Beiträge von Anita

    Liebe Lolo!

    Dein Beitrag hat mich sehr berührt. Vor allem, weil du geschrieben hast .. wochenlang Pause, dann wieder wochenlang durchtrinken. Ich habe das 10 Jahre lang mitgemacht. Gerade so ein Trinkverhalten ist schwer zu verstehen und man erkennt fast nicht, dass Sucht dahinter steckt. Dachte lange Zeit, dass er einfach unwillig ist. Leider ist es mit den Jahre immer schlimmer geworden und sein Verhalten hat sich noch massiver verändert. Er ist nüchtern ein toller Mensch, den ich noch immer liebe. Der alles für mich gemacht hätte. Betrunken hat er mich geschimpft, bedroht und auch schwer verletzt. Er war oft bis zu 48 Stunden abgängig. Aus dem Bauch heraus würde ich daher sagen .. geh, es wird nicht besser! Aber ich weiß auch, wie schwer das ist, weil man Hoffnung hat und glaubt, selber die Kraft hierfür zu haben. Egal für welchen Weg du dich entscheidest, gib DICH nicht auf, schau auf dich, hole dir jetzt schon professionelle Hilfe und beobachte gut, wie sich die Dinge verändert. Und wenn sie das tun, dann sei überzeugt, es liegt nicht an DIR! Ich wünsche dir viel, viel Kraft und alles Liebe! Anita

    Hi!

    Eigentlich sollte ich schon viel über das Thema Alkoholismus wissen, aber ich tu mir dennoch schwer, es anzunehmen und zu verstehen. Deshalb recherchiere ich immer wieder im Internet und so bin ich auch auf dieses Forum gestoßen. Ich bin 45 Jahre und lebe in Österreich. Ich war 10 Jahre mit einem Mann zusammen, der eigentlich von Anfang an Alkohol getrunken hat. Ich habe es immer gespürt, aber er war perfekt im Manipulieren. Es sind viele - auch schlimme - Dinge passiert, und anderem hat er mich auch schwer verletzt im Rausch. Vor 1 Jahr hab ich erstmals ein anderes Verhalten an den Tag gelegt und bin "wirklich" gegangen. Es ging mir sehr, sehr schlecht. Im Nachhinein habe ich festgestellt, dass er mich nicht ernst genommen hatte und davon überzeugt war, mich zurück zu bekommen. Was auch geschah. Es ging aber nur kurz gut, 2 Monate, dann eskalierte die Situation wieder, weil er getrunken hat. Das war im August. Wenn er trinkt wird er unberechenbar und gemein, nüchtern ist er ein perfekter Schauspieler und doch auch überheblich. Ich komme klar und lerne auch wieder durchzuatmen. Seit Oktober gibt es auch wieder Kontakt, auf Distanz. Er bedeutet mir immer noch viel, aber ich hab ihm gesagt, dass ich nicht mehr über seinen Alkoholkonsum schweigen kann. Für ihn ist das ein Tabuthema. Ich melde mich nicht aktiv. Er erzählt mir alles schön und wahrscheinlich kann ich mir gar nicht vorstellen, wie seine Welt derzeit aussieht. Und darum bin ich hier. In der Hoffnung, dass mir jemand erklären kann, was ich übersehen hatte bzw. was ich tun soll/kann, damit es mir wieder gut geht, wirklich gut geht. Und wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll/kann, um ihm vielleicht doch nicht helfen zu können oder ihn bestmöglich zu unterstützen. Danke, lG! Anita