übergangen. Immer in solchen Abständen, dass genügend Zeit dazwischen war, dass er mich wieder besänftigen konnte und mein co Hirn sich einreden konnte, dass das einfach der Kompromiss in unserer Beziehung ist. In anderen Beziehungen ohne Alk läuft es ja auch nicht immer rund.

    Da saß ich dann da vor 4 Wochenen ungefähr. Mein (Ex)Partner hatte Frühschicht und kam an 4 von 7 Tagen in so einem Zustand, dass ein normales Gespräch wie der Alltag so gelaufen ist nicht mehr möglich war. Da saß er dann da, vor mir am Essenstisch, dämlich grinsend mit gläsernen Augen....und ich? Alleinerziehend mit zwei Kinder, einer davon in der Pubertät, einem hasserfüllten Kindsvater der den Unterhalt nicht voll zahlt, einem Teilzeitjob um meinen Kindern gerecht zu werden aber natürlich mit dem Nachteil der finanziellen Probleme die aufgrund dessen auf einem Lasten.....ich sehnte mich nach einem stabilen Partner. Einer der Abends kommt, mich in den Arm nimmt und man sich unterhalten kann. Ich erwarte nicht dass mir ein anderer meine Probleme abnimmt, aber ich wünschte mir Rückhalt.

    Dazu kam, dass er mir meinen inneren Frieden raubte. Diese Anspannung ab 16 Uhr. Wann kommt er, in welchen Zustand kommt er, wie verläuft der Abend...ich war unter Dauerstrom.

    Ich habe mich innerlich immer mehr verschlossen. Dann mal wieder eine Situation in der er 2 Tage abtauchte und sich danach meldete als wäre nie etwas gewesen, wieder eine der vielen Aussprachen bei denen er beteuerte dass er mich nicht verlieren will und wir das schon irgendwie schaffen. Wieder die Versprechungen er hört auf zu trinken um mir ein paar Tage später wieder zu sagen daß wir doch beide wissen das er es nicht ganz ohne saufen schafft.

    Dann kam der Kontaktabbruch von mir. Das erste Mal....ich genoss die abendliche Ruhe... obwohl ich ihn vermisst habe. Ein Versuch von ihm ein klärendes Gespräch zu führen endete so, dass er nicht aufgetaucht ist. Obwohl er die Uhrzeit und Ort ausgemacht hat. Ohne Entschuldigung, Absage, Erklärung. Ein paar Stunden wieder eine Nachricht als wäre nichts gewesen mit der Frage wann wir reden können.

    Mein nicht reagieren, provozierte ihn so dass er dann schrieb dass wenn ich nicht Bescheid gebe wann wir uns sehen können, es das jetzt war weil er auf das Theater kein Bock mehr hat und das er mir meine Sachen bringt.

    Ach ja und das ich mit meinem Exmann so umgehen kann aber nicht mit ihm....

    Gestern packte ich seine Sachen. Irgendwie glaube ich nicht daran das er heute kommt....ich will es einfach nur hinter mich bekommen und meinen Wohnungsschlüssel haben.

    Leider ist es so dass ich heute dringend zu meiner Mutter muss die im Krankenhaus liegt. Deswegen bin ich für eine Nacht nicht da. Ich möchte das vorher vom Tisch haben....

    So und jetzt entschuldigt den langen Text... vielleicht für alle COs die neu hier her finden ... Es ist wie von einem erfahrenen Mitglied irgendwo auf den ersten Seiten geschrieben. Eine Beziehung zu einem Alkoholiker ist wie Karussell fahren....es wiederholt sich alles immer und immer wieder....

  • Guten Morgen Harley,

    die frage, die ich mir spontan dazu stelle ist, ob Du denn auch wirklich aus dem Karussell aussteigen wirst oder ob Du, wenn er Dich ganz lieb drum bittet und Besserung gelobt, noch ein paar Runden mit drehst.

    So wie ich es rauslese ist es ja nun so, dass er letztendlich die Drohung ausgesprochen hat, seine Sachen zu holen und Du einfach auf den Zug mit aufspringst. Hättest DU nicht schon längst konsequent ein Ende setzen müssen, anstatt er, weil er gerade wieder mal den Spieß umdreht und die Schuld bei Dir sucht?

    Ich habe mir vorhin Deinen ganzen Thread durchgelesen. Wie lange zieht es sich nun schon? Alles Zeit, die auch an Deinen Kindern nicht spurlos vorrübergehen wird. Das ist immer das, wo ich denke, man MUSS dann einfach irgendwann auch einmal handeln. Wenn Deine Grenze noch nicht erreicht ist, ok. Aber die der Kinder ist mit Sicherheit schon längst erreicht, auch wenn sie es nicht sagen. Wer hat schon gern einen ständig angesoffenen Typen bei sich im Zuhause?!

    Und wieder einmal habe ich gut reden, weil ich selbst sowohl abhängig- als auch co.abhängig war. Bei solchen Geschichten frage ich mich aber wirklich, ob ich das nüchtern mit klaren Kopf über mich ergehen lassen hätte oder ob ich nur so handlungsunfähig war, weil ich selbst gesoffen habe. Ich kann es mir nicht beantworten. Ich weiß nur Eines: Ich würde mich nie, nie, niemals wieder so behandeln lassen und meinen Kindern das nie, nie wieder antun. Und das solltest Du Dir für Dich und Deine Kinder auch zu Herzen nehmen und es diesmal wirklich durchziehen.

    Ich hab es schon einmal geschrieben: Man kann sich noch so viele Pläne machen, wie man mit einem Alkoholiker zusammen bleiben kann. Nur sehen, wenn er nicht betrunken ist usw. Wird nichts!!! Niemals kann man mit einem Alkoholiker eine glückliche Beziehung führen. Und die Zeit läuft und läuft und läuft......

    LG Cadda

  • Hallo du,

    melde mich als neue Co in deinem Thread, Harley_quinn

    Es ist schon schwierig in einer ‚normalen‘ Partnerschaft den Abgang gut hinzukriegen, wie ich finde und konsequent dabeibleiben ( nicht wieder Kontakt aufnehmen), bei dir/euch hört es sich schlimm und chaotisch an, sorry.

    Ich kann gut deinen Wunsch nach einer stabilen Partnerschaft verstehen.

    Endlich für dich einen Abschluss finden.

    Bin kein Freund vom Schluss-machen, manchmal geht es aber nicht anders.

    Vor allem schwierig bei euch, da er sich nicht an klare Abmachungen ( Sachen aushändigen) halten kann oder nicht will.


    Für Kinder ein Vorbild sein ( im Umgang ), denn die lernen ja auch von euch oder schauen dich da was ab.

    Bin auch etwas ratlos und glücklich war ich nie in einer instabilen Beziehung, wo keine Harmonie herrschte.

    Es grüßt dich

    Mareile

  • Hallo zusammen...knapp 24 Stunden ist es nun her das wir gesprochen haben.

    Seine Androhung seine Sachen zu holen war nur das...eine Drohung...ich habe ihm gesagt er muss zumindest die Dinge die ich vor die Tür getragen habe mitnehmen...er hat nicht damit gerechnet...auch nicht das ich ihm meinen Wohnungsschlüssel abnehme...

    Er wollte dann reden, aber ich konnte nur weinen. Bei allem was ich ihm gesagt habe habe ich geweint und er saß vor mir und ihm wurde langsam bewusst das es dieses Mal anders ist. Das ich nicht vorhabe die Beziehung aufgrund eines Versprechens weiter zu führen...er saß da... meinte er will mich nicht verlieren...ob es jetzt wirklich vorbei sei...und ich meinte dass ich kein Platz in seinem Leben habe solange der Alkohol diesen Platz schon einnimmt.

    Irgendwann ist er dann gegangen, weil ich ja noch weiter musste....und seitdem weine ich. Er wollte noch wissen ob ich gut ankam und wie es meiner Mutter geht. Seitdem hat er sich nicht mehr gemeldet....und ich weine und weine und weine...um den Verlust...um das was wir hätten haben können...

    Und ja wahrscheinlich würde ich genau jetzt mit einem bitte bitte von ihm die nächste Runde im Karussell drehen...

  • Hallo,

    wenn man sich zu lange im Karussell dreht, wird einem doch nur schlecht... Deshalb besser aussteigen, solange es noch geht und draußen bleiben!

    Das ist das blöde an der Liebe. Man bleibt zu lange in selbstzerstörerischen Situationen.

    Die Tränen jetzt sind gemein und im Moment fühlt es sich schlimm an. Aber du weinst nicht wirklich um diese Partnerschaft. Sondern um ein "hätte sein können".

    Irgendwann wird die Sonne wieder scheinen. Du würdest auf Dauer mehr Tränen vergießen, wenn das Karussell sich weiter dreht.

    Fühl dich gedrückt. Du bist nicht allein!

    Kuschel dich mit deinen Kindern auf die Couch, seht euch einen schönen entspannten Film an. Ohne angst was der Abend bringt, wenn er besoffen kommt.

  • wenn man sich zu lange im Karussell dreht, wird einem doch nur schlecht...

    Es ist soooo passend... dem ist wirklich nichts hinzuzufügen!

    Liebe Harley, ich wünsche Dir, dass Du Deinen Verstand einmal an erste Stelle setzt. Dann kannst Du nämlich nach dem Tal der Tränen auch wieder frei sein und Dein Leben genießen. Glaub es mir. Es ging mir wie Dir und ich dachte, ich könnte niemals wieder glücklich sein. Und glaub es mir: Das bin ich und zwar mehr, als je zuvor....

    LG Cadda

  • Erstmal danke für eure Antworten und das ihr es anscheinend nie leid seid immer und immer wieder die selben Muster kommentieren zu müssen und Aufbauarbeit zu leisten.

    Soooo hier bin ich also schon wieder. Immer noch getrennt um das vorweg zu nehmen. Trotz bereits mehrfacher Versuche seinerseits mich mit Versprechungen wieder zu besänftigen.

    Wahrscheinlich würde ich lügen wenn ich sagen würde dass es da nicht irgendwo in mir noch die Hoffnung auf ein Happy End gibt. Andererseits merke ich wie ich trotzdem klar im Kopf werde sobald Versprechungen seinerseits kommen. Ich diese abblogge und ihm immer und immer wieder sage, dass so lange der Alkohol in seinem Leben ist, ich nicht gewillt bin so weiter zu machen.

    Er meinte gestern er würde seinen Freundeskreis aussortieren. Ich wurde richtig wütend. Der klare Beweis das er NICHTS verstanden hat. Hauptsache die anderen sind schuld...

    So stiefel ich im Moment vor mich hin. Ertappe mich dabei ihn zu idealisieren wenn ich nichts von ihm höre und wütend zu werden wenn ich dann seine leeren Versprechungen höre.

    Er sagt er will kämpfen ob ich will oder nicht. Im Moment vermute ich, dass sein Interesse sehr bald nachlassen wird wenn ich weiterhin blockiere. Aber alles andere fühlt sich als Verrat mir selber gegenüber an. Und dann wieder diese Momente in denen ich ihn vermisse. Aber vielleicht gehört das einfach zu dem Teil des Loslassens welchen ich akzeptieren muss.

    Ich habe meine Jungs und mich als Pflegestelle für einen Tierschutz beworben. Wir wollten schon lange einen Hund in der Familie, was nie umgesetzt wurde aufgrund meines Expartners (es fühlt sich immer noch komisch an ihn als ex zu bezeichnen). Wir freuen uns auf diesen neuen Abschnitt.

  • Guten Morgen zusammen, ich hab das Bedürfnis noch bisschen hier los zu werden. Vielleicht bringt das wieder etwas Ordnung in meinen Kopf.

    Wir leben hier unser Leben, die Tierhilfe hat sich leider noch nicht zurück gemeldet. Das Thema werde ich die Tage nochmal aufgreifen, da wir gerade Ferien haben, unternehmen wir viel, treffen uns mit Freunden, wandern, Kino usw. Und abends kommen dann die Gedanken. Was wäre wenn, würde ich nochmal, was wären die Bedingungen...

    Versteht mich nicht falsch, ich stehe hinter meiner Entscheidung und möchte das Leben vorher um keinen Preis zurück. Aber wie KÖNNTE so etwas aussehen wenn er es dieses Mal Ernst meint? Welche verschiedenen Erfahrungen habt ihr gemacht? Zusammen durch Entgiftung und Therapie? Getrennt bis der andere es geschafft hat und dann sehen was passiert?

    Ich bin normalerweise ein totaler schwarz weiß Denker. Entweder Trennung ohne Comeback oder Beziehung bis hin zur völligen Selbstaufgabe (letzteres hatte ich nun zu genüge).

    Denkt ihr ich lüge mich gerade selbst in die Tasche? Ich weiß das mein Kopf und Herz den Gedanken nicht zu lassen zu ihm zurück zu gehen. Auch wenn seine Mutter (wir haben sehr guten Kontakt) mir erzählte dass er seit meiner Entscheidung nichts mehr trinkt....aber ehrlich...ein paar trockene Tage werden nicht der Grund sein das ich freudestrahlend zurück gehe....

    Und trotzdem hält mich das Thema fest was werden könnte wenn er es dieses mal Ernst nimmt, aber mir fehlt der Blick von oben. Also bitte, falls ihr Lust habt, gebt mir eure Gedanken dazu. Und während ich das Schreibe drückt sich der Gedanke hoch dass ich einfach mal warten und leben sollte....

  • Guten Morgen Harley

    Denkt ihr ich lüge mich gerade selbst in die Tasche?

    Ich denke ja... sorry für die harte Antwort, hoffe das ist ok... aber nach allem was du geschrieben hast,ist es doch bisher immer das gleiche gewesen (wie sowieso fast immer, auch in anderen Partnerschaften). Er gelobt aufzuhören, du fängst dadurch wieder an zu überlegen, vielleicht ist es ja dieses Mal wirklich ernst...? Und dann hat er dich wieder und es geht von vorne los. Von außen betrachtet würde sagen, dass das einzige sinnvolle ist, dass du deinen Weg weiter gehst, alleine. Wenn er nun grade jetzt trocken werden sollte, ist doch gut für ihn, denn es geht ja um ihn. Er sollte für sich trocken werden (werden wollen) und nicht, um dich halten zu können. Das hätte sowieso keine Aussicht auf Erfolg dann. ER muss den Weg jetzt gehen, und das sowieso auch alleine. Die nötigen Schritte, das durchhalten, das erlernen, ohne Alkohol zu leben, muss er alleine machen. Ich schrieb schon mal an anderer Stelle, das kann Frau ja ggf. kommunizieren (wenn sie es denn möchte), dass sie weiterhin bereit ist, zu schauen, wo beide stehen, wenn eine längere Phase der Abstinenz geschafft ist (und nicht nur einfach ein paar Wochen zusammen reißen, dann kommt sie schon wieder), sondern wenn ernsthaft zu sehen ist, da wird was getan. Arzt, Entgiftung, Entwöhnung, LZT, Selbsthilfegruppe usw.

    Aber bis dahin denke ich, lass ihn mal seins machen, geh du deinen Weg. Grade weil, wie ich gelesen habe, du ja auch noch Kinder hast und alleinerziehnde Mutter bist. Deine Kinder brauchen Dich; aber sie brauchen definitiv keinen betrunkenen "Stiefvater" bei sich im Haushalt. Und keine Mutter, die große Energie und Aufmerksamkeit auf diesen wendet; und diese Aufmerksamkeit dann bei den Kindern fehlt! Mutter, und dann auch noch alleinerziehend zu sein, ist einer der schwersten Jobs! Ich weiß das, denn ich war selber alleinerziehend. Da hast du eigentlich keine Zeit und Kraft, für einen alkoholkranken Partner.

    Bleib stark!

    Gruß Blume

    Lieben Gruß,

    Blume

    ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

    You can´t connect the dots looking forward. You can only connect them looking backwards.

    Steve Jobs

  • Hallo Blume,

    vielen Dank für deine ehrlichen Worte. Genau deswegen frag ich hier, um klare Aussagen zu bekommen. Das hilft mir wirklich. Danke dafür <3

    Es fällt mir im Moment nicht schwer meinen Alltag ohne ihn weiter zu leben, aber anscheinend fällt mir das endgültige loslassen schwer, sonst würden solche Gedanken ja gar nicht zustande kommen...

    Das er es für sich tun muss und nicht um mich zurück zu gewinnen und das man nach längerer Zeit der Abstinenz nochmal schauen kann wo man steht, sind zwei Dinge die ich noch mit ihm kommunizieren möchte. Mir fallen seit unserem letzten Gespräch immer wieder Sachen ein die ich los werden möchte. Nichts um ihm oder mir Hoffnung zu machen. Und dann geht der Kampf in meinem Kopf wieder los. Weil ich ja dieser schwarz weiß Denker bin. Ich hatte bisher noch keine Trennung gehabt in der es möglich war danach noch normal zu kommunizieren... wahrscheinlich eben auch weil ich dieses entweder oder Denken habe....ach keine Ahnung...ich verrenne mich gerade glaub ich.

    Aber ja, meine Kinder haben nun definitiv eine entspanntere Mutter....

  • Mein Expartner setzt mir ein Ultimatum. Er wird alles was ich ihm bei der Trennung vorgeworfen ändern, dafür möchte er eine Entscheidung bis Februar 2022 von mir ob ich uns noch eine Chance gebe.

    Ich hab gerade dieses Gefühl in mir dass ich nicht der Meinung bin, dass er in der Position ist Forderungen zu stellen....ich tu mir gerade sehr schwer mit dieser Aussage.

  • ER setzt DIR ein Ultimatum?? Witzig irgendwie….

    Er setzt Dich quasi unter Druck. Er erpresst Dich sozusagen. Er ändert also alles nur, wenn Du zusicherst, eine Chance zu geben. Wenn Du das nicht tust, wird er folglich auch nichts ändern.

    Das bedeutet vor allem Eines: Er macht seine Entscheidung von Dir abhängig, was bedeutet, dass seine Änderungen nicht aus eigenem Interesse vorgenommen werden. Das wiederum bedeutet: Das wird nichts!!

    Tut mir leid, aber das denke ich gerade.

    LG Cadda

  • Also ich könnte bis Februar 2022 eine Entscheidung kund tun, ob ich mir ein neues Auto kaufe. Aber alles was mit Gefühlen zu tun hat? mit Beziehung? Du schreibst ja schon "Ex-Partner". Ich würde da gar nicht drauf eingehen.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • >ER setzt DIR ein Ultimatum?? Witzig irgendwie….<

    Entschuldigung, aber zwei doofe ein Gedanke (ich hoffe du hast Humor?... Cadda).

    So wird ein Karussell am laufen gehalten. Ab Feb. 2022 wird dann für "dich" Harley_quinn Zucker gestreut, der Knopf gedückt! Warum nicht schon jetzt? - Weil Weihnachtsfeiern Sivester und was auch noch immer bis Feb. 2022 mitgenommen werden muss? - Feilschen wie auf dem südländischen Bauernmarkt, sage ich immer dazu... Bloß geht es hier um seine Gesundheit, was ihm noch nicht bewusst zu sein scheint. Er nimmt die Trennung, die du schon vollzogen hast,

    nicht wahr.

    @Harley_quinn hör auf dein Gefühl und lass dich nicht verunsichern. Seine Reaktion ist wirklich absurt!

  • Guten Morgen zusammen, danke das ihr immer so schnell reagiert. Das hilft in solchen Momenten das man ganz schnell einen anderen Blickwinkel bekommt bzw Rückversicherung dass das eigene Hirn langsam wieder normal anläuft.

    Witzig ist ein guter Stichpunkt. Als ich es gelesen habe dachte ich ich bin im falschen Film :shock:

    Wenn ich ihn richtig verstanden habe, will er mir beweisen dass er es schafft nicht mehr zu trinken und die daraus resultierenden Verhaltensweisen zu ändern. Und dann soll ich mich Februar 2022 entscheiden ob ich ihm noch eine Chance gebe.

    Ich mag den Gedanken auch nicht dass er es nicht für sich macht. Wenn ich dann wieder verfügbar bin und mein Umgang ihm nicht mehr den Wert gibt den er sich erhofft würde er doch wieder saufen, weil ich bin ja dann nicht mehr der Grund es nicht zu tun :-|

    Und dann steck ich wieder drin...nein danke....ich habe es versucht ihm gestern schriftlich zu erklären, die Aktion letzten Sonntag hat sich angefühlt als wäre ich schon am Boden gelegen und er hätte mir noch den finalen Schlag gegeben. Aber wahrscheinlich lag da gar nicht ich am Boden sondern es war unsere Beziehung die er an diesem Tag den KO Schlag verpasst hat. Also alles im übertragenen Sinne, es wurde nicht körperlich. Aber diesen emotionalen Schmerz den er mir zugefügt hat sitzt. Und da redet ER VON EINEM ULTIMATUM X(

    Im Moment ist er wahrscheinlich unglaublich stolz auf sich das er seit einer Woche nichts getrunken hat. Darf er sein. Jeder darf tun und lassen was er will. Aber im Endeffekt übernimmt er weiterhin keine Verantwortung für das was er getan hat bzw für das was er vor hat, da ich ja der Grund bin und die Verantwortung tragen soll ihn aus dem nassen Tal zu führen. :rolleyes:

    Am Wochenende werde ich ihm das alles sagen, wenn ich meine restlichen Sachen bei ihm hole.

    Mal eine andere allgemeine Frage die mich interessiert. Wenn ich die Beziehung so reflektiere vermute ich unter anderem auch aufgrund seines familiären Hintergrund narzisstische Verhaltenszüge. Ich frage mich ob dies bei vielen Alkoholikern so ist, oder ob sich das Verhaltensweisen sind die sich aus der Sicht entwickeln?

    Ich hoffe ihr versteht was ich meine.

  • Wenn ich die Beziehung so reflektiere vermute ich unter anderem auch aufgrund seines familiären Hintergrund narzisstische Verhaltenszüge. Ich frage mich ob dies bei vielen Alkoholikern so ist, oder ob sich das Verhaltensweisen sind die sich aus der Sicht entwickeln?>

    Mir scheinen diese Züge durch die Abhängigkeit und dessen Stand ausgelöst zu werden. -

    Immer wenn man das Gefühl hat man sitzt im falschen Film, dann ist man gerade ganz krass auf sie gestoßen, bzw. gestossen worden.

    Auch ich saß heute in so einem falschen Film.- ;):)

  • Hallo zusammen,

    Auch ich habe bei meinem Ex-Partner starke Narzisstische Züge kennenlernen „dürfen“ und das im wirklich ganz krankem, toxischem Ausmaß! Von emotionaler Erpressung bis hin zu ganz demütigenden Aussagen, besonders wenn er merkte, es geht mir gut oder ich habe mich über etwas gefreut, da ich mein Leben immer weitergelebt habe. Das konnte er in seinem Saufkopp scheinbar nicht ertragen. Die Trinkpausen wurden kürzer, der Konsum mehr und mehr…und mehr und mehr wurde er zu einem absoluten Narzissten.

    Ich habe das live erlebt, bin mehr als froh, dass wir nicht zusammen gewohnt haben. Hatte Kontakt mit seiner Ex…zu ihrer Zeit war er auch so. Ich weiß nicht, ob er es jemals wirklich schafft. Ich wünsche es ihm von ganzem Herzen.

    Ich bin noch immer geschockt, dass von dem Menschen, den ich mal kennengelernt habe, so gut wie nichts mehr über ist. Fast wie ein Fremder und ich habe das von Konsum zu Konsum bewusst wahrgenommen. Einfach furchtbar und traurig.

    Ich weine oft dem Menschen nach, den ich liebte oder noch immer liebe, im Herzen. Aber nicht mehr dem, zu dem er geworden ist…

  • Sensual , das kann ich sehr, sehr gut nachvollziehen! Es tut zwar weh das es den Menschen nicht mehr gibt, wenn die Persönlichkeitsveränderung allerdings so stark wird, das es zu Reizpunkt wird das du dein Leben weiter lebst und dich ihm nicht anpasst, dann ist er ein Fremder geworden. So sehe ich es und so gehe ich auch damit um. Mann kann es dann nicht ändern, nur noch akzeptieren und sein eigenes Leben glücklich und zufrieden leben.

    Einmal editiert, zuletzt von Dummchen (9. November 2021 um 21:32)

  • Dummchen ja, so ist es. Es fällt mir an vielen Tagen noch immer sehr schwer. Ich musste ja nochmal nach meiner Trennung eine Ehrenrunde drehen, wollte ein letztes Mal glauben, weil er offenbar endlich bereit war von sich aus andere Wege zu gehen und die Trennung nicht wollte, mich im eine letzte Chance bat. Bevor überhaupt was geschah, kam unerwartet und plötzlich die Trennung seinerseits… so sehr es auch weh tut, es ist langsam auch irgendwie eine Erleichterung.

    Wenn 2 Menschen zusammen gehören, finden sie immer wieder zusammen. Aber so bitte niemals wieder. Rückblickend habe ich viel über mich selbst gelernt. Ich wollte diese Liebe, diese Beziehung so so sehr. Ich war ab Tag 1 all in. Trotz allem was war, war ich bereit mit ihm zu kämpfen.

    Heute verstehe ich, er kann diesen Kampf nur allein eingehen, auch wenn ich meine, eine starke Person an der Seite kann durchaus unterstützend sein…die Trennung an sich war mir zu wischiwaschi, es ging nur um ihn dabei, wollte mir noch eine „Teilschuld“ zusprechen…habe ich nicht zugelassen, zumal es auch gar nicht um Schuld gehen sollte. Was das alles mit mir gemacht hat, was ER mit mir gemacht hat, das war nebensächlich und mit einem zarten „tut mir leid“ abgetan. Weiß nicht, ob es diese Stumpfheit durch die starke Depression war, ob der Mensch schon so blind war oder ob es nicht auch wieder dieses Vermeiden und Leugnen von Wahrheit und Tatsachen war. Vermieden hat er immer, nie wurde über das, was vorgefallen war geredet. Nie hat er mir diese miesen Gefühle genommen oder richtig gestellt. Als hätte all das nie stattgefunden, es wäre nie was passiert. Wie oft hat er mir gesagt „wo habe ich dich jemals beleidigt?!“ Ähh…schau in deine Nachrichten etc. Somit wurde mir mehr und mehr das tatsächliche Ausmaß bewusst. Er wollte es nicht sehen, er will es heute noch immer nicht sehen und ich denke, die Art durchs Leben zu gehen kann nicht der richtige Weg sein. Aber….das muss er alles selber wissen, ebenso an welchen Menschen er festhält…und auch das begreife ich heute, nachdem ich viele Geschichten von anderen Erkrankten gelesen habe..nur so wird niemals eine Veränderung stattfinden.

    Mir hilft dieses Bewusstmachen ungemein bei der Verarbeitung der Beziehung. Er hat sich all diesen Fragen leider nicht gestellt und ich finde es immer so unfair, wenn man Antworten braucht, denn so ein Mensch bin ich, ich will verstehen, und der, der die antworten geben kann, macht es sich so leicht „ich kann gerade nicht…“ ja, und dann wenn du irgendwann kannst, dann ist es für mich nicht mehr wichtig! So einfach. Allerdings bin ICH dann für mich gewachsen…;-)

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