Hallo ihr Lieben, ich möchte mich mal wieder melden und mich bei allen bedanken die hier regelmäßig von ihrem eigenen Weg berichten. Ich habe vor vier Wochen den Kontakt zu meinem Alki abgebrochen, das war für mich eine sehr schwere Zeit aber ich weiß dass es das Richtige ist. Leider stecke ich immer noch ordentlich in einer Depression und kann gar nichts damit anfangen dass ich mir selbst etwas Gutes tun soll. Ich versuche einmal am Tag raus zu gehen, und es fühlt sich gut an richtig heiss zu duschen. Ich habe meine Arbeit, wofür ich sehr dankbar bin. Ansonsten ist da viel Leere. Ich bekomme bereits Antidepressiva und habe nächste Woche einen Termin bei einer Therapeutin. Aber im Grunde herrscht das Gefühl vor, dass mein Leben komplett gescheitert ist. Wie schon gesagt bin ich sehr froh über die Entscheidung, aber ich hatte damit gerechnet dass es mir besser gehen würde. Stattdessen nur Trauer und Lähmung.
Beiträge von Meggie
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Vielen Dank für deine Worte! Ich habe bewusst einmal den ganzen langen Weg aufgeschrieben, auch um mir selber klar zu machen dass es schon viel schlimmer war und immer wieder besser wurde. Leider rauben mir die Depressionen gerade jegliche Kraft zum Handeln, aber ich habe mittlerweile gelernt dass es sich um Phasen handelt, die auch vorübergehen. Meine damalige Therapeutin kann ich leider nicht mehr kontaktieren, ich glaube sie praktiziert gar nicht mehr. Aber ich werde mir Unterstützung suchen und ich bin froh hier gelandet zu sein und die Möglichkeit zum Austausch zu haben.
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Hallo Petra,
Ich bin nach jeder Trennung in ein tiefes Loch gefallen, habe versucht mir ein neues Leben aufzubauen aber bin dann doch wieder bei ihm gelandet. Wir gehören einfach zusammen, nur der Alkohol spuckt uns immer wieder in die Suppe.
Mein Mann hatte bereits ein Alkoholproblem als wir uns kennengelernt haben. Ich muss dazu sagen, dass ich nicht unbedingt der Typ bin auf den Männer total stehen, aber er hat sich bereits am ersten Abend verliebt und ist ein paar Tage nüchtern geblieben, weil ihm klar war dass er sonst nicht bei mir landen kann. Sein bester Freund hat mir das erzählt und mich vorgewarnt dass er normalerweise ziemlich viel trinkt. Wir hatten eine sehr schöne Zeit zusammen und ich habe mich langsam an den Alkoholkonsum gewöhnt, habe auch selber immer öfter getrunken. Dann wurde ich schwanger und bei mir war Schluss mit Alk, bei ihm wurde es aber immer heftiger. Als unsere Tochter drei war ging es ihm körperlich so schlecht dass er zu einem Entzug in die Klinik musste. Er lag im Delirium und wachte mehrere Tage nicht auf. Das war die schlimmste Zeit meines Lebens. Als er das überlebt hat dachte ich nun wird alles gut, er bekam relativ schnell einen Platz für eine Langzeittherapie und ich war glücklich. Die Therapie hat er nach zwei Wochen abgebrochen, dann folgte eine Zeit mit alkoholfreiem Bier und als dann normales Bier ins Spiel kam reichte es mir. Nach einem heftigen Streit nahm ich meine Tochter und bin zu einer Freundin. Es hat ein halbes Jahr gedauert bis ich eine Wohnung und einen Job hatte, währenddessen lief ein erbitterter Streit ums Sorgerecht. In dieser Zeit hat er keinen Alkohol getrunken. Irgendwann haben wir dann festgestellt, dass noch Gefühle füreinander da waren und haben die Beziehung langsam wieder aufgebaut, der Alkohol schien gebannt. Wir hatten beide gute Jobs und einen netten Freundeskreis, es schien alles gut. Dann kam die Idee mit der Selbständigkeit, und das war keine gute Idee! Wir haben jeden Tag 12 bis 14 Stunden gearbeitet, die Tochter war bei den Schwiegereltern, und bei irgendeiner Feier hatte mein Liebster plötzlich ein Bier in der Hand. Es blieb nicht bei dem einen, aber er hatte es lange Zeit ganz gut im Griff. Wir bekamen noch einen Sohn und das Familienleben wurde wieder wichtiger, die Firma lief gut und am Wochenende hatten wir wieder Zeit für Freunde, und leider spielte der Alkohol wieder eine größere Rolle. Ich bekam Depressionen, hatte Selbstmordgedanken und bin eines Tages ohne ein Wort verschwunden. Ich habe ein Zelt mitgenommen und habe eine Zeitlang im Wald übernachtet. Nach ein paar Wochen bin ich zu meiner Hausärztin, sie hat mir Tabletten aufgeschrieben und ich bin ins Leben zurückgekehrt. Ich habe eine Wohnung gefunden, aber mein Sohn wollte verständlicherweise beim Papa bleiben, mein Zustand war ihm mit seinen zwölf Jahren nicht geheuer. Um den Kontakt nicht zu verlieren habe ich mich mit meinem Mann ausgesprochen, er hat den Alkohol auch wieder einige Zeit weggelassen bzw. nicht getrunken wenn ich dabei war. Ich habe meine Wohnung behalten und bin finanziell komplett unabhängig, trotzdem haben wir viel zusammen gemacht und haben auch einen gemeinsamen Freundeskreis. Eigentlich habe ich überhaupt keine eigenen Freunde und auch der Kontakt zu meiner Familie ist immer weniger geworden, seit meine Mutter vor zwei Jahren verstorben ist. Ich könnte mit der Situation gut leben, wenn mein Mann nicht gesundheitliche Probleme bekommen und diese mit Alkohol betäubt hätte. Ich möchte so gerne für ihn Dasein, aber ich kann nicht noch eine weitere Trinkphase durchstehen. Ich kann auch nicht zusehen wie er sich totsäuft, dazu liebe ich ihn immer noch zu sehr. Ich habe vor ein paar Tagen den Kontakt abgebrochen. Vielleicht schafft er es ja auch tatsächlich noch ein weiteres Mal wieder trocken zu werden, aber ich glaube ich kann mit der Angst vor dem Alkohol nicht mehr weiterleben und ich weiß noch nicht ob ich ohne meinen Mann weiterleben kann. Das sind meine Zweifel, die mich gerade richtig fertigmachen.
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Ich habe gestern noch lange mit meinem Sohn gesprochen, erklärt dass ich nicht mehr kann und dem körperlichen Verfall nicht länger ertrage. Meinem Sohn geht es es ebenfalls sehr schlecht, er möchte helfen aber weiß nicht was er tun soll. Wir wollen jetzt gemeinsam zu einer Beratungsstelle gehen.
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Vielen Dank für die Aufnahme. Ich habe die letzten Tage sehr viel im Forum gelesen und mich in der Zeit nicht mehr mit meinem Mann getroffen. Bin traurig und ratlos, habe so viele Zweifel und weiß doch eigentlich dass ich mich der Realität stellen muss. Ich habe mich schon mehrmals von ihm getrennt, es aber nie durchgehalten. Warum ist das so? Möchte mich gerade in ein klitzekleines Loch verkriechen und nie mehr raus kommen.
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Hallo Elly,
vielen Dank für das Willkommen! Ja, ich würde mich gerne austauschen, was muss ich dafür tun?
Was deine Frage zur räumlichen Trennung betrifft: Sie gibt mir die Möglichkeit, überhaupt mit ihm zusammen zu sein. Ist das so ungewöhnlich? Der Alkohol ist im Prinzip seine Privatsache, wenn er trinkt gehe ich. Ich habe mich vom Alkohol abgegrenzt, aber nicht von ihm als Mensch. Wir sind mit dieser Lösung beide gut zurecht gekommen, aber wie schon gesagt, es geht ihm gerade nicht gut, und eigentlich würde ich den Kontakt gerne ganz abbrechen. Ich bin nur noch nicht so weit, weil er so oft für mich da war als es mir schlecht ging.
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Hallo!
Ich bin seit dreißig Jahren mit einem Alkoholiker verheiratet. In dieser Zeit haben wir einige gute und viele schlechte Zeiten zusammen gehabt. Mein Mann ist Spiegeltrinker und wir sprechen offen über das Thema Alkohol. Er hat bereits getrunken als wir uns kennen gelernt haben und mir war von Anfang an klar dass er zuviel trinkt, ich habe mir gesagt wenn es schlimmer wird gehe ich. Das hab ich auch mehrmals gemacht, mittlerweile leben wir seit sechs Jahren getrennt, sehen uns aber immer noch fast täglich und machen z.B. auch gemeinsam Urlaub. Jetzt geht es ihm allerdings gesundheitlich immer schlechter und das Trinken wird mehr, und eigentlich habe ich oft keine Lust ihn zu sehen, komme mir dann aber schäbig vor, weil er immer zu mir gestanden hat wenn es mir schlecht ging. Mit anderen Worten, ich brauche ein bisschen moralische Unterstützung um ihn endgültig fallen zu lassen- oder vielleicht doch das eine oder andere Argument dafür ihn weiter zu unterstützen .
Ich habe bereits einiges über Co-Abhängigkeit gelesen und im allgemeinen heißt es ja Lauf solange du noch kannst, aber ich schäme ich für solche Gedanken und ich liebe ihn eigentlich auch immer noch. Vielleicht würde es ihm aber auch besser gehen wenn ich mich schon früher komplett getrennt hätte. Es ist kompliziert, deshalb hoffe ich auf einen guten Austausch um das Ganze vielleicht ein wenig zu entwirren.