Beiträge von Seeblick

    Hallo Tinka,

    das hört sich nach einem guten Plan an! Die Nachsorge und der Austausch mit anderen sind sehr wichtig. Gerade, wenn man im Alltag auf Herausforderungen trifft, kann man sich einen Rat und Meinungen einholen. Auch wenn es machmal unbequem ist und nicht immer das, was man hören will. Aber es hilft ungemein.

    Ich war zwar in einer stationären Reha-Einrichtung, aber da ich eine Kombibehandlung hatte, ging der stationäre Teil "nur" 8 Wochen und anschließend dann die ambulante Phase. Mir hat es sehr geholfen, in der stationären Zeit, sich voll und ganz auf mich und mein Poblem zu konzentieren. Mit der Gruppe aus der ambulanten Zeit konnte man dann Themen besprechen, die einen in der Woche beschäftigt haben. Welche Erfahrungen interessieren dich denn da genau?

    Wie sieht es mit dem Jobwechsel aus? Meinst du, dass das nahtlos geht, also dass du gar nicht erst in deinen alten Job zurück musst? Ich denke da an die Trigger-Gefahr.

    Viele Grüße

    Seeblick

    Hallo Nika,

    ich hoffe, du hattest eine einigermaßen gute Nacht. Ich finde es richtig, dass du dich von deinem Partner erstmal abgrenzt. Du musst deinen Weg finden. Das Reduzieren wird erfahrungsgemäß nichts werden.

    Die Trigger werden dich noch ein wenig begleiten. Wenn es ganz schlimm wird, kanst du auf deine "Notfallkoffer" zurückgreifen. Ansonsten werden die Situationen aber weniger und du wirst sehen, dass du dich freust, dass der Alkohl in dem Moment keine Rolle mehr spielen wird.

    Viele Grüße

    Seeblick

    Ich gratuliere zu deinem Entschluss!

    Wenn du vor dem nächsten Einkauf Angst hast, kann dich jemand begleiten? Also am Besten nicht dein Partner (der trinkt ja noch), sondern vielleicht eine Freundin, die du auch einweihen kannst?

    Auch wenn du nicht so gut schläfst, versuche einfach Ruhe zu finden. Vielleicht mit einem Hörbuch/Podcast?

    Viele Grüße

    Seeblick

    Ich glaube in einem Podcast gehört zu haben, dass sich das "Mikromomente" nennt. Es ist wichtig, sich auch über die kleinen Dinge zu freuen.

    Wenn ich einen schlechten Tag habe, versuche ich, mich an etwas Positives zu erinnern, das ich an dem Tag erlebt habe. Und wenn es nur das Nachbarskind ist, das lachend draußen gespielt hat. Hilft mir ganz gut bei bedrückter Stimmung.

    Seeblick

    Ist doch gut, dass viele anspringen, dafür ist der Austausch und das Aufschreiben der eigenen Sichtweise ja da.

    Für mich hört sich "nasse Gedanken" oft so an, als wäre es gleich zu setzten mit "du hast nichts verstanden und nimmst die Sache nicht ernst", "du bist noch nicht so weit". Also eher negativ besetzt und als Vorwurf. Wenn ich es richtig verstehe, siehst du (Hartmut) den Begriff aus einer anderen Perpektive. Also eher, das sind alte Gedanken, von den man sich lösen muss, damit die Wunde heilt. Finde ich einen guten Ansatz.

    Seeblick

    Hallo Forum,

    ich denke, dass vieles einfach im Kopf reifen muss. Ich mache inzwischen auch viele Dinge anders als zu Beginn meiner Abstinenz. Nach wie vor binde ich nicht jedem meine Situation auf die Nase und belasse es einfach bei „ich möchte nichts trinken“, bisher hat das ausgereicht.

    Ich würde nicht sagen, dass es sich immer um nasse Gedanken handelt oder man seine Krankheit nicht ernst nimmt. Man macht ja einen Prozess durch und lernt immer wieder dazu. Das geht manchmal nur durchs Ausprobieren. Blöd nur, wenn es schief geht. Daher kann man eigentlich immer nur warnen und auf die Gefahren hinweisen. Wer sich dem trotzdem aussetzten will, sollte sich das gründlich überlegen, sich mit der Situation auseinandersetzen und im Vorwege Ausstiegsstrategien zurechtlegen. Wenn man sich dann dafür entscheidet, dann hat man doch für sich gesorgt, oder? Und wenn man sich dann im Nachgang noch reflektieren kann (Wie war die Situation? Sich bewusst macht, dass es beim nächsten Mal anders laufen kann), umso besser.

    Schwierig ist es, wenn alle Warnungen in den Wind geschossen werden: „Bei mir ist das anders“. Da schrillen dann bei mir die Alarmglocken.

    Viele Grüße

    Seeblick

    Hallo Tinka,

    auch von mir willkommen im Forum. In der Therapie ist man ja in seiner geschützten Bubble, und das „normale“ Leben ist weit weg. Ich konnte in der Reha viel mitnehmen, viele Strategien kennenlernen, die mir dann im Alltag geholfen haben.

    Wie ist es bei dir? Kannst du die Hilfestellungen in der Therapie annehmen? Kannst du sagen, welche Vorstellung an den Alltag dich am meisten belasten?


    Viele Grüße

    Seeblick

    Hallo Schnickschnack,

    hmm, dann stellst du deine Beziehung über deine Gesundheit? Ist es andersherum nicht besser? Erst gesund (trocken) werden und bleiben, dann kann man auch an der Beziehung arbeiten. Im nassen Zustand, kann man die Probleme erst recht nicht lösen.

    Da du immer wieder rückfällig geworden bist, frage ich gern nach dem „Notfallkoffer“. Es geht ja einmal darum, den akuten Suchtdruck auszutricksen und zum anderen es gar nicht erst soweit kommen zu lassen (Selbstfürsorge). Hast du dir da Gedanken gemacht, was du verbessern kannst?

    Viele Grüße

    Seeblick

    Hallo TriggerEx,

    es ist eine große Umstellung, ohne Alkohol klar zu kommen. Das muss man erstmal (wieder) lernen. Wie du schon schreibst, hat man verlernt, auf seinen Körper und seine Gefühle zu hören oder sich mitzuteilen und offen zu reden.

    Aber dafür sind Selbsthilfegruppen ja da – um sich auszutauschen, in unserem Falle über den Alkohol.

    Ich finde, du hast viel erreicht (Abstinenz, Partnerschaft, Schuldentilgung). Bist du denn, abgesehen von deinem Streit mit der Rentenversicherung, zufrieden? Es hört sich ein wenig an, dass du feststeckst, aber da spielt mit Sicherheit auch deine Depression eine große Rolle.

    Gelingt es dir, mit Hilfe deiner Psychologin deine Probleme anzugehen? Zum Bespiel aufzuarbeiten, dass du dich mit Menschen umgeben hast, die dir nicht guttun.

    Viele Grüße

    Seeblick

    Hallo Nika,

    schwer zu sagen, ob man es gemeinsam schaffen kann. Ich denke, dass man sich sehr auf sich konzentrieren sollte, wenn man den Weg in eine Abstinenz einschlägt. Ich möchte dir einen Gedanken da lassen: Schau auf dich, werde trocken. Allein, nur für dich. Wenn dein Freund für sich entscheidet, auch trocken zu werden, gut. Falls ihr dann noch als Paar funktioniert, auch gut. Aber du solltest da "egoistisch" sein und dich und deine Krankheit als oberste Priorität sehen. Du hast mit dir genug zu tun und kannst dich nicht auch noch um ihn kümmern. Genauso muss er seinen Weg finden.

    Viele Grüße

    Seeblick

    Hallo Nika,

    willkommen im Forum. Wenn ich deine Zeilen lese, hast mehrere Baustellen, die dich beschäftigen und die du nach und nach angehen musst. Ich fürchte, dass es dir nicht gelingen wird, abstinent zu leben, wenn du deinen trinkenden und aggressiven Partner um dich hast. Und Gewalt geht schon mal gar nicht.

    Da du ja auch unglücklich bist: Kannst du die Beziehung beenden und ihn rausschmeißen?

    Dann ist da ja noch dein Alkoholproblem. Mal eine Überlegung: Du könntest einen stationären Entzug und eine stationäre Therapie machen. Dann bist du auch erstmal für einige Wochen raus aus deinem Umfeld und wenn du dich vorher getrennt hast, kannst du frisch und nüchtern in dein eigenes Leben starten.

    Viele Grüße

    Seeblick

    Hallo Tobi,

    ich finde es richtig gut, dass du mit offenen Karten gespielt hast. Und die tollen, positiven Rückmeldungen sind super! Und irgendwann muss man sich ja auch wieder in schwierige Situationen begeben und lernen damit umzugehen.

    Ein bisschen unken muss ich doch: Ich finde es wichtig, dass du das Erlebnis jetzt nicht als Blaupause nimmst. Es kann auch mal anders laufen. Hinterfrage dich einfach, wie es dir gerade damit geht, stelle sicher, dass du die Veranstaltung verlassen kannst oder sag im Zweifel ab.

    Aber es freut mich, dass du eine so gute Erfahrung machen konntest!

    Viele Grüße

    Seeblick

    Hallo Hanesat,

    vielen Dank für deine netten Worte.

    Ich kann mich sehr gut erinnern wie es mir ging, als die Einsicht kam, dass ich ein ernsthaftes Problem habe.

    Ich lese nun schon still einige Jahre in diesem Forum und diese Beiträge haben mir geholfen, zu verstehen. Ich war überfordert und fühlte mich hilflos, wusste nicht, wie ich anfangen konnte aufzuhören und wie man es schafft „nie wieder“ Alkohol zu trinken.

    Wenn man neue User (ob angemeldet oder einfach mitlesend) erreichen kann, den Mut zu finden, ist schon einiges erreicht. Auch wenn nicht alle am Ball bleiben; entweder rückfällig werden oder einfach nicht mehr schreiben möchten.

    Mir hilft es trotzdem, mich an meine Anfangszeit zu erinnern. Ich bin ja noch nicht so lange abstinent, aber ich merke meine Entwicklung. Vor Jahren, als stille Mitleserin, wollte ich noch nicht einsehen, dass ein kontrolliertes oder reduziertes Trinken nicht funktionieren soll. Es muss doch Ausnahmen geben. Dachte ich und bin auf die Nase gefallen. Ich treffe inzwischen auch anderen Entscheidungen, als zu Beginn der Abstinenz. Anfänglich habe ich sogar noch alkoholfreies Bier (da wo wirklich 0,0 drauf steht) getrunken. Es ist gut gegangen – zum Glück. Jetzt würde ich jedem dringend davon abraten und trinke es auch nicht mehr. Wozu sollte ich mich hinter Pseudo-Bier verstecken? Damit ich nicht auffalle? Unnötig. Da bin ich viele selbstbewusster geworden.

    Ich hoffe, mein Geschreibsel kommt bei den anderen Usern (die auch schon lange hier aktiv sind) nicht komisch an. Aber wenn hier jemand Hilfe sucht, soll er sie bekommen. Dann kann ich auch ein paar Zeilen zum Post schreiben. Ein Forum lebt ja vom schriftlichen Austausch.

    Viele Grüße

    Seeblick

    Hallo Penelope,

    willkommen im Forum. Bitte schreibe in einem Thema, dann ist es übersichtlicher.

    Du hörst dich verzeifelt an. Ich kann dir aus Sicht einer Alkoholikerin schreiben: Wenn er keine Krankheitseibsicht hat, kannst du gar nichts tun. Nur wenn er nit dem Trinken aufhören möchte, kannst du ihm helfen.

    Du kannst jetzt nur schauen, was gut für dich ist und ggf. Abstand gewinnen. Du bist nicht für ihn und seinen Lebensentwurf verantwortlich.

    Viele Grüße

    Seeblick