Beiträge von Lea

    Ich selbst bin wohl grad in der Phase des "Rumeierns",

    Ach was 😊 Ich glaube es hat sich nur in Nachhinein nach „rumeiern“ angefühlt, weil ich mir einen schnelleren und weniger schmerzhaften Prozess gewünscht hätte.

    Die Wortwahl von Linde gefällt mir viel besser, denn es war ja auch ein langsames ran Tasten, mit den Möglichkeiten spielen, gucken was mir passt und was halt nicht.

    Dieser Prozess war notwendig, denn so kann ich heute voll und ganz hinter meinen Entscheidungen stehen. Ab und an schmerzt es noch, wird es vermutlich immer. Aber die innere Sicherheit es für mich und für meine Kinder genau richtig zu machen, das hilft über jeden Schmerz oder schwierige Phasen hinweg.

    Liebe Grüße, Lea

    Guten Morgen.

    Gerade habe ich angefangen bei Jada zu erzählen, wie das bei mir war, mit dem unbedingt klaren Verhältnisse schaffen wollen, weil ich der Meinung war das wäre ich als gute Tochter und netter Mensch irgendwie schuldig. Als es immer mehr Text wurde, dachte ich es passt vielleicht doch besser hier her.

    Im Rahmen einer Therapie wurde mir das verdrehte Verhältnis zwischen meiner Mutter und mir mehr und mehr bewusst. Also nicht das es verdreht war, sondern wie schädlich sie als Person und mit allem was da dran hing, für mich und mein ganzes Leben war.

    Aber sie los lassen, aufgeben, für immer verlieren und dann keine Mutter mehr zu haben und meine Kindern die Oma weg zu nehmen… Eine grauenvolle Vorstellung und anfangs ein Ding der Unmöglichkeit.

    Meine Angst war aus ihr werden würde, wenn ich aufhöre mich zu kümmern war riesig. Man lässt seine Mutter ja auch nicht einfach so im Stich, das gehört sich einfach nicht.

    Also habe ich, mit therapeutischer Hilfe, Pläne gemacht, wie ein Kontakt alternativ aussehen könnte. Habe ausprobiert, Gesprächsthemen ausgeklammert, Tageszeiten vermieden, mir einen ab gestrampelt, damit es irgendwie doch klappen könnte. Nur bei uns, nur bei ihr, nur auf neutralem Boden, in der Rückschau war das ein wahnsinniger Eiertanz 😂

    Leider hat nichts funktioniert, teilweise für die anderen, ganz bestimmt für meine Mutter, aber nie für mich. Mir ging es weiterhin schlecht damit und ich kam aus meinem Gedankenkarusell gar nicht mehr raus. Es hat sich so viel nur noch darum gedreht, wie Kontakt gelingen könnte und wie es ihr geht und warum ich nicht… Meine Familie kam zu kurz vor ne mein Leben fühlte sich nicht mehr an wie meins.

    Dabei hatte ich mich früher schon einmal frei gestrampelt und viele Jahre weit weg und weitestgehend von der Familie los gelöst gelebt. Mit meinen eigenen Kindern startete aber eine völlig neue Phase, mit Sehnsüchten, Erwartungen und der Kontakt wurde schleichend intensiviert.

    Als ich erkannte, dass ich auf einmal wie zurück geworfen war, in meine Kindheit in das Kreisen um die Bedürfnisse meiner Eltern, da wollte ich eine Pause davon, am besten sofort.

    Ich bin dann erstmal innerlich rum geeiert und dachte ich müsste klare Worte sprechen und ganz genau sagen was Sache ist und wie es weiter geht. Das konnte ich aber gar nicht, weil mir ja gar nicht klar war, wie sich meine Bedürfnisse entwickeln würden.

    Gestartet sind wir also mit meiner sehr deutlichen Ansage, ich würde jetzt gerade für mich und meine Familie Abstand brauchen. Auf unbestimmte Zeit und wenn ich so weit bin, dann nehme ich den Kontakt wieder auf.

    Die Reaktion war ein wenig Unverständnis und Abwehr und so ein „na wenn du meinst, dann mach halt“

    Für eine Weile wurde mein Wunsch nach Ruhe auch akzeptiert und dann wurde es langsam und in kleinen Happen ignoriert, es wurde Kontakt gesucht und gesagt das es ja nun wohl reichen würde und ich mir genug Abstand genommenen hätte.

    Bis zu diesem extrem übergriffigen Verhalten, teils mit alt bekannten Beschimpfungen und zu tageszeiten, bei denen der Zustand mindesten fragwürdig war, bis dahin war meine innere Haltung wirklich sehr offen und sogar wohlwollend geblieben. Ich dachte, wenn ich eine Weile Abstand hätte, dann würde ich bestimmt einen Weg finden, damit Kontakt in Zukunft besser funktionieren würde und es mir nicht mehr so schlecht gehen würde damit. Wie gut mir der Abstand tat, konnte ich zwar sehen, aber nicht so recht als legitimen Dauerzustand anerkennen.

    Und dann wurde gedrängelt, auf mich eingeredet, meine klar formulierte Grenze nicht eingehalten und nach und nach habe ich dicht gemacht. Es waren letztlich ganz wenige Telefonate, aber in mir ist plötzlich eine Klappe gefallen, auf allen Ebenen waren alle meinen Grenzen überschritten und ich wollte das nicht mehr, nie mehr.

    So wurde aus ruhenden Kontakt plötzlich ein Kontaktabbruch, mit dem ich zu dem Zeitpunkt gar nicht gerechnet hatte. Kontaktabbruch war ursprünglich nicht mein Ziel. Aber es war meine Chance auf Heilung, meine einzige Chance.

    Ich werde alt :saint:

    Das hast du jetzt gesagt 😜

    Und ja, ich sehe das als Anzweifeln. In diesem Satz, im weiteren Verlauf dieser Antwort und auch ganz grundsätzlich aufgrund einiger anderer Beiträge der letzen Tage.

    Als EKA habe ich irgendwann die Möglichkeit mich aus dem Konstrukt zu lösen. Wobei auch das sehr schwer sein kann, weil die Strukturen eben von klein auf angelegt sind und teilweise Jahrzehnte lang vorgelebt wurde, dass es nicht „erlaubt“ ist oder gar unmöglich sich zu lösen.

    Es gibt kein gesundes auswachsen in einem Kranken System, nie, es geht einfach nicht. Egal wie gerne sich das viele eben einreden möchten.

    Und es muss erlaubt sein, genau dies den aktuell Betroffenen vor Augen zu führen.

    Einen trockenen Alkoholiker, der sich hier von einem der aktuell trinkt sagen lassen muss das er keine Ahnung hat, kann ich mir nur schwer vorstellen. Besonders in der Anfangsphase ist das bestimmt nicht ungefährlich.

    Mir als EKA sagen zu lassen, der Wunsch man möge mehr auf die Kinder gucken, denn alles andere sei egoistisch. Oder ich hätte nicht die Kompetenz, mit meinen Erfahrungen zur Selbsthilfe bei zu tragen. Oder meine Beobachtung, der Alkoholiker würde oft viel mehr Chancen erhalten als die Kinder, sei ein allgemeiner Schuldvorwurf. Oder oder oder… alles von einem Angehörigen, der sich selbst nie gelöst hat.. ist für mich vergleichbar mit der direkten Konfrontation mit einem noch trinkenden Alkoholiker.

    Ob das ein EKA oder eben auch einen Co der noch mitten drin steckt wirklich weiter bringt. Ich weiß nicht so recht. Es dient jedenfalls auf keinen Fall der eigenen Befreiung.

    Danke Hartmut, für dieses Thema und auch für den Einblick in deine Persönliche Geschichte 😊

    Liebe EKA, wie habt ihr eure Konfrontation mit den „unschuldigen“Verursacher erlebt?

    Ein EKA Thema und die Frage, wie ich etwas erlebt haben, wow…

    Und noch mitten in meinen Gedanken kommt dann sowas

    Inwiefern haben EKAs aus ihren erlebten Familiensystemen denn die Möglichkeit, mit hier aufschlagenden Alkoholikern und Cos zusammen eine Lösung für deren Kinder in einem anderen Familiensystem zu finden?

    Was ist denn jetzt los, warum wird sogar in einem Thema, in dem es einfach mal um die Perspektive der Kinder gehen könnte, sofort wieder die Fähigkeit von EKAs ganz allgemein angezweifelt?

    Noch dazu von jemandem, der den Absprung nie selbst geschafft hat. In seinem eigenen Tagebuch sein eigenes zentrales Bedürfnis im Erhalt er Ehe definiert und an erste Stelle gestellt hat. Alles Leid was daraus folgte als „das ist eben der Preis“ runter gespielt hat. Für mich als EKA ist das der reinste Schlag ins Gesicht.

    Fertig, wieder abgebügelt in die Ecke gestellt und mit dem Gefühl alleine gelassen werden . Und das in eine Selbsthilfegruppe, die dafür zuständig ist.

    Ich fang mich wieder, bin mitten in meinem Prozess, habe vertrauen!

    Aber muss ich mir das und so einige andere Dinge wirklich sagen lassen.

    In meiner Selbsthilfegruppen 🤔

    Sonnige Grüße, Lea

    Hey Hartmut, spannende Fragen 😊

    Liebe EKA, wie habt ihr eure Konfrontation mit den „unschuldigen“Verursacher erlebt?

    Ich merke, dass sie ein wenig sacken muss, es den richtigen Moment braucht, um da so richtig in mich zu gehen.

    Aber als neugieriger Mensch würde mich auch interessieren, wie du deine eigene Frage beantworten würdest. Du hast ja verschiedene Perspektiven in dir und die vom EKA finde ich naturgemäß besonders spannend 😎

    Viele Grüße und einen schönen Sonntag, Lea

    Unser Alltag ist ihre Kindheit!

    Für mich zählt deshalb jeder einzelne Tag.

    Und in der Realität reden wir ja nicht von einigen Wochen oder Monaten, es geht fast immer um Jahre und nicht selten um ein ganzes Leben.

    Das muss aber gut geplant sein, man sollte eine gewisse Sicherheit haben, dass bei einer Trennung nicht das ganze Leben einstürzt.

    Wie lange planst du denn schon und wie lange gibst du dir noch? Du schreibst dein Partner hätte immer gesoffen, also auch das komplette bisherige Leben eurer Kinder. Seit zwei Jahren ist es nun heftiger. Wie viele Chancen hatte also dein Partner und wie viele deine Kinder?

    Aus meiner Perspektive ist es egoistisches Verhalten, dass der eigenen Sucht und den eigenen Bedürfnissen der höheren Stellenwert einräumt wird, als dem Glück und der psychischen Gesundheit der Kinder. Nach Unwissenheit und schwierigen Bedingungen kommt eben schon irgendwann Schuld, wenigstens der sollte sich jeder Beteiligte dann aber auch stellen.

    Ich würde nie sagen, renn sofort weg, beim ersten auffälligen Verhalten. Aber nach einer Gewissen Zeit und der völligen Abwesenheit von Indizien dafür, das der Alkoholiker von sich aus Handlungsbedarf sieht…

    Wenn für jede ausgeschlagene Chance, die der Alkoholiker von seinem Partner bekommt, eine echte Chance für die Kinder stehen würde. Ich glaube nicht, dass dann noch viele Kinder unter dem Dach mit einem Säufer verharren müssten.

    Das schreibe ich als EKA, die aus vielfältiger eigener Erfahrung sprechen kann und als Mutter, die jeden Tag Entscheidungen zum Wohle ihrer Kinder trifft und bereit ist dazugehörige Verantwortung zu tragen.

    Den Kinder sind schutzlos ausgeliefert, sie können die Verantwortung, die ihnen in einem Suchthaushalt zwangsläufig auferlegt wird weder tragen, noch sind sie Konsequenzen annähernd absehbar.

    Weißt Du, was mir bei diesem Text aufgefallen ist?

    Er könnte von einem Co.Abhängigen geschrieben sein (ist er ja auch :) ) aber auch von einem Alkoholiker.

    Genau das habe ich auch gedacht, aber nicht geschrieben, weil es ja nur ein Gefühl ist und kein Wissen. Jetzt hast du es bestätigt 😊

    Freiheit und ein echtes Leben, ja das ist ein Geschenk, vielleicht das größte überhaupt!

    Sonnige Grüße, Lea

    Marli das ist eine Frage, die ich mir nie so richtig abschließend beantworten konnte bisher. Ich habe Co Abhängige Struktur gelebt, allein aus der real existierenden Abhängigkeit heraus, die für ein Kind nun einmal besteht. Die Muster wurden also in mir angelegt und die habe ich dann für mein Leben mit bekommen.

    Ich weiß ganz genau, wie schwer es ist sich aus der kompletten Abhängigkeit von einem geliebten Menschen zu lösen, was für schreckliche Ängste mit diesem Schritt verbunden sind. Wie es sich anfühlt, wie hoch der Preis ist wenn man gegangen ist, wieviel Kraft es kostet und wie schwer es sein kann am äußersten Existenzminimum zu leben.

    Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwer es ist, einen geliebten Menschen sich selbst zu überlassen, seiner Sucht und den schrecklichen Konsequenzen die daraus folgen können. Ein Band durch zu schneiden, dass doch eigentlich für die Ewigkeit gemacht sein sollte.

    Und ich weiß das es möglich ist weiter zu leben und sich ein gutes eigenes Leben in Freiheit auf zu bauen!

    Was ich tatsächlich fast gar nicht gemacht habe, ist der Versuch die Sucht irgendwie zu kontrollieren. Bis auf einige wenige hoffnungsvolle Gespräche, habe ich sehr früh eingesehen, dass ich selbst keinerlei Einfluss auf die Sucht und das resultierende Verhalten meines Gegenübers habe.

    Ich habe immer auf mich geschaut und auf mich gebaut, wo ich war ging es mir nicht gut, also musste ich handeln, um da raus zu kommen.

    Worauf willst du denn mit deiner Frage hinaus Marli ?

    Den Erhalt der Ehe habe ich jedoch als mein zentrales Bedürfnis definiert, obwohl es mir Belastung und (vor allem psychisches) Leid eingebracht hat. Das habe ich dann abgehakt als "das ist eben der Preis dafür".

    Ich wollte aber auf keinen Fall eine von mir initiierte Scheidung und Scheidungskinder.

    Ich komm mal zu dir rüber, denn der eigentliche Inhalt von meinem Text bei RedFlag hat dich offensichtlich nicht erreich. Statt dessen hast du dich an die Schuldfrage gehängt, um die es mir ja überhaupt nicht ging.

    In deinem letzten Beitrag bekomme ich eine Ahnung warum.

    Du hast dein eigenes zentrales Bedürfnis definiert und dafür allen Beteiligten Belastung und (vor allem psychisches) Leid zugemutet. Als Preis für die Befriedigung von deinem Bedürfnis.

    Das ist mal eine krass harte und egoistische Aussage und vielleicht ist es endlich an der Zeit bei dir selbst tiefer zu graben. Für mich unterscheidest du dich damit jedenfalls null von einem Alkoholiker der weiter säuft.

    Viele Grüße, Lea

    ist der Schuldvorwurf nicht etwas bequem und alles sehr über einen Kamm geschoren?

    Ich hab die Frage extra sacken lassen und meine Antwort lautet immer noch:

    Nein, leider nicht. Es ist einfach die bittere Wahrheit und die ist natürlich für viele schwer aus zu halten. Aber nur dann, wenn man (das man zielt auf jeden einzelnen ab der es irgendwann tut) sich dieser Wahrheit ehrlich und ungeschminkt stellt, gibt es eine Chance. Die Chance worauf genau, die ist dann tatsächlich mal wirklich individuelle und hängt von der Tiefe der vorherigen Verletzungen ab.

    Liebe RedFlag, weißt du was ich mich da ganz oft frage. Bei dir und bei allen anderen die nicht gehen…

    Heilungschancen und die Hoffnung sind ja schön und gut, aber warum muss das auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden?

    Warum kannst du nicht gehen oder er geht und du bietest ganz klar die Chance an noch einmal an der Beziehung zu arbeiten, wenn er freiwillig eine Therapie gemacht hat und dauerhaft trocken ist. Ein vorsichtig annähern und beschnuppern, falls er wirklich bereit war etwas zu ändern und dann auch getan hat.

    Warum bekommen die uneinsichtigen Säufer von ihren Partnern gefühlte 1000 Chancen und den Kindern wird inzwischen das Leben für immer versaut?

    Es ginge auch andersrum. Die Kinder werden gerettet und bekommen erstmal ein stabiles suchtfreies Heim und der Alkoholiker wird sich selbst überlassen.

    Diese Wahl hätte jeder Partner mit Kindern und aus meiner Sicht hätte auch jeder genau diese Verantwortung. Es trifft sie nur fast keiner, der Säufer kommt lange Zeit zu erst, oft bis zum bitteren Ende.

    Was für eine Tragödie!

    Viele Grüße, Lea

    Dann kann ein Co ja hemmungslos das tun, was er will und wie er es für richtig hält. So wie es der Alkoholiker eben auch tut, Krankheit ausleben, bis man eines Tages genug davon hat (falls dieser Tag kommt).

    Ja! Und dann frönen beide Erwachsene hemmungslos ihrer Sucht, machen egoistisch was sie wollen und die Kind bleiben halt auf der Strecke. Macht ja nix, von so ein Leben als EKA hat man ja nie genug, also was soll’s.

    Hallo Achilles, ich sage einfach mal herzlich willkommen und schön, dass du hier her gefunden hast!

    Zum Thema trocken bleiben, kann ich als Angehörige nur wenig beitragen. Aber es ist fast immer jemanden online, deine Beiträge werden gelesen und du wirst hier mit all deinen Sorgen und Nöten ernst genommen. Komm in Ruhe an und bestimmt wird auch bald einer der Moderatoren oder der alten Hasen auftauchen.

    Fröhliche Ostergrüsse, Lea

    Als Angehörige, verfolge ich die Diskussion sehr interessiert. Nicht immer kann ich mit den Begriffen nass oder trocken, im jeweiligen Kontext etwas anfangen. Aber es erinnert mich daran, wie ich als Kind und als junge Erwachsene das Verhalten meiner Eltern eingeordnet habe. Vor allem in die Kategorie: „aus dir spricht doch die Sucht“. Später, als ich angefangen hatte mich wirklich komplett raus zu halten, konnte ich von außen nicht mehr zuverlässig einordnen ob es sich um eine trockene oder eine nasse Phase handelte. Was ich immer erkennen konnte, war entsprechendes Verhalten. Für mich war es dann völlig unerheblich, ob konsumiert und gesoffen wurde oder halt nicht.

    Verharmlostendes, beschönigendes, Erlaubnis erteilendes Verhalten, all das hat sich für mich genauso verletzend angefühlt, wie das offene ausleben der Sucht.

    Die Suchtstoff freie Phase war dann eben nicht mehr wert als jede andere Phase, ganz offensichtlich nicht von Dauer. Was sich im Falle meiner Eltern auch meistens bestätigt hat - ich schreibe nur nicht immer, weil ich aufgehört habe es zu überprüfen.

    Ich hätte es früher nie nasses Denken genannt, aber der Begriff trifft eben sehr genau, was sich natürlich anderes umschreiben lässt, aber nichts an dem Kern ändert.

    Es ist übrigens auch gut daran zu erkennen, dass die Abwehrhaltung gegenüber dem Angehörigen oder jemandem der einen darauf hinweist besonders hoch ist. So jedenfalls meine Erfahrung damit.

    Gute Nacht, Lea

    Liebe Julia, ich halte das nicht für einen bösen Gedanken, ich könnte es mit meinem Gewissen nie vereinbaren zu wissen, wenn jemand mit Alkohol im Blut Auto fährt.

    Er könnte jemanden töten oder für immer an den Rollstuhl binden, er könnte Leben zerstören und du hast es gewusst.

    Als Kind habe ich mit im Auto gesessen, es ist nie etwas passiert, was ich bis heute für das reinste Wunder halte.

    Verstanden habe ich es nicht, es war einfach der aggressive unsichere Fahrstil, ich hatte oft solche Angst!

    Diese Angst hab ich mit genommen und Auto fahren war immer eine gewisse Hürde für mich. Eins der zahlreichen, etwas besser greifbaren Beispiele dafür, wie viel es eben doch mit den Kindern macht und das auf Dauer.

    Liebe Grüße, Lea (EKA)