Heute ist nicht mein Tag. Ich bin gerade mit mir selbst überfordert.
Normalerweise kann ich nur sehr schlecht die Kontrolle abgeben, habe ich doch als EKA schon als Kind gelernt, dass ich mich am besten auf mich selbst verlasse und vor allem niemanden mit mir belaste. Aufgrund meiner momentanen gesundheitlichen Situation (OP) geht das gerade nicht und ich bin auf die Hilfe meines Partners und meiner Familie angewiesen. So gesehen ist es wohl ganz gut, das gerade durchzumachen, nämlich, dass bei mir jetzt mal so gar nichts geht und ich derzeit diejenige bin, die Hilfe braucht, nicht umgekehrt.
Aber es fällt mir gerade sehr schwer loszulassen und zu akzeptieren, dass ich "schwach" sein darf.
Heute habe ich erkannt, dass der Alkohol eine Form von "Urlaub" für mich war, wenn ich mich mal wieder im Job und auch privat verausgabt habe. Eine Flucht aus dem anstrengenden Alltag, alle Last von den Schultern abschütteln, wenigstens für ein paar Stunden abschalten, niemanden hören, niemanden sehen, nur mit mir.
Ich habe große Angst, wieder in dieses "Hamsterrad" aus Überforderung und Stress zu geraten, denn dann wird der Drang, Alkohol zu trinken, stärker werden. Und ich will nicht mehr trinken ... nie wieder. Ich brauche Strategien, damit es nie wieder so weit kommt.
Heute ist Tag 43.