Beiträge von Leyla

    Erst einmal herzlichen Dank für Eure zahlreichen Antworten! Warum war ich schon längere Zeit nicht mehr hier? Einmal, weil keine neuen Antworten mehr auf meine Beiträge kamen. Zum anderen, ja, das wurde hier sehr gut erkannt, weil es zwischendurch tatsächlich wieder recht gut läuft. Es ist ein ständiges Auf und Ab mit uns. Eine zeitlang geht es gut, dann passiert wieder irgendetwas und es kommt zum Streit.

    Im Grunde läuft es gut, so lange ich meinen Mund halte und nicht „aufmucke“. Freitag habe ich ihm dann aber halt mal geschrieben, dass ich müde bin, immer erst nach Job, Zigaretten, Bier, Kaffee und Fernsehen zu kommen. Dass ich weiß, wie für ihn ein perfektes Wochenende aussieht. Dann kam zurück, dass er seine Sachen holen will und wir jeder wieder Single wären.

    Habe ihn daraufhin am Handy blockiert und den Anrufbeantworter am Festnetz ausgeschaltet. Ich wollte, dass er mal nachdenkt. Dass er mich vermisst. Dass er sich vielleicht sogar mal entschuldigt. Er hat dann ein paarmal angerufen, aber ich bin nicht dran. Wusste ja nicht, ob er sich entschuldigen oder streiten will.

    Dienstag stand er dann vor der Tür und hat sein Werkzeug mitgenommen. Mittwoch habe ich entdeckt, dass er (wieder) auf einer Singleplattform angemeldet ist. Habe ihn natürlich darauf angesprochen. Woher ich das wüsste. Er wollte mir mal zeigen, wie das ist. Ich wüsste gar nicht, wie verletzt er wäre. Ich würde ihn nicht respektieren, solle endlich mal an mir arbeiten, meine Eifersucht in den Griff kriegen, meine Fehler erkennen. Habe dann gesagt, wofür ich das alles noch tun soll, wenn er doch eh seine Sachen geholt hat. Ich solle endlich aufwachen, mit jedem Streit würde ich mehr kaputt machen. Was einmal kaputt wäre, könne man nicht mehr reparieren usw.

    Es passt ihm nicht, wie es läuft, aber er will auch nicht endgültig Schluss machen, habe ich das Gefühl. Und er weiß, dass ich das nicht so einfach kann, weil ich unheimlich Schwierigkeiten damit habe, Menschen aus meinem Leben gehen zu lassen, die es geschafft haben, dass ich ihnen vertraue.

    Manchmal frage ich mich, was ich von ihm Positives bekomme, was mich an ihm hält. Viel fällt mir nicht ein. Aber irgendwie bin ich noch nicht so weit scheinbar.

    Das hat ja dann mit „Liebe“ nicht wirklich viel zu tun, oder?

    Hallo Linde,

    ich weiß dass Du mich nicht ärgern möchtest. Im Grunde hast Du ja auch vollkommen recht: Warum beende ICH es nicht einfach? Klingt in der Theorie so leicht, ist in der Praxis aber so schwer umzusetzen. Warum beende ich es nicht... Eine eindeutige Antwort darauf kann ich Dir gar nicht geben.

    Wir wohnen nicht zusammen, im Alltag bin ich eh so gut wie immer allein mit meinem Sohn, viel Nähe und Zärtlichkeit kommt auch nicht von ihm. Warum also hänge ich noch an diesem Mann?

    Vielleicht, weil ich gelernt habe, um Liebe kämpfen zu müssen? Aus Angst vor dem Alleinsein? Wieder versagt zu haben? Keinen Mann halten zu können? Oder weil ich den Gedanken nicht ertragen kann, eine andere Frau an seiner Seite zu sehen?

    Hallo Morgenrot,

    Danke für Deine schnelle Antwort! Angeblich hat er seit letztem Freitag nichts mehr getrunken weil er so stark erkältet ist. Aus der Ferne kann ich das nicht beurteilen, aber am Telefon klang er mir nüchtern.

    Vielleicht bin ich (noch) sehr naiv, aber bisher dachte ich immer, um Menschen manipulieren zu können, müsse man über eine recht hohe Intelligenz verfügen. Und sich in andere Menschen einfühlen können, um zu wissen, wie sie reagieren. Beides würde ich bei ihm als nicht so ausgeprägt einschätzen.

    Er hat mir heute einige Dinge an den Kopf geschmissen und es ist auch das ein oder andere passiert, was mich ernsthaft an seinen Gefühlen zu mir zweifeln lässt. Aber warum beendet er den K(r)ampf dann nicht einfach? Wieso sagt er mir, ich solle mal über mein Verhalten und meine Fehler nachdenken? Wenn er uns eh keine Chance mehr gibt. Was möchte er? Beziehung ja, aber nur zu seinen Bedingungen?

    Ich würde ihn nicht respektieren, ständig Streit provozieren, ihn schlecht machen, er müsse Angst vor mir haben... Jetzt wo ich das schreibe, könnte ich gerade wieder Heulen, denn so ein Mensch bin ich nicht. Im Gegenteil! 😢

    Schönen guten Abend an alle, die auch noch wach sind! Ich war jetzt eine Weile nicht mehr hier, aber heute beschäftigt mich etwas ganz extrem und ich erhoffe mir ein paar hilfreiche Antworten.

    Möchte jetzt nicht alles erzählen, denn das würde den Rahmen definitiv sprengen, sondern mein Hauptanliegen kurz zusammenfassen: Die ganze Zeit über dachte ich, ich wäre durchschnittlich intelligent und wüsste, „wie der Hase läuft“. Seit ein paar Vorfällen heute stelle ich mir jetzt aber ernsthaft folgende Frage:

    Lügen „unsere“ alkoholkranken Partner uns an und manipulieren uns? Wissen sie, welche Knöpfe sie bei uns drücken müssen, dass sie wieder als das arme, bedauernswerte Wesen dastehen, das sie sein wollen? Besitzen sie so viel böse Energie?

    Mit geht es heute wirklich schlecht, weil ich immer als die Schuldige in diesem Spiel dargestellt werde, die Streit sucht, ihrem Partner keinen Respekt entgegenbringt, seine Gefühle verletzt usw. Im Grunde ist es so, dass ich inzwischen auf dem Zahnfleisch gehe und nicht mehr weiß, was ich noch glauben soll.

    Kennt Ihr das?

    Liebe IchWillLeben,

    was Du schreibst, spricht mir aus der Seele. Ich bin mittlerweile auch eine wahre Meisterin im Verstellen und Anpassen geworden. So nach dem Motto „bloß so verhalten, dass es keinen Stress oder Ärger gibt“. Man stellt sich dumm, glaubt seine Ausreden von wegen „ich muss noch mal das Auto tanken für morgen“, stimmt ihren verworrenen Aussagen zu, damit sie keinen Grund haben, sich aufzuregen. Gestern beispielsweise haben wir eine Schuhbank zusammen aufgebaut. Natürlich war die Anleitung total schlecht, die Bretter falsch gebohrt, nur Ahnungslose am Werk etc. Habe mich dann großteils damit begnügt, zuzuschauen und ab und zu mal was anzureichen. Hätte gerne hier und da mal was gesagt, es mich aber nicht getraut.

    Ich mache mir so viele Gedanken um diese „Beziehung“, hätte gern endlich mal wieder ein richtiges Familienleben, einen Partner, dessen ich mir sicher sein kann... Konnte mich heute kaum konzentrieren auf der Arbeit, dabei habe ich noch zwei Wochen Probezeit. Und er? Ahnt wahrscheinlich nicht mal was davon. Das ist alles so traurig.

    Guten Morgen,

    kannst du damit wirklich umgehen, dass dein Partner schon mittags anfängt zu trinken?

    Wollte mich gerne auf das Zitat beziehen. Nein, umgehen kann ich damit eigentlich nicht. Wie soll ich es ausdrücken? Ich ignoriere es, so gut das eben geht. Stelle mich dumm. Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Etwas in mir weiß, dass die Sucht und deren Befriedigung einen höheren Stellenwert einnimmt als ich, aber ich versuche, mir diesen Gedanken nicht zu erlauben. Vielleicht, weil er mir zu sehr wehtut?

    Guten Morgen,

    kannst du damit wirklich umgehen, dass dein Partner schon mittags anfängt zu trinken?

    Ich wünsche dir natürlich, dass du in Kürze eine schöne Partnerschaft mit ihm hast -was sagt dir dein Bauchgefühl? Wird er aufhören? Für dich und dein Kind da sein?

    Verstehe mich nicht falsch, ich verstehe dich, denn ich bin selber 2 Mal zurück gegangen. Kann ich mir nicht erklären, aber das ist die Co-Abhängigkeit.

    Heute war eigentlich alles halbwegs ok. Gut, ja, das erste Bier wurde schon um die Mittagszeit geöffnet, die nächsten sollten bald folgen. Inzwischen kann ich das ja ignorieren. (Wobei ich mich manchmal frage, ob er vielleicht möchte, dass ich mal sage, das es reicht? Aber das ist ein anderes Thema.)

    Haben dann bei mir zusammen an der Verlängerung des Terrassendachs gearbeitet, gegrillt, gemeinsam geduscht... Alles wunderbar. Nur machte ich dann den Fehler, zu denken, man könnte ja vielleicht die Chance nutzen, dass der Junior nicht da ist, und ein bisschen Zweisamkeit genießen. Seine Reaktion: Er müsse erst mal das Essen verdauen, wäre platt etc. Fazit: Er schläft und schnarcht und ich liege wach und frage mich, was an mir nicht stimmt. Super, oder? 😔

    Liebe Sensual,

    mach Dir bitte keine Gedanken. Es geht mir gut. Oder sagen wir mal: Den Umständen entsprechend. Es ist Wochenende. Wir sind zusammen. Gestern bei ihm. Heute bei mir. Wie gesagt: Ich habe noch nicht die Kraft, um den Weg alleine weiterzugehen. Mein Sohn ist seit gestern bei seinem Vater. Ich vermisse ihn unheimlich. Mit dem Alleinsein umzugehen fällt mir so unendlich schwer. Wahrscheinlich klammere ich mich auch deshalb so an diese Beziehung.

    Noch einmal Danke für Eure lieben Reaktionen, besonders an Dich, Sensual. Es scheint, als wären sich unsere Geschichten total ähnlich. Ich bin froh, dass ich dieses Forum gefunden habe. Natürlich habe ich auch eine Handvoll wirklich gute Freundinnen, denen ich schon zuhauf mein Leid geklagt habe, aber wenn man nicht wirklich in einer solchen Situation war oder ist, kann man es wohl nicht wirklich nachvollziehen.

    Wenn ich doch auch nur mal meine Gedanken abstellen könnte. Der Alkoholiker trinkt ja unter anderem auch, um sich zu betäuben, um quasi nichts mehr fühlen zu müssen, oder? Nur geht dadurch ja die Ursache seines Schmerzes nicht weg. Im Gegenteil. Bei meinem „Mann“ (wir sind nicht verheiratet, wohnen auch nicht zusammen) habe ich ganz stark das Gefühl, dass er immer mehr braucht, um nichts mehr zu spüren, was ihn so sehr quält.

    Teilweise bin ich mir gar nicht mehr sicher, ob ich es ansprechen soll. Wie gerne würde ich ihn mal sagen „Hey, Du, Mann, ich bräuchte auch mal ein liebes Wort von Dir, ein bisschen Zuspruch, eine Umarmung, oder dass Du Dich mal ins Auto setzt und zu mir kommst“. Aber ich traue es mich nicht. Meine ich, stark sein zu müssen? Will ich nicht, dass er meine Ängste erkennt? Oder habe ich Angst davor, dass es Streit gibt?

    Ich lese hier so oft, dass sie die Flasche mehr lieben als alles andere. Kann ich ihm also glauben, wenn er sagt, dass er mich liebt? Oder ist das nur eine leere Phrase? Würde er für mich da sein, wenn es mir schlecht ginge? Oder wären seine eigenen Bedürfnisse im Vordergrund?

    Er hat sich schon einmal von mir getrennt. Wollte „wieder Single sein“. Damals habe ich ihm seine Trinkerei oft vorgehalten. Nach der Trennung ging es mir sehr schlecht. Wir hatten irgendeine Verbindung, die war noch da. Dann hat er plötzlich von einem auf den anderen Tag komplett aufgehört. Kalter Entzug. Es war grausam anzusehen. Er wollte mich zurück, hat er gesagt. Vier Monate ungefähr blieb er trocken. Seitdem wird es kontinuierlich wieder mehr. Und ich weiß nicht, was mich wütender macht: Die Trinkerei an sich oder seine Aussagen („war einkaufen, weil ich kein Brot mehr hatte“ oder „war noch mal an der Tanke, Zigaretten holen“) und dass ich ihm vormachen muss, ich würde sie glauben. Am Schlimmsten ist allerdings, dass sich meine Gedanken quasi nur noch um unsere Beziehung drehen.

    Entschuldigt bitte den langen Text... 😔

    Erst einmal vielen Dank für Eure Antworten bis hierher!

    Ich habe diese Frage gestellt, weil es mir im Momentan richtig schlecht geht. Ich habe für mich selbst das Gefühl, von diesem Mann loskommen zu müssen, aber ich merke auch, dass ich es nicht schaffe.

    Was mir einfällt, versuche ich: „Prioritätenliste“ erstellen, was ihm wichtig ist (Zigaretten, Kaffee, Bier, die Besorgung dieser „Suchtmittel“, Fernsehen, Kontakt zu „Freundinnen“ von früher....... Ich). Mir in den Kopf rufen, wie er mich schon tituliert hat. Wie ich mich dabei gefühlt habe. Dass ich es bin, die ihm hinterhertelefoniert und hinterhertelefoniert.

    Und jedes Mal, wenn ich denke, dass ich auf einem guten Weg bin, dass ich mich Stück für Stück von ihm entfernen kann - macht er etwas, das ich naiv als „Liebesbeweis“ sehe. Bringt mir Blumen mit. Oder Schokolade. Kocht was.

    Aber hat das wirklich etwas mit Liebe zu tun? Oder liebt er in Wirklichkeit doch nur seine Bierflaschen und will mich in Sicherheit wiegen? Im Grunde möchte ich doch nur seine Liebe. Aber je mehr ich mich anstrenge, desto weniger kommt von ihm zurück. Ich glaube, für ihn wäre es überhaupt nicht schwer, würde ich wirklich gehen. Und das macht mich so furchtbar traurig.

    Schönen guten Abend allerseits!

    Ich bin neu hier, habe mich schon kurz vorgestellt und wollte gerne mal eine (vielleicht provokante) Frage stellen, die mich aber sehr beschäftigt: Ist ein Alkoholiker überhaupt (noch) in der Lage, wahre Gefühle für andere Menschen zu haben? Kann er nachvollziehen, wie sie sich (auch seinetwegen) fühlen? Oder denkt und handelt er in erster Linie egoistisch und ist vor allem auf die Befriedigung seiner Bedürfnisse aus? Sucht er sich bewusst einen mitfühlenden, empathischen Partner oder werden solche Menschen wie ich mit unserem Helfersyndrom von ihnen angezogen!

    Es dankt Euch recht herzlich für Eure Antworten und grüßt Euch,

    Leyla