Beiträge von Cayenne99

    Eine schöne Woche ist vergangen, ich bin eigentlich schon fast ausgezogen, zumindest in Gedanken. Soweit war ich noch nie.

    Und siehe da. Die Erkenntnis kommt dann doch noch.

    Mein Mann hat mir gesagt, dass er das so nicht will. Er möchte uns beide nicht verlieren und konnte es selbst nicht glauben, dass er uns solchen Stress verursacht. Von Reflektion ist das noch weit entfernt, aber immerhin geht er in die gesundere Richtung.

    Er hat inzwischen einen Termin beim Arzt gemacht und möchte sich Hilfe holen. Wir sind uns auch einig, dass ICH diesen Job nicht übernehmen kann und werde.

    Das ist alles noch sehr dünnes Eis und ich fühle mich darauf sehr unsicher.

    Ich möche ihm natürlich eine Chance geben, logisch. Aber ich bin unglaublich misstrauisch. Zum Glück konnte ich ihm das so sagen. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich das so einfach nicht glaube, ich möchte es sehen und erleben.

    Hm.Ich werde sehen. Es gibt nach wie vor nur Hopp oder Topp. Damit bin ich schon mal klar. und ich habe meine Klarheit auch wegen seinen Tränen nicht verloren.

    ich weiß nicht, ob ich wieder vertrauen kann. Auch ich brauche eine Chance.

    Zum Psych muss ich unbedingt weiterhin gehen. Ich glaube, dass ich das letzte Mal nur dort war um eigentlich vonihm zu hören, dass er tatsächlich Alki ist und für ihn, also anstelle meines Mannes. Eigentlich hätte ich gerne gehabt, dass er dort hingeht.

    Ich muss aber für mich selbst dorthin gehen. Ich erwische mich immer noch, dass ich lausche, spioniere und zu viel in Verantwortung gehe. Ich bin nicht verantwortlich! aber das muss ich irgendwie zuerst lernen.

    Mein Netz spinne ich weiter. Ich gehe raus, ich treffe mich mit Freunden, langsam aber stetig.

    Es bleibt spannend.

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende.

    Vielen Dank, Thalia.

    Das hilft mir gerade sehr.

    Engel links, Teufel rechts. Heftige Situation.

    Er ist jetzt schon den ganzen Mittag weg. Viele Kumpels gibt es ja nicht mehr... Aber es findet sich bestimmt einer, der den Frust mit ihm zusammen ertränkt.

    Völlig egal, dass unser Kind vielleicht auch mal Hilfe brauchen könnte. Ich würde das nie machen. Einfach abhauen und unser Kind zurücklassen ohne mich umzudrehen.

    Ich komme aus dem Unverständnis nicht mehr raus.

    Wegen dem Bier trinken zu heulen, wegen dem Bier trinken streiten, sich als Opfer fühlen und das eigene Kind einfach hängen lassen.

    Ich kann es absolut nicht nachvollziehen.

    Bzw. naja, eigentlich weiß ich es. Das ist eben die Sucht. Wie hilflos das einen Menschen macht. Unfassbar.

    Es ist tragisch.

    Umso mehr für mich der Grund zu sagen, dass ICH das nicht packe. Ich kann ihm nicht helfen. Das ist nicht meine Aufgabe! Ich würde die auch nicht schaffen können.

    Wenn er irgendwann betrunken nach Hause kommt, muss ich schauen, wie ich uns beide aus der Affaire ziehe. Möglichst unbeschadet. Ich weiß ja wieder einmal mehr nicht, was mich erwartet.

    Im schlimmsten Fall, ins Auto und davon.

    Ich kann ja noch fahren ;) Das kann ich mir jetzt nicht verkneifen.

    Leider habe ich immer noch kein Tagebuch.

    Cookies löschen ist grad leichter.

    -- Ich möchte mich nicht mehr ausschalten müssen um die Tage zu überleben

    -- Ich kann auch alleine leben

    -- Ich bin nicht von ihm abhängig

    -- Ich bin ihm nichts schuldig

    -- Ich kann ihm nicht aus diese Lage helfen

    -- Ich gebe ihm die Chance, sich selbst zu helfen - wahrscheinlich macht er das zwar alleine. Aber mit mir und so geht es nicht!

    Ich muss das jetzt für mich festhalten: Ich bin stark geblieben und nicht umgekippt. NEIN. Ich werde auch nicht. Es kommt, wie eskommen muss. Ich kann nichts daran ändern. Nur er!

    Es hat gerade gerauscht. Er hat mir vorgeworfen, dass ich mich seit Tagen immer weiter von ihm entferne. Naja. das stimmt so ja auch.

    Ich habe ihm gesagt, dass das auch stimmt. Weil ich mich von dem Schlag ins Gesicht erholen muss, den ich von ihm bekommen habe. Er hat ja gesagt: Ich stehe immer hinter der Bierflasche. Diese ist deine Priorität und das hat er mir ganz klar gesagt. Davon erhole ich mich gerade und dann überlege ich, wie ich damit umgehe.

    So habe ichs ihm gesagt.

    Er sagt, dass ich mich plötzlich umentschieden habe, ein anderes Leben zu führen. Und mich seitdem immer mehr von ihm entferne. Naja, in gewisser Weise hat er ja Recht. Früher habe ich mitgetrunken, bis ich ihn da liegen hab sehen. Im Dreck. Ich glaube, das hat er überhaupt nicht mehr auf dem Schirm. Aber ok, das ist sicher von der Sucht auch ausgeblendet.

    Er findet seinen Trinkkonsum absolut normal. Ich bin das Problem.

    Und er macht das nicht mehr länger mit, dass ich ihn nicht beachte. Er leidet darunter. Er kann einfach nicht mehr. Ich bin so furchtbar zu ihm. Ich habe ihm dann nur gesagt, dass ich wenn ich mich für ihn ausschalten muss, nicht wählen kann, was ich ausschalte. Und das kommt dann halt dabei raus.

    Es kamen Tränen - aber ausnahmsweise mal nicht bei mir. Ich habe auch gerade keine mehr. Da sind nämlich schon sehr viele alleine geflossen.

    Dann sagte er, er muss jetzt raus.

    Jetzt ist er mit dem Rad unterwegs. Naja. Ich wäre froh, er hätte das früher mal öfter gemacht, als zur Flasche zu greifen.

    Wie auch immer: Ich muss jetzt wirklcih bei mir bleiben!

    Und einsehen, dass ich ihm nicht helfen kann. Ich würde ihm mit meiner falschen Hilfe nur noch mehr schaden.

    Ich werde ihm aber - wie auch immer das nun heute oder morgen ausgeht, sagen, dass er ärztliche Hilfe braucht.

    Das Problem ist für ihn alleine und für mich in dieser Lage einfach eine Nummer zu groß. Ohne ärztliche Hilfe geht da nix mehr.

    Gestern hatte ich nun jenen herbeiersehnten Termin.

    Ich weiß nicht, ob der Typ gut war oder nicht, aber er hat letztendlich nichts anderes erzählt, als ihr alle auch.

    Ich habe ihm gesagt, dass ich es nicht verstehen kann, dass man für den Alk alles aufs Spiel setzt. und er sagte nur: das haben Sie Glück. denn das heißt, Sie sind kein Alkoholiker.

    Es tat gut, jemanden in ECHT da sitzen zu haben. Ich weiß, ihr habt das auch alles berichtet. Und ich hätte mir den Weg vielleicht sparen können. Zwischendurch war ich diesem echten Menschen auch mal sauer, weil ich dachte, der ist so furchtbar direkt: Er fragte mich: Was wollen Sie hier? Ich regele nicht Ihr Leben. Das müssen Sie selbst machen. Wollen Sie weitere 30 Jahre so weiter machen, dann hopp. Nach Hause, Bier kalt stellen! Er hat auch gesagt, dass ich meinem Mann so null komma null helfe. Dass ich mit meiner Co seine Sucht eigentlich aufrecht erhalte. Diese gegenseitige Abhängigkeit ist Gift für jede Beziehung.

    Die Aussage von meinem Mann war ganz klar: Ich werde immer trinken! Wenn du willst, dass ich aufhöre, musst du gehen. Diesen Kinnhaken verdaue ich im Moment noch. Aber ich verdaue ihn! ich wackle nicht mehr so sehr, wie vor 2 Wochen.

    Ich habe in einem Monat nochmal einen Termin.

    Die folgenden Erkenntnisse nehme ich mit:

    Ich konnte üben, einem echten Menschen zu sagen: Mein Mann ist Alkoholiker. Das tat gut und fühlte sich befreiend an.

    Ich muss "meinen" Sohn aufklären. Er ist in dem Alter, in dem er das sowieso blickt. Er weiß sehr wahrscheinlich schon lange, was das Problem ist, bzw. dass es eines gibt. Womöglich glaubt er, er ist schuld daran. Probleme, und dies sowieso, werden bei uns nur totgeschwiegen. Ich schreibe "meinen" Sohn, weil solche Aufgaben sowieso immer bei mir lagen und die Verbindung zum Papa immer schon wackelig war.

    Ich bereite mich auf den Tag X vor. Innerlich vor allem und äußerlich auch. Ich muss mir meine sozialen Kontakte wieder aufbauen. Ich brauche zur Not Anlaufstellen, auch mitten in der Nacht, usw.

    Ich löse mich langsam, aber sicher von meinen Schwiegereltern. Sie haben mich so herzlich aufgenommen und meine Schwiegermama ist schon fast meine Ersatzmutter geworden. Das ist aber nicht meine, sondern seine Anlaufstelle. Ich sehe auch viel zu viel von meinen Mann in meinem Schwiegervater.

    Ich brauche Distanz! Ich bin ihm nichts schuldig! Ich muss mich emotional lösen.

    Und wenn ich stabil bin, wenn ich s auch durchziehen kann, dann werde ich das Ultimatum stellen. Ich setze mir selbst auch ein Zeitziel dafür.


    Ich will nicht die Tante bleiben, mit dem Alki zuhause.

    Liebe Aurora,

    danke dir für s Aufbauen.

    Ich spüre auch, auf was es bei mir hinausläuft. Leider.

    Und das ist mit Schmerz verbunden. Ich hänge noch dran, dass ich sehr unter der Trennung meiner Eltern gelitten habe. Ich wollte das nie für unser Kind. Bei mir reißen bei dem Thema sofort die alten Wunden auf. Da steckt so ein Teil meiner "Baustelle". Ich muss da dran, damit ich den Schritt auch stabil gehen kann.

    Danke für deine Erfahrungsberichte. Sie helfen mir sehr. Nicht dabei, einfach zu kopieren, oder das Genauso zu machen, sondern dabei, aufwachen und nicht wieder einzuschlafen.

    Heute mittag hab ich meinen ersten Psych-Termin. Hoffentlich taugt der was. Ich bin gespannt...

    Oh je... Ich trete Lawinen los. Das wollte ich eigentlich nicht.

    Guten Morgen zusammen!

    Aber ich habe sehr wohl verstanden!

    Als erstes: Ich fühle mich übehaupt nicht irgendwie persönlich angegriffen. Eher danke ich für die Worte, die tatsächlich wachrütteln. Ich bin in der letzten Woche auch wirklich nur am jammern und jaulen. Auch das ist zu 100 por richtig. Ob nun Engelszungen oder Brechstange, am Ende sagt ihr doch alle das gleiche.

    Ich persönlich glaube, dass ich mich schon auf den Weg begeben habe. Sicher nicht in dem Tempo, das ich eigentlich sollte, aber ich bin losgelaufen.

    Ich habe das Forum hier ein bisschen wie mein Tagebuch gesehen, eines, in das ich reinheulen kann, wenn mir mal danach ist. Das war sicher nicht besonders geschickt. Ich habe nicht darüber nachgedacht, dass meine Heulerei, andere Triggern könnte. Aber ihr habt recht.

    Ich schaffe mir wieder ein Tagebuch - händisch - an.

    Ich bin froh, dass ich in dem ganzen auch meine Gedankenstränge gefunden habe. Für mich stellt sich nämlich tatsächlich gerade die Frage, welchem kranken Typen laufe ich als nächstes in die Arme, wenn ich mich jetzt trennen sollte?

    Meine Krankheit ist die Co-Abhängigkeit und diese gehe ich jetzt an. Daran möchte ich etwas ändern. Wenn ich mich in dieser Rolle verstanden habe, kann ich auch langfristig etwas ändern. Auf was ich nämlich verzichten kann, ist, vom Regen in die Traufe zu rennen.

    Ich kenne mich nun auch schon ein paar Tage und weiß, dass ich dazu neige. In Kombi mit Euren Berichten hört sich das für mich brandgefährlich an.

    Somit, ich lasse das Gejammere, versuche es zumindest. Und berichte, wenn überhaupt von den Gedanken, die nach vorne gehen. In die Richtung, die ich gesund ist. Das hilft mir selbst auch klarer zu haben, wo ich stehe, mir persönlich nochmal zu überlegen, was ich bisher eigentlich schon erreicht habe.

    Nochmals danke für die ehrlichen Worte! Bitte, gerne wieder, wenn ich mal wieder im Hamsterrad bin.

    Liebe Grüße und einen schönen heißen Sonnentag!

    Liebe Lütte, liebe Marie,

    ich bin halt keine 20 mehr. Danke. ja. ich brauche ein Netz um mich. Ja.

    ich kann nicht von jetzt auf gleich die Taschen packen und gehen. ich muss für mein Kind die Dinge klären, ich brauche auch selsbt die Finanzielle Absicherung. Und ich gebe hier mein Zuhause nicht auf!

    So einfach geht das nämlich nicht. Da bin ich dann auch bockig.

    Hallo Florian,

    abhauen gilt nicht. Nee. Ich danke dir eher für's wachrütteln. Aber es ist schon hart, ich glaube allerdings, dass ich eine Brechstange brauche. Sobald es etwas unbequem wird, zieh ich wieder den Schwanz ein.

    Ich heule rum und denke. Ich doch nicht. Nein, meine Ehe nicht. Ich will das nicht. Bockig und zickig. und Achtung: Gleich komm ich wieder ins Labern.

    Co Abhängig? Naja, bis vor kurzem wusste ich gar nicht so recht, dass es das gibt. Ich dachte immer nur, er trinkt halt und ich habe damit gar nichts zu tun. Wenn er aufhört ist alles wieder gut und ich warte auf den Tag, an dem er das tut.

    FÄllt mir noch schwer zu glauben, dass jemandem die Tränen kommen, bei meiner Geschichte. Hab noch eher den :"Selbst schuld" Stempel.

    Ich habe heute überlegt, was hindert mich daran, den Schritt zu tun?

    Und da muss ich nun Lösungen finden und das Rückgrat, das ich auf dem bisherigen Weg verloren habe.

    Den Arzttermin habe ich schon einmal.

    Ich darf also trotzdem noch weiterschreiben? Obwohl ich Florian prinzipiell sogar recht geben muss mit dieser Gleichstellung.

    Vorhin: Fahrradtour - natürlich mit Stopp im Biergarten - 1 Weizen - "das fühlt sich an, wie Urlaub, herrlich" - tja, nur für ihn - Ich konnte gar nichts mehr sagen - sonst mache ich wieder nur alles kaputt.

    Hallo Lütte, Hallo Ste,

    danke für die Gedanken. Ja, das ist Resignation, absolut.

    letzte Woche war ich innerlich in der Rebellion. SO NICHT. "Ich kann nicht mehr!"

    Nun, ich kann doch noch. Ich schalte mich momentan einfach nur aus. Dann geht mehr, als man denkt. Dann ist es natürlich nicht mehr das Leben, sondern das Gelebt werden und die Ironie, des "anderen geht es schlechter" Gedanken schlägt zu.

    100 Punkte an Euch beiden.

    Wenn ich mich abschalte geht es eigentlich ganz gut. und um uns herum sind alle glücklich. Nur ich nicht. Ich bin auch echt die einzige, die an diesem perfekten Leben herummäkelt. ALLE, Ausnahmslos alle sind gerade glücklich und zufrieden.

    Juhu, man darf wieder in die Biergärten.

    Juhu, man darf sich wieder treffen

    Juhu, man darf wieder an Urlaub denken.

    Ich muss euch nicht erzählen, dass mich das alles gerade von hinten überrollt, wie ein einziger Tsunami.

    Sollen wir mal wieder Essen gehen?

    Wann unternehmen wir mal was gemeinsam?

    Ihr habt sicher auch schon geplant, Neuseeland mit dem Camper`?

    NEIN. ich könnte schreien.

    Ich habe das Gefühl, als würde ich heimlich planen. Tu ich das? Ist das meine Seite, die ich unterdrücke? Bin ich eigentlich total hinterlistig und lass ihn nur noch das und das erledigen, bevor ich ihn wegschicke?

    Es ist ja auch bequem, wenn einer hier und da noch Reparaturen am Haus /Auto / Fahrrad macht. Gut, dann muss man eben das Trinken akzeptieren.

    So ein Blödsinn.

    Ich brauche da dringend Unterstützung. Ich merke, dass ich selbst in diesem Teufelskreis festgefahren bin. Ich komme da ohne Hilfe nicht mehr raus. So fühlt es sich an. Ich gehe total unter und habe null Energie mich wieder selbst zu zeigen. Wahrscheinlich würde ich jede Freundin an den Haaren aus dem Sumpf ziehen. Aber da ich meine Freundinnen schon früher weggeschickt habe, einfach keine Freundschaften mehr gepflegt habe, ist da niemand mehr. Wenn ich jetzt meine Koffer packen würde: Ich wüsste auch gar nicht wohin. AUch mit meiner Familie habe ich den Kontakt abgebrochen.

    Ich versuche mich zu beruhigen. Sonst dreh ich gleich hohl: Ich gehe am Mittwoch zum Psych. Ein funken Hoffnung. Er muss mir wieder die Spur zeigen, damit ich auf den Weg komme.

    Ich möchte einfach Gedanken loswerden:

    Heute nach der Arbeit mit offenen Fensterscheiben nacah Hause gefahren. Im Radio kam David Bowie. Frei hat es sich angefühlt.

    Zu Hause.

    Es ändert sich nichts, wenn ich es nicht ändere. Ich zähle weiter leere Flaschen. Es fehlen täglich zwischen 2 und 4 1/2 Liter. Meistens, wenn ich weg bin.

    Ansonsten gibt er sich Mühe, dass ich nichts merke. Und wenn ich nicht zählen würde, könnt ichs nicht genau sagen, wie viel getrunken wurde.

    Bestimme ich mein - Geliebtwerden mit der Anzahl der Flaschen?

    Ich habe am Mittwoch einen Psych Termin. Irgendwie hoffe ich auf ERleichterung. Aber auch er kann mir Entscheidungen nicht abnehmen! Oder doch?

    Kann er mich in meinem Weg bestärken? Welcher ist das?

    Es dreht sich grad im Kreis und ich wäre froh, wenn schon wieder Montag wäre und ihc mich durch Arbeit ablenken kann. Dann muss ich nichts denken. Nicht darüber.

    Es geht mir so einfahc gerade nicht gut.

    Habe ich Angst?

    ja. Keine Ahnung

    Liebe Blume,

    es tut mir sehr leid, wenn ich dich persönlich getroffen habe. Du hast schon recht, ich beziehe mich auf den Beitrag.

    Mir geht es aber darum, dass sich hinter diesen Dingen, Situation für mich ein Muster zeigt. Das meinte ich damit. Ich habe mich bestimmt unglücklich ausgedrückt. Wie Mexico sagt, ich denke wir sollten uns frei äußern dürfen und bei Nachfragen, kann man ja fragen.

    Ich hatte hier zu Beginn auch das Gefühl, dass es alle besser wissen wollen. Wenn ich hier was schreibe, kommen Ratschläge, die ich auf keinen Fall annehmen konnte. Zudem noch von wildfremden Menschen. Mir ist es im Prinzip auch egal, wie es heißt, ist es Co-Abhängigkeit oder nicht Co... Aber es ist halt schon einfacher, wenn man weiß, wovon eine Sache handelt. EIne Art "Diagnose" ist ja nicht nur belastend, sie bietet auch Chancen für Lösungswege, die bereits Erfolg hatten.

    und da fühle ich mich hier in ganz guter Gesellschaft.

    Es ist jetzt nicht so, dass ich die Ratschläge und Erfahrungen komplett übernehme und los gehts... Das wollen die Menschen hier glaube ich auch nicht, wenn ich es richtig verstanden habe.

    Es ist eher so, dass während ich hier schreibe und lese, ich das Gefühl bekomme, dass ich erkenne. Diese bestimmten Muster erkenne, jedenfalls glaube ich es. Leider verfange ich mich immer wieder in dem ganzen Gestricke. Ich habe das Gefühl, dass ich verstehe und ertappe mich plötzlich dabei, wie ich in den Keller husche um die Bierflaschen zu zählen. Mit der Ernüchterung, dass ich es immer noch nicht kapiert habe!

    Die Berichte hier sind so voller Erfahrungen, dass es mir manchmal schwer fällt, zu glauben, dass da wirklich ein Mensch hinter der Tastatur sitzt, so wie ich. Dann lese ich im nächsten Bericht, dass es anderen ganz genau so geht. 100 %.

    Und so hoffe ich, reift in mir die Kraft zu mir selbst stehen zu können.

    Ich hoffe, ich konnte das Aufklären und du bist nicht böse, dass ich diese Stimmung für meine Gedanken verwendet habe.

    Liebe Grüße

    Liebe Aurora,

    danke dir für deine Worte und die darin mitschwingende Warnung.

    Sich selbst aus einem Tief zu holen, erfordert ja doppelt so viel Kraft. Meine Hochachtung!

    ich erkenne immer deutlicher, welches mein Weg ist und welchen ich bereit bin zu gehen.

    Ich lerne so viel von Euch allen. Ihr seid eine große Bereicherung für mich.

    Vielen Dank dafür.

    Liebste Grüße

    Cayenne

    Diese Co-Sache ist ja fast noch heimtückischer als das Problem des Alkoholikers selbst. Ich überlege ehrlich, was zuerst da war, das Huhn oder das Ei?

    Ergänzen Sie sich beide? Die Co und die Abhängigkeit?

    Ich habe diesen Begriff Co-Abhängigkeit das erste mal gehört, als ich meiner Freundin endlich die Wahrheit sagen konnte. Eigentlich wollte ich mich bei ihr ausheulen und nur jammern, wie schlimm mein Mann ist, dass er alles zerstört und so weiter. Sie hat mich dann ganz analytisch hinterfragt und mir meinen Anteil daran versucht zu erklären.

    Es war ehrlich ernüchternd. Aber ja, sie hat glaube ich recht.

    Ich habe gerade in einem anderen Bericht gelesen, wie hier im Forum ein Co für jemanden anderen Partei ergriff und ihn verteidigt hat.

    Das ist unglaublich, wie sich das so oft wiederholt und im Kreis dreht. Ich realisiere immer mehr, wo hin mein Weg wahrscheinlich geht. Leider.

    Hallo Lütte,

    ich hatte auch schon solche Gedanken, dass er für mich das Trinken nie aufhören wird, aber er womöglich dann eine andere Frau kennenlernt und für die hört er auf. Das war für mich ein Horror-Szenario.. Aber wenn es so zutreffen würde, dann hätte auch das einen Grund. Vielleicht passt es eben doch nicht so gut, wie man einst dachte.

    Danke dir für deine Grüße

    Liebe Funky,

    ich hatte meinem Mann zuliebe getrunken. Für mich gab es einen Moment, der mir gesagt hat, dass ich nun endlich damit aufhören muss:

    Eines Nachts kam er von einer Sauftour nach Hause. Ich habe ihn gefunden, er lag auf der Toilette, halb daneben, und hatte es nicht geschafft, sich selbst sauber zu machen. er war mit Kot beschmiert und die Toilette selbst, inklusive der Tür auch.

    Ich hatte meinen leiblichen Vater irgendwann mal genau so gefunden. Er war auch Alkoholiker.

    Das war für mich der Moment in dem ich mir sagte, so möche ich nicht enden. ich wollte nicht so dermaßen die Kontrolle verlieren.

    Ab diesem Tag habe ich keinen Tropfen mehr getrunken. Bei Festen oder anderen gelegenheiten, sage ich, dass ich nichts trinken möchte. Es ist auch kein Problem mit Mineralwasse anzustoßen. das prickelt im Glas auch schön.

    Ich bin zum Glück immer noch mit Ekel erfüllt, wenn ich Alk rieche.
    Ich weiß aber, dass ich ein Sucht-gefährderter Mensch bin. Deshalb habe ich mir eine Alternative gesucht. Ich gehe laufen. Rennen, bis mir das Herz bis zum Halse schlägt. Der Kopf wird absolut neu gestartet. Ich bin auch schon nachts, gegen halb 4 gelaufen. Egal, wann, Schuhe an und los. Vor ein paar Jahren hätte ich mir das nich vorstellen können: Ich laufe locker 20 km aufs Mal. Den Halbmarathon hab ich in meiner Zeit schon geschafft, im September plane ich einen Marathon. Ich weiß,dass dies eigentlich nur eine Suchtverlagerung ist. Sie schadet aber nicht so sehr.

    Jetzt ist aber mein Mann das Problem geworden. Ich hätte ihn filmen sollen, als er so da lag. Aber ich bezweifle, dass das wirklich geheilt hätte.

    Er möchte immer weiter trinken. Zum Glück hat dein Partner dieses Problem nicht.

    Ich kann dir aber sagen, dass man als Partner eines alkoholkranken Menschen leidet. Und zwar sehr!

    Ich werde auf jeden Fall noch einen Psychologen als Ratgeber - eine Art Coach - dazuholen. Ich möchte die Dinge analysieren und interpretieren. So kann ich vieles leichter verstehen. Auch warum manche Menschen eher zu Süchten neigen, als andere.

    Sonntag, schlecht laune, schon wieder.

    Die Stimmung, so trübe, wie das Wetter draußen.

    Und ich bin nicht alleine!

    Ich nehme Euch heute einfach im Herzen mit.

    Wenn's recht ist :)

    Alle, die sich auf den Weg machen, die ihn gerade gehen, alle, die kurz vor dem Ziel sind und die, die schon auf dem Treppchen stehen.

    Er hat nun seit 2 Tagen nichts mehr getrunken. Ich habe zwar keine Flaschen gezählt, glaube es wegen der schlechten Laune aber trotzdem. Wir sprechen da auch nicht darüber. Über sowas spricht man hier im Hause nicht.
    Schwäche. Neee, hier doch nicht! Nicht bei meinem starken Mann!

    Jetzt scheint er enttäuscht, dass ich nicht zufrieden bin. Warum ich nicht funktioniere, wie immer.

    Ich versuche neutral zu bleiben. Keine bösen Blicke oder Kommentare.

    (Ich habe da nämlich manchmal echt Haare auf den Zähnen)

    Nach diesem KO Schlag der letzten Tage muss ich mich aber erst wieder berappeln, ich mus wieder aufstehen können. Das geht so schnell nicht.

    Ich kann jetzt nicht so tun, als wäre alles in Ordnung. Ist es ja auch nicht. Für ihn, im Moment vielleicht. Aber an diesem Punkt waren wir schon viel zu oft, dass ich das jetzt so hinnehme.

    Wir müssen jetzt noch die Woche besprechen und später fahre ich zu einer Freundin auf einen Kaffee. Ich muss hier raus!

    Hallo Sunnyday,

    Mein Mann hat mich auch aus dem "Sumpf" gerettet. Meine Familie hatte überhaupt keine Struktur. Scheidung der Eltern, Alkoholmissbrauch, Körperliche Gewalt, ständige Partnerwechsel meiner Mutter. Saufgelage, wir haben auch in einem Ghetto gewohnt.

    Mein Mann kam wie ein Prinz auf dem weißen Pferd daher und hat mich in seine gut situierte Familie geholt. Großes Haus, Bildungsnahes Elternhaus, Gesicherte Verhältnisse. Davon habe ich nur geträumt. und dann war alles zum Greifen nah. Klar, dafür muss ich auch Kompromisse eingehen.

    Aber er durfte ja auch mein "Retter" sein. Er hat also auch etwas davon gehabt. Er hat mir immer genau das gegeben, was ich gebraucht habe. Aber nicht mehr und nicht weniger. So dosiert, dass ich zufrieden bin.

    Auch wenn er etwas für dich getan hat, hatte er selbst für sein Ego auch etwas davon.

    Liebe Manu.

    Genau so fühle ich das eben auch.

    Ich kann es nicht begreifen, dass alles unwichtger ist. und er kann es nicht begreifen, warum es mir solche Schwierigkeiten bereitet. Es ist doch egal, meint er. Er macht ja nichts, außer Bier trinken.

    Ich spüre, ich drehe mich komplett im Kreis. Ich bin eigentlich wieder am Anfang, meines "Ich stelle mich mal vor" Beitrages.

    Wahrscheinlich hättet ihr die Geduld, alles nochmal von vorne zu schreiben;)

    Ich gebe mir nun das Recht, mich im Kreis zu drehen. Mir die Zeit zu nehmen, die ich brauche.

    Ich brauche wieder Luft zum Atmen, Stärke zum Stehen.

    Ich fühle mich, als würde ich die ganze Zeit latent unterhalb der Wasseroberfläche schwimmen und er, bzw. die Situation hält mir den Kopf immer leicht unterhalb dieser Schwelle.