Alles anzeigenHallo Beere,
es ist toll, dass Du Dich entschieden hast, dass Du nichts mehr trinken möchtest. Ein Termin bei Deiner Ärztin hast Du auch gemacht, sehr gut.
Gerade, weil viele Leute hier mitlesen möchte ich aber anmerken, dass Du Glück hattest, denn ein kalter Entzug, also das plötzliche Absetzen von Alkohol ist gefährlich.
Kennst Du schon unsere Grundbausteine?
ArtikelGrundbausteine für ein nüchternes Leben
Die Erkenntnis, der Wendepunkt und die Erwartung
Wohl jeder alkoholsüchtige Mensch kennt den Wunsch, nicht mehr trinken zu müssen.
Dieser Wunsch unterliegt emotionalen Schwankungen, ist mal mehr, mal weniger ausgeprägt und von den äußeren Umständen abhängig, unter denen der Alkoholiker seiner Sucht nachgeht.
Mündet der Wunsch in die Erkenntnis, das Leben mit dem Alkohol nicht mehr weiter führen zu können und dem Entschluss, einen alkoholfreien Weg zu gehen, ist der Tiefpunkt erreicht. Dieser…Das Forenteam17. Mai 2021 um 16:40
LG Cadda
Liebe Cadda,
danke für deine Antwort. Ja ich kenne die Grundbausteine - ich beschäftige mich schon einige Zeit mit dem Thema Alkoholsucht und habe auch schon immer wieder mal ohne Anmeldung hier im Forum mitgelesen. Es ist bei mir nicht ungewöhnlich, dass ich mehrere Tage am Stück nichts trinke, daher weiß ich, wie mein Körper reagiert. Nichtsdestotrotz ist mir klar, warum hier immer wieder darauf hin gewiesen wird - und ich finde das gut! Bei mir ist es halt einfach so, dass es mir letzte Woche endgültig gereicht hat. Ich wollte nicht mehr trinken, und ich sehe keinen Sinn darin, das weiter zu tun, wenn kein Verlangen danach besteht. In der Stadt in der ich lebe ist es so, dass man eine Alkoholtherapie nur über das Suchtzentrum bekommt. Voraussetzung dafür ist ein großes Blutbild vom Arzt. Und dann gibt es natürlich eine Wartezeit bis zum Ersttermin. Auf der Akutentzugsstation sehe ich mich nicht. In einer Langzeittherapie aber schon - da möchte ich gemeinsam mit dem Suchtzentrum schauen, ob ambulant oder stationär für mich besser ist.
Ich bin gespannt drauf, wie lange das Nichtwollen anhalten wird, wann der Saufdruck kommt... ich wünsche mir, dass er ausbleibt, bin aber leider nicht naiv genug, dran zu glauben. Ich versuche schon mal selbst an den Ursachen für meine Trinkerei zu arbeiten und nicht einfach nicht zu trinken. Das ist schwer, denn es gibt so viele Themen bei mir. Da brauch ich auf jeden Fall professionelle Hilfe, um alles auf zu dröseln. Was ich aktuell schon mal tue ist zu versuchen, Alltagsanfälligkeiten auch zu erledigen und nicht aufzuschieben und mich aktiv zu entspannen und wahr zu nehmen, was ich spüre (das ist mir immer schon schwer gefallen).
liebe Grüße
Beere
Beiträge von Beere
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Liebe Community,
ich bin Beere, weiblich, 32 Jahre und wohl leider Alkoholikerin... ich war schon immer ein suchtanfälliger Mensch (sei es bei Zigaretten oder in jüngeren Jahren bei Cannabis). Alkohol spielt seit geschätzt 7 Jahren eine problematische Rolle in meinem Leben. Damals hat es mit ein zwei Bier abends begonnen, zwischendurch hatte Ich Hochs und Tiefs... bis ich ca. 30 war hatte ich das Ganze noch halbwegs im Griff. Mit 30 habe ich mich aus einer für mich sehr ungesunden lang andauernden Partnerschaft gelöst und lebe seither alleine. Ab da wurde es richtig schlimm. Ich mag jetzt noch nicht teilen, wie viel ich getrunken habe, was es war, ob es täglich war oder nicht... Was ich sagen möchte ist, dass ich auf jeden Fall durch den Alkohol stark zugenommen habe, fertig aussehe, und ich natürlich Probleme habe, meinen Alltag noch gut hin zu kriegen (ich arbeite Vollzeit). Zudem hat sich eine Verflachung meiner Gefühlslage eingestellt. Zwischendurch Aggression. Dass ich Alkoholikerin bin ist mir seit über einem Jahr bewusst. Da mach ich mir nix vor. Gesprochen habe ich bisher aber noch mit niemandem darüber. In meinem Leben gibt es viele Themen, die aufgearbeitet gehören. Und Alkohol war immer der leichtere Weg, Gefühle und Negatives aus zu halten (bzw. zu verdrängen). Ich bin mittlerweile endlich an einem Punkt, wo ich einfach nicht mehr will. Es ist komisch... seit einer Woche nichts getrunken, und das Nicht Wollen hält sich bisher hartnäckig. Weil mir die negativen Konsequenzen unendlich auf die Nerven gehen. Derlei gibt es viele - als am schlimmsten empfinde ich die Gefühlsverflachung, das Abgespanntsein, das zusätzliche Gewicht... nächste Woche habe ich einen Termin bei der Allgemeinärztin zur Gesundenuntersuchung. Das letzte große Blutbild wurde vor über zwei Jahren gemacht (da waren alle Werte ok). Ehrlich gesagt graut es mir davor. Aber es hilft ja nichts. Ich komme aus Österreich. Für eine Therapie muss man sich hier über ein Suchtzentrum anmelden. Dieser Schritt steht mir noch bevor...
Das wars mal fürs Erste
Liebe Grüße
Beere