Hallo liebes Forum,
Morgen werden es tatsächlich drei Monate ohne Alkohol in meinem Leben. Es fühlt sich alles klar an. Es ist sehr schön früh aufzuwachen und zu wissen wie der gestrige Abend verlaufen ist. Es ist so schön authentisch zu lachen und zu albern und auch die Momente der Verzweiflung zu genießen. Ich reflektiere mich sehr viel und bin teilweise sehr erschüttert und mich begleitet auch immer noch die große Scham. Ich denke viel über mein Wendepunkt nach und natürlich stelle ich mir oft die Frage, warum es soweit kommen musste aber vielleicht ist das genau der Punkt. "Wer nicht hören will muss fühlen". Unf jetzt fühlt sich alles so richtig und authentisch an.
Mein Freund ist seit nun 6 Monaten trocken und macht eine Therapie. Dort habe ich am 24.97. mit ihm zusammen das Betugspersonengespräch. Mir macht das ein wenig Angst, da ich ja irgendwie im Glashaus sitze auch wenn ich nie aggressiv oder beleidigend geworden bin. Wenn er zu viel getrunken hatte wurde es meistens unglaublich verletzend und da flogen auch schon mal Gegenstände durch die Gegend. Wenn er nüchtern ist, bzw. nun auch seit 6 Monaten nicht mehr trinkt tauchen diese Verhaltensweisen gar nicht mehr auf. Wir führen eine Beziehung auf Augenhöhe und wissen beide, dass nur ein Schluck alles verändern oder kaputt machen kann.
Wir gehen sorgsam mit uns und mit unserer Beziehung um und wir reden viel. Wir meiden Zusammentreffen mit Menschen die trinken oder auf Veranstaltungen wo getrunken wird.
Feiern oder Treffen die wir ausrichten sind komplett alkoholfrei. Ich kaufe auch keinen Alk für andere Leute. Wenn man mit uns feiern möchte dann nüchtern und mit leckeren eigenen Saftkreationen.
Mir gibt das alles von Tag zu Tag mehr Kraft und ich freue mich über jeden Tag in dem der Alk mehr und mehr verschwindet.
ich habe mit meiner sucht meine Leidenschaft um Auto fahren zerstört, aber ich habe eine klare nüchterne Zukunft gewonnen und das macht mich sehr glücklich.
Liebe Grüße