Beiträge von NurBier67

    Wisst ihr eigentlich, dass ihr mir hier gerade richtig helft? Das ich mich zurücknehmen kann, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Seine ganze Familie hat sich von ihm zurückgezogen. Die Kinder wollen mit ihm nichts mehr zu tun haben und seine 81 jährige Mutter hat nur gute Wünsche und Hoffnung für mich. Ich stehe hier ganz alleine...

    Trinkmengen kontrollieren, Flaschenverstecke suchen, Leergut zählen

    - Versuchen das Trinken zu vertuschen

    - Schweigen gegenüber anderen

    - Dem Alkoholiker die angeblichen Gründe seines Trinkens aus dem Weg zu räumen

    - Ihn vor Kindern, Kollegen und Chef zu entschuldigen

    - Eigene soziale Kontakte aus Scham zu vernachlässigen

    - Eigene Interessen nicht mehr wahrnehmen, stattdessen sich nur noch um den Alkoholiker kümmern

    Das ist die Definition hier im Forum bezüglich Co-Abhängigkeit: ausser dem letzten Punkt trifft nix auf mich zu und das wundert mich. Ich lasse ihn trinken, verschweige das auch nicht in der Öffentlichkeit (er steht auch dazu). Es trifft nur der letzte Punkt zu. Ich habe nur noch Augen für ihn. Außer auf der Arbeit...Boah Leute, ich bin so durcheinander...

    Hallo in die Runde!

    Es gibt Neuigkeiten: mein Mann und ich waren letzten Samstag zur Hochzeit seiner Tochter eingeladen, die bereits im Vorfeld ihrem Papa sehr ans Herz gelegt hat, dort nicht besoffen aufzutauchen. Was war- er war besoffen. Erst hat er tierisch rumgetrödelt um in die Klamotten zu kommen, dann habe ich seine Mutter im Nachbarort mit dem Auto abgeholt und ihn dann wieder aufgegabelt. Da hatte ich noch gar nicht gemerkt, dass er einen im Tee hat. Das haben wir erst gemerkt, als wir auf dem Weg zum Standesamt waren. Hat er rumgeprolt im Auto...unglaublich.

    Das Ende vom Lied war, dass wir zur standesamtlichen Trauung noch anwesend waren, dann aber von den weiteren Feierlichkeiten ausgeladen wurden. Das hat mich geschockt- ihn auch, aber nur dahingehend, dass er seine Tochter nun enterben wird, weil sie ihm das angetan hat!

    Ich habe mich zu Hause in den Garten gesetzt und einen Kaffee getrunken. Nachgedacht. Dann habe ich ihn davon unterrichtet, dass ich ihn jetzt verlassen würde, das Maß sei voll.

    Ich habe mir im Nachbarort eine kleine FeWo genommen für 2 Wochen, mit Hund. So und da bin ich nun. Heute sind wir zu ihm gewandert, ne knappe Stunde brauchen wir. Um mit ihm zu reden. Und nach ihm zu schauen. Keine wirklichen Überraschungen: erst neutral, dann kurzfristig arrogant, dann eingeknickt. Sind nach anderthalb Stunden wieder gegangen, da hatte er sich ins Bett gelegt und traurige Musik von Rod Stewart gehört. Leute, es ist verdammt hart, den Mann verlassen zu müssen, den man immer noch liebt. Vielleicht habe ich ja einen an der Waffel, dass ich so empfinde. Was ist das, was mich so an ihm festhält? Aber ich muss auch sagen, jetzt aus der Entfernung kann ich leichter atmen... kann die Dinge machen, die mir Spaß machen. Aber gleichzeitig möchte ich ein Mäuschen sein, was heimlich unter seiner Türe durchkriecht und nachguckt, was er macht, ob er Hilfe braucht. Vermutlich bin ich auch unheilbar...

    Jetzt hätte ich gerne von euren Erfahrungen mit solch einer Situation gewusst.

    Eure NurBier, die eigentlich nun JetztSchnaps heißen müsste...

    Ich danke euch für eure Antworten.

    Zu Linde66: nein, ich bin nicht betrunken. Und Selbstmordversuch wäre auch zu hoch gegriffen. Vermutlich wollte ich meinem Mann mal zeigen, was er anrichtet...allerdings glaube ich nicht, dass ihn das schwer beeindruckt hat.

    Und ich bin ein absolut ehrlicher Mensch. Ich will mich hier so offen darstellen, wie ich bin. Und ich denke, dass viele Frauen das gleiche Problem haben (oder nicht?) Dann wäre ich die Einzige, die meint, nur um des lieben Friedens wegen weiterhin mit dem eigenen Mann ins Bett zu gehen und dabei so viel zu vermissen, ist nicht Sinn und Zweck einer guten Beziehung...

    Zu Achelias: danke für deine Ehrlichkeit. Ich denke, ja, das wird der richtige Schritt sein. Wird zwar schmerzhaft, aber noch habe ich genug Selbstkontrolle über mich und mein Leben...das wäre dann das zweite Mal, dass ich gehe. Einmal bin ich zurückgekommen, weil ich es ohne ihn nicht aushalten konnte. Vielleicht wird das jetzt anders sein...

    Hallo ins Forum, habe mich jetzt längere Zeit nicht gemeldet, dabei ist allerhand passiert: zunächst einmal haben wir 2 Wochen Holland-Camping geschafft. Er mit mindestens 5 Litern Bier am Tag. Ich immer mit Argusaugen hinter ihm her...benimmt er sich? Labbert er Dünnschiss mit den anderen Campern? Ist er laut? => Er hat sich benommen, dass ich mich nicht schämen musste. Aber: jeden Tag wollte er Sex. Aber keine Liebe. Nur den bloßen Sex. Kam mir vor wie ne Nutte...

    Auf der Nachhausefahrt wollte er den Hund und mich auf dem Parkplatz aussetzen, weil ich ihn "tierisch" geärgert hatte=> ich bin immer ruhiger geworden, um seine ganzen Anweisungen, wie ich den WoWa zu fahren hätte, einfach abgenickt habe. Als ich mit dem Hund im Gebüsch war, hat er sich ans Steuer gesetzt und wollte losfahren- doof nur, wenn ich den Autoschlüssel habe! Das hat mich echt geschockt: mich und den Hund einfach aussetzen!!

    Zu Hause dann noch zwei Wochen weiter gesoffen. Nachbarn angebrüllt. Nachbarn angemacht. Immer weniger gegessen. Rumgewürge am Morgen. Plötzlich macht er einen Selbstentzug. Hätte die Schnauze voll. Hat geklappt. Seit fast 3 Wochen kein Alk mehr. Grund: seine Tochter heiratet Ende Oktober. Sie lässt aber nur einen trockenen Papa zur Feier zu.

    Daran hält er sich. Am Folgetag habe ich Familienbesuch bei meiner Tante, die aus Afrika wohl das letzte Mal nach Deutschland kommt. Da weiß er noch nicht, ob er nicht doch ein Bierchen oder zwei trinken wird.

    Stimmung hier zu Hause sehr merkwürdig: zusammenwohnen, nett miteinander umgehen, er kocht, ich geh arbeiten. Abends zusammen TV. KEIN Sex. Ich habe ihm gesagt, ohne ein bisschen Kuscheln etc. will ich keinen Sex. Hat ihn angepisst. Früher wäre ich doch auch nicht so gewesen. Da hätte er auch schon gesoffen. Ich hätte mich total verändert. Wäre schwierig geworden.

    Er will Sex und sucht nach Frauen im Internet ( C-Date angemeldet, mittlerweile wieder abgemeldet) Er will Party. Er will...

    Ich will RUHE! Direkt nach der Rückreise mit Aussetzversuch habe ich *edit* genommen und ne halbe Flasche Eierlikör. Und mich mit einer Rasierklinge ein bisschen angeritzt...

    Mittlerweile fahre ich morgens zur Arbeit und trinke eine halbe Flasche Bier. Das ist in meinem Auto gelandet, weil er es aus dem Haus haben wollte. Auf der Rückfahrt dann auch ne halbe Flasche Bier. Gestern war es schon eine ganze Flasche auf der Rückfahrt.

    So und wie geht das ganze Spiel jetzt weiter? Ab Ende Oktober wieder ein saufender Mann? Und wenn der keinen Bock mehr auf Alk hat, wieder Selbstentzug? Wollte mit ihm übrigens am Tag der Hochzeit seiner Tochter in K ein schönes Hotel mit Wellness buchen, damit wir mal wieder zusammen was Schönes machen. Darauf hat er keinen Bock. Idee abgeschmiert. OBWOHL:

    wenn wir ein Hotel mit Wellness in der Nähe vom Swingerclub xy in der Nähe des folgenden Familientreffens finden würden, dann abends Party mit Saufen und vielleicht Fi....im Club und am nächsten Tag Familie.

    Häääh, irgendwie bin ich im falschen Film gelandet...

    Alles klar, dann werde ich mich Mal ein bisschen mehr "anonymisieren" ;) und ja, es soll um mich gehen!

    Gerade nach Hause gekommen. Hat mir erzählt, dass er sich sowohl mit der Nachbarin als auch mit der Zulassungsstelle angelegt hat. Grundsätzlich mal zu Recht- aber, tja, der Ton macht die Musik...mit der Behörde könnte es eine Anzeige geben, meint er...toll, ganz toll ...

    So und da bin ich wieder:

    @Linde: ich denke, wer mich hier findet, der hat das gleiche Problem wie mein Mann und ich. Dann sollte man sich miteinander austauschen und das ist ja erwünscht :wink:

    Zur neuesten Entwicklung: habe heute morgen ein wirklich gutes Gespräch mit meinem Mann gehabt. Was mich besonders stolz macht, ist, dass ich mir zu keiner Zeit den Schuh angezogen habe, an seiner Sucht schuld zu sein! Ich habe ihm auf den Kopf zugesagt, dass nur er mit seinem Willen gegen die Sucht vorgehen muss, mit ärztlicher Hilfe und nicht mit meinen begrenzten Möglichkeiten. Er war sehr überrascht, dass ich das so klar darstellen konnte.

    Ich habe ihm deutlich gemacht, dass ich den trockenen Mann liebe, den trinkenden weniger

    Er hat gefragt, ob ich ihn verlassen würde. Meine Antwort: wenn er den Willen zeigt, trocken zu werden, auch wenn es ewig dauert, dann bleibe ich. Ansonsten wäre eine Trennung wahrscheinlich.

    Wie kam es zu dieser Frage?

    In 10 Tagen könnten wir nach Zeeland fahren. In diesen Tagen konnte er den Konsum einschränken. Wenn es ihm nicht gelingt, ist es eben so. Dann läuft es auch im Urlaub mit Alk und dessen Auswirkungen. Nach dem Urlaub dann LVR Klinik. Alternativ könnte er statt Urlaub auch in die LVR Klinik. Wenn denn ein Platz frei ist. Ich würde dann mit dem Hund anderweitig Urlaub machen.

    Und da war er sauer: er muss in die LVR und ich mache Urlaub!! So was Unverschämtes von mir.

    Und bevor wieder das Böckchen in mir hochkommt und wettert, dass ich keine Lust habe, brav zur Arbeit zu fahren und das Haus zu hüten und ihm die Unterhosen in der LVR nachzubringen, werde ich ganz anders argumentieren:

    Erstens soll es SEIN WILLE sein, in die LVR zu gehen. Und zweitens brauche ich einen Urlaub, um MICH zu erholen und mal was anderes zu sehen als Arbeit und unser Haus!

    Was meint ihr dazu? Ist das ein gehbarer Weg oder übersehe ich was?

    Bin auf eure Meinungen gespannt!!

    Guten Abend in die Runde!

    Mein Benutzername ist "NurBier67", nicht weil ich welches trinke, sondern mein Ehemann nicht müde wird, darauf hinzuweisen, dass es doch "nur Bier" ist, was er trinkt! Stimmt - im Gegensatz zu früher ist das der mildere Stoff. Früher gab's Wodka und Fernet, Jägermeister und so weiter...

    Ganz kurz zu mir: bin 55, kenne meinen Mann nun fast 9 Jahre, haben letztes Jahr geheiratet. Er hat zwei erwachsene Kinder, ich auch. Er ist Frührentner und ich arbeite Vollzeit bei der Stadt. Sind, wie man so schön sagt, gutsituiert. Haus und Hund vorhanden. Alles könnte so einfach sein: ist es aber nicht!

    Mein Mann hat 2018 eine Langzeittherapie gemacht, gleich danach wieder angefangen mit trinken, dann mehrere Entzüge in der LVR Klinik. Ab 2019 trocken. Wollte unbedingt den Führerschein wieder haben. MPU geschafft. Tolles Auto gekauft. Mich geheiratet- alles supi!

    Anfang des Jahres 2022 plötzlich Lust auf Partys im Swingerclub-Stil. Ok, bin auch dafür zu haben. Unser Haus gibt es her...waren tolle Partys- aber leider hat er sich vorher "locker" trinken müssen.

    Das hat er mir auch sofort erzählt. Und nun? Er ist erwachsen. Sollte ich ihm die Partys verbieten? Bockig werden? Ich habe einfach mal abgewartet.

    Und- es ging in die Hose! Eine Party, noch eine ... Prosecco ist schlecht für seinen Magen, deshalb dann Bier, nur Bier. Aber 15 Flaschen täglich sind auch ne Hausnummer.

    Vier Monate Rumgeeiere. Zunehmend bescheuerter Verhalten seinerseits. Übertrieben alle Emotionen. Zehnmal am Tag gesagt, wie sehr er mich liebt. Und den Hund. Und unser Haus. Ich habe ihm gesagt, dass ich sein Rumgetorkel hasse, seine Unabwägbarkeiten. Hat er ernst genommen. Ab in die LVR Klinik. 14 Tage später Entlassung. War nach drei Tagen in der LVR clean und positiv eingestellt. Alles wieder gut.

    Dann kam sein Geburtstag vor zehn Tagen. Eingeladen waren auch seine alten Freunde von früher. Zu denen er sehr lange keinen Kontakt mehr hatte. Alles lief super. Prima Abend. Beim Grillen ist es mir dann aufgefallen: Torkeln, unsichere Schritte, im Gespräch mit den Gästen extrem emotional.

    Genau: nur Bier! Schon wieder.

    Und am nächsten Tag - kein Alk. Zwei Tage später auch noch nicht. Aber seit mehreren Tagen dann wieder richtig auf Teufel komm raus! Fahrt immer mit dem Rad zum Netto. Bier kommt in den Keller. Ich sollte welches vom Aldi mitbringen - nö, mach ich nicht. Hab ich ihm gesagt. Wenn er saufen will, soll er sich das Zeug selbst besorgen. Macht er auch!

    Hat natürlich gekracht bei uns. Meine Eltern sollten heute zu uns kommen: hab ich absagen müssen. Ich wollte nicht Stunden unter Strom stehen. Benimmt er sich normal! Textet er meine Eltern voll? Torkelt durchs Haus? Überemotional? Merkwürdig? Ich habe Angst gehabt, dass ich mich schämen muss.

    Sein Freund war gestern da. Mein Mann lief in kurzer Shorts Rum, mit Labbershirt. Hatte er schon am Tag vorher an- und heute übrigens auch...

    Nachmittags hatte ich eine WhatsApp Nachricht: trinkt er wieder? Er wäre so matt drauf gewesen. Irgendwie komisch halt

    Tja, es fällt auf.

    Gerade sitzt er vorm TV. Guckt auf YouTube Think Lizzy. Und singt mit. Darf er ja. Er ist Rockmusiker. Wir haben mindestens 50 Gitarren im Haus. Und eine echte Marshall Wand. Und ein Musikstudio.

    Diese Musiker sind ja so sensibel. Leben in der Musik. Und sind meistens am Suff und/oder an irgendeinem Stoff verstorben.

    Ganz toll...

    Ich bin Beamtin, ein umgänglicher Mensch. Habe einen Scheissjob im Sozialamt einer großen Stadt. Gerade zwei Wochen krank wegen Überlastung durch die Ukraine Flüchtlinge. Habe zwei Wochen unseren Garten gehegt und gepflegt und ihm gehuldigt. Diesem kleinen Platz fernab der bescheuerten Welt. Und jetzt ist mein Mann bescheuert.

    Und wie geht's weiter? In 10 Tagen wollen wir zum Camping nach Zeeland. Ich muss fahren, weil er "nur Bier"...Angst um den Lappen...

    Klar fahre ich den Wohnwagen! Und ihn hin und her. Und überhaupt - habe ich die Schnauze voll!!

    Er rastet gerade vorm TV aus! Der Hund heult. Ich finde meinen Mann bescheuert!! :evil: