Beiträge von Hera

    Guten Morgen,

    sprich doch mal mit deinem Arzt, er muss und wird dich ernst nehmen. Oder weiß er schon Bescheid? Vielleicht stärkt dich das?

    Lass dich in diesem Zug doch auch gleich mal durchchecken, das schadet nie.

    Und Menschen, wie dein Mann, wollen das nicht ernst nehmen, weil sie selbst ein Alkoholproblem haben.

    Es ist gut, daß du dir gegenüber ehrlich bist, sonst kann dein Weg in die dauerhafte Abstinenz gar nicht erst beginnen.

    LG

    Hi iwona, ich fühl, genau, was du meinst!

    Heute bei einer Infoveranstaltung in der Schule gewesen. 19 Uhr. Wäre früher ein Horror-Termin gewesen, so spät, den Tag über einigermaßen nüchtern bleiben, dort gesessen, Entzugserscheinungen gehabt, geschwitzt...

    Bei meinem großen Kind war es öfter so. Leider. Heute konnt ich ganz locker hin, saß in der 1. Reihe, konnte alle Informationen aufnehmen, bin danach nicht heimgehechtet, um endlich zu trinken.

    So geht Leben,

    liebe Grüße!

    Hi sealobster,

    das stimmt, was Dante sagt.

    Schaffen musst du es allein, aber du musst dabei nicht allein sein.

    In meiner realen SHG sagte mal einer, hier kannst du nichts werden, ausser trocken.

    Und da sitzen Leute, die seit 35 Jahren abstinent sind. Die wissen, von was sie sprechen.

    Nimm alles mit, was dir hilft.

    Liebe Grüße,

    Hera

    Hi, hab mich eben in die Situation eingefühlt.

    Vielleicht schämt sie sich einfach auch.

    Vor dir und vor sich selbst.

    Ich konnte mein Leergut auch meistens erst morgens entsorgen, weil ich mittags ja schon nimmer fahren konnte.

    Solange hab auch ich es versteckt.

    Sag ihr, das sie das nicht tun muss, weil du ja weißt, daß sie trinkt, wie Aurora das geschrieben hat. Die Menge ist schlussendlich Nebensache.

    Eventuell bringt sie das zum Nachdenken.

    Hi Achillea,

    danke für deine Nachricht.

    Ich werde mir manche Dinge dieses Leben nicht mehr verzeihen können.

    Doch ich kann sie nicht rückgängig machen. Ich kann nur nach vorne schauen und mit meiner Trockenheit ein bisschen Wiedergutmachung üben.

    (Einer der für mich wichtigesten Schritte von den 12.)

    Verdrängen tu ich meine nassen Fehlhandlungen nicht, ich hab Familie und Freunde schlecht behandelt, bin rücksichtslos mit ihnen umgegangen, sie emotional vernachlässigt, hab ihnen schlicht wehgetan. Punkt.

    Entschuldigt hab ich mich bei den mir wichtigsten Menschen. Und sie haben mir Gott sei Dank verziehen.

    Die Liebe zu meinen Kindern ist für mich wirklich was ganz Großes.

    Deshalb versteh ich dich.

    Und ich wünsche dir alles, alles Gute.

    Gib dem ganzen Zeit und vergiss DICH dabei nicht.

    Ganz liebe Grüße*

    Hi egah,

    mein Mann konnte am Ende nicht mehr aufstehen. Er war so verzweifelt, kraftlos, müde und ausgelaugt, kompletter Burnout. Er war dann länger krankgeschrieben. Das war im Februar.

    Damit kam bei mir das langsame Erkennen und das Erwachen.

    Ich war soweit, meine Familie zu verlassen, um die drei vor mir und meiner Krankheit zu schützen.

    Erst Mitte Mai hab ich dann das letzte Mal getrunken. Hatte davor nie versucht, aufzuhören und hab es auch nie versprochen. Ich war überzeugt, daß ich nie mehr ohne Alkohol leben könnte.

    Hab zwei Anläufe bei meinem Arzt gebraucht, bis ich das erste Mal laut ausgesprochen habe, daß ich Alkoholikerin bin. Meine Leberwerte haben die Aussage noch fett unterstrichen.

    Drei Jahre hat mein Partner das Elend mitgemacht.

    Die Pandemie hat mich arbeitslos werden lassen und mit den Kids in's homeschooling gezwungen. Freischein für's Saufen von morgens bis morgens.

    Hatte ja keine Aufgaben mehr...

    Das soll keine Entschuldigung sein, aber eine Erklärung. "Gern" bzw.in Maßen getrunken hab ich immer schon.

    Als das Leben wieder "normaler" wurde, war ich schon stark körperlich abhängig.

    Hab getrunken, bevor ich die Kinder morgens geweckt habe, nachdem ich nächtlich gebrochen habe.

    Ich war oft streitsüchtig, hab ihn nieder- und kleingemacht, meine Schwäche damit zu übertünchen versucht.

    Er hat gekämpft, bis sein Körper aufgegeben hat. Akku leer.

    Meine Kinder haben still gelitten. Meine Tochter hat Panikattacken, mein Sohn Zwangsstörungen entwickelt.

    Mein Sohn hat dem Papa gesagt, er möchte nicht mehr mit mir kuscheln weil ich so komisch rieche. Ich könnte im Moment anfangen zu heulen, während ich das schreibe.

    Ich schäme mich immer noch sehr, wenn ich daran denke. Das schmerzt, aber es soll auch wehtun. Ich hab ihnen auch zu oft weh getan.

    Ich möchte versuchen, dir aufzuzeigen, daß ich als Alkoholikerin lange keinen Ausweg aus meiner Krankheit gefunden habe, obwohl ich die 3 besten Gründe um mich herum hatte.

    Das war eine endlose Abwärtsspirale.

    Ich sah furchtbar aus, konnte mein Spiegelbild kaum ertragen. Zittern und Schweissausbrüche waren normal.

    Jetzt macht mir mein Leben wieder Spaß, meine Kinder sind viel fröhlicher, mein Mann erholt sich langsam, wir reden viel, immer mal wieder auch über den Alkohol und die schwere Zeit des Getriebens sein.

    Jetzt bin ich endlich frei.

    Hier zu schreiben, regelmäßig in meine reale Shg zu und zum Hausarzt zu gehen erinnert mich daran, daß ich mein Leben lang auf mich aufpassen muss, damit meine Familie nie wieder leiden muss.

    Ich bin dafür verantwortlich.

    Kein anderer.

    Komm gut durch den Tag,

    Hera*

    Wenn man "nicht aus freien Stücken" in seiner Vergangenheit kramen muss, stell ich mir das anstrengend vor. Dann hoffe ich, daß dich das nicht zu sehr runterzieht.

    Nicht daß du dadurch noch zur Flasche greifst. Hab trotzdem einen schönen Abend *

    Hallo Lapislazura,

    ich find es gut, daß dein Arbeitsumfeld informiert ist und du in stetem Kontakt mit Betreuern bist, da musst du nix verstecken und hast keinen zusätzlichen Druck.

    Du machst alles super konsequent und nimmst dir die Ratschläge hier zu Herzen.

    Ich find's toll, wie du deinen Weg gehst.

    Warum geht es dir momentan nicht gut?

    LG,

    Hera

    Hi Becko,

    mir wurde es bewusst, als ich schon morgens trinken musste, um meine Entzugserscheinungen zu lindern.

    Noch bevor ich meine Kinder geweckt habe.

    Trotzdem ging das noch Monate so weiter.

    Ich kam aus dieser Abwärtsspirale lange Zeit nicht mehr raus. Es war normal für mich geworden. Um zu funktionieren, musste ich trinken. Dachte ich.

    Heute fühlt sich alles soviel besser an.

    LG,

    Hera

    Hi, ja du, neulich hab ich mich mal zum Muffins und Getränke Verkaufen beim Spiel meines Sohnes bereiterklärt, weil ich ja auch mal etwas für deren Mannschaftskassebeitragen möchte und es gab zwar auch Radler etc...aber kaum einer der Eltern oder Großeltern kaufte Alkoholisches.

    Das hat mich innerlich gefreut. Und ich war mit meinem Spezi sehr zufrieden 😉

    Vor ein paar Monaten wär ich da nicht mal mitgegangen, jetzt bin ich bei fast jedem Spiel dabei. Und sie wurden Freitag Herbstmeister, ganz stolz war ich!

    Liebe Grüße