Beiträge von Hanseat

    Wenn von "Schülerinnen und Studenten" die Rede ist, gefällt mir das auch nicht. Ich denke dann nämlich, es sind nur weibliche Schüler und männliche Studenten gemeint. Von der abwechselnden Nennung der Geschlechter halte ich nichts, da sie in die Irre führt. Aber Politiker und Journalisten -- pardon, Politisierende und Menschen, die schreiben -- meinen, uns eine neue Grammatik einimpfen zu müssen. Das dumme ist nur: Ich kenne niemanden, der so spricht. Da wird kein Sprachwandel beobachtet, er wird aktiv von oben betrieben. Man kann durchaus von einer Sprachdiktatur sprechen, die von einer Minderheit betrieben wird.

    Helene Fischer ist für mich auch das Reich des Bösen, es gibt Grenzen. Ich muß aber schon sagen, daß sich mit dem Wegfall des Drogenkonsums auch mein Musikgeschmack geändert hat. Früher konnte es mir nicht laut und kaputt genug sein, inzwischen mag ich folkige Musik am liebsten. Das ist auch die Musik, die ich selber mache, wenn ich denn mal aktiv werde. So eine Band wie Foreigner hätte ich früher als langweilige Weicheier und Möchtegerns angesehen, aber dann wurde ich zum Konzert eingeladen und hab mir die nüchtern angesehen und war ehrlich angetan davon, wie perfekt die spielen können, und das Songwriting hat mir auch gefallen. Es war insgesamt ein schöner Abend. Einmal war ich nüchtern bei einer meiner damaligen Lieblingsbands, die so Wüsten- und Drogenrock gemacht haben, da bin ich nach der Hälfte des Konzerts nachhause gegangen und war hinterher ganz stolz auf mich. Insgesamt ist Gruppenzwang nicht zu unterschätzen, mal will ja auch irgendwo dazugehören und nicht als Langweiler dastehen, aber darüber habe ich mir in den letzten 12 Monaten am wenigsten den Kopf zerbrochen. Das ist vielleicht eine der wenigen guten Dinge am Älterwerden, daß es einfach nicht mehr so wichtig ist, was andere über einen denken.

    Moin Trockenbruder, als ich Deine Beiträge gelesen habe, kam mir der Spruch eines Therapeuten in den Sinn, der mal zur Nüchternheit sagte: "Meist ist es das Leben, das dann kommt." Wie man sieht, hatte ich schon eine Menge Therapeuten, bei mir kommt alles mit Zeitverzögerung wieder hoch. Es sieht ganz für mich so aus, als ob für Dich jetzt ein Leben ansteht. Und Du kannst endlich Deine Entscheidungen nüchtern treffen, ganz egal, was da kommt. Und ich wünsche Dir natürlich, daß Du auch als Musiker noch den einen oder anderen Taler machen kannst. Jugendidole werden wir wohl nicht mehr, aber zur Drogenkarriere und Verwahrlosung hat es auch ohne Plattenvertrag gereicht. Musik ist für mich leider etwas eingeschlafen, hier steht zwar noch ein Klavier rum, aber ich spiele es nur selten. Vielleicht ändert sich das auch nochmal. Im Moment stürze ich mich voll ins Berufsleben.

    Man kann ein Festival über ein Tagesticket ja auch besuchen wie ein normales Konzert. Also hin da, zwei Konzerte angucken, und dann wieder ab nachhause. Das kann man ja nach ein paar Monaten der Trockenheit mal wagen. Wichtig ist eine klare Strategie, wie es wieder nachhause geht, wenn man doch wackelig werden sollte. Ansonsten kenne ich Festivals eben als tagelanges Campieren und Dauerkoma, ich war nicht nur mit den übelsten Drogenleuten unterwegs, sondern selbst einer von ihnen. Am schlimmsten waren die Festivals in Eindhoven, da frage ich mich, wie ich das überhaupt überlebt habe und wie mir das alles mal Spaß machen konnte. Dem Risiko, irgendwo drei Tage rumzuhängen und absolut nichts zu tun zu haben, würde ich mich nicht aussetzen. Vielleicht würde ich es sogar durchhalten, mich dann aber brutal langweilen. Außerdem sehe ich sowieso kein Vergnügen darin, anderen beim Saufen zuzugucken und über ihre blöden Witze zu lachen. Dann nehme ich lieber mal irgendwo ein kleines, aber feines Konzert mit.

    Ich war vor ein paar Wochen auf Sylt, und da wurde auch unglaublich viel gesoffen. Und das lag nicht an den Punks, die waren da noch gar nicht da. Die Frauen hatten alle so eine orange Brause in ihren Gläsern, ich wußte erst gar nicht, was das ist. Aperol-Spritz, wurde ich dann aufgeklärt. Aha. Das scheint mir ein veritables Standbein des Frauenalkoholismus zu sein. Ich hatte das Gefühl, die ganze Insel ist auf dem Gesöff. Bei mir im Viertel sehe ich das jetzt auch dauernd, es sind überwiegend die Frauen, die auf das Zeug stehen. Na dann. Irgendwie bin ich noch immer in dem Modus, daß ich es sehr genau mitschneide, wenn Alkohol auf dem Tisch steht. So weit, das zu ignorieren, bin ich wohl noch nicht. Muß ich ja auch nicht sein.

    Sie hat mich, während ich hier schrieb, angeschrieben. Ich habe nicht reagiert. Dann kamen wieder Schuldzuweisungen und Beleidigungen. Jetzt habe ich sie endlich blockiert. Komplett auf meinem Handy und bei WhatsApp.

    Es ist einfach sinnlos. Sie trinkt und immer wieder die selben Muster.

    Ich ertrage es nicht mehr. Schluss.

    Sehr gut. Laß Dich nicht mehr manipulieren. Das hat doch alles mit Liebe nichts mehr zu tun, da geht es nur noch um Gewohnheit, Bequemlichkeit, Besitzansprüche, Macht, was auch immer, aber nicht um Partnerschaft. Ich habe eine ähnliche Situation mit meinem saufenden Bruder, der tatsächlich meint, er könne mich mit seinen dummen Psychospielchen beeindrucken. Ich habe ihn schon lange blockiert. Erst zieht er mich auf sein Niveau runter, und dann schlägt er mich da mit Erfahrung. Nee, so einen Krampf brauche ich nicht.

    "Krebs" ist die richtige Metapher, diese Sprach- und Denkpest metastasiert über die Universitäten in die Medien. Nennen wir es Sprachingenieurswesen und politische Biologie. Die Folgen für unsere Bildung und Kommunikation sind fatal. Ich könnte mich länglich darüber auslassen. Über das Binnen-I rege ich mich auf, seitdem ich es kenne. "JedeR ist seinEs Glückes SchmiedIn" würde Alice Schwarzer wohl schreiben, na, prost Mahlzeit, oder für trockene Alkis: Gute Nacht, Marie. Aber es soll ja hier nicht um Politik gehen. :mrgreen:

    Gibt's hier trockene Alkoholiker die Heavy Metal hören und weiterhin auf Konzerte und Festivals gehen? Insbesondere bei Festivals dürfte die Versuchung ja enorm sein...

    Ich war grad letzte Woche bei Deep Purple. Hab Limo und Kaffee dazu getrunken. Geht auch. Neil Young hab ich auch schon gesehen und nur Wasser dazu getrunken. Das war ganz hervorragend.

    Allerdings muß ich sagen, daß mich die typischen Saufkonzerte gar nicht mehr anmachen, ich übertreibe es nicht. Von Festivals halte ich mich fern, und zu solchen Konzerten wie die von Motörhead, die ich früher immer gerne besucht habe, würde ich heute nicht mehr gehen. Außerdem gibt es Motörhead ja auch gar nicht mehr. Die Zeiten ändern sich, und ich mich auch.

    Hört sich an wie Liebeskummer, und ich weiß aus eigener Erfahrung, es gibt kaum etwas Übleres im Leben. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du mal ganz sachlich eine Analyse anstellst, wieviel Liebe es eigentlich noch im Angesicht der Sucht war, von ihr und auch von Dir.

    Noch ein kleines EDIT: Ich kann nur von mir reden und möchte nicht von mir pauschal auf alle anderen schließen, aber ich war in meinen aktiven Säuferzeiten gar nicht beziehungsfähig.

    Bei Nathalie Stüben gibt es sogar gleich zwei Sternchen im Wort, die sie dann aber komischerweise gar nicht ausspricht. Der Irrsinn läßt sich also noch steigern. Ich wollte erst ihr Buch kaufen, habe dann aber beim "Blick ins Buch" davon abgelassen. Bei "Schicksalsgefährtinnen und Schicksalsgefährten" bin ich ausgestiegen. Ich kann mir nicht vorstellen, mehrere hundert Seiten in diesem Duktus zu lesen. Ideologie ist wohl wichtiger als Reichweite und Verständlichkeit. Schade drum. Aber es gibt ja noch andere gute Bücher ...

    Soweit ich weiß, ist Jellinek auch auf dem absteigenden Ast. Es therapiert ja auch niemand mehr streng nach Sigmund Freud. Daß es da Kritik an diesem Schema gibt, habe ich auch schon aus der Ferne vernommen, das aber nicht so intensiv verfolgt. Also danke für den Artikel.

    Ärgerlich finde ich, daß in Internetforen, und zwar auch in den gehobenen, die Mär von "neuen therapeutischen" Möglichkeiten umgeht. Da verdienen sich irgendwelche Quacksalber eine goldene Nase damit, den Patienten das Blaue vom Himmel zu versprechen, es geht konkret ums kontrollierte Trinken. "Neue wissenschaftliche Studien belegen, daß eine komplette Abstinzenz nicht immer erforderlich ist", blabla, irgendwas in dem geschwurbelten Style. Das funktioniert vielleicht für die Dauer der Therapie, schwupps, 2.000 Euro gelöhnt, und am Ende landen die Leute dann hier. Oder auch nicht.

    Nun hab ich wohl auch schon wieder einen Neuankömmling verprellt, verdammt, das wollte ich nicht, ich wollte nur offen sprechen und überflüssige Gespräche, die zu nichts führen, vermeiden.

    Ich hätte freundlicher zu Tashou sein können, aber ich hatte den Eindruck, sie nimmt ihre Lage nicht ernst, würde schon gerne abstinent sein, irgendwie, aber am besten so, daß es nicht weh tut, und ganz so groß ist das Problem ja auch noch nicht, und beim Arzt ist es so unpersönlich ... Die einen haben Angst vorm Arzt, weil der die Schwiegereltern kennt, die anderen fürchten die Anonymität. Es gibt also immer gute Gründe, nicht zum Arzt zu gehen. Aber ich will nicht groß drumrum reden: Ich hätte etwas sensibler sein können, immerhin hatte da ein Mensch in Not vorsichtig angeklopft, und ich hätte vielleicht mal besser nichts schreiben sollen.

    Und jetzt aber wirklich ins Bett, ich hab Schüttelfrost, da geht wohl nur noch Fernsehen ...

    Ich schreib das mal besser in meiner persönlichen Rappelkiste: Ich finde es schade, daß in den Artikeln hier neuerdings gegendert wird. Wir sollten uns hier um Information und Verständlichkeit bemühen und nicht die Leser mit einer ideologisch-dogmatischen Rechtschreibung verprellen.

    Ich lese Wörter wie "jede/n" (wie lese ich das vor?) und "des/r" (nochmal: wie lese ich das vor?).

    Das sind keine Wörter, wie sie in irgendeinem Wörterbuch stehen, und ich kenne auch niemanden persönlich, der so spricht. Das ist für mich beim Lesen eine Zumutung, und ich verliere dann schnell die Lust, den Text weiter zu verfolgen.

    Klar, jeder soll schreiben, wie er mag. Ich möchte hiermit nur mitteilen, daß ich mich durch dieses Gegendere wirklich vor den Kopf gestoßen fühle und das Lesen von gegenderten Texten mühsam und ermüdend finde. Angeblich geht es ja um Höflichkeit und Teilhabe: bitte, dann denkt beim Schreiben vielleicht auch mal an die große Mehrheit der Leser, die mit Konstrukten wie "des/r" nichts anfangen kann.

    "Aber so ist es meiner Meinung nach nicht, es gibt nicht unendlich viele Wege aus der Sucht."

    Das sehe ich auch so. Es gibt tausend Wege rein, aber nur wenige Ausgänge. Einfach die erste Flasche stehen lassen. Klingt bekloppt und zu simpel, ich weiß, ist aber so. So unterschiedlich die Lebensgeschichten und die multiplen Faktoren für eine Sucht sind, die Sucht ist ein Gleichmacher, und man sieht schon bei den "Kunden" sehr ähnliche Probleme und Verhaltensweisen.

    Jellinek ist mir ein Begriff, zum Ende war ich wohl Epsilon mit kurzen Intervallen. Das ist jetzt ganz interessant fürs Archiv, aber ändert nichts an meiner Sucht. Wenn man dieses grobe Schema nicht zu eng auslegt, ist es vielleicht ganz hilfreich.

    Moin Elly,

    ja, irgendwie hatte ich gestern gleich zweimal Zoff, das ist mir auch aufgefallen. Vielleicht ist es die Hitze, die mir zu schaffen macht, alles über 20 Grad ist nicht meine Betriebstemperatur, ich war noch nie so der Sommer-Typ. Andererseits habe ich mir nichts vorzuwerfen. Daß das mit der Fahrschule so eskaliert ist, ist nicht meine Schuld. Ich habe da schon viel zu viel geschluckt, was mir nicht gefiel. Als ich dann auch noch am Telefon angebrüllt wurde, habe ich einfach nur gesagt "Du spinnst!" und aufgelegt.

    Was das Forum hier angeht, habe ich meinen Standpunkt sachlich und ohne persönliche Angriffe dargelegt. Es war Hartmut, der meinte, pampig werden zu müssen. Nicht mein Bier, äh, meine Apfelschorle.

    "Diesen Spruch, nach 20 Jahren Trockenheit noch immer eine Armlänge von dem Rückfall entfernt,

    der ist eindeutig sehr demotivierend. Findest Du nicht auch?"

    Das ist eine sehr gute Frage, darüber denke ich in letzter Zeit nach. Als ich den Beitrag von Lust for Life gelesen habe, dachte ich mir, ähnlich wie Hartmut, er ist sich seiner Sache vielleicht ZU sicher. Ich weiß, daß die Alkoholkrankheit unheilbar, aber sehr gut zu stoppen ist. Da will ich wachsam bleiben. Von Selbstkasteiung halte ich auch nichts, ich will ja nüchtern und zufrieden leben und nicht mit der Faust in der Tasche krampfhaft trocken überleben, das hält doch niemand lange durch. Eigentlich läuft es gut, ich bin zufrieden.

    Eine Anekdote dazu: In der Entgiftung habe ich mal einen Typen gesehen, der nach ein paar Tagen entlassen und von seiner Freundin abgeholt wurde. Durchs Fenster habe ich mitbekommen, wie er draußen höchst theatralisch um einen Baum herumgetanzt ist. Dann nahm er überschwänglich seine Freundin in die Arme: Sieh her, Weib, ich bin geheilt! Der alte Zyniker in mir dachte: Den siehste garantiert wieder. Ich sollte recht behalten.

    Aber natürlich bin ich nicht immer nur zufrieden. Es gibt Dinge, die ich verbessern könnte. Jetzt stehen erstmal Führerschein und neue Zähne an, Wohnung renovieren, tralala. Ein leise rieselndes und möglichst unkompliziertes Leben, in dem ich mich auf mich selbst besinnen konnte, war für mich in der ersten Zeit meiner Nüchternheit sehr wichtig, aber ich merke schon so langsam, daß ich auch mal wieder etwas mehr Action vertragen könnte. Ma kieken, wie es weitergeht.

    -- H.

    Mhm, sei mir nicht böse, wenn ich doch nochmal Widerworte habe. Mit Verlaub, aber was in den PNs steht, hat die Moderation nicht zu interessieren oder zu reglementieren, das ist privat, jedenfalls so lange, bis es gemeldet wird, weil sich jemand belästigt fühlt. Einem Mitglied wie Peter so über den Mund zu fahren, als wäre er ein dummer Schuljunge, ist respektlos. Am Ende wurde er behandelt wie ein uneinsichtiger Troll, wie sie hier immal mal wieder aufschlagen, und das hatte er nicht verdient. Also, auf englisch: Agree to disagree, und dann kann es meinetwegen auch dabei bleiben.

    Hallo Hanseat


    bei aller Liebe das ist Humbug. Es war Peters Wunsch das Forum zu verlassen und seinen Account abmelden zu lassen. Es wurde auch nichts von dem Foren Team forciert und er war eine Zeit lang auch per PN noch zu erreichen.

    Leider sieht der User immer nur die eine Seite und weiß nicht immer was im Hintergrund passiert. Das nennen wir absolute Anonymität.

    Dann ist es ja gut, daß nun auch die andere Seite zu Wort kommen kann. Ich habe die glaubhafte Info, Peter wurde lapidar mitgeteilt, Austausch per PN über Alkoholismus sei nicht vorgesehen oder so ähnlich. Ja zum Kuckuck, dann kann man PNs auch gleich ganz abschaffen. Außerdem hat Peter nicht um die Schließung seines Strangs gebeten. Das war alles in allem eine sehr unwürdige Veranstaltung.