Hallo! Ich bin Ende 20, mein Mann ist ein paar Jahre älter, wir kennen uns seit 5 Jahren und sind seit einem Jahr verheiratet. Seit Anfang 2020 (Corona) arbeiten wir beide von zuhause aus. Ich weiß nicht mehr wann es mir aufgefallen ist, aber irgendwann dachte ich mir, „trinkt er wirklich jeden Tag?“ Ich habe dass dann mal beobachtet und es waren jeden Abend 1-3 Biere und auch mal 1-2 Gläser Wein, manchmal auch Hochprozentiges. Als ich meinen Mann drauf angesprochen habe, hat er gesagt es ist doch kein Problem, er ist ja nicht betrunken und es schmeckt ihm halt. Eine Zeit lang habe ich es ignoriert, um keinen Streit zu verursachen aber dann kam eine Phase in der ich ihn herausgefordert habe, darüber zu reden. Er ist fast immer wütend geworden, hat mich verhöhnt und gesagt ich übertreibe, ich mache nur Probleme usw… Ich hab die Welt nicht mehr verstanden und fand es auch sehr störend neben ihm einzuschlafen, und seine Fahne zu riechen. Nach einem großen Streit, bei dem ich gesagt hab, es geht so nicht mehr und ich denke über eine Trennung nach, hat er eine Weile nichts mehr getrunken, was dann aber natürlich irgendwann doch wieder angefangen hat. Er trinkt immer alleine, trifft kaum Jemanden und geht fast jeden Abend „einkaufen“ um dann draußen was zu trinken oder mit ein paar Flaschen heimzukommen. So ging das weiter, ich hab es eine Weile ignoriert bzw. toleriert, alles war gut, wenn ich es angesprochen habe, haben wir uns gestritten. Da ich einen großen Kinderwunsch habe, haben wir irgendwann nicht mehr verhütet und im Sommer bin ich schwanger geworden. Während der Schwangerschaft hab ich ihn oft gebeten neben mir keinen Wein oder Ähnliches zu trinken, wegen dem unangenehmen Geruch. Ich hab mir oft Sorgen gemacht, ob er was ändert, wenn das Baby da ist … leider habe ich dann in der 12. Woche eine Fehlgeburt erlitten und seitdem den ständigen Gedanken: ich kann so nicht weitermachen. Wir hatten einen riesigen Streit, weil ich meinte dass täglicher Alkoholkonsum für die Fruchtbarkeit/Fortpflanzung bestimmt nicht gut ist, er war so wütend. Ich bin ratlos und weiß nicht weiter, alle meine Fragen, Sorgen und Ängste die ich versuche mit ihm zu besprechen verhöhnt er und er scheint absolut nichts an seinem Verhalten ändern zu wollen. Er sagt er ist glücklich. Dass ich unglücklich bin versteht er nicht. Bald wollen wir umziehen, alles ist geplant und ich zweifel sehr an der Situation, an mir, an allem. Wie soll man da Licht ins Dunkle bringen? Ich bin ratlos und hab gerade wenig Ahnung wie ich da rauskommen soll. Ich will ihn nicht verlieren oder verlassen, vielleicht ist das aber mein einziger (Aus)weg?