Beiträge von Buggi 1962

    Also das Thema Gründe fürs saufen ist bei mir ab und aufgearbeitet und spielen keine Rolle mehr mich. Es gibt schlussendlich keine Punkt. Der Alkohol hat eine bestimmte Wirkung und das wird abgespeichert. Dumm nur das die Wirkung am anfangs so "schön" ist. Und das nennt man dann Suchtgedächnis. Und in geringen Mengen ist das sicher auch kein Drama. Wenn man dann in eine kritische oder freudige Situation, ich merke schon egal welche kommt, ist das Suchtgedächnis plötzlich da und sagt da war doch was...

    Ich beschäftige mich schon lange nicht mehr mit Gründen und Opfer (sicher ist hier viel richtiges) gesagt worden. Ich verwende meine Gedanken lieber an und auf das trockene Leben und das macht auch mehr Spaß. Und ja natürlich sollte ein Alkoholiker sein Leben reflektieren wie und warum. Ich muß dazu allerdings kein Studium machen. Die wichtigen Eckpfeiler der Abstinenz sind bekannt und in Stein gemeißelt. Die einzige variable ist der Umfang mit suchtdruck bzw.craving . Hier muss jeder seinen eigenen "Notfall Koffer " nutzen da ist alles erlaubt außer saufen.

    So ich gehe nachher zu einem der Eckpfeiler zur realen SHG und das seit fast 9 Jahren und das ist gut so. Entschuldigt es ist jetzt doch ein bisschen durcheinander gegangen möchte es aber so stehen lassen.

    Danke Burkhard

    Ja ich sehe das wie Linde, was die Digitalisierung betrifft sind wir noch meilenweit von manch anderen weg. Aber bei uns Deutschen muss immer alles perfekt sein und so vierlieren wir uns in klein, klein (Ironie off). Also bei mir hat es super auf den Handy funktioniert nur das was Dante wohl meinte ist das sie auch "Essen ist fertig" in den Warntext hätten schreiben können oder der Russe ist da.

    LG Burkhard

    Hallo Juni,

    auch ich begrüße dich herzlich hier im Forum und zu deinen Entschluss abstinent durchs Leben zu gehen. Du bist ja nun schon seit 167 Tagen trocken und das ist toll. Für mich war und ist es entscheidend zufrieden trocken zu sein und die Abstinenz nicht als Verzicht sondern als wirklichen Gewinn zu sehen. In diesem Sinne alles Gute.

    Burkhard

    Hallo Alex,

    Ich bin selbst trockner Alkoholiker und lebe fast mein ganzes Leben allein. Deine Sorgen und Nöte bezüglich deiner Frau kann ich mehr als nachvollziehen. Das habe ich in meiner Aufarbeitung meiner Sucht auch getan gegenüber meiner Familie Eltern und Geschwistern. Ich weiß auch was co Abhängigkeit heißt mein Stiefvater war Alkoholiker.

    Eigentlich wollte ich mich in diesen Themenbereich zurückhalten aber nun habe ich doch die provokante Frage warum man in 4 Jahren eng zusammenleben nicht erkennt ob da noch was anderes sein könnte oder ob man Arbeit hat oder nicht. Ich würde hier die Sachen offen auf den Tisch bringen und prinzipiell die Beziehung hinterfragen und wenn nötig aufarbeiten. Nur ein Beispiel ich konnte auf 100 m erkennen ob mein Stiefvater 1 oder 3 Bier getrunken hatte.

    Sei nicht sauer wegen der klaren Worte vielleicht verstehe ichs auch nicht besser.

    Gruß Burkhard

    Hallo Hartmut,

    Ja da gebe ich dir recht. Karten auf den Tisch war meine Devise. Ich persönlich gehe mit meiner Krankheit offensiv um und bin damit gut gefahren. Meine Hausärztin wurden von mir zeitnah informiert Genau wie meine Familie und Freunde. Da gab es kein verstecken und verheimlichen. Mir diente das auch zu einem gutteil dem Selbstschutz. Ich persönlich bin damit gut zurecht gekommen.

    Burkhard

    Hallo Hartmut,

    Grundsätzlich gebe ich dir Recht das ein Arzt die Entgiftung wie auch immer begleiten sollte. Ich habe vor über 8 Jahren kalt entzogen. Heute würde ich das sicher anders machen. Aber die Ernsthaftigkeit meiner Abstinenz lasse ich mir nicht absprechen. Ich hatte weder einen Rückfall und habe alles dafür unternommen wieder auf einen guten selbstbestimmten Weg zu kommen. Einschließlich Suchtberatung, realer SHG wo ich immer noch hingehe. Bis hin zum ehrenamtlichen Engagement für das Lotsennetzwerk Mecklenburg-Vorpommern.

    Gruß Burkhard

    Hallo Ely,

    ich kann dich nur ermutigen zu einer realen Selbsthilfegruppe zu gehen. Ich habe diesen Schritt vor über 8 Jahren gemacht und möchte ihn bis heute nicht missen. Und Angst brauchts du wirklich nicht haben. Ja ich hatte auch ein mulmiges Gefühl beim ersten Besuch. Und Scham ja das stimmt. Aber du wirst sehen mit wieviel Verständnis und Einfühlungsvermögen dir dort begegnet wird denn es sitzen ja alle in einen Boot da braucht man nicht lange drumrumreden. Manche Fragen warum rennts du nach so langer Zeit der Abstinenz noch immer dahin? Und ich sage das mir das guttut und ich mich an jeden Dienstag wieder selbst reflektiere wo kommst du her und wo willst du hin. Ich bin quasi wieder gedanklich bei dem ersten Besuch und das hilft mir ungemein!

    Inzwischen arbeite ich ehrenamtlich im Lotsennetzwerk Mecklenburg Vorpommern mit. Dort helfen trockene Alkoholiker Suchtkranke die gerade aus der Entgiftung kommen und ihre ersten Schritte in ein trockenes Leben starten. Wir stehen mit Rat und Tat zur Seite. Sei es bei Suchtdruck, persönlichen Gesprächen oder Ämtergängen. Wir telefonieren bzw. treffen uns mal auf ein Kaffee. Der Vorteil ist das man eine eins zu eins Begegnung hat quasi eine Selbsthilfegruppe im kleinen. Ziel ist es den Clienten irgendwann an das Hilfesystem anzubinden, ihn mit zu einer Selbsthilfegruppe zu nehmen. Eben vorhandene Ängste abzubauen und Vorurteile zu nehmen. Vielleicht wäre es ja auch etwas für dich Ely. Das Netzwerk besteht inzwischen in über 12 Bundesländern. Einfach mal Google fragen. So ich wollte auf keinen Fall Werbung machen, sondern nur auf eine weitere Möglichkeit aufmerksam machen. Ich denke das ist auch der Sinn eines solchen Forums.

    Prima das du die ersten Schritte schon gemacht hast und bleib weiter am Ball, du tuts das richtige und dir geht es auch besser ich kann das aus eigener Erfahrung sagen. Und ja es ist eine riesige Aufgabe aber es lohnt sich!!

    Sei gegrüßt von Burkhard

    Hallo Stefan,

    hier kann ich Linde nur zustimmen. Es gibt kein wischi waschi da muss man schon konsequent sein. Trau dir was zu du schaffst das. Dein Anfang ist prima du machst dir Gedanken und ich habe bei all dem immer versucht das positive zu sehen. Also Kopf hoch und den heutigen Tag schaffen und sich mit was schönen belohnen :).

    Gruß Burkhard

    Hallo mollyfisch,

    Also für mich persönlich ist der Begriff Bier besetzt. Und zwar mit Alkohol ob mit oder ohne. Ich bin jetzt seit über 8 Jahren trocken und da war alkoholfreies Bier für mich nie ein Thema obwohl ich sehr gerne Bier getrunken habe.

    Allein der Geschmack vom alkoholfreien würde mich wieder gedanklich in meine nasse Zeiten zurückkehren lassen

    Und das will ich nicht mehr. Im übrigen gibt es so viele andere schöne alkoholfreie Getränke. Und wenn es 'nur' um

    Um den Geschmack ginge wie einige beim alkoholfreien Bier meinen stelle ich mal die lustige Frage warum gibt es dann überhaupt alkoholisches Bier?

    Aber diese Diskussion ist hier bestimmt schon zigmal geführt worden.

    Gruß Burkhard

    Hallo Hartmut und Bolle und all die anderen,

    erstmal danke für die freundliche Aufnahme hier :lol:

    Ich möchte mich hier nun etwas genauer vorstellen. Ja es war wie bei so vielen von Euch. Getrunken habe ich schon immer seit meiner Jugendzeit und das unkontrollierte wegmachen ohne Kontrolle. Zu Anfang waren es meist Wochenenden an denen getrunken, Entschuldigung ich sollte bei der Wahrheit bleiben, gesoffen wurde. Spiel ohne Grenzen war nur ein flapsiger Begriff dafür. Über Jahre war ich der typische Quartelssäufer. Gearbeitet bis an den Rand der Erschöpfung. An den Wochenenden dann das Saufen. In der Woche wurde schon alles auf das trinken ausgerichtet. Ich weiß es bis heute wie Termine in Familie von mir weggelogen wurden nur um „frei“ zu haben. Ja und dann waren auch noch persönliche Dingen. Durch Arbeit und Alkohol habe ich es nie geschafft eine Beziehung zu einer lieben netten Frau aufzubauen. Das macht mir bis heute zu schaffen. Und so lebe ich bis heute allein. Das macht das trockensein auch nicht einfacher aber ich schaffe das. Aber Moment ich schweife ab. Ich möchte an dieser Stelle mal einige Jahre überspringen und ins Jahr 2010 gehen. Nach einigen Klinikaufenthalten hauptsächlich wegen Blutdruck wurde bei mir noch eine mittelgradige Depression festgestellt da bin ich zur damaligen Zeit aus allen Wolken gefallen. Damit bin ich bis heute in Behandlung. Medikamentös und gehe auch in regelmäßigen Intervallen zum Arzt. Im Jahr 2010 wurde ich das erste Mal richtig arbeitslos. Also über eine richtig lange Zeit und so nahm meine Alkoholkrankheit richtig Fahrt auf. Es wurde dann schon in der Woche getrunken vor allem Bier. Jeden Tag und dann jede Nacht. Bis zu 20 Flaschen Bier. Das habe ich dann wochenlang so gehandhabt. Einfach vergessen ausblenden ihr kennt das alles. Irgendwann war mir das mit den Bierflaschen zuviel. Es war für mich eher ein logistisches Problem. Mindestens zweimal einkaufen am Tag. Das Flaschengeklapper, die Abgabe, der Gestank, ihr kennt das …Und es geht viel einfacher. Einfach ne Flasche Wodka und ne Flasche Brause und das wars. Ja so gings weiter.

    Ich habe in dieser Zeit viele Menschen enttäuscht hauptsächlich sind hier zu nennen meine Eltern meine Mutti zu der ich eine ganz besondere Beziehung hatte. Aber auch meine 3 Schwestern und deren Partner. Im innern wollte ich mit dem trinken aufhören es muss doch noch mehr geben als nur Supermarkt und zurück. Und so war es auch Anfang 2014 als mich meine Schwester Susanne offen ansprach auf meine Alkoholprobleme die ich ja versucht hatte über Jahre zu kaschieren. Aber versucht es erst garnicht, die euch kennen ich meine wirklich kennen wissen was los ist…Für mich war das wie ein Startschuss ein Signal komisch als wenn ich drauf gewartet hätte. Zudem bot sie mir noch an mich zu Unterstützen in allen Fragen. So macht sie mir ein Termin in der Suchtberatungsstelle. Zu der bin ich dann mit ihr zusammen hin um erstmal eine Bestandsaufnahme zu machen. An dieser Stelle muss ich erwähnen das ich kalt entzogen habe. Aus heutiger Sicht kann ich das keinen empfehlen. Es ist immer gut das zumindestens ambulant begleiten zu lassen. Oh man die Tage werde ich so schnell nicht vergessen. Allerdings habe ich danach relativ schnell meine Hausärztin und Psychiater mit eingebunden. Gleich nachdem ich in der Suchtberatung war hatte ich mich um eine SHG gekümmert. Das hab ich dann schon alleine gemacht. So bin ich dann bei den Guttemplern in Schwerin aufgeschlagen. Oh mann war das für mich das erstmal unangenehm. Aber das erzählen ohne herumzureden jeder versteht einen, man muss nichts erklären. Es tat mir gut endlich mal zu reden. Und Guttempler warum weiss ich nicht hätte auch ne andere SHG sein können. Also für mich persönlich war es die richtige Wahl zumal ich auch meine sozialen Kontakte über Jahre vernachlässigt hatte. Ich kann nur jeden ermutigen. Ich bin seit 2014 in der SHG und gehe bis heute regelmäßig hin.

    Seit diesem Jahr arbeite ich ehrenamtlich im Lotsennetzwerk Mecklenburg Vorpommern als Lotse mit. Hier versuche wir anderen Alkoholikern die frisch aus der Entgiftung kommen zu unterstützen mit Rat und Tat. Mal auf nen Kaffee , mal sprechen am Telefon wenns mal nicht so läuft also Hilfe auf niederschwelliger Ebene. Ich möchte an dieser Stelle auch etwas zurückgeben, helfen, unterstützen einfach dasein. Ich bin nun seit über 8,5 Jahren trocken und ehrlich gesagt ich hätte es mir selbst nicht zugetraut. Ist aber so und nun bin ich auch ein wenig stolz auf mich kann ich auch glaube ich !

    So ich denke es gäbe noch so viel zu sagen, aufzuarbeiten, über Suchtdruck und Strategien zu reden aber vielleicht nächstes mal. Ich kann und möchte jeden der diesen Weg aus der Sucht versucht nur ermutigen es lohnt sich wirklich endlich ein selbstbestimmtes Leben zu führen und ja es gibt Probleme jede Menge aber sie werden durch Alkohol nicht besser oder gehen weg sie bleiben.

    So bis dann seid lieb gegrüßt ich bin und bleibe einer von Euch Burkhard

    Hallo ich möchte mich kurz vorstellen. Ich heiße Burkhard bin 59 Jahre alt und komme aus dem schönen Schwerin. Ich bin seit 8,5 Jahren trocken und zufrieden damit. ich kann nur jeden ermutigen auch wenn es nicht einfach ist diesen Weg zu gehen. Es lohnt sich enendlich selbstbestimmt jeden Tag zu entscheiden und nicht mehr fremdgesteuert. In diesem Sinne.

    Einer von Euch Burkhard