Cayenne. Und wieder eine Neue

  • Vorhin: Fahrradtour - natürlich mit Stopp im Biergarten - 1 Weizen - "das fühlt sich an, wie Urlaub, herrlich" - tja, nur für ihn - Ich konnte gar nichts mehr sagen - sonst mache ich wieder nur alles kaputt.

    Hallo Lütte, Hallo Ste,

    danke für die Gedanken. Ja, das ist Resignation, absolut.

    letzte Woche war ich innerlich in der Rebellion. SO NICHT. "Ich kann nicht mehr!"

    Nun, ich kann doch noch. Ich schalte mich momentan einfach nur aus. Dann geht mehr, als man denkt. Dann ist es natürlich nicht mehr das Leben, sondern das Gelebt werden und die Ironie, des "anderen geht es schlechter" Gedanken schlägt zu.

    100 Punkte an Euch beiden.

    Wenn ich mich abschalte geht es eigentlich ganz gut. und um uns herum sind alle glücklich. Nur ich nicht. Ich bin auch echt die einzige, die an diesem perfekten Leben herummäkelt. ALLE, Ausnahmslos alle sind gerade glücklich und zufrieden.

    Juhu, man darf wieder in die Biergärten.

    Juhu, man darf sich wieder treffen

    Juhu, man darf wieder an Urlaub denken.

    Ich muss euch nicht erzählen, dass mich das alles gerade von hinten überrollt, wie ein einziger Tsunami.

    Sollen wir mal wieder Essen gehen?

    Wann unternehmen wir mal was gemeinsam?

    Ihr habt sicher auch schon geplant, Neuseeland mit dem Camper`?

    NEIN. ich könnte schreien.

    Ich habe das Gefühl, als würde ich heimlich planen. Tu ich das? Ist das meine Seite, die ich unterdrücke? Bin ich eigentlich total hinterlistig und lass ihn nur noch das und das erledigen, bevor ich ihn wegschicke?

    Es ist ja auch bequem, wenn einer hier und da noch Reparaturen am Haus /Auto / Fahrrad macht. Gut, dann muss man eben das Trinken akzeptieren.

    So ein Blödsinn.

    Ich brauche da dringend Unterstützung. Ich merke, dass ich selbst in diesem Teufelskreis festgefahren bin. Ich komme da ohne Hilfe nicht mehr raus. So fühlt es sich an. Ich gehe total unter und habe null Energie mich wieder selbst zu zeigen. Wahrscheinlich würde ich jede Freundin an den Haaren aus dem Sumpf ziehen. Aber da ich meine Freundinnen schon früher weggeschickt habe, einfach keine Freundschaften mehr gepflegt habe, ist da niemand mehr. Wenn ich jetzt meine Koffer packen würde: Ich wüsste auch gar nicht wohin. AUch mit meiner Familie habe ich den Kontakt abgebrochen.

    Ich versuche mich zu beruhigen. Sonst dreh ich gleich hohl: Ich gehe am Mittwoch zum Psych. Ein funken Hoffnung. Er muss mir wieder die Spur zeigen, damit ich auf den Weg komme.

    Suchtfrei fühlt sich an, wie freihändig Fahrradfahren

  • Ich habe das Gefühl, als würde ich heimlich planen. Tu ich das?

    Nein. Du stehst still und suchst nach Wegen, mit dem Ist-Zustand umzugehen. Also so liest's sich zumindest, was Du schreibst.

    Aber verständlich. Man muss ja irgendwie überleben.(Ist ja nicht gerade ein hoher Anspruch an Deine restliche Lebenszeit, grad mal so zu überleben. Da wäre mehr. Tic-tac...tic-tac..)

    Ich wünsch Dir viel Kraft, gesundes Selbstwertgefühl und ein besonnenes Köpfchen.

    Nachtrag: Guck mal den Faden hier von Kiwi an.....

    Kiwi76
    11. Juni 2021 um 19:29

    So geht Freiheit erkämpfen. Meinen tiefen Respekt an dieser Stelle sei ausgedrückt. Bravo.

    Einmal editiert, zuletzt von °Avalon° (14. Juni 2021 um 09:56)

  • Also da gibt es ja Parallelen zwischen Alkoholabhängigkeit und Co-Abhängigkeit. Mir fehlt da die "psychologische Erfahrung", der Weitblick, insofern weiss ich jetzt gar nicht, ob es gut ist, wenn ich das folgende jetzt sag'. Ich sag's aber trotzdem.

    Wärst Du Alkoholikerin, würde Deine Geschichte - übersetzt - so aussehen:

    Du kommst hier im Forum an, teilst mit, dass Du Alkoholikerin bist. Du beschreibst, schilderst äusserst blumig und "lesenswert", dass Du so nicht mehr weiter willst. Dann werden Dir Ratschläge erteilt, mal besser, mal weniger gut, aber doch aufrichtig, und so ziemlich alle hier drücken dasselbe aus. Du sollst nicht mehr saufen, geh zum Arzt, mach' ne Entgiftung. All das unbequeme, "neue", anstrengende Zeug halt.

    Und was tust Du: Du findest "Ja, wenn ich das jetzt aber so und so mach', dann ist mein Zustand doch wieder erträglich.... ich ändere einfach meine Strategie"... aber wirklich ändern tust du das, worauf's ankommt, nicht. Du säufst weiter. Und schreibst dann wieder, wie leid Dir das tut, wie blöde Du bist, wie beschissen die Situation doch ist.

    Wärst Du Alkoholikerin, hätte man Dir dies längst mitgeteilt, dass Du wiederkommen sollst, wenn Du Dich dazu entschieden hast, etwas wirklich angehen zu wollen. Da nunmal die Teilnahme am Forum an eine Trockenheit / ernsthaft angestrebte Trockenheit gebunden ist.

    Wärst Du Co-Abhängig, würde Deine Situtation so aussehen:

    Du kommst hier im Forum an, teilst mit, dass Du einen Alkoholiker als Mann hast. Du beschreibst, schilderst äusserst blumig und "lesenswert", dass Du so nicht mehr weiter willst. Dann werden Dir Ratschläge erteilt, mal besser, mal weniger gut, aber doch aufrichtig, und so ziemlich alle hier drücken dasselbe aus. Du sollst Konsequenzen ziehen. Da Dein Mann weder Einsicht noch dauerhaft Besserung erfährt, gehen diese Konsequenzen halt leider genau dorthin, wo Du Dich nicht hinhaben willst. All das unbequeme, "neue", anstrengende Zeug halt.

    Und was tust Du: Du findest "ja, wenn ich das jetzt aber so und so mach', dann ist mein Zustand doch wieder erträglich. Ich ändere einfach meine Strategie"... aber wirklich ändern tust du das, worauf's ankommt, nicht. Du lässt weitersaufen, und lebst Deine Opferrolle weiter. Und schreibst dann wieder, wie leid Dir das tut, wie blöde Du bist, wie beschissen die Situation doch ist.

    Wärst Du Co-Abhängig, hätte man Dir dies NICHT mitgeteilt. Man würde Dir nicht sagen, dass Du wiederkommen sollst, wenn Du Dich dazu entschieden hast, etwas wirklich anzugehen. Weil man so mit Co-Abhängigen nun mal nicht umgeht. Nein.... die können bleiben, und im Grunde ihre Jahre in den Boden texten, ohne was zu ändern. ABER ES IST DEINE ZEIT, die Du da verschwendest.

    Ich bin eigentlich kein Brechstangen-Typ, und nicht wirklich Fan von harten Worten.

    Aber in Deinem Fall mache ich da - wenn auch ungerne - eine Ausnahme. Denn Dein "Fall", Deine Geschichte, die ist dermassen eindeutig für mich, dass es als Lesender beinahe weh tut. Sogar einem Alkoholiker tut das weh.

    Darum, ganz kurz: Bist Du Co-Abhängig?

    (hier abhauen gilt nicht, gell.. schon gar nicht wegen meinen Worten. Das täte mir SEHR leid. Denn hier ist ein guter Ort, mit dem korrekten geistigen Material um Dir zu helfen.)

  • Hallo Cayenne,

    Ich habe das Gefühl, als würde ich heimlich planen. Tu ich das?

    und wenn, wen juckt's? Ich habe es auch getan. Ich konnte mit ihm nicht darüber reden, bin immer gegen eine Wand gelaufen. Dann hab ich meine Sachen gepackt, ihm einen Brief geschrieben und war weg, als er von Montage kam. Ich bin mir heute noch sicher, dass ich den Absprung anders nicht geschafft hätte. Natürlich hat er mir diese Art Abgang vorgeworfen und mich zu Anfang auch damit getroffen, aber heute hab ich damit meinen Frieden geschlossen. Für mich war es genau richtig so. Du musst für Dich entscheiden, was richtig ist. Wir können Dir nur sagen, was uns geholfen hat. Entscheiden und deinen Weg gehen, kannst nur du allein.

    Vielleicht wäre jetzt die Möglichkeit, alte Freundschaften wieder aufleben zu lassen. Ich habe auch viele Bücher zu dem Thema Coabhängigkeit gelesen und mich mit neuen alten Hobbies beschäftigt und hier ganz viel geschrieben.

    Lass Dich nicht unterkriegen und sorge dafür, dass es Dir gut geht.

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Cayenne!

    Wenn ich jetzt meine Koffer packen würde: Ich wüsste auch gar nicht wohin. AUch mit meiner Familie habe ich den Kontakt abgebrochen.

    Ich habe monatelang ganz konkret geplant wie es weitergehen soll. Ich habe mich umgeschaut wo ich wohnen könnte, wie ich es finanziell machen werde usw. Ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Menschenseele der ich mich anvertrauen konnte. Aber ich hatte den ganz festen Willen es zu schaffen und ich habe es geschafft. Als ich anfing hier im Forum zu schreiben hatte ich die Trennung zwischen Tisch und Bett bereits vollzogen.

    Mir ging es bereits besser als ich anfing den Weg zu gehen, nichts ist schlimmer als in der Untätigkeit zu verharren und darauf zu hoffen daß ER etwas ändert.

    Versuche den Schalter umzulegen, nicht was ER tut oder nicht tut ist wichtig sondern was DU tust. Die Angst es nicht zu schaffen hatte denke ich mal jeder von uns aber wo ein Wille da ein Weg.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Florian,

    abhauen gilt nicht. Nee. Ich danke dir eher für's wachrütteln. Aber es ist schon hart, ich glaube allerdings, dass ich eine Brechstange brauche. Sobald es etwas unbequem wird, zieh ich wieder den Schwanz ein.

    Ich heule rum und denke. Ich doch nicht. Nein, meine Ehe nicht. Ich will das nicht. Bockig und zickig. und Achtung: Gleich komm ich wieder ins Labern.

    Co Abhängig? Naja, bis vor kurzem wusste ich gar nicht so recht, dass es das gibt. Ich dachte immer nur, er trinkt halt und ich habe damit gar nichts zu tun. Wenn er aufhört ist alles wieder gut und ich warte auf den Tag, an dem er das tut.

    FÄllt mir noch schwer zu glauben, dass jemandem die Tränen kommen, bei meiner Geschichte. Hab noch eher den :"Selbst schuld" Stempel.

    Ich habe heute überlegt, was hindert mich daran, den Schritt zu tun?

    Und da muss ich nun Lösungen finden und das Rückgrat, das ich auf dem bisherigen Weg verloren habe.

    Den Arzttermin habe ich schon einmal.

    Ich darf also trotzdem noch weiterschreiben? Obwohl ich Florian prinzipiell sogar recht geben muss mit dieser Gleichstellung.

    Suchtfrei fühlt sich an, wie freihändig Fahrradfahren

  • Liebe Lütte, liebe Marie,

    ich bin halt keine 20 mehr. Danke. ja. ich brauche ein Netz um mich. Ja.

    ich kann nicht von jetzt auf gleich die Taschen packen und gehen. ich muss für mein Kind die Dinge klären, ich brauche auch selsbt die Finanzielle Absicherung. Und ich gebe hier mein Zuhause nicht auf!

    So einfach geht das nämlich nicht. Da bin ich dann auch bockig.

    Suchtfrei fühlt sich an, wie freihändig Fahrradfahren

  • Liebe Cayenne!

    Ich war auch nicht mehr die Jüngste als ich gegangen bin. Ich lebte in einem großen Haus mit Garten, mein Mann ging trotz seiner Trinkerei regelmässig arbeiten und hat sehr gut verdient. Tja es hätte alles gestimmt - wenn er nicht so getrunken hätte. Viele Jahre hatte ich gewartet und gehofft er hört damit auf und alles wird wieder gut. Soviel Angst hatte ich zu gehen und habe andere beneidet die sich getrennt haben.

    Also daß du gleich und sofort gehen sollst habe ich auch gar nicht gemeint, ich war schon 55 und 32 Jahre verheiratet als ich ging. Es wurde nichts besser es wurde immer schlimmer. Ich habe ihm so viele Chancen gegeben und ihm letztendlich ein Ultimatum von einem halben Jahr gestellt. In dem halben Jahr habe ich meine Dinge geregelt weil ich im Grunde wusste er ändert sich nicht, für mich war die Beziehung auch am Ende angelangt.

    Es war für mich auch nicht einfach mein Zuhause zu verlieren aber so weitermachen im goldenen Käfig? Nein und nochmals nein ich wollte auch noch etwas vom Leben haben. Einen Ausflug machen z.B. bei dem der Partner sich nicht mittags oder nachmittags den Alkohol reinschüttet, Leute einladen ohne lallenden oder gröhlenden Partner neben mir, so einfache Dinge wünschte ich mir.

    Wenn ich dir schreibe meine ich ja nicht daß du jetzt und gleich ausziehen sollst, ich schreibe einfach von mir vielleicht kannst du ja etwas mitnehmen. Wenn nicht kann ich auch damit leben, ich stelle bestimmt keine Erwartungen an dich.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Cayenne,


    ich bin halt keine 20 mehr.

    hihi, ich auch nicht. Ich war 43 Jahre alt und mehr als 20 Jahre verheiratet.

    Co Abhängig? Naja, bis vor kurzem wusste ich gar nicht so recht, dass es das gibt. Ich dachte immer nur, er trinkt halt und ich habe damit gar nichts zu tun. Wenn er aufhört ist alles wieder gut und ich warte auf den Tag, an dem er das tut.

    Ging mir vor 9 Jahren genau so. Problem an der Sache war, dass ich heute noch warten würde. Hier hab ich gelernt, dass sich mein Leben nur ändert, wenn ich mich ändere bzw. Dinge anders mache. Das war der Schlüssel. Wie gesagt, war ich so weit unten, dass mir meine Ehe erstmal schietegal war. Ich musste mich retten. Ich hab auch im Vorfeld hinter seinem Rücken geplant, fühlte mich schlecht dabei, hatte Angst, war verzweifelt, aber es musste was anders werden in meinem Leben, sonst wäre ich zu Grunde gegangen. Und mal ehrlich, meinst Du ich hätte das geschafft, wenn ich ihm alles erzählt hätte? Er fand es unfair - kann ich verstehen, hätte ich auch so empfunden, aber damit hat es sich. Ich hab für mich (mein Kind war schon außer Haus) Verantwortung übernommen und dafür gesorgt, dass es mir gut geht.

    Es geht hier auch nicht darum, dass Du Dinge 1:1 so umsetzt, wie wir es getan haben. Das geht nicht, denn ich bin ich und Du bist Du, jeder mit seinen Prägungen. Ich denke, es geht hier darum zu zeigen, was funktionieren kann. Und darum, Dir Mut zu machen, Deine Probleme anzugehen. Trauer, Angst und Wut gehören dazu, aber lass Dich davon nicht abhalten sondern schöpfe die Kraft für Deinen WEG daraus.

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Zitat

    ich bin halt keine 20 mehr. Danke. ja. ich brauche ein Netz um mich. Ja.

    ich kann nicht von jetzt auf gleich die Taschen packen und gehen. ich muss für mein Kind die Dinge klären, ich brauche auch selsbt die Finanzielle Absicherung. Und ich gebe hier mein Zuhause nicht auf!

    So einfach geht das nämlich nicht. Da bin ich dann auch bockig.

    Hier wurde eine klare Ansage gemacht!

    (Und ähnlich zieht es sich durch den gesamten Thread)

    Cayenne ist nicht bereit, etwas zu ändern, was irgendwie unbequem ist.

    Dann ist das eben so.

    Man muss niemanden Hilfe hinterhertragen, machen wir hier bei Alkoholikern doch auch nicht.

    Wenn kein Tiefpunkt erreicht ist, wird es auch keinen Anlass geben, WIRKLICH was zu ändern.

    Und der ist eindeutig nicht erreicht.

    Cayenne, Du schreibst, was alles nicht geht. Tja, dann bleibt eben alles wie es ist.

    Dann braucht man allerdings auch nicht zu jammern.

    Du glaubst doch wohl nicht im ernst, das Dein Säufer freiwillig geht, das gemeinsame Heim verlässt, oder?

    Warum sollte er?

    Für ihn ist alles okay, er will nur in Ruhe saufen, und das auch möglichst bequem.

    Wenn Du Dein Leben verbessern willst, musst DU den Hintern hoch bekommen. Nicht ER !

    Und Dir/Euch wohl auch ne neue Bude suchen müssen, ist nu ma so.

    Davon geht die Welt aber auch nicht unter.

    Materielle Werte sind nicht so wichtig wie das eigene zufriedene Leben.

    Du könntest alle Schätze der Welt beitzen und würdest doch nicht glücklich werden können.

    Weil Du mit einem Säufer zusammen bist, das schließt Glücklichsein oder auch "nur" persönliche Zufriedenheit per se aus.

    "Nur" in Anführungsstrichen, da persönliche Zufriedenheit auch schon verdammt viel wert ist.

    Bockigkeit ist auch kein guter Ausgangspunkt für Veränderungen, weil es einen innerlich unbeweglich macht.

    In Deinem Fall noch unbeweglicher als eh schon.

    Ich kenne Bockigkeit sehr gut, neigte auch manchmal dazu. Und es hatte mir noch IMMER geschadet.

    Heute bin ich lieber nicht mehr bockig, weils nix taugt.

    Ich verwerfe lieber einen Plan A, wenn der nicht (mehr) funzt, und entwerfe einen neuen Plan.

    Bockigkeit hat mich immer blockiert und so war ich nicht offen für Neues und unflexibel.

    Last but not least möchte ich mich noch Florians Worten anschließen.

    Würde bei einem nassen Alkoholiker erkennbar sein, das er möglichst alles so lassen will wie er ist, käme der über den Vorstellungsberich nicht hinaus

    und würde auch dort bald herauskomplimentiert werden, weil sich das Forum an bekennende Alkoholiker wendet, die ihr Leben zum besseren wenden möchten.

    Und trockene Alkoholiker möchten sich hier ebenfalls austauschen. Und auch ihre Erfahrungen weiter geben.

    Anders bei CO-Abhängigen, da werden sich die Finger wund geschrieben, OBWOHL erkennbar ist, das ein aktiver CO-Abhängiger

    nicht bereit ist, was an seinem Leid zu ändern.

    Da bricht wohl das oftmals stark vorhandene Helfersyndrom der CO-Abhängigen durch.

    Und ? Hat das jemals bei den saufenden (Ex)Partnern was gebracht?

    Nö, hat es nicht, und wird auch bei CO-Abhängigen, die nix ändern wollen, nicht funktionieren.

    Ist die pure verbrannte Zeit, mehr nicht. In der könnte man auch was besseres machen...

    Hier im Forum beispielsweise die CO-Abhängigen unterstützen, die wirklich was ändern wollen...denn die brauchen auch noch Unterstützung.

    Weil die neuen Wege auch dort wohl etwas wackelig sein werden?

    Cayenne, Dir wurde geschrieben, das DU hier weiter schreiben kannst.

    Bei einem nassen Alkoholiker wäre anders vorgegangen worden...den Unterschied kann ich bis heute nicht verstehen.

    Aber ich persönlich widme meine Zeit hier lieber denjenigen, die wirlich wollen und nicht nur rumjammern und rumlamentieren, was alles NICHT geht...sondern die nach WEGEN suchen.

    Ein nasser Alkoholiker, der "noch nicht so weit ist", wie es ja oft so nett rausschieb-technisch umschrieben wird, wäre für den offenen Bereich nicht mal zugelassen worden.

    Aber CO`s dürfen hier gerne über lange Zeit "noch nicht so weit sein"...hm...schon merkwürdig...für mich zumindest.

    Das sie damit auch andere CO-Abhängige triggern können, wird auch außer acht gelassen.

    Damit meine ich, wenn ein aktiver CO immer wieder auch hier seine Lage verharmlost, kann das sehr wohl dazu führen, das andere

    das auch machen, und sich so auch nicht auf den Weg machen.

    Das schlimmste Argument ist für mich übrigens immer noch "er schlägt mich ja nicht"

    Echt krass, sowas überhaupt zu erwähnen.

    Dabei auch noch übersehend, das Worte und Verhalten ebenso verletzend sein können wie körperliche Gewalt.

    Nun gut, jeder entscheidet selbst über sein Leben.

    Cayenne, Du hast Dich für das weitere Durchhalten entschieden, billigend dabei in Kauf nehmend, auch Deinem Kind damit weiterhin Schaden zuzufügen, denn das nimmt es unweigerlich in dieser Beziehungs-Konstellation.

    Von dem eigenen Schaden ganz zu schweigen.

    Wenn jemand für sich selbst die Entscheidung trifft, weiter im eigenen Elend zu verharren, tut mir das zwar leid,

    aber ich akzeptiere das.

    Ebenso akzeptiere ich das bei nassen Alkoholikern, sich FÜR die weitere Sauferei zu entscheiden.

    SInd dabei aber Kinder im Spiel, hört für mich eindeutig das Verständnis und auch meine Toleranz auf.

    Denn Kinder sind von den Entscheidungen oder auch Nicht-Entscheidungen der Eltern abhängig!

    Und für sie trägt man die Verantwortung.

    Auch als CO-Abhängiger! Oder sagen wir mal eher, als "Nicht-Säufer" der Familie, denn der Alkoholkranke kann diese Verantwortung krankheitsbedingt nicht mehr übernehmen.

    Gruß Sunshine

    3 Mal editiert, zuletzt von Sunshine_33 (15. Juni 2021 um 10:16)

  • Hallo Sunshine!

    Da bricht wohl das oftmals stark vorhandene Helfersyndrom der CO-Abhängigen durch.

    Da du keinen eigenen Thread hast schreibe ich dir hier, ich würde noch nichtmal sagen daß es das Helfersyndrom ist. Die meisten Co-Abhängigen sind von Natur aus langmütige und sehr geduldige Menschen, mir ist diese Eigenschaft auch erhalten geblieben. Weil man aus eigener Erfahrung weiß wie lange es oft dauert bis man überhaupt umdenken kann wird halt fleissig hin- und hergeschrieben.

    Im Grunde genommen weiß auch der Co-Abhängige daß etwas verdammt schief läuft aber findet doch lange (vielleicht nie) den Weg da raus weil er auch oft denkt sein XY wäre anders.

    Es ist hier ein Selbsthilfeforum ich lasse Hilfe zur Selbsthilfe hier. Ob der andere das annimmt liegt nicht in meiner Macht und darüber zerbreche ich mir auch nicht den Kopf. Real bin ich da viel rigoroser ich habe eine Nachbarin mit einem trinkenden XY ich habe mir die ewig gleiche Leier nicht lange angehört sondern zu ihr gesagt nur sie könne was machen, habe ihr meinen Weg erzählt mehr könnte ich ihr da auch nicht helfen.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Was mir auch noch eingefallen ist es gibt Unterschiede zwischen Co und Alkoholiker, der Alkoholiker macht zuerst eine Entgiftung und wirft sein Suchtmittel in die Tonne und dann fängt er an an sich zu arbeiten. So kann der Co-Abhängige nicht vorgehen er kann ja nicht entgiften und sein "Suchtmittel" in die Tonne werfen sondern muß erstmal lernen umzudenken. Dieses Umdenken kann selbst im Rahmen einer Psychotherapie recht lange dauern.

    Das Schwierigste finde ich immer Jemanden begreiflich zu machen daß er selbst sich ändern muß, das kommt oft lange nicht an. Ich dachte früher immer

    ich tue und mache ja, hab ich auch, aber mein einziges Ziel war ihn von der Sauferei wegzubringen weil ich auch dachte es ist doch falsch daß er trinkt wieso kapiert er das nicht?

    Manchmal bin ich aber selber entsetzt was manche sich hier vom trinkenden Partner gefallen lassen, mir sind die Gedankengänge von manchen hier auch fremd, besonders wenn jemand einen Partner den er gerade kennengelernt hat retten will. Also da würde ich sofort die Flucht ergreifen ohne Wenn und Aber.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • es gibt Unterschiede zwischen Co und Alkoholiker, der Alkoholiker macht zuerst eine Entgiftung und wirft sein Suchtmittel in die Tonne und dann fängt er an an sich zu arbeiten.

    nun ist Entgiftung ja nur körperlich. Ansonsten ist es gleich. Ich konnte meine Flasche in die Tonne treten aber nicht alle Flaschen, die noch überall um mich herumstehen. Der CO kann sein Suchtmittel, in den meisten Fällen den Mann, in die Tonne treten aber es laufen ja noch andere Männer rum .

    Das geht nur über die psychische Ebene.

    Das Schwierigste finde ich immer Jemanden begreiflich zu machen daß er selbst sich ändern muß, das kommt oft lange nicht an

    Viele wollten einfach nur Gleichgesinnte treffen, die ihr Gejammer verstehen (sollen). Es geht doch da noch nicht, um Hilfe annehmen. Sie haben ja im Moment nur das Problem Jammern.

    Wer noch nicht bereit ist das zu tun, was sie selbst von dem Suchtkranken verlangen. Sich der Sucht mit aller Kraft zu stellen der wird zum Spielball seiner eigenen Sucht.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut!

    Der CO kann sein Suchtmittel, in den meisten Fällen den Mann, in die Tonne treten aber es laufen ja noch andere Männer rum .

    Das geht nur über die psychische Ebene.

    Eben wenn kein Umdenken stattfindet wird der Co vielleicht den einen Trinker los um sich direkt den nächsten Trinker anzulachen. Deswegen ist es ja so wichtig sich mit den eigenen Verhaltensweisen zu befassen um zu begreifen was da so schiefläuft.

    Viele wollten einfach nur Gleichgesinnte treffen, die ihr Gejammer verstehen (sollen). Es geht doch da noch nicht, um Hilfe annehmen. Sie haben ja im Moment nur das Problem Jammern.

    Ja das ist so das ist auch in realen Selbsthilfegruppen so. Aber solche Leute sind noch so in sich gefangen daß sie noch nicht soweit sind. Das ist sogar in meiner Selbsthilfegruppe (Schmerzerkrankung) so manche jammern nur und sind doch nicht bereit etwas zu ändern und fühlen sich unverstanden wenn niemand Mitleid hat. Aber es ist hier im Forum und real auch so sie werden wieder verschwinden wenn sie nicht das finden was sie suchen.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Hartmut,

    Viele wollten einfach nur Gleichgesinnte treffen, die ihr Gejammer verstehen (sollen). Es geht doch da noch nicht, um Hilfe annehmen. Sie haben ja im Moment nur das Problem Jammern.

    Das hört sich für mich sehr nach Provokation an oder meinst du das so wie du es sagst? Als ich hier aufschlug, war ich in einem Ausnahmezustand, ich wusste nicht, warum es mir so beschissen ging, bis ich hier ins Lesen kam. Und ja, ich konnte hier meine Gefühle aufschreiben und hab Reaktionen darauf bekommen. Auch wenn ich manche zu dem frühen Zeitpunkt nicht verstanden habe, andere mir aus der Seele sprachen und wieder andere mich auf die Palme brachten, wollte ich doch Hilfe - zugegeben erst für meinen Mann, aber es wurde mir ziemlich schnell klar, dass ich mein Problem bin. Das hat in meinen Augen nix mit Jammern zu tun. Dein Post hört sich, so wie er da steht, für mich abwertend an. Inzwischen kenne ich Deine Art zu schreiben und kann gut damit umgehen, aber für "Frischlinge" ist das vielleicht nicht immer so einfach.

    sonnige Grüße

    Elke

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo lütte!

    Das hört sich für mich sehr nach Provokation an oder meinst du das so wie du es sagst?

    Es steht da ja "Viele" und nicht "Alle" und es wirklich eine Tatsache daß hier ein Kommen und Gehen ist, aber du musst dir den Schuh doch nicht anziehen, tue ich auch nicht ;).

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Elke,

    . Inzwischen kenne ich Deine Art zu schreiben und kann gut damit umgehen,

    das ist schön.

    aber für "Frischlinge" ist das vielleicht nicht immer so einfach.

    dürfen sie selbst entscheiden.

    Ich schreibe mal das "Gejammer" in Anführungszeichen und zum Kontext . Das hatte ich wohl vergessen.

    Zitat

    Es geht doch da noch nicht, um Hilfe annehmen.

    Erst "Jammern" ( auskotzen, sich mitteilen) dann kommt erst das erkennen, das Sie selbst Hilfe brauchen. Wenn die Erkenntnis nicht kommt , verschwinden sie wieder bis die Erkenntnis da ist.

    Das der eine oder andere nicht ganz mit meiner Wortwahl einverstanden ist, ist ja nichts Neues. Das ich dafür keine Goldwaage dabei habe, hat einfach nur einen Grund. Es geht hier um Sucht und nicht um einen Kaffeeklatch.

    Es gibt sehr viele die sich einen Weg raussuchen der einfach ist. Was auch normal erscheint. Nur gibt es aber auch noch sehr viele stille Mit- Leser und Nachahmer. Sei es auf der CO oder Alkoholiker Seite. Dafür haben wir auch ein gewisse Verantwortung.

    Ich denke wir lassen den Thread wieder Cayenne99

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Oh je... Ich trete Lawinen los. Das wollte ich eigentlich nicht.

    Guten Morgen zusammen!

    Aber ich habe sehr wohl verstanden!

    Als erstes: Ich fühle mich übehaupt nicht irgendwie persönlich angegriffen. Eher danke ich für die Worte, die tatsächlich wachrütteln. Ich bin in der letzten Woche auch wirklich nur am jammern und jaulen. Auch das ist zu 100 por richtig. Ob nun Engelszungen oder Brechstange, am Ende sagt ihr doch alle das gleiche.

    Ich persönlich glaube, dass ich mich schon auf den Weg begeben habe. Sicher nicht in dem Tempo, das ich eigentlich sollte, aber ich bin losgelaufen.

    Ich habe das Forum hier ein bisschen wie mein Tagebuch gesehen, eines, in das ich reinheulen kann, wenn mir mal danach ist. Das war sicher nicht besonders geschickt. Ich habe nicht darüber nachgedacht, dass meine Heulerei, andere Triggern könnte. Aber ihr habt recht.

    Ich schaffe mir wieder ein Tagebuch - händisch - an.

    Ich bin froh, dass ich in dem ganzen auch meine Gedankenstränge gefunden habe. Für mich stellt sich nämlich tatsächlich gerade die Frage, welchem kranken Typen laufe ich als nächstes in die Arme, wenn ich mich jetzt trennen sollte?

    Meine Krankheit ist die Co-Abhängigkeit und diese gehe ich jetzt an. Daran möchte ich etwas ändern. Wenn ich mich in dieser Rolle verstanden habe, kann ich auch langfristig etwas ändern. Auf was ich nämlich verzichten kann, ist, vom Regen in die Traufe zu rennen.

    Ich kenne mich nun auch schon ein paar Tage und weiß, dass ich dazu neige. In Kombi mit Euren Berichten hört sich das für mich brandgefährlich an.

    Somit, ich lasse das Gejammere, versuche es zumindest. Und berichte, wenn überhaupt von den Gedanken, die nach vorne gehen. In die Richtung, die ich gesund ist. Das hilft mir selbst auch klarer zu haben, wo ich stehe, mir persönlich nochmal zu überlegen, was ich bisher eigentlich schon erreicht habe.

    Nochmals danke für die ehrlichen Worte! Bitte, gerne wieder, wenn ich mal wieder im Hamsterrad bin.

    Liebe Grüße und einen schönen heißen Sonnentag!

    Suchtfrei fühlt sich an, wie freihändig Fahrradfahren

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