Hallo Yasmin
Unsere Kinder sind 10 und 7 Jahre alt, das Jüngste ist 8 Monate alt.
Ich muss vielleicht dazu sagen, dass es in den letzten fünf Jahren eine lange Phase (über 2 Jahre) gab, in der er wegen Führerscheinproblemen erwiesenermassen gar nichts getrunken hat.
Bei ihm liefs in der Zeit richtig gut. Beruflich sowieso finanziell auch und wir haben uns wieder angenähert. Bei ihm entstand dann für mich überraschend noch ein Kinderwunsch. Ich habe mir gedacht, dass er die anderen beiden quasi verpasst hat und was nachholen möchte. Kaum war ich schwanger hat er mit „kontrollierten Trinken“ angefangen. Von einem Tag auf den andern war der alte überhebliche Klugscheisser wieder da und es hat nicht lange gedauert und von „Kontrolle“ konnte keine Rede mehr sein. Kurz nach der Geburt unserer Jüngsten war er zur „Entgiftung“. Da hat er zwar mit Alkohol aufgehört, wurde aber auf irgendwelche Benzos umgestellt. Bei manchen Ärzten fragt man sich wirklich. Im Frühling war er mit viel Geheule und Versprechungen nochmal zur Entgiftung. Ich glaube die guten Vorsätze haben ungefähr 3 Wochen gehalten.
Die beiden Grossen kriegen das natürlich voll mit. Er ist manchmal tagelang völlig dicht, zeitlich und situativ desorientiert. Ich raste dann komplett aus, wenn er in der Früh schon völlig ungepflegt und noch in Schuhen vom Vortag vor der Glotze liegt und einfach nur voll ist. Für die Kinder ist das sicher äusserst unangenehm, die hassen das Gestreite. Ich kann nicht genau sagen wie sie das alles empfinden. Sehe aber, dass sie ihrem Vater gegenüber erstaunlich loyal sind. Das tut mir immer unglaublich leid, weil ich sehe, wie er ihre Loyalität mit Füssen tritt. Sie wissen im Groben von seiner Krankheit, wie weit sie das verstehen weiss ich nicht. Ich verstehs ja selber nicht.
Aktuell ist es so, dass ich Anfang September wieder zum arbeiten angefangen habe und mein Mann in der Zeit auf die Kinder aufpassen sollte.
Er hat sich kaum war ich weg beim Pizzakurier Bier und Wein bestellt und die Kinder vor dem Fernseher geparkt. Als ich heim kam, lag er betrunken im Bett von unserer Mittleren, das Baby hat wenigstens geschlafen obwohl es kein Abendessen bekommen hat. Seither ist meine Mutter als Babysitter eingesprungen. Das war ihm wohl doch etwas unangenehm. Seit zwei Wochen hat er nichts getrunken. Dafür macht er mir durchgehend Vorwürfe weil ich ihn unter Anderem als Arschloch bezeichnet habe (meiner Meinung nach völlig zu Recht). Auch sonst ist er ständig beleidigt, sucht nach einem Haar in der Suppe und hat einen Radius der knapp von der Küche bis zur Coutch reicht.
Ich versuche das alles nicht so an mich ran zu lassen. Ich habe zum Glück meine eigenen Interessen, Freunde und Hobbys und gestalte mein Leben abgesehen von den Finanzen völlig unabhängig von ihm. Das hat ihn zwischenzeitlich mal genervt, inzwischen ist er aber wieder mit sich selbst beschäftigt.
So, ist jetzt doch etwas länger geworden, ich hoffe es langweilt nicht zu sehr.
Liebe Grüsse