Liebe Lapislazura, mir haben für die Leber sehr gut Kaffeeeinläufe geholfen. Hat mir ein ganzheitlicher Arzt empfohlen. In der Akutphase habe ich täglich 1 Einlauf gemacht, ungefähr 14 Tage lang, jetzt mache ich, einfach um die Leber fit zu halten, prophylaktisch 1 Einlauf pro Woche. Lg Achillea
Beiträge von Achillea
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Liebe Dagmar, das ist sehr viel, was du da tragen musst. Das alles ganz alleine zu schaffen, scheint momentan beinahe zu schwierig zu sein. Hast du schon einmal dran gedacht, dir psychologische Hilfe zu holen? Wenn so vieles zusammen kommt, ist es gut, sich vielseitig helfen zu lassen. Ich drück dich mal ganz fest. Achillea
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Liebe Claudia, fühl dich mal ganz fest gedrückt von mir! Achillea
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Hallo Dagmar, wie geht es dir? Hast du Weihnachten und den Jahreswechsel gut verbracht? Lg Achillea
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Liebe Lulu, du schreibst, dass du oft nicht weißt, was du willst und was dir gut tut. Das kenne ich von mir, von früher. Ich war so ausgerichtet, nur für andere da zu sein, dass ich nie gelernt habe, auf mich zu schauen. Nach meiner Trennung von meinem alkoholkranken Mann vor vielen Jahren, konnte ich nicht sagen, was ich möchte. Es war dann irgendwann einmal ein Riesen Fortschritt, dass ich sagen konnte, was ich nicht möchte. Nach viel, viel Arbeit an und mit mir ist dann das "ich möchte" auch aufgetaucht. Bei mir hat das was mit meinem Selbstwert zu tun gehabt. Steht es mir überhaupt zu, etwas zu mögen, etwas für mich einzufordern. Es war ein Prozess, der immer noch dauert. Alles Liebe, Achillea
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Liebes Mienchen, danke für deinen so berührenden Erfahrungsbericht schreibt dir eine hoffende Mutter.
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Hallo Wolkenbruch, ich bin zwar nicht die Tochter von alkoholkranken Eltern, doch von einer psychisch schwer erkrankten Mutter. Die Situationen sind ja in keiner Familie ganz vergleichbar, doch ich empfinde, dass die Grundproblematik eine ähnliche ist.
Meine Eltern sind mittlerweile beide verstorben. Als ich mich vor ca. 20 Jahren komplett von ihnen distanziert habe, ist es mir ebenfalls erstmal gar nicht gut gegangen. Auch meine Mutter hat immer wieder Kontakt gesucht, was es mir nicht leichter gemacht hat. Da war die Grenze immer wieder zu ziehen. Auch immer wieder mit Hinterfragen, ob es mein Recht ist, einen Bruch zu machen. Ich würde lügen, wenn ich sagen tät, meine Gedanken waren in den 5 Jahren, die es gedauert hat, nicht sehr, sehr oft bei meinen Eltern, auch das Kopfkino hat oft mitgespielt und mir alle nur erdenklichen Situationen vorgegaukelt, die sich jetzt bei ihnen abspielen könnten.
Nach meiner Scheidung von meinem ersten Mann, der alkoholkrank ist, und nach einer Menge Selbsterkenntnis konnte ich ganz, ganz langsam wieder mit dem Kontakt beginnen. Im Nachhinein betrachtet, darf ich sagen, dass es meinen Eltern gelungen ist, stückweit selbst Verantwortung für sich zu übernehmen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft, gut für dich zu sorgen. Achillea
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Ich mich Kintsugi und Linde nur anschließen. Ich habe vor 14 Jahren meinen spiegeltrinkenden Exmann verlassen. In diesen 14 Jahren hat sich bei ihm bzgl Alkohol nichts verändert. Doch ich habe mich vor der Situation schützen können. Ich glaube, ich hätte diese weiteren 14 Jahre mit ihm nicht überstanden, wenn ich geblieben wäre. Er hingegen lebt zwar nicht immer fröhlich, aber weiter. Und in der Zwischenzeit ist unser Sohn, der im selben Haus mit ihm wohnt, ebenfalls alkoholkrank. Ich kann und darf nicht behaupten, dass das nur wegen ihm passiert ist, doch wenn in einem Haus Alkohol als Dritter mit am Tisch ist, zwischen Vater und Sohn, wird es schwierig.
Drum ist das einzige Mittel der Wahl, aus der Situation zu gehen. Ist nicht immer einfach. Doch diese Sch... hat einmal ein Ende, bei ihm zu bleiben, diese Sch... wird immer größer und deine Kraft immer geringer. Hol dir Hilfe und bleib hart. Und zieh keinesfalls seinen Sohn da mit hinein. Dessen Vater kennt doch sicher auch seine Telefonnummer und ruft auch bei ihm an. Wenn der sich schützt ist er richtig unterwegs. Da ist Druck reines Gift. So hart es klingt, sich zu distanzieren, ist Verantwortung für sich übernehmen, wenn du seinen Sohn mit ins Boot nimmst, gibst du deine Verantwortung, nämlich die Verantwortung auf die Eigenverpflichtung des Selbstschutzes ab. Das ist nicht richtig. Doch ich verstehe, dass ist noch immer ein Denken, dass neu für dich ist. Drum müssen wir dich immer wieder dran erinnern, vielleicht auch mit etwas klareren Worten. Schau auf dich!!!! Und sei dankbar, dass sein Sohn auf sich schaut. Wird wahrscheinlich eh schwierig genug für ihn sein. Ist ja auch ein Betroffener.
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Hallo, keine Ahnung ob du das Haus/Wohnung deines Mannes schon behübscht bzw. geputzt hast. Das gleiche habe ich vor fast 15 Jahren auch gemacht, bevor ich mich Richtung "Neues Leben" aufgemacht habe. Durchgeputzt und noch die Balkonblumen gekauft und eingepflanzt. Immerhin für mindestens 30 Balkonkästen!!!!
. Damit mir keiner was Böses nachsagen kann. Ich kann dir nur aus meiner Erfahrung sagen, gedankt hat's mir keiner. Und die Böse wegen des Verlassens war ich sowieso. Also, wenn du es nicht ganz dringend für deine Seele brauchst, spar dir die Kräfte für Besseres auf. Und falls deine Seele es braucht, frag dich, warum sie es braucht und tu dir was anderes Gutes. Sei gegrüßt, Achillea
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Ich möchte euch gerne mitteilen, wie es mir heute geht. Es ist trüb. Hochnebel? Ich weiß es nicht genau. In dieser Jahreszeit ist blauer Himmel Mangelware. Und die "Perlen" verschmelzen mit dem Hintergrund und sind gar nicht so leicht zu finden.
Ich denke, an meinen Sohn. Wie es ihm wohl geht. Ich habe gestern mit meiner Freundin telefoniert, die die Nachbarin meines Geschiedenen Mannes und meines Sohnes ist. Sie erzählt, dass mein Sohn sehr nett zu ihnen ist, hilfsbereit und freundlich. Ich fühle mich ambivalent. Wie geht es ihm wirklich? Ganz offensichtlich arbeitet er nicht zumindest nicht so, wie es vorgesehen war. Geht er noch zum Psychologen, ist er noch im ambulanten Entzug? Wie ist es mit den Rückfällen? Beim Mitlesen mit euch, habe ich ein gutes Schutzschild aufgebaut. Um nicht so tief zu fallen, wenn, wenn, wenn. Ich habe aber für mich bemerkt, dass ich vor Lauter Schutz auch die Hoffnung fallen lasse. Und, ich glaube aber, dass ich meiner Mutterliebe schuldig bin, die Hoffnung nicht sterben zu lassen.
Auch ist heute einmal kurz die Trauer um den schon jahrelangen fehlenden Kontakt zwischen uns aufgetaucht. Auch das ist dem Alkohol zuzuschreiben. Er kann (darf) mir nicht verzeihen, dass ich seinen Vater, meinen Ex Mann, der Spiegeltrinker war und immer noch ist, verlassen habe.
Es ist eine Traurigkeit, dass mein Sohn mich nicht liebt, mich nicht lieben darf, was auch immer es ist. Es wurde nie besprochen. Ich habe diese Traurigkeit zum Glück nicht häufig. Ganz, ganz selten kommt sie an die Oberfläche. Einfach auch, weil ich ein wirklich gut erfülltes Leben leben darf. Doch, wenn jemand behauptet, dass es irgendwann einmal ganz heil sein kann... Ich glaube, das Herz von uns allen, ob Alkoholiker oder Angehörige in welcher Form auch immer, trägt einfach Narben davon und manchmal brechen sie halt auf. Da gilt es, sie wieder gut zu verbinden.
Mein Verband heute hat geheißen: Fitnesscenter. Das hat gut getan und das Wissen, dass ich solche Phasen in relativ kurzer Zeit wieder überwunden habe. Doch, heute möchte ich es einfach so sagen, wir sind halt (noch) nicht im Paradies.
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Liebe Hera, ich bin ganz berührt, von deiner Geschichte. Auch von den Antworten, die du im Angehörigen Bereich gibst. Da ist so viel Eigenes drin. Ich beziehe mich auf eine Antwort, die du heute verfasst hast, wollte aber hier bei dir eine Nachricht schreiben, weil ich sonst ja im falschen Thread wäre.
Dass du es geschafft hast, den Weg des Entzugs zu gehen, aus Rücksicht und Liebe für deinen Mann, deine Kinder, letztlich für dich, gefällt mir sehr und macht mich hoffend.
Du schreibst in einem älteren Post, dass du dir vieles nicht verzeihen kannst. Ist es dir mittlerweile möglich bzw. gelungen? Ich denke, uns selbst zu vergeben, da muss man nicht alkoholkrank sein, ist eines vom Schwierigsten und auch eines vom Wichtigsten.
Alles Liebe, Achillea
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Ein kurzes Update: ich habe meinen Sohn gestern ganz unerwartet auf einer Veranstaltung getroffen. Wir beide wollten offenbsr anwesend sein, weil mein Enkel, sein Neffe im Kinderchor mitgesungen hat. Unsere Begegnung war eine Begrüßung und eine Verabschiedung. Ich für mich bin froh, dass ich mich für diese kurze Begegnung entschieden habe. Es wäre ein Einfaches gewesen, der Situation auszuweichen und ihn nicht damit zu konfrontieren, dass es mich gibt. Das wäre eine Form von vorauseilendem Gehorsam, dem zu entsprechen ich nicht gewillt war. Es ist auch eine Art von Respekt mir gegenüber, zu mir zu stehen. Auch ist es wichtig, immer wieder zu fühlen, wie kann ich mit solchen Situationen umgehen. Und ich habe bemerkt, dass ich gut in meiner Mitte bleiben konnte. Keine Ahnung, welche Flüssigkeit in seinem Becher gewesen ist. Es ist seine Sache, wobei ich annehmen kann, dass es in der Öffentlichkeit nichts Alkoholisches war. Durch gewisse Aussagen meiner Tochter muss ich annehmen, dass er momentan nicht arbeitet. Ob er entlassen wurde oder im Krankenstand ist, weiß ich nicht. Sie kümmert sich sehr um ihn. Dass es für sie vom zeitlichen Aspekt her recht fordernd ist, hat sie anklingen lassen. Doch Bedenken Richtung Co-Abhängigkeit möchte sie nicht hören. Daher muss ich auch sie in und mit dieser Sucht lassen.
Es ist mir gelungen, wirklich ganz im Hier und Jetzt zu sein. Ohne Kopfkino in irgendeiner Art und Weise. Es ist mir bewusst, dass das gestern trotz nicht so einfacher äußerer Umstände eine Sternstunde für mich war. Doch es ist eine Erfahrung, die Wahrheit ist. Und sollte es einmal in einer anderen Situation ganz schwer für mich sein, hoffe ich, dass ich mich dann daran erinnern kann. An diese Kraft und Stärke, die ich aus mir heraus und in mir verspüren durfte. Letztendlich glaube ich auch, dass diese Kraft ganz wichtig für meine Liebsten ist. Achillea
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Liebe Maritha, danke für deine Nachricht. Du hast es gespürt, dass es mich interessiert hat, wie es dir/euch aktuell geht.
Es schaut aus, als hättest du in dieser schweren Situation für dich eine Möglichkeit gefunden, deinen Weg gehen zu können, im besten Sinne, und wenn es einmal ganz schwer ist, zumindest diesen zu überstehen und dann wieder zu dir zurück zu finden.
Gut so!!!
Ich habe vor, in der nächsten Zeit in meiner Seite "Perlen suchen" ein Update reinzuschreiben. Wenn es dich interessiert, kannst du ja reinschauen.Ich mag nicht gerne das Gleiche zweimal schreiben, da bei mir immer "der Bauch" auch mitschreibt. Das gelingt meist nur 1x authentisch.
Aber zum Schluss noch für dich: das was du Wunder nennst. Ich finde es gut für dich und für mich, dass wir unsere Situation klar und realistisch einschätzen und erkennen, dass unsere Söhne an einer möglicherweise unheilbaren Krankheit erkrankt sind. Das ist stückweit auch ein Schutz für uns, dass wir im Ernstfall nicht so tief fallen, wenn wir realistisch sind. Doch ich, Achillea, die ich bin, bin gläubig, katholisch, doch vom meiner Art weit drüber hinaus denkend. Und zum Einen habe ich einfach schon zu viel erlebt und ich weigere mich, nicht auf Wunder zu hoffen. Ich würde mir da vieles nehmen. Also, mutig weiter in unserer Selbstfürsorge, jeden Augenblick, realistisch bleiben und offen sein für Überraschungen, die das Leben u d unser Schöpfer für uns bereit hält und für richtig empfindet. Achillea
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Liebe Dagmar, das gefällt mir. Aus einer Situation heraus eine Idee reifen lassen. Und, wir wissen, Schwierigkeiten bei Terminen gibt es so häufig. Und davon lässt man sich so gerne dann verunsichern. "Geht ja nicht, kann ich dem und dem ja nicht zumuten, und und und". Doch das spielt sich vorerst alkes nur in unserem Kopf ab. Daher war ich richtig erstaunt, wie flott du, unter erschwerten Bedingungen, es war schon spät, du warst müde. Daher eine ganz große Leistung!!!! Sei es dir wert eventuell auch lästig zu sein!!! Es geht um dich! Bücher sind eine wichtige Möglichkeit, doch besser ist ein erfahrenes Gegenüber, das mit dir gemeinsam Möglichkeiten erarbeitet, um deinen Weg leichter zu machen. Eine gute Therapie zeichnet sich dadurch aus, dich dabei zu unterstützen, dass DU den Weg Richtung Heilung gehst. Und der Therapeut ist Zeuge deines Werdens. Das Zeuge sein ist dabei so wichtig!!! Das kann halt ein Buch nicht leisten. Aber... eine Hilfe ist es ohne Zweifel.
Und..., da ich auch gerne Zeugin bin: auch in der größten Sch... darf Platz für Spaß sein!!! Und du hast gleich am Anfang lachen müssen!!! Liebe Dagmar, du bist auf einen guten Weg. Da ist Humor, auch in schweren Zeiten und du verbleibst nicht in Situationen, sondern gebirst aus dir Lösungen!!! Mach weiter so!!! Und als Schlusswort: es wird zu psychischen Rückfällen kommen! Wer weiß es besser als wir??? Aufstehen, durchatmen, abputzen, SICH JAAAAAA NICHT PRÜGELN, und weiter gehen!!!! In diesem Sinne für dich und für alle, die es interessiert. Achillea
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Liebe Dagmar, auch ich kenne aus eigener Erfahrung eine ganz schwere Kindheit. Du schreibst, du hast schon die Möglichkeit gehabt, Teile davon anzusehen. Das klingt recht harmlos, aber wir beide und noch viele, die mitlesen und mitschreiben, dass das Aufarbeiten von Themen alles andere als easy ist, sondern peinharte Arbeit. Und das Wort Pein kommt nicht von ungefähr von Qual, Plage. Als Sahnehäubchen obendrauf die Hochsensibilität. Und doch kann, winzig, winzig aus dem Fluch der Segen wachsen. Glauben wir dran!!!! Nur, in diesem "Glauben" die Realität nicht aus den Augen verlieren. Es ist ein weiter Weg, du weißt das, doch sich auf den Weg der Heilung zu begeben lohnt sich.
Ich lese aus deinem letzten Schreiben, dass du einen herausfordernden, verantwortungsvollen Beruf hast. Jetzt kommt noch weiter dazu, dass du zwar zum Glück, Anfang Dezember die Möglichkeit zu einer Therapie hast. Auch da wissen wir, dass eine Therapie eher keine Spontanheilung verspricht, sondern es dauert, solange es dauern muss, bis du an Leib und Seele heil bist. Dir Literatur zuzulegen ist ein guter Ansatz. Und dennoch, bin ich der Meinung, dass du dir Strategien zurecht legen sollst, wenn du deine Mitte verlierst, wenn du deine schützenden Grenzen nicht mehr spürst, weil du schon längst in der fremden Geschichte gefangen bist. Was bei deinem Beruf und bei ungeschützter Hochsensibilität leicht geschehen kann. Und pumm!!! es kommt die Überforderung, die Überforderung triggert und der gesunde Menschenverstand wird umschifft. Du kommst in Rage und magst dich anschließend selber gar nicht mehr. Willkommen im Club. Ich kenn das alles. Um solche Situationen vermeiden zu können, brauchst du Strategien und das muss wirklich geübt werden. Eine Möglichkeit wäre, in einen Atem zu gehen, wenn du merkst, hoppla, da stimmt was nicht. Oder wirklich körperlich einen Schritt zurückgehen. So ganz echt und wirklich. Das könnte helfen, den Trigger aufzuhalten. Oder sich innerlich vorstellen, eine Art von Jalousie herunterzulassen. Oder sich ein wenig in den Oberschenkel zu kneifen. Du merkst schon, es soll etwas sein, um dir zu zeigen, hier bin ich und das, was grad da passiert ist die Geschichte von Hernn xy. Das wird 10 x nicht gelingen, aber wenn es das 11. Mal schon gelingt, ist schon viel gewonnen.
Wie schon oben bei den einzelnen Beiträgen, es fällt mir ein bisschen was ein, jemand anderem etwas anderes. Wir ticken ja alle unterschiedlich. Was für mich passt, muss noch lange nicht für dich stimmen. Aber wir sind hier ja so viele. Und wir wollen uns gegenseitig auf den Weg bringen. Vielleicht passt das, was ich jetzt fürcdich verfasst habe ja überhaupt nicht für dich, und vielleicht für jemanden, der grad einfach nur mitliest. Vielleicht hat meines jetzt zum Nachdenken angeregt und jemanden fällt grad was anderes hilfreiches ein, das er mit uns teilt. Ich denke, es geht um ein fruchtbares Miteinander.
Ich hoffe, du kannst die Tage bis zur Therapie gut überstehen, mit und trotz all deiner Herausforderungen, die du zu bestehen hast. Achillea
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Ja, liebe Elly und liebe Dagmar, unter dem Schlagwort "hochsensibel" gibt es einiges nachzulesen. Ich bin es auch und ich denke viele von uns. Wenn man damit einen guten Umgang gefunden hat, ist diese "Gabe" schon was Feines. Ich verstehe jedoch, dass es oft irritierend ist, wenn man vieles mitspürt. Da braucht es viel Geduld mit sich und einen "Patzen" Selbstliebe. Und grad diese Selbstliebe müssen wir ja alle immer wieder manchmal von ganz tief unten ausgraben. Auch da werden mir einige sicherlich recht geben.
Liebe Dagmar, dieses Wechselbad an Gefühlen ist momentan nicht angenehm. Doch du hast dich, aus Liebe zu dir
entschieden, einen neuen Weg, den Weg der Alkoholfreiheit einzuschlagen! Meinen großen Respekt! Und dieser Weg beinhaltet auch die Auseinandersetzung mit sich! Und das Schöne im ganzen Schwierigen, man lernt ganz neue Seiten an sich kennen. Und irgendwann kann dann die Hochsensibilität ein ganz wunderbares Instrumentarium sein!
Ich für mich finde es immer positiv, wenn der Funke der Neugierde geweckt wird.
Sozusagen, ich bin gespannt, was noch alles an Unentdecktem in mir schlummert, was so nach und nach als Schatz geborgen werden kann. Und wie es halt bei der Schatzsuche ist, muss dabei auch viel Schutt beseitigt werden.
Liebe Dagmar, hast du ein paar Strategien zur Hand, wie du bis Nikolo mit schwierigen Situationen umgehen kannst, die unweigerlich manchmal so daher kommen? Ich denke der Austausch hier ist ganz wichtig und jeder Tag, den du geschafft hast, ist ein gewonnener Tag auf deiner Haben Seite!!!! Mach weiter!!! Wir sind hier!!!
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Liebe Simsala, ich bin sehr spät dran und trotzdem möchte ich dir so gerne mein Mitgefühl ausdrücken. Trauer ist ja nicht in ein paar Tagen vorüber, von daher glaube ich, es passt noch für dich!
So viel hast du tragen müssen in den Jahren und in der letzten Zeit, inklusive so vieler unterschiedlicher Gefühle. Da war Angst, Hoffnung, das Gefühl von Ausgeliefert Sein, Selbstzweifel, Trauer und so vieles mehr. Und jetzt kommt die Wut hervor. Vielleicht war sie auch zwischendurch manchmal da. Und ich denke, diese Wut ist im Moment ganz wichtig für dich. Du brauchst einen Antreiber um weiterzumachen. Für dich und deine Kinder. Dafür ist eine zeitlich begrenzte Wut ganz gut geeignet. Das lenkt gut von selbstzerstörerischen Gedanken ab, die vielleicht auch manchmal hochdrängen, wie z. B. zum wiederholten Male Schuldgefühle o.ä.
Auch die Wut wird wieder vergehen und im besten Falle kann irgendwann einmal, in weiter Ferne vielleicht sogar ein Gefühl von Versöhnung entstehen. Für dich, für deinen Partner, der an seiner so schweren, für ihn unheilbaren Erkrankung, die ihn so handlungsunfähig gemacht hat, dass er daran verstorben ist, und für deine, eure Kinder. Ich wünsche dir viel Kraft und nimm alles an Hilfe an, was nur möglich ist. Inklusive der Austausch hier. Achillea
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Liebe Cadda, auch aus diesem Grund schätze ich dieses Forum so sehr, weil immer wieder helfende Menschen parat sind, aus allen "Lagern". Es ist für mich ungemein wichtig, wenn mir trockene Alkoholiker ihre Sichtweise mitteilen. Wenn alles Gleichgesinnte sind, kann leicht passieren, dass ich glaube, wir schaffen uns Ausreden, damit wir das "Elend" nicht mitansehen brauchen bzw. wir uns ungerechterweise aus dem Staub machen. Wobei ich ehrlicherweise sagen muss, hätte mein Sohn mit mir Kontakt, ich wäre tief, tief im Sumpf und würde alles Mögliche und Unmögliche versuchen. Wahrscheinlich Glück im Unglück für uns beide. Doch er hat noch genug Co-Abhängige Umfeld. Da hilft nur hoffen und beten...
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Hallo an alle, wieder mal ein Update meinerseits.
Ich bin ohne Nachricht über den Zustand meines Sohnes. Das würden sich einige von euch wünschen, nicht alles mitkriegen zu brauchen. Für mich ist es wahrlich auch die leichteste Art, so gut wie möglich bei mir sein zu können. Es ist mir absolut bewusst, dass es zu keiner "Wunderheilung" gekommen ist, das hätte ich von meiner Tochter ganz schnell erfahren. Gestern habe ich mit ihr telefoniert, das Thema Sohn - Bruder wird nicht angesprochen. Es passt für uns beide so, doch mitschwingen in den Hinterköpfen tut es allemal. Ich merke, dass unsere Gespräche nicht so entspannt sind, wie sie unter normalen Umständen sein könnten.
Auch belastend empfinde ich Aussagen von wohlmeinenden Menschen, die zum einen meine Tochter verurteilen, weil sie mich nicht genügend informiert, zum anderen, ich soll aktiv Kontakt zu meinem Sohn aufnehmen, auch wenn er diesen immer wieder ablehnt. Der Sohn würde unbewusst auf meine Kontakte warten, ansonsten hätte er mich schon blockiert. Und diese Kontakte könnten ihm helfen, gesund zu werden. Ist ja nicht so, dass ich mich nach seinem letzten Autounfall vor wenigen Wochen nicht bei ihm gemeldet habe. Doch da hat er, wie erwartet nicht drauf reagiert. Manches Mal kann und will ich seine Wünsche auf Abstand nicht akzeptieren. Wie wir CO'S halt sind. Ganz so einfach lässt sich der CO-Schalter nicht abstellen, auch mit konkretem Einüben.
Auch merke ich, dass ich jetzt schon bei jeder Unfallsmeldung ein wenig angespannt bin, ob es sich nicht (wieder) um meinen Sohn handelt. Man kann es drehen und wenden in alle Richtungen, fein ist diese Erkrankung für niemanden, für die Alkoholkranken und die Betroffenen und auch eine räumliche Entfernung ist nicht der Weisheit letzter Schluss.
Nichtsdestotrotz suche und finde ich immer wieder meine Mitte, habe Corona jetzt überwunden, Schäche ist
noch genug vorhanden, und trachte danach, mir viele gute Momente zu geben.
Ich wünsche euch auch immer wieder den Mut zum Weitergehen, Achillea
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Hallo an euch alle, die ihr, wie ich Mit-Betroffene seid. Es ist schon interessant, nur das Wort alleine einmal zu betrachten. Da steckt das Wort Betroffen drin. Übersetzt, der Alkohol hat auch uns getroffen. Und es hilft nix, da müssen wir raus!!! Auch, wenn das für viele von uns nicht so einfach ist.
Für mich als betroffene Mutter, deren Sohn ohnehin schon seit ganz vielen Jahren keinen Kontakt mehr zu mir hält, ist es zwar kein Spaziergang, doch ganz sicher viel einfacher, als für jemanden, der finanziell abhängig ist, kleine Kinder hat, aus der geliebten Umgebung gehen muss und so vieles mehr.
Doch auch da sprech ich aus eigener Erfahrung. Ich habe vor vielen Jahren meinen ersten Mann verlassen, der Spiegeltrinker war und ist. Und ich war finanziell völlig abhängig, ich habe Haus und Kinder ( erwachsen) verlassen, die sich total mit dem Vater solidarisiert haben, bin ins Ungewisse geköpfelt. Und was soll ich euch sagen, es war gut so.
Es hat mir die Zukunft, die ja nun schon Vergangenheit ist, recht gegeben. Ich konnte mich selbstverwirklichen, bin wieder verheiratet, habe mit meiner Tochter und den Enkelkindern guten Kontakt. Die weniger schönen Tatsachen sind, mein erster Mann macht weiter wie immer (ist als Spiegeltrinker ein wenig leichter als bei anderen Alkoholiker Formen, doch halt auch schon wiederholte Führerscheinverluste u.s.w.) und mein Sohn ist schwerster Alkoholiker. Im Nachhinein betrachtet schon ganz viele Jahre.
Auch ohne direkten Kontakt zu ihm, reichen die sorgenvollen Berichte meiner Tochter, dass das Kopfkino für eine Co-Abhängigkeit vollkommen ausreicht.
Dieses Forum und die Beschäftigung mit den einzelnen Schicksalen hat mir die Tatsache einer Co-Abhängigkeit vor Augen geführt, das war bei meiner "Karriere" nicht so viel Neues, doch die Tatsache, dass mein Sohn mit seinen trinkfreien Tagen, Versprechungen, Pseudo-Entzugsmaßnahmen in einer ganz normal verlaufenden Trinkerkarriere ist, wo er, zumindest momentan mehr Gewinn drin sieht, als wenn er auf den Alkohol, ganz und für immer verzichtet, das habe ich erst durch euch verstanden.
Nun weiß ich aus eigener Erfahrung, wenn man so tief mit drin ist, kann man durch das Leid oft nichts Schönes, Positives, Lichtvolles ... mehr sehen. Jetzt kostet das Wissen, um ein Loslösen aus der Situation schon immense Kraft. Wenn dann das Leben noch dazu so dunkel erscheint, woher sollen die Kraftmomente entstehen. Ich gebe zu, auch Wut kann ein guter Treiber sein, und den unbedingt nutzen!!!! Nutzt alles, was euch frei macht und nicht illegal ist!
Doch die Seele braucht Schönes!!!! Drum sucht eure Perlen, die auch der dunkelste Tag versteckt hat!!! Ein Lächeln auf der Straße, ein Anruf, wo jemand sich für dich interessiert, eine Tasse guten Tee, ein gutes Essen, eine Packung Erdnuss-Flips
, dass ihr gut geschlafen habt, dass ihr schon Schritte gesetzt habt, dass ihr nicht alleine seid, dass ihr arbeiten gehen könnt, dass das Telefon, Internet schon erfunden ist, dass es eine Versicherung gibt, dass wir das Wahlrecht haben und und und...
Pflegt eure Seele. Es kann gar nie zu viel sein!!! Eine gut gepflegte Seele hilft auch den Körper gesund zu erhalten. Ich schreibe aus Erfahrung. Ich habe in den letzten Jahren gemerkt, dass mein Körper immer anfälliger geworden ist. Interessanterweise erst, nachdem ich mich schon getrennt gehabt hatte. Von daher, habt es vielleicht im Hinterkopf, die Seele und der Körper sind ganz fest verbandelt. Und je nach Grundkonstitution lässt sich unser Körper auf Dauer nicht nur ausbeuten.
Vielleicht hilft das einigen von euch, die sich noch immer sagen, darf ich denn auf mich achten?
Da dann, darf, muss ich euch sagen, ermutigen: IHR HABT IN ALLERERSTER INSTANZ DIE PFLICHT AUF EUCH GUT AUFZUPASSEN. UND AUF EURE MINDERJÄHRIGEN KINDER. (Das wäre schlecht, wenn wir vor lauter Selbstfürsorge auf sie vergessen würden). Die erwachsenen haben die Pflicht, für sich selbst zu sorgen, doch sie auch immer wieder ermutigen, gut für sich selbst zu sorgen!!!
Nun zum Schluss noch ein kleines Update in eigener Sache: Corona hat mich immer noch ein wenig im Griff. Insofern, dass noch wenig Kräfte da sind. Und was meinen Sohn betrifft, habe ich den Gedanken, dass er wahrscheinlich noch nicht am persönlichen Tiefpunkt angelangt ist, akzeptiert. Da ich nicht täglich mit neuen Schreckensnachrichten konfrontiert werde, ist mein Umgang damit leichter. Zukünftige Meldungen werden ja aller Wahrscheinlichkeit leider kommen, die werden mich, aller Wahrscheinlichkeit auch kurz oder länger aus der Bahn werfen. Doch ich werde zurück in meine Mitte rudern und links und rechts die kleineren und größeren Perlen sammeln.