Beiträge von Eldamalu

    Das Mitgefühl bringt man besser sich selbst und seinen Kindern entgegen. Da ist es definitiv besser investiert.

    Das wirkt erstmal wahrscheinlich ‚hart‘ und ungewohnt, den Fokus auf sich selbst, sein eigenes Wohlergehen und die eigene Rettung aus der Situation zu legen, aber glaub mir, alles andere ist eine abschüssige Straße, in der das Drama immer schnellere Fahrt aufnimmt.

    Ich war so lange total entgegenkommend, verständnisvoll, hab mir alle Mühe gegeben und an das Gute geglaubt - mit dem Resultat, dass es mir im Nachhinein noch schlecht ausgelegt und Lügen über mich verbreitet wurden. Hätte ich mir alles sparen können.

    Konzentriere dich auf sich selbst und dein Kind, das dich braucht.

    Alles Liebe!

    Hallo all ihr aus dem Forum,


    in meinem Thread war es jetzt lange Zeit sehr ruhig, aber ich habe viel mitgelesen und bin dabei geblieben.

    Nach dieser langen Zeit möchte ich mal ein Update geben wobei ich mich versuche kurz zu fassen (schwierig) und hoffe auf eure Einschätzung, Unterstützung, Rat und Meinungen - egal wie auch immer.


    Im Juli hatte sich ja mein Mann getrennt und ich litt all die Monate sehr unter der Trennung.

    Wobei mir auch klar wurde, wie mich und die ganze Familie sein täglicher Bierkonsum belastet hatte. Auf eine Art ging es mir wirklich besser, ich fühlte mich wieder mehr ich selbst und stärker.

    Andererseits vermisste ich meinen Mann unfassbar und sah natürlich dann in der Trennung all seine tollen und guten Eigenschaften.

    Er selbst kam immer wieder an und wollte Dinge mit uns unternehmen. Frühstücken, mal essen gehen, manchmal auch ein Gespräch unter vier Augen, bei dem ich aber nicht so recht schlau daraus wurde, was er wollte.

    Bei den Unternehmungen und treffen trank er Bier, ich traute mich nichts zu sagen.

    Letztendlich machte ich mir monatelang Hoffnungen, jedes Treffen bemühte ich mich und war sozusagen immer auf Abruf für ihn da. Er verbrachte auf seinen Wunsch sogar Heiligabend bei uns, wobei die Situation mich innerlich oft beinahe zerriss, weil er mich dennoch stets auf Abstand hielt und keine Gefühle mehr zeigte.

    Jeder Ansatz das ganze für mich zu unterbrechen klappte einfach nicht. Ich schaffte es einfach nicht!

    Eine Umgangsregelung für die Kinder hatten wir nicht, man kann sagen er tauchte auf wann es ihm gerade passte, und wir waren halt immer da.

    Die Kinder litten sehr sehr unter dieser Situation und verschlossen sich auch immer mehr, wurden härter.

    Wenn sie ihn nach einem Nachmittag oder Abend bei uns mal wieder anbettelten zu bleiben, hieß es immer nur nein, hier gibt es einfach keinen Platz für mich (wir schliefen jahrelang getrennt, worunter er sehr litt) die Kinder und ich in einem Bett, auch wegen Platzmangel.

    Anfang des Jahres wurde die Wohnung verkauft und Eigenbedarf angemeldet, das heißt ich musste mich auch nach einer neuen Wohnung umsehen.

    Über einen privaten Kontakt wurde mir ein schönes Häuschen angeboten - allerdings richtig auf dem Land, (wir wohnten in der Vorstadt) was in vielen Bereichen eine große Umstellung bedeutet -soziale Kontakte, Pendeln, komplett anderes Umfeld.

    Mir war klar, dass ich da alleine nicht hinziehen würde, mein Mann erwärmte sich von anfang an aber für diese Idee, und nachdem er sich im Februar ganz überraschend mir wieder angenähert hatte und in den Wochen danach aufhörte zu trinken, sah ich einen Hoffnungsschimmer am Horizont. Ich dachte, dass wir alles wieder hinbekommen könnten, in einer völlig neuen Umgebung, mit mehr Platz, wo die Kinder auch ein eigenes Zimmer haben würden.

    Ich bemerkte sehr positiv dass er keinen Alkohol mehr trank, er war ruhiger, zugänglicher, offener, er zeigte einfach auch mehr Gefühle.

    In dieser Phasen unterschrieben wir dann Anfang April zusammen den Mietvertrag.

    Danach entwickelte sich das Ganze aber einfach wieder zum Schlechteren.

    Die Wohnung räumte ich praktisch alleine aus, weil er nichts mehr mit den alten Räumlichkeiten zu tun haben wollte, auch körperlich kam ich echt an meine Grenzen. Ich erlebte ihn insgesamt auffällig zurückhaltend, sein altes Domizil hat er ebenso nicht aufgegeben.

    Nachdem wir uns beim Umzug gestritten haben, war für ihn der Ofen aus. Seitdem erlebe ich ihn eiskalt mir gegenüber und teilweise richtig hasserfüllt. Nach diesem

    Vorfall hatten wie weitere Streits, bei denen es schlimme Vorwürfe hagelte, warum alles in dem Jahren so schlecht gelaufen sei - natürlich weil ich mich in der Ehe so schlimm, abweisend und so fort verhalten hätte. Es fielen auch einige Beleidigung und teilweise fühlte mich mich von seiner Wortwahl und seinem Verhalten regelrecht bedroht. Wenn wir irgendwo zusammen hinfuhren, herrschte im Auto eisiges schweigen, die Stimmung war so geladen, dass ich jedes Mal in seiner Nähe schlimme Magenschmerzen hatte. Es war so fürchterlich.

    In der Nacht als wir hier final die letzten Umzugskartons in das neue Zuhause schleppten und ich nach 18 Stunden auf den Beinen und den anstrengendsten Tagen, die man sich vorstellen kann, total am Ende war, eröffnete er mir, dass er nicht mir hier einziehen würde.

    Er meinte er würde es mit mir nicht aushalten, es wäre so schlimm, er würde daran kaputt gehen, weitere Beleidigung wie ich wäre nicht mehr ganz dicht und so weiter folgten. Egal welches Thema - es liegt alles an mir, inklusive sein Konsum all die Jahre, weil er es eben nur mit Alkohol ausgehalten hätte! Auch dass er so wenig für die Kinder da war, alles alles meine Schuld. Nach dem Umzug bin ich hier völlig zusammengebrochen, weil ich einfach komplett körperlich und seelisch am

    Ende war.

    Seitdem ist er wieder etwas zurückgerudert und war wieder netter zu mir, aber ich glaube nicht dass er hier einziehen wird.

    Er ist am Tag danach auf Montage gefahren und ich sitze hier und räume alles nach und nach aus, und frage mich wie es weiterhehen soll. Ich kann einfach nicht mehr!

    Dieses Hin und Her von Hoffnung und dann

    wieder Zurückhaltung und Distanz macht mich kaputt.

    Soweit ich es mitbekomme trinkt er keinen Alkohol, allerdings in einigen Situationen, in denen er sonst getrunken hat 0,0 Bier.

    Dazu habe ich nichts gesagt.

    Liebe red flag


    Unterschätze nicht diese Dauerbelastung in so einer toxischen Situation.

    Man kann ja nie wirklich entspannen sondern ist immer auf der Hut.

    Trinkt er im Keller oder in der Garage?

    Hat er gelogen?

    Ist er alkoholisiert oder nur gut drauf?

    Gibt es wieder Streit und vorwürfe wenn ich das Thema anspreche?

    Wird er beleidigend oder reagiert eingeschnappt?

    Bekomme ich wieder die Schuld zugeschoben?

    Und so weiter und so fort.

    Ich kenne diese Facetten auch nur zu gut und kann dir nur sagen, dass ich nach etlichen Jahren Belastung starke psychosomatische Symptome entwickelt habe. Herzstolpern, Rhythmusstörungen, engegefühl der Brust, Schwäche, Angst zu sterben.

    Ich habe das merkwürdigerweise in diesem

    Moment nicht auf diese Belastung zurückgeführt.

    Natürlich konnte kein Kardiologe und Arzt etwas finden.

    Die Symptome haben direkt aufgehört, als wir getrennt waren und ich mit den Kindern alleine gelebt habe.

    Ich glaube mein Körper war täglich nur von Stresshormonen überschüttet und in Daueranspannung.

    Es bringt ihm und dir nichts in der Situation zu verharren. Das hat auch nichts mit zusammenhalten in schlechten Zeiten zu tun.

    Den Kindern habe ich es kindgerecht erklärt.

    Sie sind 3. und 4. Klasse.

    Wir haben auch allgemein über das Thema Alkohol gesprochen.

    Das war alles sehr hilfreich.

    Liebe redflag


    Ich dachte auch lange: die Kinder bekommen doch gar nichts mit. Er hat keine Abstürze, wirkt nie betrunken. Alles funktioniert doch.

    ‚Nur‘ die angespannte Atmosphäre zwischen uns.

    Vor 9 Monaten ist mein Mann hier ausgezogen (und hat in der Zwischenzeit wenigstens erkannt dass sein Trinkverhalten problematisch ist!) und mir wird immer mehr klar, wie sehr sein Alkoholkonsum (er trank täglich Bier) uns alle belastet hat!

    Es ist eine kaputte, kranke Atmosphäre, nur man nimmt das leider nicht mehr so wahr, weil es traurigerweise irgendwann normal ist.

    Die Kinder tragen einfach Schaden davon.

    Die Tragweite wird erst klar, wenn man den Abstand hat!

    Hallo Mauri


    Gerade bei Zähnen lässt sich doch viel machen. Du musst das nicht einfach hinnehmen, wenn es dich stört.

    Mache einfach direkt eine Beratung beim Zahnarzt aus, und wenn die Überwindung/ Scham zu groß ist, denke an dein Ziel: wie du dich mit schönen Zähnen fühlen wirst!

    Dem Zahnarzt ist das egal, der sieht so viele Gebisse, das ist sein Job.

    Wenn ein bleaching nicht in Frage kommt, dann gibt es noch die Möglichkeit von Verneers. Das ist nicht ganz billig, aber es gibt auch gute super moderne Kliniken im Ausland. - eine Bekannte hat sich in der Türkei

    dort die Zähne machen lassen, für ein Drittel des Preises hier. Das Ergebnis ist mega.

    Liebe zoezoe


    Allein dass du ein ‚nächstes Mal‘ theoretisch und praktisch in Kauf nimmst, lässt alle Alarmglocken auf ein Mal schrillen.

    Willst du wirklich deine kostbare Lebenszeit damit verbringen, auszuprobieren ob es eventuell klappt (und die Chancen gehen gegen 0) ?

    Und das nächste Mal sind es dann keine gebrochenen Rippen sondern ein gebrochenes Bein oder Schlimmeres und du kannst nirgendwo mehr hin.

    Es gibt knapp 8 Milliarden Menschen auf der Erde - du kannst dir aussuchen, mit wem

    davon du die Zeit verbringst.

    Soll es wirklich ein versoffener Schläger sein, der dir außer einem Haus mit Pool und verlogenen ‚Umsorgen‘ nichts zu bieten hat?

    Wenn dir all unsere Beiträge hier nicht WIRKLICH die Augen geöffnet haben, dann bleibt mir nur noch dir viel Glück zu

    wünschen übrig.

    Liebe zoezoe


    Ihn verlassen und das möglichst schnell, ist die einzige Möglichkeit, um dir ein neues Leben ohne Ängste aufzubauen.

    Nicht wenige bleiben bei ihren trinkenden und / oder gewalttätigen ‚Partnern‘ wegen finanzieller Abhängigkeit oder Unsicherheiten, wegen des Hauses, das man ja zusammen hergerichtet hat oder in dem man schon so lange wohnt und das viele Annehmlichkeiten bietet und nicht zuletzt aufgrund der Hoffnung, dass der Partner alles einsieht und sich ändert.

    Wenn einmal eine Grenze überschritten wurden, und das ist bei körperlicher Gewalt einfach der Fall, gibt es kein Zurück mehr.

    Ich glaube du machst dir was vor, weil deine Ängste in ein für dich nicht gut auszuhaltenden Umfeld zu umzuziehen und das tolle Haus mit dem Pool etc.. zu verlassen zu groß sind.

    Aber kein Haus, Pool oder tolle Umgebung der Welt sind es wert, dafür in Angst, Gewalt und Erniedrigung zu leben.

    Dein Selbstwertgefühl und dein Selbstbewusstsein hat ja mittlerweile sicher auch sehr gelitten.

    Für dich sind aber, so wie für jeden Menschen, täglich alle Möglichkeiten offen.

    Jeder Tag kann ein Start in ein neues Leben sein.

    Selbst wenn du erstmal in eine mittelmäßige Zweizimmerwohnung ziehen solltest, so kannst du auch diese in eine kleine Traumwohnung verwandeln - nur für dich, und ein Leben ohne Angst und in Freiheit beginnen. Von dort aus kannst du deine Träume weiterverfolgen.

    Du wirst dich erholen und dich selbst wiederfinden!

    Wage es zu träumen.

    Hallo Yannik,


    Was ich dir noch unbedingt sagen möchte: bitte höre auf so negativ über dich zu sprechen. Du bist kein Versager.

    Du hast ein Problem mit Alkohol.

    Aber darüber hinaus bist du auch ein Kämpfer, sonst wärst du nicht hier.

    Und zuallererst bist du ein wertvoller Mensch, ganz unabhängig von allem. Das ist jeder Mensch, einfach aufgrund seines Menschseins.

    Bitte stärke dich darin.

    Liebe brightside,


    du hast nichts falsch gemacht, du bist nicht zu nervig!

    Dir geht es nicht gut, und du hast es ruhig angesprochen - ganz normal in einer Partnerschaft!

    Er hat einfach ein großes Problem mit dem

    Alkoholkonsum und fühlt sich in die Ecke gedrängt. Den schwarzen Peter sollst du jetzt zugeschoben bekommen. Das ist manipulativ, und du merkst ja jetzt schon, wie sehr dich das niederdrückt, wie bleischwer du dich damit fühlst.

    Die schlechte Nachricht: wenn er nichts ändert und mit dem trinken nicht aufhört, wird es immer schlimmer werden und du immer fertiger.

    Alle Geschichten von Angehörigen von Trinkern ähneln sich dahingehend sehr.

    Die gute Nachricht: noch kannst du relativ ‚unkompliziert‘ die Reißleine ziehen, weil ihr noch keine gemeinsamen Kinder habt. Dann wird es erst richtig schlimm.

    Liebe brightside


    dass er dich verhöhnt, es herunterspielt und deine Bedenken nicht ernst nimmt, sagt ja schon alles. Es gibt ein Problem, du legst den Finger in die Wunde, und dann reagiert er so, aus Abwehr.

    Das schlimme ist, dass man nämlich selbst irgendwann anfängt an seiner Wahrnehmung zu zweifeln und das Selbstbewusstsein mehr und mehr in den Keller geht - schließlich ‚macht man ja nur Probleme‘ , nicht wahr?

    Ich habe das auch alles gehört, bis zu der Schuldzuweisung die Trinkerei läge an mir, an unserer angespannten Ehe…bis hin zu der Behauptung, ich wäre diejenige, die ein Problem hätte und dringend Hilfe benötigte! (Kleine Anmerkung: ich trinke gar keinen Alkohol)

    Das sind alles Strategien um vom eigenen Problem abzulenken, und leider stumpft der Alkohol akut aber auch langfristig ab.

    Mich hat eine Sichtweise hier im Forum sehr nachdenklich gemacht: es ist so, dass der Partner eine Daueraffaire hat - die Flasche. Man hat ihn nie ganz für sich.


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommenden Entscheidungen!

    Lg Eldamalu

    Ich fühle mich schlecht und schuldig.

    Lieber UweH


    Fühle dich nicht schlecht und schuldig - Alkoholsucht ist eine Krankheit, ein richtiges Teufelszeug dieser Alkohol.

    Du kannst stolz auf dich sein es jetzt für dich und deine Lieben anzugehen. Stolz darauf, es überhaupt erkannt und dir eingestanden zu haben.

    Das ist unfassbar stark, und du kannst dich jeden Tag loben.

    Was würde ich nur dafür geben, wenn mein Mann an diesem Punkt wäre, an dem du jetzt bist!

    Wir sind seit knapp 3 Monaten getrennt, haben zwei kleine Kinder.

    Einsicht hat er (noch) keine…


    Also bleib stark und sei stolz auf dich!

    Lg Eldamalu

    Liebe Stephanie,


    fasse dir ein Herz und trenne dich - besser heute als morgen.

    Wenn in einer Beziehung einmal der Respekt verloren gegangen und eine gewisse Grenze überschritten wurde, so wird dies doch immer wieder passieren - körperliche Gewalt ist dazu ein solches No Go, dass du sofort die Reissleine ziehen solltest! Egal wie auch deine Gefühle für diesen Menschen sind.

    Hole dir Unterstützung und ziehe es durch.

    Mir wurde irgendwann richtig klar, dass ich meinen Mann keinen einzigen Abend nüchtern für mich hatte.

    Nicht für ein Gespräch, nicht für Zweisamkeit, immer nur alkoholisiert - auch wenn man es ihm nicht angemerkt hat.

    (das war auch sicher der Grund, warum ich mir jahrelang nichts dabei gedacht habe.)


    Vor vier Jahren oder so hat er mal von sich aus versucht, das Trinken aufzugeben - eine Woche oder etwas länger hat es geklappt.


    Ich fand diese Tage so angenehm - zu wissen, dass er voll und ganz da ist, dass er einfach er selbst ist, ohne Promille.


    Vielleicht ist auch das einfach diese unterschwellige Belastung, die man empfindet - das der trinkende Mensch nie ganz er selbst ist, sondern eine betäubte Version.

    Danke für eure aufbauenden und verständnisvollen Antworten. Das rührt mich sehr, und es ist ein ganz neues Gefühl, dass es Menschen gibt die Ähnliches erlebt haben.


    Das ist ja gar nicht mein eigener Thread im Forum, und ich hoffe es ist ok, wenn ich an der Stelle dennoch weiterschreibe ( Bobbele )

    ansonsten verschiebe ich das in meinen Beitrag.


    Ich hoffe ich falle niemanden auf die Nerven mit einem wiederholten „Ja,aber…“ …doch im Moment fühle ich mich einfach verunsichert, verletzt und scheine keinen inneren Kompass mehr zu haben, der mir sagt, was richtig ist.


    Ich höre bzw. lese hier oft, dass sich Partner ebenfalls zurückgezogen oder sich ablehnend, hart, kalt etc. verhalten haben - weil ihre Hoffnungen enttäuscht wurden, weil doch wieder Alkohol getrunken wurde etc.

    So Ist das bei mir nicht, bzw. ich kann es nicht sehen im Nachhinein.

    Ich weiß einfach nicht, warum ich so war und habe schon mehr als einmal an meinem

    Charakter gezweifelt.

    Es gab niemals die Situation, dass er mich enttäuscht hat, weil er wieder trinkt - weil es nie eine Abmachung gab. Der Alkohol war fast kein Thema bei uns, da habe ich fast gar nichts dazu gesagt. In all den Jahren kann ich es, glaub ich, an einer Hand abzählen

    Ich hab auch nie gewollt, dass er einen Entzug macht oder Gespräche mit ihm in dieser Richtung geführt.

    Er hat sein tägliches Bier getrunken

    (Insgesamt wahrscheinlich mehr als ich mitbekommen habe) und ja.


    Es waren andere Sachen, die schlimm für mich waren. Seine häufige Abwesenheit, dass er meist nicht Bescheid gesagt hat, wenn er später kommt. Ich war viel mit den Kids alleine. Sowas.

    Ich hatte auch so oft das Gefühk, dass er nicht richtig ‚da‘ war, auch wenn er zuhause war!

    Entweder war er richtig viel am Handy, oder er hat sich ins Bett gelegt und geschlafen (immer müde, da Schlafstörungen) oder er ist in die Garage ‚aufräumen‘ (mit Radio

    an und jeder Menge Bier)…. also ich habe einfach den Eindruck im

    Laufe der Jahre bekommen, dass er gar nicht gerne Familienvater ist.

    Etwas sehr schlimmes war, als er in einem

    Streit gesagt hat, er hätte uns alle

    jahrelang durchgefüttert. Durchgefüttert! Als wären wir so Strassenköter, die man durchgefüttert hat.

    Für mich als Mutter von 4 Kindern, jahrelang 24/7 für alle und jeden da und so ausgelastet, dass an arbeiten nicht zu denken war, war das schon ein Schlag ins Gesicht.

    Für mich war es auch schwer allen in der Familie gerecht zu werden… das ging eigentlich nicht, aber ich habe es versucht.

    Die Kinder hatten wahrscheinlich immer Vorrang und die Ehe ist einfach immer mehr ins Hintertreffen geraten.

    Wer vor wem zuerst den Respekt verloren hat… schwer zu sagen.

    Auch wenn das jetzt komisch klingt, mein Mann ist eigentlich ein ganz Lieber, romantischer Mensch und hat ein gutes Herz - verzweifelt ist er an meiner Mauer, die ich errichtet habe.


    Und deshalb frage ich mich manchmal, ob ich nicht den Alkoholkonsum als Grund vorschiebe, um mein Verhalten zu rechtfertigen.

    Ein Verhalten, das ich, wie gesagt, mir nicht erklären kann.

    Ich habe nicht, wie viele hier, uM die Beziehung, Ehe gekämpft, nein, ich habe sie voll bewusst gegen die Wand gefahren, so

    richtig sabotiert.


    Keiner macht sich hier eine Vorstellung davon. Ich habe ihm teilweise nicht mehr richtig gute Nacht gesagt. Wenn er mich in den Arm nehmen wollte, hab ich ihn meist abgewiesen. Ich war genervt von allem

    möglichen, sarkastisch und unfreundlich.

    und das nicht nur hin und wieder sondern richtig richtig oft.

    Und jeder Streit hat es noch verschlimmert.


    Erst jetzt mit Abstand und alleine, sehe ich das. Diese Gedanken kommen immer ins immer wieder.

    Die Version dass er eigentlich das Opfer ist und ich die Schlimme (wie er es auch sieht und auch in seinem Bekannten und Freundeskreis erzählt) … was mache ich nur damit??

    Es musste bei mir so Knallen, sonst würde ich jetzt immer noch trinken. Im Endeffekt hatte dieser Knall was Gutes.

    Da ER gegangen ist, war es für mich ein Knall. Ein schlimmer Knall.

    Ihm geht es ja jetzt besser, seinen Worten nach. Endlich frei. Frei von familiären Druck. Frei von der abweisenden Ehefrau… etc.

    Insofern denke ich nicht, dass er ins Grübeln kommt oder mal darüber nachdenkt, dass sein Alkoholkonsum nicht mehr gesund ist (gesund ist er ja nie aber ich meine in dem Sinne, dass man es noch im Griff hat).

    Also es wird einfach nur das gesehen, was er mit mir mitgemacht hat.

    Seine Eltern haben mir das auch knallhart gesagt. Sie freuen sich für ihren Sohn.

    Aber ich kann jetzt nichts anderes tun als es versuchen loszulassen und mich um mich und die Kinder zu kümmern.

    Aber es tut oft verdammt weh.

    Der tolle Mensch und der Mann, den ich mal geheiratet habe, fehlt mir sehr.

    Fehler, hmm, ich denke der eine Part ist Alkoholabhängig, also krank und der andere Part, sowie ich es hier verstehe auch, also Co-Abhängig. Dann würde ich das nicht als Fehler bezeichnen. Man hat ja nur auf das was man da erlebt reagiert.

    meinst du es wäre so oder so den Bach runtergegangen, egal wie ich mich verhalten hätte?

    Ich finde das alles so schwierig, weil ich im Moment wieder das Gefühl habe, dass ich so viel versäumt habe..

    Mit den Sätzen meines Mannes im Ohr als und nachdem er gegangen ist, fühle ich mich halt so niedergeschlagen und traurig. Mein Mann war in der Hinsicht toll, dass er immer wieder auf mich zu kam und versöhnlich war, hat sich um mich bemüht auf seine Weise. Nach einem Streit war er derjenige, der wieder nach vorne geschaut hat.

    Ich hab mich im Laufe der Zeit gar nicht mehr bemüht, war einfach nur so unfassbar verschlossen, dass ich das gar nicht mehr an mich rangelassen habe. Er hat sehr gelitten unter meiner abweisenden Art, hat das auch oft genug kommuniziert.

    Mit diesem Teil der Geschichte komme ich ganz schlecht klar.

    Ich fühle mich manchmal wie der letzte Mensch und bereue mein unfreundliches und liebloses Verhalten sehr.

    Denn ich bin im Grunde meines Herzens genau das Gegenteil.

    Auch dass er gesagt hatte, ich hätte ein Problem… das kann ich nicht vergessen und frage mich, ob er in Teilen auch einfach recht hat.

    Da bei uns keine wirklich schlimmen Vorfälle waren (Handgreiflichkeiten, volltrunken in der Ecke, schlimme Beleidigungen und so was) schleicht sich bei mir das Gefühl ein, dass es so schlimm doch gar nicht war.

    Ich fühle mich schlecht.


    Ich verstehe nicht, warum ich manchmal denke: es war schlimm und dann wieder das Gefühl habe, so schlimm war es doch nicht.

    Das ist so ein hin und her.

    …ihr habt recht… es Ist vielleicht das dauerhafte Gefühl…“ach, so schlimm ist es nicht…ich bekomm das schon hin“

    etc.

    Und dahinter steckt dann wahrscheinlich die grundsätzliche Haltung sich hintenan zu stellen oder sich nicht so wichtig zu nehmen.


    Also Anfang des Jahres hatte ich ‚plötzlich‘ oft so extreme Herzrhythmusstörungen, dass ich mich manchmal abends nicht mehr getraut habe einzuschlafen aus der irrationalem Angst morgens nicht mehr aufzuwachen :(

    (Ich weiß es ergibt keinen Sinn, aber einschlafen war plötzlich was Beunruhigendes)

    Ich hab mich natürlich mehrmals durchchecken lassen, und oh Wunder, es wurde nichts gefunden.

    Es ist dann wieder von alleine weggegangen, aber manchmal hab ich schon noch den einen oder anderen Stolperer. Denke schon gar nicht mehr drüber nach, a la

    anderen geht’s schlimmer, das ist doch nix‘


    Na ja, ich werde mir dann mal ein Herz fassen und als erstes nochmal meinen Hausarzt ansteuern

    Für dich ist es sehr schlimm und DAS ist der Maßstab, den du ansetzen solltest.