Hallo,
ich lese bei den CO Abhängigen immer wieder, das sie denken, ein bestimmtes Verhalten würde beim saufenden Partner eine bestimmte erwünschte Gegenreaktion bewirken.
Es werden sich tausend Gedanken gemacht, wie man den Säufer trocken legen kann, Broschüren besorgt, Suchtberatungsstellen aufgesucht in der Hoffnung auf Geheimtipps und und und..
derweil säuft der Säufer lustig weiter und interessiert sich nicht die Bohne dafür.
Ein uneinsichtiger abhängig Trinkender macht sich mit Sicherheit nicht mal im Ansatz so viel Gedanken um die Beziehung im Vergleich zum CO. Er hat doch noch seine andere Geliebte, die Pulle, die ihn wohlig in die Arme nimmt, er kann sich jederzeit mit ihr wegbeamen.
Konsequentes Verhalten sollte man besser nur für sich selbst anwenden, um sich zu schützen, bis man endgültig raus aus der Situation kann, denn oftmals muss man sich erstmal um ein neues Dach übern Kopf kümmern, sich fachlich beraten lassen, wie es finanziell weiter gehen kann, falls Kinder da sind und man nicht arbeiten gehen kann...etc.pp.
Man sollte nicht hoffen, das man beim Trinker mit seinem Verhalten auch automatisch was ändert.
Eine Trennung ist auch unbequem und macht Angst.
Aber jahrzehntelange CO Abhängigkeit macht krank! Psychosomatische Erkrankungen sind typisch für CO Abhängige. Will man sich denn wirklich krank machen lassen?
Man hätte auch "einfach" gehen können, jeder kann in diesem Land seine Leidenszeit selbst bestimmen. Niemand muss bei einem Säufer bleiben.
Dann mal noch ein harter Blick in die Realität: Auch wenn ein nasser Alkie mal ein paar Tage nix trinkt, ist er weder wirklich nüchtern noch bedeutet es irgendwas. Damit sollen höchstens die Wellen geglättet werden...danach wieder hoch die Tassen...
Die Rückfallquote liegt bei um die 90% bei Alkoholikern, die aussteigen WOLLEN, mit LZT, SHG können um die 50% trocken bleiben, ich glaube die Werte beziehen sich auf einen Zeitraum von 3 Jahren.
Die Rückfallquote ist also erschreckend hoch, bei EINSICHTIGEN Alkoholabhängigen.
Wie hoch die Erfolgsquote bei uneinsichtigen Alkoholikern ist, mag jeder gern selbst einschätzen, sie liegt meiner Meinung nach bei Nullkommanull.
Will man denn wirklich seine ganzen Hoffnungen, sein eigenes Leben auf so eine wacklige Grundlage aufbauen? Da ist ja im Grunde nicht mal irgendeine Grundlage!
Und wenn noch Kinder mit im Spiel sind, ist auch für sie eine Katastrophe, mit einem trinkenden Elternteil aufzuwachsen zu müssen, und das nur weil die Mutter
nicht in die Handlung kam?
Das kanns ja wohl auch nicht sein!
Man oder meist frau hat doch die Verantwortung für die Kinder, der trinkende Elternteil kann diese Verantwortung einfach nicht mehr tragen, weil er längst zu krank dafür ist.
Hört sich unfair an, ich weiß , aber ist leider trotzdem so.
Kurzum, man kann nur für sich selbst Konsequenzen ziehen, um in ein lebenswertes Leben zurückzukehren zu können. Für den Trinker kann man leider nix tun. Das kann nur er selbst.
BTW: Ich persönlich kenne kein einziges Paar, wo die Bemühungen der Partnerin Einfluss auf den uneinsichtigen Säufer hatten.
Und hier im Forum kenne ich auch nur einen einzigen Fall, wo das konsequente eigene Handeln der Partnerin den Trinker in die Handlung brachte, aber da war längst eine eigene Einsicht und der Wunsch nach einem trockenen Leben vorhanden.
Und ich bin schon etwas länger hier
LG Sunshine